Genau deswegen finde ich den Tipp mit den anderen Hund abblocken auch immer sehr gefährlich. Wenn der andere Hund wirklich auf Streit aus ist kann er das sich groß und steif machen und anbrüllen sehr schnell als Kampfansage auffassen.
Das ist aber doch auch der Zweck. Nicht als Kampfansage, aber definitiv als Drohgebärde. Ich möchte meinem Hund signalisieren, dass ich derjenige bin, der hier was regelt und dem fremden Hund, dass er sich auf ein Problem mit mir einstellen muss.
Wobei ich keinen Krach schlage, sondern mich dominant groß mache und in den Vordergrund stelle. Ich muss dem Fremdhund schon die Möglichkeit lassen, aus der Situation rauszukommen, und mit zuviel Krach und Gehampel fahre ich den Stresslevel beim gegenüber zu schnell hoch.
Ich habe bisher noch keinen Hund gehabt, der mich deshalb angegriffen hätte, dass wäre dann für den Besitzer auch nicht folgenlos geblieben. Was aber öfter passiert ist, dass der fremde Hund versucht, dich zu umgehen. Da muss man dann fix und vor allem ruhig bleiben.
Bei der Unterschreitung einer akzeptablen Mindestdistanz gehe ich proaktiv auf den Fremdhund zu und scheue mich auch nicht diesen anzufassen. Das funktioniert bei einer an sich ruhigen Begegnung, wenn sich der Hund versteift und drohend „anschleicht“, bei sehr dynamischen (heranlaufender aggressiver Hund) bin ich dann lauter und körperlicher, dann reagiere ich nur noch auf Abwehr.
Mit Kalle hatte ich noch keine derartige Situation, den muss ich eher die Umgangsformen noch festigen, er möchte halt noch zu jedem Hund hin und zum spielen auffordern.
Mit Merlin hatte ich im Laufe der Jahre durchaus solche Situationen (zB Hofhunde im Urlaub, die ganz ohne Aufsicht umherliefen) und bin mit meiner Vorgehensweise gut gefahren. Merlin wurde mit ca. 3 Jahren bei mir am Fahrrad laufend aus heiterem Himmel angegriffen und am Vorderbein schlimm verletzt, mit lebenslangen Nachwirkungen. Daher selektiere ich Hundebegegnungen knallhart.