Mein BorderCollie-Rüde war etwa sieben bis acht Monate, als er zu uns kam. Erst recht eingeschüchtert, wurde er zeitweise unausstehlich. Da kam es vor, dass er mir in den Fuß gebissen hat, wenn ich nur an ihm vorbeigehen wollte. Man konnte sehen, dass er selber unter diesem Verhalten litt.
Der Tierarzt hat ihn schließlich komplett auf den Kopf gestellt und herausgefunden: 1. hatte er zusätzlich zu immer wiederkehrenden Blasenentzü Dingen (von denen wir wussten und die wir behandelten) auch immer wieder Prostatae tzündungen. 2. hat ihn wohl als Welpen jemand mit einer Eisenstange oder sowas geschlagen. Jedenfalls fehlt ihm ein Stück Wirbelsäule, und drumherum neigt der Knochen zum Entzünden.
Wegen des Rücken bekommt er lebenslang Rimadyl, je nach Wetter mal mehr, mal weniger. Die Entzündungen wurden zunächst behandelt, dann wurde er kastriert. Seitdem ist er wie ausgewechselt, hat ja nun auch keine Schmerzen mehr. Allerdings war er lange noch sehr schreckhaft und musste erstmal so richtig Vertrauen aufbauen.
Er ist total lieb, nur andere Hinde dürfen ihm nicht einfach so zu nahe kommen.
Mein kleiner Rüde war schon immer recht dominant, und er bellt, was das Zeug hält. Er hat sich sehr viel geleckt, meist war er wund. Irgendwann habe ich ihn auch kastrieren lassen. Ich habe ein bisschen gehofft, dass er dann auch sein Verhalten ein bisschen ändert. Das Wundlecken hatte danach zum Glück auch ein Ende. Am Verhalten hat sich jedoch rein gar nichts verändert. Er hält dich immer noch für den Chef.😂
Also: Kastration scheint medizinische Probleme zuverlässig zu lösen. Und natürlich auch Verhalten zu verändern, das aufgrund der medizinischen Probleme, z.B. Schmerzen, so ist, wie es ist. Schmerzen weg - schnappen weg!
Aber bei anderem Verhalten scheint eine Kastration nicht unbedingt zu helfen. - Würde ich aber „nur“ aufgrund von schwierigem Verhalten nicht machen lassen.
Alles Gute euch beiden! Und habt noch ein bisschen Geduld miteinander!