🎓 Die Dogorama Wissenswoche

👉 Jetzt KOSTENLOS anmelden

Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund hat panische Angst am Abend

Verfasser
Sandy
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 17
zuletzt 8. Feb.

Hund hat panische Angst am Abend

Hallo zusammen, Wir haben unseren Hund Anfang Dezember bekommen. Er ist bereits etwas mehr als zwei Jahre alt und die ehemaligen Besitzer hatten ihn aufgrund mangels an Zeit abgegeben. Die Vorbesitzerin hatte mir bei der Übergabe erklärt, dass er normalerweise als um 17 Uhr seine letzte Gasse Runde fertig hatte und dann bis zum nächsten Morgen 8.30 Uhr durchgehalten hatte. Wir wollen das unserem Hund auf keinen Fall zumuten, das ist für uns viel zu lange und wir gehen mit ihm abends immer nochmal raus. Wir haben daher schon relativ am ersten Tag festgestellt, dass unser Hund überhaupt nicht gerne raus geht, wenn es bereits dunkel draußen ist. Wir hatten direkt bemerkt, dass er total verängstigt ist. Da er relativ neu bei bei uns ist, gehen wir immer die gleichen gassi Runden mit ihm- auch am Tag. Mittlerweile kennt er die Strecke sehr gut und am Abend versuche ich es auf alle erdenkliche Art und Weisen ihm die Angst zu nehmen, draußen zu sein wenn es dunkel ist. Gutes Zureden und Lob, wenn er das gut macht. Leckerlis bereits wenn ich bemerke, dass er anfängt sich unsicher zu fühlen oder ich streichle ihn und rede ihm gut zu oder stelle mich vor ihn zum Schutz. Allerdings wird seine Angst immer schlimmer statt besser und ich würde schon fast sagen, es entwickelt sich langsam zur Panik. Wir haben ihm jetzt auch ein Adaptil Halsband gekauft, das er trägt in der Hoffnung, dass er nicht mehr so viel Angst hat am Abend. Auch trainieren wir nun mit dem Clicker, in der Hoffnung dass wir mit dem Klick seine Angst durchbrechen können mit einer Leckerei zb. Heute dachte ich ca 75% der üblichen Route verliefen so super und ich war richtig stolz auf ihn. Die letzten 25% waren eine super Katastrophe, er hatte richtig Angst eher Panik vor was kann ich nicht mal sagen. Ich habe es daraufhin mit gut Zureden Leckerlis etc. versucht aber seine Angst war so groß, dass er noch nicht mal das Leckerli genommen hatte und er wollte nur noch weg rennen und lief geduckt umher und ist bei jedem kleinen Geräusch zusammen gefahren. Das ging die ganze restliche Strecke leider so weiter. Leider wissen wir nicht mehr, was wir tun könnten um ihm die Angst zu reduzieren oder gar zu nehmen. Wir wissen auch nicht, was der Ausschlag genau für seine Angst ist, bei uns ist nie iwas passiert, was das hätte verursachen können. Ich möchte noch dazu sagen, dass wir in einer Stadt leben und die Straßen super ausgeleuchtet sind und es daher nie richtig dunkel ist. Gleichzeitig wohnen wir in einem ruhigeren Stadtteil in dem am Abend nicht viel los ist. Tagsüber und zu Hause ist es gar kein Problem, wir haben den Eindruck dass er sich gut einlebt bei uns. Wir wissen nicht mehr, was wir noch tun könnten um seine Angst zu reduzieren. Hat jemand einen Tipp? Vielen Dank vorab
 

Du willst mitreden?

Lade dir Dogorama kostenlos im App Store oder Play Store herunter und schon kann es losgehen!
Playstore-Button Appstore-Button
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
8. Feb. 00:53
Mit der Angst vor dem Halbdunkel, den Schatten und anderen Geräuschen, als es bei Tageslicht gibt, ist Euer Hund nicht alleine. Das geht einigen Hunden so, aber auch Menschen, vor allem Kindern. Da hilft es leider wenig, dass Ihr dieselbe Strecke geht, denn alles sieht anders aus als im Hellen. Ich habe auch spontan an einen Tierarzt-Besuch gedacht, denn Ihr müsst erst mal wissen, ob Euer Hund die Umgebung überhaupt richtig wahrnehmen kann. Wie verhält er sich denn in der dunklen Wohnung, ist er da entspannt? Er ist erst seit Dezember bei Euch, das ist zu kurz, um genug Vertrauen aufzubauen. Zumal Ihr ihn von Anfang an jeden Tag einer Situation ausgesetzt habt, in der er panisch reagiert hat. Er muss aber darauf vertrauen können, dass er bei Euch sicher ist. Dass ein ängstlicher bis panischer Hund keine Leckerli nimmt, ist normal, zeigt aber, wie groß seine Angst ist. Er ist dann im Überlebensmodus und sucht ausschließlich einen sicheren Platz. Die Angst könnt Ihr ihm nur kleinschrittig nehmen. Vielleicht hilft es, wenn Ihr Euch aus der Haustür heraus spielt, mit einem Spiel, wo er so richtig bei der Sache, aber gleichzeitig bei Euch ist. Nur so weit vor wagen, dass er seine Sicherheit nicht verliert. Eure Fröhlichkeit muss im Vordergrund stehen. Denkt nicht daran, dass er gleich wieder ängstlich sein wird, sondern nur an Spaß und Spiel. Dabei arbeitet Ihr Euch im Tempo des Hundes immer ein bisschen weiter vor. Lieber gut gelaunt nur 1 m vor die Tür als voller Panik 5 m weiter gehen. Euer Hund ist es gewohnt, von 17:00 bis 8:30 Uhr durchzuhalten. Es wäre zwar schön, wenn er sich abends noch einmal lösen könnte, aber wenn das mit Angst und Panik verbunden ist, würde ich das jetzt nicht weiter verfolgen. Langfristig schon, wenn er seine Angst langsam überwindet. Wenn Ihr doch mal wieder zu weit gegangen seid und er panisch wird, bleibt stehen, bietet ihm Schutz. Er kann sich nah zu Euch setzen oder stellen, vielleicht zwischen die Beine, und Euer Körper wird zu seiner schützenden Höhle. Erst weiter gehen, wenn er dafür sicher genug ist, auch wenn das dauern sollte. Er muss erst Zeit bekommen, aus der Sicherheit heraus die Umgebung einzuschätzen. Nicht viel auf ihn einreden oder Streicheln, kein Gewese machen, aber für ihn da sein. Wenn er sich auf Eurem Arm wohl und sicher fühlt, und bitte nur dann, könnt Ihr ihn in einer Angstsituation auch auf den Arm nehmen. Aber Vorsicht, wenn das Vertrauen noch nicht groß genug ist, kann das die Panik noch verstärken, weil ihm dann jeder Fluchtmöglichkeit genommen wird. Auf keinen Fall sollte er gezwungen werden, mit diesem Angstgefühl die übliche Runde zu machen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alex
8. Feb. 08:18
Hallöchen, ich habe vom Tierarzt und Hundeschule gesagt bekommen, wenn man den Hund streichelt oder Leckerlis gibt, wenn er schiss hat, dass man es damit bestärkt... Man dem Hund damit sagt: hey, du machst es richtig. Unsere fand es im Dunkeln auch nicht so toll und das hab ich nicht beachtet.... ich habe nur die Situationen beachtet, die super waren und auch dann gelobt. Dein Hund denkt wohl, dass es richtig ist. Beschützen? Vor was sollst du deinen Hund beschützen? Ist doch nichts schlimmes draussen ;) Versuch normal und selbstsicher rauszugehen mit deinem Hund. Wenn er sich gelöst hat, dann geh wieder rein, man muss abends keine riesen Runden laufen... gewöhne deinen Hund langsam an die Dunkelheit.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
ᒪᗴᑎᗩ
8. Feb. 09:28
Hallo Sandy, Leider verstärkt Ihr die Angst. ❤ Wenn du deinem Hund bei Angst gut zuredest ," gutschi gutschi " machst und leckerchen rein drückst sobald die Angst kommt , wird die Angst verstärkt. Du musst für deinen Hund stabil wirken ❤. Wenn du dann noch gut zuredest und sagst "och du armet Kerl hier hast du schmeckis" denkt dein Hund : "ach du sch**** was ist jetzt los ?" Oder wenn man sich auf die Energie einlässt gegebenenfalls sogar " ohgott , sie ist auch unsicher " . Kurze Runden gehen und wie selbstverständlich gassi gehen . Das ist das normalste der Welt und das muss dein Tier merken . Gegebenenfalls sogar noch kürzere Runden gehen . Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und ich denke das braucht Zeit ❤ Sollte es nicht besser werden gegebenenfalls bei einen Trainer informieren ❤ Leider kann man ja nur auf die Worte des vorbesitzers vertrauen, daher weiß man ja nicht ob nicht eventuell mal was im Dunkeln passiert ist.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. Feb. 09:37
Lass das "Gute Zureden" Geh einfach raus! Erstmal nur vor die Tűr. Einfach neutral rumstehen. Dann gleich wieder rein. Die Abendrunde nur langsam ausdehnen.. Halt kein Gewese drum machen,. sondern das als normale Routine begreifen😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
8. Feb. 09:38
Ich würde wie einige andere hier auch keine großen Strecken gehen. Raus zur nächsten Grünfläche und fertig. Wenn du ihn immer wieder zwingst, weit zu laufen, schadet das eurer Beziehung und seinem Vertrauen in dich. Und ganz im Ernst - Wer hat etwas davon, länger draußen zu sein? Weder er noch du. Also raus zur nächsten Lösestelle und direkt wieder rein, wenn er gemacht hat. Wenn er da irgendwann entspannt ist und Erkundungsverhalten zeigt, kannst du es in seinem Tempo ausweiten. Evtl könnt ihr das auch zunächst in der Dämmerung üben, wenn die Probleme da schon anfangen. Entgegen dem, was einige hier schreiben, kann man Angst nicht mit etwas positivem verstärken. Nur wenn du selbst unruhig und überfordert bist, verstärkst du die Angst (was hier vermutlich der Fall ist, aber das ist auch schwer abzustellen). Schutz geben und ruhig zureden hat diesen Effekt allerdings nicht. Wenn er aber erst so kurz bei dir ist und du ihn jedes Mal in die Situation zwingst, wird er aber vermutlich eher weniger Schutz bei dir suchen. Die Leckerli bringen in der Situation auch wenig, da sein Bedürfnis ja ein ganz anderes ist als Fressen...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Christa
8. Feb. 09:55
Viel Geduld und Übung wird hier anstehen.Bald ist es Abends wieder heller und die Gewohnheit raus zugehen wird sich einspielen.Dem Hund Selbstbewusstsein aneignen und selbst nicht unsicher wirken. Das wäre jetzt meine Theorie.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annett
8. Feb. 12:57
Unsere Hündin fühlt sich im Dunkeln auch sehr unwohl. Seit wir sie haben (jetzt seit rund 1,5 Jahren), weigert sie sich abends partout, eine Runde zu laufen. Wir gehen daher auch nur bis zum nächsten Grünstreifen und kehren dann sofort um. Wir versuchen auch erst gar nicht, sie zu einer Mini-Runde zu motivieren. Das hat super funktioniert. Sie weiß nun, dass sie abends nur noch zum Lösen raus geht und dann sofort zurück nach Hause darf.
Ich würde dem Hund tatsächlich nicht angewöhnen, dass er im Dunklen nicht raus muss. Ich würde das lieber trainieren. Was machst du sonst, wenn ihr mal irgendwo zu Besuch oder zum Geburtstag oder was auch immer seid und ihr kommt abends oder nachts nach Hause? Entweder geht das dann alles nicht mehr, oder der Hund kann dann nie mit, weil er ja im Dunklen nicht rausgeht. Die Option gäbe es bei uns nicht. Mailo kommt da immer mit. Ich würde das einfach üben und dann wird es auch klappen. Der Hund muss ja nicht nachts voller Freude zur großen ausgiebigen Abendrunde aufbrechen wollen. Wenn seine vertraute Person dabei ist, sollte er aber trotzdem ohne große Panik mitgehen. Und im Winter, wenn es schon 16.30 Uhr dunkel ist und früh erst 8.30 Uhr wieder hell, finde ich das viel zu lange. Das grenzt schon an Tierquälerei, wenn der Hund das früher regelmäßig so machen musste. Das sind 16 Stunden!!! Das sollte man dann mal selber versuchen, was das bedeutet. Auch wenn der Hund das tatsächlich schafft, ist das eine Quälerei und ganz bestimmt nicht gesund. Dazu kommt noch, wenn man berufstätig ist und im Winter früh raus muss, kann er sich ja immer noch nicht lösen, denn es ist noch dunkel. Wie soll das dann noch funktionieren? Klar kann man abends nur kurz raus. Machen wir auch. Trotzdem würde ich das trainieren und dem Hund nicht durchgehen lassen, dass er dann eben drinnen bleibt, wenn er nicht will.
 

Du willst mitreden?

Lade dir Dogorama kostenlos im App Store oder Play Store herunter und schon kann es losgehen!
Playstore-Button Appstore-Button