Ich habe ein paar demente Menschen kennengelernt bei einer meiner ehrenamtlichen Tätigkeiten früher. Und vor ein paar Jahren hab ich eine fremde alte Frau unterwegs auf der Landstraße aufgelesen, und den Tag mit ihr verbracht, um ihr Zuhause zu finden.
Bei denen, die ich im Ehrenamt kennenlernte, war das so, dass sie sich oft nicht erinnern konnten wen sie vor sich haben, aber dass sie "wussten", dass sie den Menschen mochten oder nicht.
Die mir vollkommen fremde Frau war sehr lieb und spiegelte damit irgendwie meine Freundlichkeit. Mit meinem Lodur, der damals noch mitten in der Pubertät war und mit im Auto auf der Rücksitzbank angeschnallt war, verstand sie sich auf Anhieb und kuschelte sich an ihn als kenne sie ihn seit dem Welpenalter. Die Frau war wirklich sehr verwirrt und es war ihr auch irgendwie bewusst, dass sie Erinnerungsprobleme hat. Ihr fiel immer nur ihr Heimatdorf in Pommern ein und dann auch Erinnerungsfetzen von der Vertreibung. Sie erzählte mir davon was ihr widerfahren ist und das war wirklich schrecklich. Dennoch war sie sehr lieb und vertrauensseelig.
Ich hab den Eindruck gewonnen, dass Menschen je nachdem ob sie liebe Menschen zuvor waren, oder bösartige Menschen, die sich unter der Demenz dann auch zeigt.
Wenn Hunde also von Demenz ähnlich betroffen sind, dann wird Dein Schatz gewiss ihre lieben Angewohnheiten und ihr liebes Verhalten beibehalten und sich zumindest an das Gefühl erinnern, das Du in ihr ausgelöst hast, wann immer sie Dich riecht, auch wenn sie Dich nicht mehr als Person erkennt.
Außerdem leben Hunde stets im Moment und lassen die Vergangenheit ganz gut hinter sich, auch wenn sie schlimmes erlebt haben in ihrem Leben irgendwann zuvor.
Behandle sie einfach weiter genauso wie vor ihrer Demenz und die rein medizinischen Fragen lass den Tierarzt austüfteln. Vielleicht gibt es ja eine Demenzgruppe hier, sodass Du Dich mit anderen Betreuern von an Demenz erkrankten Hunden austauschen kannst.