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Emily
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zuletzt 12. Feb.

Kastration?

Huhu, Ich würde gerne ein paar mehr Meinungen und Erfahrungsberichte zum Thema Kastration hören. Unser Shadow, bald 2 Jahre alt, Husky-Labbi-Mix verändert sich momentan sehr stark. Er läuft super an der Leine, wir sind regelmäßig in der Hundeschule, er akzeptiert und reagiert schnell aufs "Nein" und auch ohne Leine lief es echt lange top. Seit einigen Wochen fing es da allerdings an, dass er wieder der Nase nach ist und uns abgehauen ist. Seitdem ist Schleppleinenpflicht für ihn und dementsprechend passiert es nicht mehr. Vertauen würde ich ihm da aber definitiv noch nicht, dass es wieder besser ist. Seit ein paar Tagen fängt er an Männer und fremde Hunde anzubellen und springt abrupt in die Leine. Allgemein ist er echt sehr rüpelhaft im Umgang mit anderen Hunden. Das kannten wir sonst nicht so stark. Er schleckert sich dazu sehr viel und ist auch häufiger mal nicht ansprechbar. Da uns jetzt Bekannte und unsere Tierärztin, aber auch eine Hundetrainerin auf das Thema Kastration angesprochen hat und meinten, es wäre zu stressig für ihn, hätte ich gerne mal ein paar neutrale Meinungen dazu. Ich möchte ihn wirklich ungerne vor 3 Jahren kastratieren lassen, wenn es überhaupt sein muss. An sich habe ich immer den Ehrgeiz da mit ihm zusammen dran zu wachsen und würde gerne die Schleppleine als Hilfe und natürlich die Hundeschule dafür nutzen. Wie steht ihr dazu?
 
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Thomas
10. Aug. 00:39
Da hat der Hund sehr großes Hormon Chaos und die Probleme werden in den ersten Wochen viel mehr verstärkt. Und auch jedes mal beim nachlassen und neu setzten die Plastikhülsen verbleiben auf Lebzeiten im Hund
Nicht ganz. Diese lösen sich mit der Zeit auf. Sonst hätten manche Hinde einen Riese Buckel 😉
 
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Silke
10. Aug. 16:27
Mein BorderCollie-Rüde war etwa sieben bis acht Monate, als er zu uns kam. Erst recht eingeschüchtert, wurde er zeitweise unausstehlich. Da kam es vor, dass er mir in den Fuß gebissen hat, wenn ich nur an ihm vorbeigehen wollte. Man konnte sehen, dass er selber unter diesem Verhalten litt. Der Tierarzt hat ihn schließlich komplett auf den Kopf gestellt und herausgefunden: 1. hatte er zusätzlich zu immer wiederkehrenden Blasenentzü Dingen (von denen wir wussten und die wir behandelten) auch immer wieder Prostatae tzündungen. 2. hat ihn wohl als Welpen jemand mit einer Eisenstange oder sowas geschlagen. Jedenfalls fehlt ihm ein Stück Wirbelsäule, und drumherum neigt der Knochen zum Entzünden. Wegen des Rücken bekommt er lebenslang Rimadyl, je nach Wetter mal mehr, mal weniger. Die Entzündungen wurden zunächst behandelt, dann wurde er kastriert. Seitdem ist er wie ausgewechselt, hat ja nun auch keine Schmerzen mehr. Allerdings war er lange noch sehr schreckhaft und musste erstmal so richtig Vertrauen aufbauen. Er ist total lieb, nur andere Hinde dürfen ihm nicht einfach so zu nahe kommen. Mein kleiner Rüde war schon immer recht dominant, und er bellt, was das Zeug hält. Er hat sich sehr viel geleckt, meist war er wund. Irgendwann habe ich ihn auch kastrieren lassen. Ich habe ein bisschen gehofft, dass er dann auch sein Verhalten ein bisschen ändert. Das Wundlecken hatte danach zum Glück auch ein Ende. Am Verhalten hat sich jedoch rein gar nichts verändert. Er hält dich immer noch für den Chef.😂 Also: Kastration scheint medizinische Probleme zuverlässig zu lösen. Und natürlich auch Verhalten zu verändern, das aufgrund der medizinischen Probleme, z.B. Schmerzen, so ist, wie es ist. Schmerzen weg - schnappen weg! Aber bei anderem Verhalten scheint eine Kastration nicht unbedingt zu helfen. - Würde ich aber „nur“ aufgrund von schwierigem Verhalten nicht machen lassen. Alles Gute euch beiden! Und habt noch ein bisschen Geduld miteinander!
 
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Silke
10. Aug. 20:00
Unser Fly hat mit 12 Monaten einen Chip gesetzt bekommen, weil er enorme Sexualtriebe hatte.So konnte man dann die weitere Entwicklung abwarten und wir haben es nicht bereut.Mir 18 Monaten wurde er dann kastriert, war ein kleiner Eingriff weil die Hoden ja sehr klein waren. Nun istFly wieder abrufbar und völlig relaxt.
 
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Bernd
10. Aug. 20:46
Gibt auch einen Jahreschip, dann hat man den zeitlichen Stress nicht und kann den Hund inruhe ein Jahr beobachten. Haben wir vor einem halben Jahr setzen lassen 😊
Mhm Also so +/- halt Faktor x 😁 Ich beobachte und verstärke 😇 auch wenn das länger dauert
 
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Dogorama-Mitglied
10. Aug. 20:57
Chip wirkt 6 Monate sowie Kastration, und du siehst, das hat sich verändert, oder nicht. Wenn nicht verändert, Kastration ist sinnlos.
1. Nebenwirkungen so eines Implantats oder einer chemischen Kastration per Spritze / Medikament sind nicht ohne. Besonders im Bezug auf Zucker. 2. Die Kastration hilft bei anhaltendem Stress aber nicht bei Verhaltensauffälligkeiten durch falsche oder fehlende Erziehung. Trotzdem wird die Aggressionsbereitschaft nach einer Kastration nur bezüglich des sexuellen Konkurrenzverhaltens gegenüber anderen potenten Rüden wesentlich reduziert. 3. „Probleme die also durch das Hormon Prolaktin im Verhalten entstehen, können nicht mittels einer Kastration behoben werden. Zu einer vermehrten Prolaktinbildung kann es nämlich auch bei einer kastrierten Hündin kommen, wenn ein neuer Welpe einzieht oder die Halterin menschlichen Nachwuchs bekommt.“ - Bezüglich Hündinnen und Scheinträchtigkeit Wenn Kastration dann Minimalinvasive Kastration. Nur meine bescheidene Meinung im Bezug auf meine negativen und positiven Erfahrungen mit meinen Hunden.
 
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Silke
10. Aug. 21:12
Ein unkastrierter rüde wird immer wieder weg sein wenn eine läufige Hündin in seine Nase kommt
Kann ich nicht bestätigen...ich hatte immer Rüden alle unkastriert. Hier wird eine Kastration immer verharmlost... es sei denn es muss medizinisch gesehen wenn gesundheitliche Probleme bestehen gemacht werden. Vorher würde ich das immer erst abklären ob gesundheitlich alles untersucht wurde...vielleicht steckt auch eine andere Krankheit dahinter. Warum rät der TA dazu wobei kastrieren ohne gesundheitlichen Grund in Deutschland immer noch verboten ist. 🤔
 
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Silke
10. Aug. 21:13
Du hast in erster Linie ein Erziehungsproblem. Wenn er z.b. Männer angeht, macht er das auch nach der Kastration. Da solltest du ganz schnell und sehr deutlich und konsequent daran arbeiten. Ihm klar machen, dass dieses Verhalten ein No-Go ist und es dafür weder die Pubertät noch die "Eier" als Entschuldigung gibt. Er wird jetzt erwachsen und hat gemerkt, dass es Dinge gibt, die er sich einfach heraus nehmen darf. Dazu gehört auch andere Hunde anbellen und das abhauen. Kurz und knapp Erziehungsdefizite lösen sich nicht durch eine Kastration. Egal ob jetzt oder in einem Jahr.
Danke, so sehe ich das auch... das ändert nichts am Charakter.
 
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Angela
11. Aug. 05:55
Hallo Emily! Ich würde noch abwarten bis er mindestens 3 Jahre ist, damit er wirklich aus der Pubertät ist! Vielleicht ändert sich ja noch etwas! Hier sind Ratschläge teuer, weil man nichts verallgemeinern kann! Ich kann dir nicht sagen ob es an der Erziehung liegt oder an seinem Flegelalter! Jedes Lebewesen reagiert unterschiedlich!
 
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Silke
11. Aug. 06:35
Also ihr Lieben ganz ehrlich, ein hoher Sexualtrieb lässt sich auch mit noch so einer guten Erziehung nicht in den Griff kriegen. Ich kann nun wieder mit Fly ganz entspannt unterwegs sein,ohne Angst das er eine Frau riecht. Dann wäre er weg ,die Gefahren dann wären viel schlimmer.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Aug. 07:22
Also ihr Lieben ganz ehrlich, ein hoher Sexualtrieb lässt sich auch mit noch so einer guten Erziehung nicht in den Griff kriegen. Ich kann nun wieder mit Fly ganz entspannt unterwegs sein,ohne Angst das er eine Frau riecht. Dann wäre er weg ,die Gefahren dann wären viel schlimmer.
Was hat den hoher Sexualtrieb mit Männer angehen zu tun? Oder fremde Hunde anbellen? Und genau das beschreibt die Themenstarterin. Und darauf bezogen kamen die Antworten mit der Erziehung. Ein Hund mit hohem Sexualtrieb ist Gaga beim Treffen auf Hündinnen, er beginnt im Hormonstatus alles zu rammeln was geht, vom Kissen über anderen Artgenossen und wenn es extrem ist sogar Menschen. Diese Hunde sind sehr unkonzentriert und oft hektisch. Bei einer läufigen Hündin akzeptieren sie kein nein. Das ist ubersteigerter Sexualtrieb. So etwas wird in keiner Silbe aber beschrieben. Ich bin kein Kastrationsgegner. Aber ich bin gegen das Extrem, wenn Erziehungsfehler mit dem Sexualtrieb gleichgestellt werden.