Bindung durch Spielen ohne Spielzeug?

Ich bin ebenfalls absoluter Fan von "Beiß"-Spielen! Manchmal wechselt Ben im Spiel mit Spielzeug von sich aus auf Beiß-Spiel. Da geht es schon richtig wild zu! Aber ohne eine Schramme! Oder er macht es auch als eine Art gegenseitige Fellpflege. Wenn ich ihn bürste oder massiere, will er eine Hand von mir, um mich abzulecken und zu knabbern. Das von Anna F genannte Buch "Auszeit auf Augenhöhe" kann ich auch nur empfehlen. Jetzt habe ich den Unterschied zwischen Spiel, das aber im Grunde Arbeit ist (mit Regeln = Game) und echtem Spiel (hemmungsloser Quatsch = Play) verstanden. Highlight ist bei uns, wenn ich mich am Schluss ergebe und mich rücklings auf den Boden lege. Dann wird mein ganzes Gesicht geleckt und Nase und Ohren angeknabbert. Alles super vorsichtig! Die totale Glückseligkeit für Ben! Und ich gehe hinterher ins Bad....

Mit meiner 10 Monate jungen Hündin spiele ich mit und ohne Spielzeug. Was die Situation eben eher anbietet. :) Dass die Grenze, wie weit sie mit den Zähnen gehen dürfen, schon klar sein muss, wurde schon oft genug gesagt. Was ich noch ergänzen möchte, Bindung entsteht nicht nur durch spielen. Sie entsteht durch das gesamte Paket, wie der Halter sich seinem Hund gegenüber verhält. Vertrauen, Sicherheit, ruhige und liebevoll konsequente Führung, Einfühlungsvermögen, Geduld, Verständnis und nicht zuletzt Humor (beinhaltet unter anderem Spiele) sind für mich die absoluten Grundpfeiler auf denen eine gute und tiefe Bindung aufbaut. ;) Einfach nur ergänzend für die hier mit wenig Erfahrung :)

Das Problem mit dem Aufdrehen haben wir auch. Leider. Es ist sehr schwer, sie dann wieder runter zubringen

Ja, ist bei meiner auch so. Sie fängt dann an von sich aus in meine Jacke oder Hose zu beißen, weil sie unbedingt spielen will. Deswegen hab ich es auch wieder runtergeschraubt

Also beißen ist für mich niemals Spielen. Der Hund muss wissen dass das nicht im Spiel mit den Menschen gemacht werden darf.

Da kann ich nur zum Aussitzen raten. Versuche, die Spielereien im vernünftigen Rahmen zu halten. Sobald dein kleiner Ansätze zum Hochdrehen zeigt, gestalte das Spiel langweilig, indem du kommentarlos und völlig ruhig und entspannt passiv wirst. Das kann auch ein deutliches Wegdrehen sein. Warte bis der kleine sich darauf einlässt und bestätige ihn dann mit weiter spielen. Da ist Geduld und Aufmerksamkeit von dir gefordert. Wenn du deinen Hund richtig einschätzen kannst, wirst du auf dem Weg ganz leicht Grenzen setzen können, ohne so richtig aktiv einwirken zu müssen 😊

Soziales Spiel ist sehr gut für die Bindung. Wichtig ist nur Respekt. Wenn ich zB quietschen und damit Schmerzen symbolisiere lässt mein Hund sofort los (ja auch beim Kommando Aus) Ich hoffe das kleine Video beantwortet dir deine Frage 😊

Wir haben ein Stopp mit Klicker und Leckerlie aufgebaut. So kann man ihn auch aus dem wildesten Spiel stoppen. Er reagiert aber auch sehr sensibel darauf, wenn ich Aua sage oder einfach Energie raus nehme. Das mit dem "Aua" haben wir aber auch geübt. Sobald jemand Schmerzen äußert wird abrupt gestoppt und das Spiel ist erstmal vorbei. Ich melde mich sobald etwas zu grob wird, oder die "regeln" gebrochen werden. Musste er alles erst lernen, aber das hat doch sehr schnell sehr gut funktioniert. Nur bei meinem Freund reagiert er nicht so deutlich drauf, der macht die Spielstopps aber auch viel zu kurz, weshalb Finley ihn dann weiter anspringt und keine Zeit hat runter zu fahren. Ich glaube damit hat für ihn das Signal einfach keine deutliche Konsequenz und damit gibt es auch keinen Grund da drauf zu reagieren. Wenn ich dann was sage ist Ruhe im Karton. Vielleicht sollte ich mal mit Herrchen reden, Kinder rennen dann ja auch vllt weg oder zappeln, was ja auch Dynamik reinbringt. Nicht, dass Finley das Stopp dann nicht annimmt...🤔 Wir unterscheiden auch zwischen "Stopp" = Pause und "Schluss" = Party zu Ende. Stopp mag Finley richtig gern. Da sieht man richtig die Vorfreude, dass es gleich noch weiter geht 😂

Karton darf meine Mausi gerne kaputtmachen und zerreissen🧸👍

Also sagen wir mal so....ich spiele auch oft mit meinem Hund und ja definitiv es stärkt die Bindung...aber es braucht Spielregeln...In der Regel fordere ich sie zum spielen auf nur selten lass ich mich auf ihre ein und wenn es mir zu doll wird habe ich eingebaut"vorsicht" dann achtet sie drauf das sie nicht so dolle beißt und wenn ich nicht mehr will heißt es "schluss":)