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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Feb.

Hunde aus dem Tierschutz/Strassenhunde

Hallo an alle die einen Tierschutzhund haben. Ich war Pflegestelle für Hunde in Not Rhein Main e.V. Ich durfte sechs Pflegehunde betreuen und bin zweifacher Pflegestelleversager. Viele (nicht alle) Tierschutzhunde haben irgendwelche Einschränkungen. Oft Berührung mit der Hand, Angsthunde, Umgang mit Artgenossen u.v.m. Was sind eure Erfahrungen? Welche Auffälligkeiten habt ihr bei euren Fellnasen? Freue mich sehr auf eure Berichte
 
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Laura
5. Juni 20:43
Da sie, bevor sie ins Tierheim in Rumänien kam, auf der Straße gelebt habe, weiß ich gar nicht wie sie vorher gelebt hat. Das klassische Spiel habe ich schon probiert, indem ich ein paar verschiedene Spielzeuge probiert habe. Das hat gar nicht funktioniert und sie scheint das auch nicht zu kennen. Deswegen versuche ich es auch nicht weiter. Da sie aber anscheinend gerne Leckerlis bekommt, wollte ich mit ganz einfachen Kommandos beginnen wie Sitz und warte. Aber sobald sie etwas nicht einfach so bekommt, legt sie sich hin und macht nichts. Ich vermute sie versteht es auch einfach nicht, aber wie ich das ändern kann, versuche ich noch herauszufinden.
Hast du mal Suchspiele wie "Futter werfen " oder Futter verstecken und Schnüffelmatte versucht?
 
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Sarah
5. Juni 21:39
Hast du mal Suchspiele wie "Futter werfen " oder Futter verstecken und Schnüffelmatte versucht?
Wenn ich draußen auf der Wiese sie versuche zu trainieren mache ich gerne das Finde-Kommando und werfe Futter. Das funktioniert tatsächlich mit am Besten. In der Wohnung habe ich das auch schon probiert und dort ist sie nicht für zu interessieren. Nur ein Kong beschäftigt sie etwas.
Die Futtermatte habe ich noch nicht probiert, aber kann mir vorstellen, dass sowas gut bei ihr funktionieren kann
 
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Kerstin
6. Juni 06:13
Meine Leyla ist aus Rumänien und seit März bei mir. Sie ist ein Angsthund, aber wir arbeiten fleißig daran. Was sehr gut funktioniert, zu meiner Überraschung, ist, dass sie schon perfekt an der Leine läuft, und Alltagsgeräusche waren gar kein Problem. Auch Autos sind kein Problem. Allerdings sind andere Menschen und auch Gassigeher sehr problematisch. Anfangs hat sie versucht einen Busch zu finden und sich zu verstecken, oder hat Panikattacken bekommen, aber jetzt bleibt sie nur stehen und bewegt sich nicht mehr (ganz selten kann man mal vorbeilaufen). Die Ruhe beim Gassigehen scheint da sehr geholfen zu haben und auch, dass ich mir für 200m schonmal eine Stunde Zeit genommen habe. Darum mache ich mir also weniger Sorgen. Das schlimmste ist das sie sich zwar widerwillig von jedem anfassen lässt, aber dabei sich einfach hinlegt, nicht bewegt und aufgibt(?). Zudem ist sie sehr faul und kaum zu irgendwas zu motivieren. Aber ich bin trotzdem schon sehr zufrieden mit ihr und ihrem Fortschritten und kann mir kein Leben mehr ohne sie vorstellen. :)
Zeit Zeit Zeit....
Wer weiss was sie auf der Straße erlebt hat. Fliehen kann sie nicht, da sie an der Leine ist. Heisst noch mehr Stress. Spielen wird sie wohl gar nicht kennen.
Zum Glück dürfen Hundeschule ja wieder arbeiten. Also such dir eine echt gute, und da kannst du dich auch auf dein Bauchgefühl verlassen.
 
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Laura
6. Juni 06:52
Wenn ich draußen auf der Wiese sie versuche zu trainieren mache ich gerne das Finde-Kommando und werfe Futter. Das funktioniert tatsächlich mit am Besten. In der Wohnung habe ich das auch schon probiert und dort ist sie nicht für zu interessieren. Nur ein Kong beschäftigt sie etwas. Die Futtermatte habe ich noch nicht probiert, aber kann mir vorstellen, dass sowas gut bei ihr funktionieren kann
Da hast du ja schon was gefunden, worauf ihr aufbauen könnt. Mach das weiter, das ist gut.
Ich denke, in der Wohnung ist das halt was ganz anderes. Hunde aus dem Tierschutz brauchen viel Ruhe und Gewöhnung. Es kann sein, dass sie die Wohnung mit ausruhen und verarbeiten verknüpft und das braucht. Auch kann die Enge Unsicherheit auslösen. Das braucht Zeit.
Ich habe mich zu Beginn ganz auf Tininha eingestellt. Hunde kommunizieren eigentlich sehr klar, was sie brauchen und darauf bin ich dann eingegangen.
 
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Sarah
6. Juni 09:56
Bisher klappt vieles auch ganz gut ohne Hundeschule, auch wenn ich Ersthundebesitzer bin. Allerdings wenn sich die Probleme in einigen Wochen/Monaten nicht verbessern, ziehe ich auch die Hundeschule in Betracht. Bis auf das Motivieren ist sie schon relativ weit vorangekommen mit einigen Ängsten und Problemen. Aber wie du schon sagst Zeit ist da ein Faktor und ich bin vielleicht etwas ungeduldiger.
 
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Sarah
6. Juni 09:59
Da hast du ja schon was gefunden, worauf ihr aufbauen könnt. Mach das weiter, das ist gut. Ich denke, in der Wohnung ist das halt was ganz anderes. Hunde aus dem Tierschutz brauchen viel Ruhe und Gewöhnung. Es kann sein, dass sie die Wohnung mit ausruhen und verarbeiten verknüpft und das braucht. Auch kann die Enge Unsicherheit auslösen. Das braucht Zeit. Ich habe mich zu Beginn ganz auf Tininha eingestellt. Hunde kommunizieren eigentlich sehr klar, was sie brauchen und darauf bin ich dann eingegangen.
Den Gedanken habe ich auch schon. In der Wohnung lasse ich sie auch in Ruhe soweit es geht und lasse sie schlafen/dösen.
Ich versuche sie auch immer zu lesen und zu schauen, ob man jetzt etwas machen kann, oder mal ein paar Meter weiter laufen kann, aber es kann sein, dass ich manchmal etwas falsch deute
 
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Laura
6. Juni 12:59
Den Gedanken habe ich auch schon. In der Wohnung lasse ich sie auch in Ruhe soweit es geht und lasse sie schlafen/dösen. Ich versuche sie auch immer zu lesen und zu schauen, ob man jetzt etwas machen kann, oder mal ein paar Meter weiter laufen kann, aber es kann sein, dass ich manchmal etwas falsch deute
Das mit dem Lesen kommt mit der Zeit. Lass dich da von einem Trainer oder einer Trainerin unterstützen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 13:25
Den Gedanken habe ich auch schon. In der Wohnung lasse ich sie auch in Ruhe soweit es geht und lasse sie schlafen/dösen. Ich versuche sie auch immer zu lesen und zu schauen, ob man jetzt etwas machen kann, oder mal ein paar Meter weiter laufen kann, aber es kann sein, dass ich manchmal etwas falsch deute
Die Hunde Lesen lernt man mit der Zeit.
Grad am Anfang ist es schwer wenn die Bindung nicht 100% ist.
Diese kommt auch mit der Zeit.
Die meisten Hunde zeigen dir was sie gerade wollen.
Lese einfach mal ein Buch über Körpersprache des Hundes.
Da kannst du es lernen den Hund zu lesen.
Ich musste es auch lernen da meine alte bardina nur über Körpersprache ging.
Sie war der perfekte Lehrmeister

Und Vorallem Geduld ist das wichtigste.
Klar man geht 1 Schritt vor und 10 zurück das ist am anfang nochmal.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 13:29
Unser Henry ist auch ein rumänischer Straßen und und seit Februar bei uns. Auch er ist ängstlich und eher der zurückhaltende Typ Hund, der sich von anderen Personen auch nicht anfassen lassen will. Anfangs fanden wir das bedenklich aber mit der Zeit akzeptieren wir dies und geben ihm hier die Zeit. Er kommt gut mit unseren beiden Katern zurecht und sie mit Ihm... sind alle etwas mimimi 😅. Bei Geräuschen (Regen, Gewitter, Bürostuhl etc.) ist er dennoch leicht zu stressen, mal gibt es gute Tage dann aber wieder mal schlechtere. Wir üben, trainieren fleißig und Auto, wenn auch nicht ganz freiwillig klappt nun auch wieder. Für uns ist es schwierig einzuschätzen, gerade wenn er nervös/ gestresst reagiert, wenn es zum Beispiel Nachts anfängt zu Regnen und er hin und her trappt, wie wir uns dann Optimal verhalten sollten? Auf Ihn Einwirken, ruhig und. Ignorieren da er ja sicher ist im Haus? Hat jemand einen Tipp/ Rat für uns?
Linu lässt sich von Fremden auch nicht anfassen was ich auch gut finde ,denn ich lasse mich auch nicht antatschen.
Und ein Hund muss sich nicht von jedem anfassen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 13:34
Unser Henry ist auch ein rumänischer Straßen und und seit Februar bei uns. Auch er ist ängstlich und eher der zurückhaltende Typ Hund, der sich von anderen Personen auch nicht anfassen lassen will. Anfangs fanden wir das bedenklich aber mit der Zeit akzeptieren wir dies und geben ihm hier die Zeit. Er kommt gut mit unseren beiden Katern zurecht und sie mit Ihm... sind alle etwas mimimi 😅. Bei Geräuschen (Regen, Gewitter, Bürostuhl etc.) ist er dennoch leicht zu stressen, mal gibt es gute Tage dann aber wieder mal schlechtere. Wir üben, trainieren fleißig und Auto, wenn auch nicht ganz freiwillig klappt nun auch wieder. Für uns ist es schwierig einzuschätzen, gerade wenn er nervös/ gestresst reagiert, wenn es zum Beispiel Nachts anfängt zu Regnen und er hin und her trappt, wie wir uns dann Optimal verhalten sollten? Auf Ihn Einwirken, ruhig und. Ignorieren da er ja sicher ist im Haus? Hat jemand einen Tipp/ Rat für uns?
Wenn er bei Regen unsicher wird sich einfach auf den Boden setzen und warten bis er von sich aus Schutz bei euch sucht.
Wenn hier bei Wind die Rollläden klappern kommt linu zu mir auch wenn er vor irgendwas angst hat kommt er direkt zu mir.
Auch an Silvester sitzt er bei mir und da ist er sehr unter Strom was er klar mit aggressivem Verhalten zeigt wenn mir jemand ein frohes neues wünsche will.
Da lässt er kaum jemand in meine Nähe bis ich ihm sage das es ok ist.
Und er dann langsam runterfährt was so nach dem geballer ca 2 bis 3 Stunden dauert.
Aber das weißt jeder in unsrem Umfeld und nehmen Rücksicht