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Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Angsthund/Unsicherer Hund

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Emma
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 20
zuletzt 16. Mai

Angsthund/Unsicherer Hund

Hallo liebe Hundefreunde. Biene ist 1 Jahr und 3 Monate alt und wohnt seit September 2023 in Deutschland. Sie ist ein Labrador Mischling und ursprünglich aus Spanien. Abgegeben wurde sie mit ca. 4 Wochen mit ihren Geschwistern. Seit Biene in Deutschland ist merkt man, wie unsicher sie ist. Angst vor Kindern/Männern Menschen mit Mütze u.s.w… Sie bellt Hunde und Menschen an, ihre Rute ist in städtischer Umgebung dauerhaft eingezogen und die Ohren nach hinten gelegt. Sie liebt es in ruhiger grüner Umgebung und hasst es in der Stadt unter Menschen. Bei kleinen Anzeichen von Stress ist sie wie im Tunnel, hängt in der Leine und will einfach weg. Leckerlis nimmt sie nur in stressfreier Umgebung und Kommandos funktioniert einwandfrei nur in der Wohnung. Draußen bekomme ich sie überhaupt nicht auf mich gelenkt und sie ist nur mit ihrer Abgst beschäftigt. Kennt sich jemand mit Angsthunden aus und kann mit ein paar Hilfreiche Tipps an die Hand geben? Danke und liebe Grüße Biene und Emma
 

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Sylvi
16. Apr. 07:50
Für solche speziellen Tipps sollte man aber den Hund und die Situation kennen, in welcher er ist. Die beiden Hunde und die Angst kannst du ja schlecht vergleichen. Biene hat ja nichts kennengelernt und ihr wird ebenfalls noch Vertrauen zum Halter fehlen. Sie dann an allem vorbei zu führen, halte ich für falsch. Da sollte wirklich ein Trainer die beste Strategie dem Halter vermitteln. Meine Hund kam mit der gleichen Ausgangslage, kam mit wenigen Wochen ins Tierheim, kaum was kennengelernt und völlige Panik und Überforderung. Damit wären wir nie weitergekommen und hätten eher alles verschlechtert.
Denke ich auch Tierschutzhunde brauchen einfach länger um anzukommen. Sie benötigen manchmal Jahre um eine richtige Bindung und Vertrauen aufzubauen. Das sollte man immer berücksichtigen und mit ihnen einfach alles langsamer und ruhiger angehen. Nicht entmutigt sein wenn es mal Rückschritte gibt. Das ist auch völlig normal. Ein guter Trainer kann beiden da Sicherheit geben. Manchmal ist auch zu viel wildes herumprobieren kontraproduktiv. Weil sie sich dann auf nix einstellen kann und du dann auf den Hund nicht verlässlich wirkst.
 
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Katja
16. Apr. 08:11
Für solche speziellen Tipps sollte man aber den Hund und die Situation kennen, in welcher er ist. Die beiden Hunde und die Angst kannst du ja schlecht vergleichen. Biene hat ja nichts kennengelernt und ihr wird ebenfalls noch Vertrauen zum Halter fehlen. Sie dann an allem vorbei zu führen, halte ich für falsch. Da sollte wirklich ein Trainer die beste Strategie dem Halter vermitteln. Meine Hund kam mit der gleichen Ausgangslage, kam mit wenigen Wochen ins Tierheim, kaum was kennengelernt und völlige Panik und Überforderung. Damit wären wir nie weitergekommen und hätten eher alles verschlechtert.
Ja klar, Trainer sowieso… und noch viel klarer: angepasst auf den jeweiligen Hund! Gerade weil ja hier scheinbar viel zu früh von der Mutter weg und in der Prägephase nichts gelernt. Da fängt man natürlich auf nem ganz anderen Level an und wahrscheinlich bleibt man auch immer auf nem anderen Level als bei nem gut geprägten Hund, weil man Erfahrungen aus der Prägephase eben nicht nachholen kann. Ich fand trotzdem die Gedanken in dem Video interessant: Hund beobachten und immer nur so weit, wie es für den Hund noch ertragbar ist (er noch gut ansprechbar ist)… auch wenn man für 5m ne Stunde braucht oder sogar umdreht. Weniger ist mehr. Zeit geben, Dinge beobachten. Und, natürlich ganz wichtig: Schutz geben und Vertrauen aufbauen, dass der Hund akzeptiert, dass man Gutes für ihn tut und er sich drauf verlassen kann: der Mensch bringt mich nicht in Situationen, wo ich panisch werden muss! Fand da aber auch interessant: eher kein Alternativerhalten aufbauen (Ablenkung durch Spielen, Belohnen etc), da sich der Hund sonst nicht mit seinen Ängsten auseinandersetzt und keine Strategie entwickeln kann, mit den Ängsten irgendwann klarzukommen.
 
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Marisol
16. Apr. 09:08
Ja klar, Trainer sowieso… und noch viel klarer: angepasst auf den jeweiligen Hund! Gerade weil ja hier scheinbar viel zu früh von der Mutter weg und in der Prägephase nichts gelernt. Da fängt man natürlich auf nem ganz anderen Level an und wahrscheinlich bleibt man auch immer auf nem anderen Level als bei nem gut geprägten Hund, weil man Erfahrungen aus der Prägephase eben nicht nachholen kann. Ich fand trotzdem die Gedanken in dem Video interessant: Hund beobachten und immer nur so weit, wie es für den Hund noch ertragbar ist (er noch gut ansprechbar ist)… auch wenn man für 5m ne Stunde braucht oder sogar umdreht. Weniger ist mehr. Zeit geben, Dinge beobachten. Und, natürlich ganz wichtig: Schutz geben und Vertrauen aufbauen, dass der Hund akzeptiert, dass man Gutes für ihn tut und er sich drauf verlassen kann: der Mensch bringt mich nicht in Situationen, wo ich panisch werden muss! Fand da aber auch interessant: eher kein Alternativerhalten aufbauen (Ablenkung durch Spielen, Belohnen etc), da sich der Hund sonst nicht mit seinen Ängsten auseinandersetzt und keine Strategie entwickeln kann, mit den Ängsten irgendwann klarzukommen.
Okay das was du beschreibst ist natürlich richtig. In der Folge ging es meines Erachtens aber anders zu. Da wurde der Hund an Kinder gewöhnt in dem sie den Hund aus der Hand gefüttert haben und er dann einfach durch die Situation musste. Aber dann reden wir da von verschiedenen Dingen.
 
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Joe
16. Apr. 09:14
Für solche speziellen Tipps sollte man aber den Hund und die Situation kennen, in welcher er ist. Die beiden Hunde und die Angst kannst du ja schlecht vergleichen. Biene hat ja nichts kennengelernt und ihr wird ebenfalls noch Vertrauen zum Halter fehlen. Sie dann an allem vorbei zu führen, halte ich für falsch. Da sollte wirklich ein Trainer die beste Strategie dem Halter vermitteln. Meine Hund kam mit der gleichen Ausgangslage, kam mit wenigen Wochen ins Tierheim, kaum was kennengelernt und völlige Panik und Überforderung. Damit wären wir nie weitergekommen und hätten eher alles verschlechtert.
Ich glaube schon, dass ein souveräner und/oder tiefenentspannter Mensch sehr viel abstrahlt - auch auf Hunde, die ihn grad erst kennengelernt haben. Aber als besorgter Halter schafft man das oft nicht gleich und dann funktioniert das "Augen zu und durch" bzw das sichere Geführtwerden natürlich nicht so toll und geht erst besser bei guter Bindung an den Halter. Und ein so früh deprivierter Hund ist zusätzlich nochmal eine andere Baustelle, da fänd ich einen sachten Zugang auch deutlich empfehlenswerter. Ich glaub, dass da sitzen/stehen und gucken ganz wichtig sein könnte.
 
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Joe
16. Apr. 09:20
Denke ich auch Tierschutzhunde brauchen einfach länger um anzukommen. Sie benötigen manchmal Jahre um eine richtige Bindung und Vertrauen aufzubauen. Das sollte man immer berücksichtigen und mit ihnen einfach alles langsamer und ruhiger angehen. Nicht entmutigt sein wenn es mal Rückschritte gibt. Das ist auch völlig normal. Ein guter Trainer kann beiden da Sicherheit geben. Manchmal ist auch zu viel wildes herumprobieren kontraproduktiv. Weil sie sich dann auf nix einstellen kann und du dann auf den Hund nicht verlässlich wirkst.
Ich glaub das hat weniger mit Tierschutzhund zu tun als mit der Vorgeschichte und dem Zugang der Halter. Es gibt viele Tierschutzhunde, die trotz Kettenhaltung oÄ problemlos im neuen Leben ankommen, weil die Halter einfach entspannt und cool drauf sind. Andere mit eigentlich nicht so tragischer Vorgeschichte bleiben ewig unsicher, weil die Halter jahrelang nicht von der Idee "Angsthund" weg wollen und selber total nervöse Typen sind.
 
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C.
16. Apr. 09:26
Vor allem musst du in erster Linie lernen,deine (durch die Situation bedingte)eigene Unsicherheit,Angst und Besorgnis zu unterdrücken.denn Dein Hund spürt haaaargenau Deine Gefühle ( gestresst,genervt,traurig,unsicher,eifach alles)Und nur wenn Du stark und sicher und gefestigt bist,kann die fellnase dich auch als sicheren Halt und Vertrauenspunkt wahrnehmen, das hilft extrem und fördert auch eure Bindung und somit die gemeinsamen übungen/Unternehmungen,weil sie sich an dir orientiert . Gefühle verstecken/verbergen funktioniert fast nicht,die musst du echt ablegen,wenn du willst,dass sie dich als sicherheitspol wahrnimmt und Selbstbewusstsein lernt 👍🏻🍀🤗
 
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Katja
16. Apr. 13:41
Okay das was du beschreibst ist natürlich richtig. In der Folge ging es meines Erachtens aber anders zu. Da wurde der Hund an Kinder gewöhnt in dem sie den Hund aus der Hand gefüttert haben und er dann einfach durch die Situation musste. Aber dann reden wir da von verschiedenen Dingen.
Ne, das hatte die Halterin (Europameisterin im Distanz-Zughundesport… also nicht ganz Hunde-unerfahren😉) vorher versucht und es hat nicht wirklich funktioniert. Im Gegenteil: wurde immer schlimmer. Deswegen meinte sie, dass sie sich für nen neuen Ansatz öffnen will (sie hat, glaube ich, selber nicht wirklich dran geglaubt). Der war dann, wie beschrieben, dem Hund den Raum zu lassen und die Möglichkeit zu geben, die Situation selber zu bewerten. Mit der Sicherheit, dass Frauchen ihm zu nix zwingt und im Zweifel auch mal umdreht. Futter war gerade eben nicht im Spiel! Ich fand’s jedenfalls sehr spannend und im Nachhinein die Gedankengänge sehr nachvollziehbar… Auch der Ansatz nach solch für den Hund wahnsinnig anstrengenden Begegnungen (wo er nur beobachtet) die aufgestaute Energie über Rennspiele in komplett vertrauter (= sicherer) Umgebung abzubauen, ist naheliegend… aber ich wäre in der Form nicht drauf gekommen. Ich hab jedenfalls einiges gelernt, was in unseren Vierbeinern so vorgehen mag!😀
 
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Sylvi
16. Apr. 14:09
Ich glaub das hat weniger mit Tierschutzhund zu tun als mit der Vorgeschichte und dem Zugang der Halter. Es gibt viele Tierschutzhunde, die trotz Kettenhaltung oÄ problemlos im neuen Leben ankommen, weil die Halter einfach entspannt und cool drauf sind. Andere mit eigentlich nicht so tragischer Vorgeschichte bleiben ewig unsicher, weil die Halter jahrelang nicht von der Idee "Angsthund" weg wollen und selber total nervöse Typen sind.
Ja klar betrifft das nicht jeden Tierschutzhund. Die Vorgeschichte und das Verhalten des Halters spielt immer eine große Rolle. Wenn ich den Hund die ganze Zeit bedaure anstatt positiv und fröhlich ihn zu motivieren ist klar dann wird das nix. Manchmal überträgt man auch unbewusst seine eigene Unsicherheit auf den Hund. Weil man nicht genau weiß wie man sich da richtig verhalten soll. Deshalb könnte ein Trainer mit ihr zusammen erst einmal die Gedanken sortieren, einen Plan aufstellen um dann positiv motiviert an die Sache gehen zu können. Das gibt dem Hund dann wieder mehr Sicherheit weil Frauchen dann weiß wie sie sich verhalten soll.
 
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Liana
16. Apr. 14:17
Uns hat zu diesem Thema das Buch "Der Hund als Spiegel des Menschen - behutsame Wege zur Traumaheilung" von Maja Nowak einen guten Weg gezeigt. Ich kann das Buch jedem mit einem traumatisierten Hund zusammenlebt (oder such sonst) ans Herz legen.
 
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Peter
16. Mai 21:25
Kann mir jemand helfen und sagen was ich tun soll bzw muss.... Also hier zu Hause fühlt sie sich gut und sicher wir haben ja auch noch zwei andere Hunde die sind sehr lieb und freundlich zu jedem egal ob Menschen oder andere Hunde... Ich nehme oft die eine große von mir mit zum spazieren gehen ich dachte es hilft das sich die neue sag ich mal so gut und sicher fühlt und sich abschaut nicht so in die Leine zu gehen... Ich habe aber das Gefühl das es nicht so klappt wie ich mir das vorgestellt habe... LG Peter
 

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