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Ni
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Anzahl der Antworten 486
zuletzt 18. Aug.

Hund spielen lassen mit anderen Hunden

Ich habe einen 6 Monate alten Maltipoo und sie ist sehr aufgeregt wenn sie andere Hunde sieht und will unbedingt mit ihnen spielen. Die meisten Hundebesitzer wollen ihren Hund jedoch nicht spielen lassen oder nur sehr kurz. Sie ziehen ihren Hund meist weg. Mein Hund ist immer lieb nur manchmal etwas zu fröhlich. Die meisten wirken etwas genervt. Hat das einen Grund, dass man die Hunde nicht spielen lassen sollte? (Ist in verschiedensten Situationen… von Park bis Straße oder Wiese)
 
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Sophie
28. Jan. 09:48
Ich sehe allesamt Hunde , die aus diesen Kontakten profitieren. Aggression sehe ich nirgends. Solange die Menschen das begleiten und moderieren, sehe ich keinen Grund dort einzugreifen. Auch flirten, sexuelles Verhalten und auch eine leichte Art von Mobbing sind wertvolle Momente für die Hunde, da sie daraus lernen. Diese Hundesprache können wir nicht übernehmen. Wie gesagt...NICHT jeder mit jedem und begleitet, ich hätte auch jede Situation zugelassen, die ich dort gesehen habe .
Sehe ich genauso. Hatte ich schon viel brenzligere Situationen mit meinem und anderen Hunden. Hier hätte ich nirgendwo eingegriffen, zumindest innerhalb der Ausschnitte die man da sieht.
 
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Michi
28. Jan. 09:55
Ich sehe allesamt Hunde , die aus diesen Kontakten profitieren. Aggression sehe ich nirgends. Solange die Menschen das begleiten und moderieren, sehe ich keinen Grund dort einzugreifen. Auch flirten, sexuelles Verhalten und auch eine leichte Art von Mobbing sind wertvolle Momente für die Hunde, da sie daraus lernen. Diese Hundesprache können wir nicht übernehmen. Wie gesagt...NICHT jeder mit jedem und begleitet, ich hätte auch jede Situation zugelassen, die ich dort gesehen habe .
Ich habe ja keine Menschenkinder, aber es darf ja auch nicht normal sein, dass man Kindern nur positive Kontakte und Situationen zugesteht . Sie müssen sich ja auch ausprobieren und auch mit unbequemen Menschen und Situationen klar kommen. Das müssen sie fürs Leben lernen. Menschen und Hunde werden sozialer und gefestigter durchs Leben gehen, wenn sie Vieles schon mal erlebt haben .Zum Beispiel auch mal kleinere Brötchen zu backen . Nochmal...natürlich immer von uns begleitet...
Und nein...einen Beissvorfall sollten sie nicht erlebt haben !
 
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Sophie
28. Jan. 10:04
Ich habe ja keine Menschenkinder, aber es darf ja auch nicht normal sein, dass man Kindern nur positive Kontakte und Situationen zugesteht . Sie müssen sich ja auch ausprobieren und auch mit unbequemen Menschen und Situationen klar kommen. Das müssen sie fürs Leben lernen. Menschen und Hunde werden sozialer und gefestigter durchs Leben gehen, wenn sie Vieles schon mal erlebt haben .Zum Beispiel auch mal kleinere Brötchen zu backen . Nochmal...natürlich immer von uns begleitet... Und nein...einen Beissvorfall sollten sie nicht erlebt haben !
Wollte hier nochmal erwähnen, dass bei allen Studien über canine Körpersprache meiner Meinung nach trotzdem nicht jeder Hund gleich nach einem festen Schema eingeordnet werden kann. Natürlich haben Hunde prinzipiell dieselben groben Prinzipien ja aber eben doch nicht 1 zu 1. Meine setzen z.B. extrem viel ihre Pfoten beim Spiel ein. Aufgrund ihrer Größe landet die dann auch mal schnell auf Kopf oder Rücken vom Gegenüber. Sie drücken damit aber niemanden runter oder versuchen ihn dadurch umzuschmeißen. Das ist z.B. bei Raya jedoch niemals dominantes Verhalten, sie unterwirft sich bisher JEDEM anderen Hund außer Linea.

Will sagen, ohne dass man den Hund und die Situation drum herum kennt, kann man nicht immer sagen, was da genau grade vor sich geht. Außer vielleicht bei ganz, ganz eindeutigen Signalen, Territorial- oder Verteidigungsverhalten oder richtig deutlicher Angst z.B.
 
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Michi
28. Jan. 10:16
Wollte hier nochmal erwähnen, dass bei allen Studien über canine Körpersprache meiner Meinung nach trotzdem nicht jeder Hund gleich nach einem festen Schema eingeordnet werden kann. Natürlich haben Hunde prinzipiell dieselben groben Prinzipien ja aber eben doch nicht 1 zu 1. Meine setzen z.B. extrem viel ihre Pfoten beim Spiel ein. Aufgrund ihrer Größe landet die dann auch mal schnell auf Kopf oder Rücken vom Gegenüber. Sie drücken damit aber niemanden runter oder versuchen ihn dadurch umzuschmeißen. Das ist z.B. bei Raya jedoch niemals dominantes Verhalten, sie unterwirft sich bisher JEDEM anderen Hund außer Linea. Will sagen, ohne dass man den Hund und die Situation drum herum kennt, kann man nicht immer sagen, was da genau grade vor sich geht. Außer vielleicht bei ganz, ganz eindeutigen Signalen, Territorial- oder Verteidigungsverhalten oder richtig deutlicher Angst z.B.
Natürlich, alle sind anders und haben einen individuellen Charakter, wie bei uns auch . Verallgemeinert ja auch niemand.
 
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Miri
29. Jan. 01:39
Tatsächlich hat gefühlt heute tatsächlich jeder Gründe für keine Kontakte. Ich finde es tatsächlich völlig daneben, dass Hund erstmal lernen soll seines gleichen zu ignorieren. Denn wie soll der Hund denn hündische Kommunikation lernen wenn nicht von anderen Hunden? Tatsächlich bleibt einem heute kaum mehr was anderes übrig als in eine Hundeschule zu gehen wo eben neben Übungen auch freie Bewegung erlaubt ist. Hat auch zwei Vorteile, der Hund lernt sich unter Hunden zu bewegen und er lernt zeitgleich dass nicht nur auf die Lucie und los gilt sondern ihm wird halt auch noch was an Konzentration und Ruhe bewahren abverlangt wird.
Ja, ich wunder mich auch. Nie zuvor gabs so viele Hunde hier in der Gegend...und nie zuvor so wenig Gelegenheiten auf Hundekontakt. Sehr traurig.
 
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Miri
29. Jan. 01:50
Obwohl ich dir sonst zu 99%, auch in anderen Beiträgen zustimme, finde ich das jetzt sehr einseitig gedacht. Sicherlich gibt es unsichere Menschen, die ihre Haltung auf ihren Hund projizieren. Aber es gibt auch genügend Hunde die den Kontakt aus mehreren Gründen nicht mögen. -Die Annahme viel Kontakt = super sozialisier Hund ist halt falsch. Wenn ein Hund im jungen alter viel Kontakt zu jungen, quierligen Hunden hat, so wird er diese quierlige Art gegenüber anderen Hunden nicht abstellen. Ebenso viel Kontakt und die Hunde schaukeln sich gegenseitig hoch und sind dann im Tunnel. So wird dann erlernt, immer direkt auf jeden Hund zu und Party machen. Beschwichtigende Handlungen werden dann vollständig ignoriert. Es wird noch intensiver bedrängt. Und der wirklich erzogene adult Hund von jemanden darf sich dann dieser katastrophen Sozialisierung annehmen, weil der arme Junghund ja viele Kontakte benötigt?! Hunde sammeln auch durch nicht-aktive Kommunikation Erfahrung, die leider von zu vielen nicht genutzt wird. Erdulden von Frustration, sich selbst regulieren, Entspannung. Ein guter Spaziergang geht auch ohne aktiven Kontakt. Jeder führt seinen Hund auf seiner Seite. Auch hier wird viel über Körpersprache gelernt und Interaktion geübt. Das Problem heutzutage ist, dass zu viele schlecht sozialisierte Adulthunde herumrennen und parallel die Junghunde die von eben jenen lernen. Eine normale Heranführung wäre seitlich an einander vorbei. Den Duft des anderen aufnehmen, riecht dieser interessant entspanntes hinwenden zum anderen. Dieser zeigt dann durch seine Körperhaltung yo, bin auch interessiert oder nö danke. Und dann wird bei Gegenseitigem Interesse wieder seitlich aneinander vorbei aneinander geschnüffelt. Und danach, entscheidet sich überhaupt erst, wollen wir mal ein bisschen spielen? Oder nettes Gespräch, sehen uns wieder. Und ich kenne nur wenige Hunde die das können und das sind fast nur Hunde aus dem Tierschutz, die mit klarer Hundesprache aufgewachsen sind.
Hunde aus dem TS...genau...die hatten Kontakt zu anderen Hunden. Und so die Möglichkeit zu lernen. Es geht ja nicht pauschal darum, dass der Hund mit jedem andere Hund bei jedem Gassigang Kontakt haben muss. Aber wenn ich sehdas meine zurückhaltende Hündin interesse hat und der andere Hund auch ... versteh ich einfach nicht warum man nicht kurz sprechen kann um zu schaun ob ein Kontakt machbar ist. Vor 20 Jahren war das alles viel Entspannter... inklusive der Hunde.
 
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Maike
29. Jan. 09:37
Dafür gibt es eine Menge gute Gründe. Der eigene Hund ist schlecht sozialisiert, schlechte Erfahrungen beim Spielen lassen gemacht, Erziehung geht vor (ein Hund sollte erst lernen, gleichgültig auf Hundebegegnungen zu reagieren, und es gibt viele Leinenpöbler), der eigene Hund ist nicht gesund, Misstrauen, ob der andere Hund gesund ist, der Rückruf funktioniert nicht, der Hund jagt, ... Frag einfach bei jeder Begegnung den anderen Halter, und bleib optimistisch. Such nach gut geführten Hundefreiläufen und geh im Hundeverein zu Welpen- und Junghundetreffen.
Das ist eine gute Antwort, danke!
Können Sie mir vielleicht erklären, wie man es macht, dass andere Hunde dem eigenen Hund egal sind? Und wie lange kann sowas dauern?
Ich habe einen 2 jährigen Rüden und der möchte halt nach wie vor zu anderen Hunden hin. Ich habe ihn immer an der Leine, wenn ich andere Hunde sehe, lasse ihn auf der Seite laufen wo der andere Hund nicht ist, sprich ich bin dazwischen. Das geht auch schon ziemlich gut, aber man merkt noch immer, dass er gerne hin möchte und wenn er hin dürfte, würde er halt auch total stürmisch dort hin rennen. Ich habe gerade keine Idee, wie ich gerade dieses stürmische weg bekomme.
 
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Lilian
29. Jan. 09:43
An der Leine und Straße können Hunde ja nicht toben und fühlen sich da eher oft bedrängt. Die Leine ist auch die Verbindung zu Halter und Revier. Das wird dann schnell zu eng. Viele Hunde wollen auch nicht spielen wenn sie älter werden. Oder sie wollen keine hektischen Hunde um sich rum. Lieber mit jemand zum Spielen verabreden. Besser ist es mit Hunden die man kennt.
 
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Lilian
29. Jan. 09:45
P.S.Oder Hundewiese
 
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Daniela mit
29. Jan. 09:45
Sehe ich genauso. Hatte ich schon viel brenzligere Situationen mit meinem und anderen Hunden. Hier hätte ich nirgendwo eingegriffen, zumindest innerhalb der Ausschnitte die man da sieht.
Natürlich war keine der gezeigten Situationen »brenzlig«. Aber ab und an greife ich ein, damit es auch nicht »brenzlig« wird. Im (ich glaube, es war das 5. Video) kann man schön sehen, wie die Labbihündin etwas überfordert ist. Und eine dritte Hündin geht dazwischen und grenzt meine ein (meiner Meinung, mit Recht, da meine schon sehr aufdringlich sein kann). Diese Handlung, dieser Hündin übernehme ich im Alltag und dafür ist es wichtig zu sehen, ab wann es einem Hund zu viel wird. Leider werden viele Hunde nicht unterstützt und so sind sie auf sich alleine gestellt. Das sind die Situationen wo ein Hund unsicher werden kann und im schlimmsten Fall lernt, Angriff ist die beste Verteidigung. Da kann er doch noch so viele Kontakte gehabt haben. Zum Glück sind wir uns einig. Geführte Kontakte sind wichtig und sehr förderlich.