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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Feb.

Hunde aus dem Tierschutz/Strassenhunde

Hallo an alle die einen Tierschutzhund haben. Ich war Pflegestelle für Hunde in Not Rhein Main e.V. Ich durfte sechs Pflegehunde betreuen und bin zweifacher Pflegestelleversager. Viele (nicht alle) Tierschutzhunde haben irgendwelche Einschränkungen. Oft Berührung mit der Hand, Angsthunde, Umgang mit Artgenossen u.v.m. Was sind eure Erfahrungen? Welche Auffälligkeiten habt ihr bei euren Fellnasen? Freue mich sehr auf eure Berichte
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 05:38
Sira war ein Straßenhund in Ungarn. Abgesehen davon, dass sie fast alles frisst was sie findet, hasst sie Motorräder über alles. Also um genauer zu sein, das Geräusch von eingeschalteten Motorrädern. Wenn sie nur rumstehen stört es sie nicht und wenn sie nur vorbei fahren geht es auch. Aber sobald in der Nähe jemand eines anschaltet, verwandelt sie sich in einen anderen Hund. :(
Guten Morgen Jenny

Da hilft definitiv eine Desensibilisierung 😘
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 05:40
Danke, Lydia. 🤔 Aber ist das nicht super für einen Hund? Wenn er sich nicht NOCH EINMAL an jmd neues gewöhnen muss, sondern sofort "angekommen" ist? Schon seltsam, das dann als "versagen" zu bezeichnen, oder? 😉
Ja und nein.

Mit zwei großen Hunden bin ich jetzt keine Pflegestelle mehr. Es ist nicht einfach Menschen zu finden, die das auf sich nehmen und Hunde erst aufnehmen und dann wieder abgeben.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 05:42
Tina aus Portugal hatte Angst vor Flaschen und Licht/Schatten. Hat sich aber super schnell entwickelt und war 15 Jahre lang an meiner Seite Wir konnten dann Zug fahren, sie kam mit zu den Pferden, liebte die Katzen meiner Mama, konnte alleine bleiben. Einfach der perfekte Ersthund 🥰 Shogun aus Tierheim wurde beschlagnahmt. Als sie zu mir kam, war sie bereits 11. Unverträglich mit Artgenossen. Aber mit Mamas Katzen lag sie auf dem Sofa. Der Krebs hat uns nach 3 Jahren getrennt 🥺 Diego aus dem Tierheim - nicht verträglich, kommuniziert nicht, hat diverse Allergien, vielleicht Ticks...?! Er ist seit einem 3/4 Jahr bei mir. Mal schauen, ob wir bald Hilfe bzw den/die Auslöser finden.
Guten Morgen
Vielleicht hilft bei Diego erst einmal ein Verhaltensberater
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 05:47
Schönes Thema, es gibt ja viele Tierschutzhunde hier im Forum 😊 Luna kam als Welpe aus Rumänien und war dann hier 2 mal im Tierheim bis wir vor 6 Monaten kamen😍. Laut TH wurde sie immer unverschuldet abgegeben. Ihr größtes Problem sind Männer und Besuch. zu Hause darf keiner rein auch niemand den sie kennt..es ist eine Mischung aus territorialem und Angstverhalten. Sie greift an wenn sie sich bedroht fühlt und schnappt nach anderen oder knurrt sie an. Alles andere haben wir bisher recht gut in den Griff bekommen. Als sie bei uns ankam hatte sie quasi vor allem Angst und hat auch alle Hunde angepöbelt. Sonst ist sie wahnsinnig lieb, ne intelligente Schmusebacke, sehr anhänglich und einfach nur dankbar 😊 Mit Zeit und Geduld kann man zwar vieles hinbekommen aber manche Dinge wird man vlt wirklich akzeptieren müssen, da sie entweder irgendwo in den Genen sind oder einfach ein Trauma bleibt. Wir lieben sie jedenfalls und sie wird kein Tierheim mehr von innen sehen müssen! 🐺🐾😍
Guten Morgen

Es ist einfach wunderbar wie ihr alles es schafft eure Hunde ein gutes Leben zu schenken.

Besuch und Männer…

Besucher zu empfangen lässt sich definitiv gut trainieren.
Männer in der Regel auch wenn man die richtigen Statisten im Freundeskreis findet.
 
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Hannah
29. Mai 05:50
Hallo 😊
Unsere Topi kommt aus Ungarn. Zuvor hatte ich noch keine Erfahrung mit einem Straßenhund. Meine Mutter hat sehr lange Dalmatiner gezüchtet.
Zu Beginn war sie ängstlich anderen Hunden gegenüber, zu Erwachsenen ist sie sofort gerannt und vor kleinen Kindern hatte sie Angst. Sie wollte jeden Mülleimer ausräumen und mit Gittern hatte sie so ihre Probleme. Wenn man sie ruckartig am Kopf streicheln will zuckt sie zusammen.
Nun nach 4 Jahren will sie mit jedem Hund spielen wenn er auf sie zukommt und die Mülleimer interessieren sie nicht mehr so, Frauchen hat ja immer Leckerlis mit 🤣
Über Gitter läuft sie jetzt auch ohne Angst nur das mit den Kindern klappt noch nicht so ganz. Sie will überall dabei sein.
Gott sei dank haben wir sie jetzt bei uns. 🥰
Ach und gebellt hat sie irgendwie noch nie richtig, außer wenn sie länger bei jemanden zu besuch ist der einen Garten hat. Ich denke mal dann will sie ihr Revier mit den anderen Hunden bewachen, denn wenn die anderen bellen rennt sie ihnen hinterher und bellt mit 🙈
 
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Hannah
29. Mai 05:51
Hallo 😊 Unsere Topi kommt aus Ungarn. Zuvor hatte ich noch keine Erfahrung mit einem Straßenhund. Meine Mutter hat sehr lange Dalmatiner gezüchtet. Zu Beginn war sie ängstlich anderen Hunden gegenüber, zu Erwachsenen ist sie sofort gerannt und vor kleinen Kindern hatte sie Angst. Sie wollte jeden Mülleimer ausräumen und mit Gittern hatte sie so ihre Probleme. Wenn man sie ruckartig am Kopf streicheln will zuckt sie zusammen. Nun nach 4 Jahren will sie mit jedem Hund spielen wenn er auf sie zukommt und die Mülleimer interessieren sie nicht mehr so, Frauchen hat ja immer Leckerlis mit 🤣 Über Gitter läuft sie jetzt auch ohne Angst nur das mit den Kindern klappt noch nicht so ganz. Sie will überall dabei sein. Gott sei dank haben wir sie jetzt bei uns. 🥰 Ach und gebellt hat sie irgendwie noch nie richtig, außer wenn sie länger bei jemanden zu besuch ist der einen Garten hat. Ich denke mal dann will sie ihr Revier mit den anderen Hunden bewachen, denn wenn die anderen bellen rennt sie ihnen hinterher und bellt mit 🙈
Achja und Männer mit Mützen (nicht jeder) machen sie manchmal unsicher
 
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Beate
29. Mai 05:57
Ich habe ein Labrador aus Bosnien und er war am Anfang sehr stark aggressiv und unsicher Männer gegenüber.
Er wollte in alles rein springen was 2 oder 4 Räder hat und Züge.
Das habe ich alles mit ihm Trainiert und es läuft super ,ich muss dazu sagen das er nichts rein garnichts konnte .
Heute nach fast 3 Jahren ist er der Beste labbi geworden ,er läuft ohne Leine und hört super auf Rückruf.
Es hat viel Arbeit und Nerven gekostet aber es lohnt sich Buddy ist immer mit viel Freude am lernen dabei .
Ich würde immer wieder ein Hund aus dem Tierschutz nehmen zumal ich auch Pflegestelle war ❤ das mit den Männer habe ich mit Hundetrainer gemacht um einfach trix mir einzuholen ,wir waren 3 mal beim Training ansonsten habe ich alles alleine Trainiert. Ich bin eine stolze Hundemama 🤗
 
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Marianne
29. Mai 06:01
Bei uns lebt seit gut 2,5 Monaten Yuna. Sie kommt aus Griechenland und hat dort ihr erstes Lebensjahr auf der Straße verbracht. Sie war von Anfang an erstaunlich unkompliziert, mit Geräuschen jeglicher Art hat sie zum Beispiel keine Probleme. In den ersten Wochen war sie sehr vorsichtig bei anderen Hunden und wir sind einen weiten Bogen gelaufen. Mittlerweile können wir problemlos direkt an anderen Hunden vorbei gehen, außer bei sehr aufdringliche Hunde und Möpse (wieso auch immer), die machen ihr noch zu schaffen. Bei Menschen ist sie anfangs vorsichtig und beobachtet lieber eine Zeit bevor sie sich nähert. Mit Geduld und Ruhe werden wir das aber auch sicherlich meistern :)
Interessant, dass dein Hund Möpse nicht mag. Unsere Tulie (Rumänien, 1 Jahr alt) kann mit plattnasigen Hunden ebenfalls nichts anfangen. Sie sind ihr suspekt 😆. Ich vermute, dass die Atemgeräusche sie verunsichern.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Mai 06:02
Dankeschön für die vielen lieben Rückmeldungen 👍🏻🎉

Unser Scooby Doo kam letztes Jahr im April zu uns. Extrem Hundebissig

Was wir nach und nach herausfinden konnten war, das er extrem psychisch Gewalt erfahren musste.

Er kannte nur noch zwei Arten der Stressbewältigung: Flüchten oder Totbeissen 🥺

Inzwischen bekommt er immer mehr neue Hundefreunde und bei den Damen ist er besonders beliebt.

Es steckt aber auch Monate an Arbeit in ihm. Sicherheit und Konsequenz sowie ihm klar machen, dass wir Menschen die unangenehme Situation für ihn regeln, hat heute einen fast normalen Hund aus ihm gemacht.

Kein Maulkorb mehr
Keine Kurzleine mehr
In reizarmer Umgebung Freilauf ….

Das ist alles inzwischen möglich

Habt alle Mut und kein Mitleid mit den Hunden.
Mitleid ist der schlechteste Ratgeber
Sicherheit und Rituale der beste Ratgeber
 
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Marianne
29. Mai 06:08
Hallo Michel Als Pflegestelle übernimmt man einen Hund (meist Ausland) um ihn erst einmal an hiesige Verhältnisse zu gewöhnen. Nach ca. 3 Wochen dürfen sich potenzielle Interessenten dann den Hund in der Pflegestelle anschauen. Pflegestellenversager sind die, die einen Hund dann selbst behalten 🙈🙈🙈
Wie lustig. Ich hab mich auch schon gefragt, was das für ein seltsamer Begriff ist. Schöne Bedeutung, wenn man es dann weiß 🙂