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Katrin
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heute 19:01

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Sonja
4. Aug. 07:02
Wieso sind Pudel eigentlich nicht auch als Assistenz bzw. Blindenhunde geeignet? Ist der Labdradoodle größer? Ich glaube der Blindenhund muss zur Größe des Halters passen, der Hund hat ja dieses Geschirr mit dem Bügel zum festhalten an. Wenn sich jemand da besser auskennt, kann er mich gern korrigieren. Der Therapiehund meiner Therapeutin ist ein Labradoodle, aber der hat kein Pudelfell und ist somit sicher auch nicht für allergische Patienten geeignet.
Die grösse des Hundes sollte zum Besitzer passen, also das dieser ohne sich zu bücken Geschirr anziehen den "Bügel" greifen kann etc. Hier gibt's zwei Blinde/fast Blinde Personen mit Blindenhunden. Der eine Hund ist ein Labrador, der andere ein Riesenschnschnauzer. Die Person mit dem Riesenschnauzer ist im einiges grösser , also auch der Hund. Ich habe aber auch schon mal einen Irischen Wolfhund, oder ev. wars ein Dearhound 🤔 ( die beiden Rassen schauen ja sehr ähnlich aus) als Blindenhund gesehen...
 
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wolf
4. Aug. 07:03
Wenn das Ziel ein einziger Hund war, warum hat man dem ganzen überhaupt einen Namen gegeben? Für mich klingt das schon nach Vermarktung (die hinterher bereut wurde). Sonst hätte man ja einfach Mixe verkaufen können und dem "Kunden" dann seinen Wunschhund.
Die Geschichte dahinter ist eigentlich sehr interessant, gibt viele Texte darüber. Das Ziel war wirklich, den passenden Hund für eine Person zu finden, und es gingen der Verpaarung viele Fehlversuche mit reinrassigen Hunden voraus.
https://www.spiegel.de/geschichte/bereute-erfindungen-von-labradoodle-kalaschnikow-und-doppelslash-a-958228.html
 
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Julia 🐾Nero
4. Aug. 07:06
Die Anforderungen von Therapiehund und Blinden-, bzw Assistenzhund unterscheiden sich aber sehr stark. Ein Therapiehund muss nichts lernen, nur ruhig, geduldig und ohne Aggression sein. Der Halter muß den Hund zwar kontrollieren können, aber der Hund hat weiter keine Aufgaben zu erlernen.
Das habe ich doch geschrieben, dass die Anforderungen an einen Therapiebegleithund nicht die gleichen sind, wie bei einem Assistenzhund.
Und dann gibt es auch Unterschiede zwischen Therapiebegleithunden und Therapiehunden.
Aber auch der Therapiebegleithund wird ausgebildet und muss mit Stress umgehen können, oder dass ihn die Kinder plötzlich zwicken oder schlagen. Auch muss er die Emotionen aushalten.
Klingt nicht nach "viel", ist es aber und bei weitem nicht jeder Hund ist dafür geeignet.
Der Therapiebegleithund meiner Freundin wird in der Logopädie eingesetzt, sowohl in der Praxis, als auch im Altenheim und bei Krankenhausbesuchen.
Da sind Kinder mit Autismus, die auch mit der Hündin interagieren dürfen, Menschen nach Schlaganfällen, die wieder sprechen lernen müssen oder auch nur Geschäftsleute mit leichter Sprachstörung, wo die Hündin tatsächlich nur in der Ecke liegt oder Pause im Personalzimmer hat.
 
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wolf
4. Aug. 07:12
Das habe ich doch geschrieben, dass die Anforderungen an einen Therapiebegleithund nicht die gleichen sind, wie bei einem Assistenzhund. Und dann gibt es auch Unterschiede zwischen Therapiebegleithunden und Therapiehunden. Aber auch der Therapiebegleithund wird ausgebildet und muss mit Stress umgehen können, oder dass ihn die Kinder plötzlich zwicken oder schlagen. Auch muss er die Emotionen aushalten. Klingt nicht nach "viel", ist es aber und bei weitem nicht jeder Hund ist dafür geeignet. Der Therapiebegleithund meiner Freundin wird in der Logopädie eingesetzt, sowohl in der Praxis, als auch im Altenheim und bei Krankenhausbesuchen. Da sind Kinder mit Autismus, die auch mit der Hündin interagieren dürfen, Menschen nach Schlaganfällen, die wieder sprechen lernen müssen oder auch nur Geschäftsleute mit leichter Sprachstörung, wo die Hündin tatsächlich nur in der Ecke liegt oder Pause im Personalzimmer hat.
Da wir ja grundsätzlich keine widersprüchlichen Meinungen vertreten, will ich hier nicht zu viele Korinthen kacken, aber bei mir sind "Anforderungen nicht so hoch" und andere Anforderungen sehr verschieden. Leider werden Therapie-- und Assistenzhunde oft über einen Kamm geschoren, was immer wieder zu Missverständnissen führt. Man sagt ja auch nicht, daß beim Hüten die Anforderungen nicht so hoch sind wie bei der Jagd, das sind unterschiedliche Aufgaben, für die verschiedene Rassen geeignet sind.
 
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Sonja
4. Aug. 07:19
Der Name kam soweit ich weiß viel später und zwar von einem Züchter, der Golden Retriever und Pudel verpaarte und als Golden Doodle mit "perfekten Eigenschaften" vermarktete. Das waren gar nicht die Namen der ersten Labrador Pudel Mischlinge und auch nicht die des Blindenführhundes. Dieser wurde glaube ich nicht mal verkauft, sondern von der Organisation gespendet. Es war als gute Sache gemeint, die sich später durch andere in Profit und Vermarktung verselbstständigt hat. Zumindest den Informationen nach, die ich mal gelesen haben. Also weder Name, noch Vermarktung waren dem ersten "Doodle" geschuldet. Der Name kam später und wird halt nachträglich für alle Mischlinge verwendet, in denen Pudel steckt.
Stimmt wohl so nicht. Siehe wolf & hounds Quelle:
"Ein neuer Hund wurde geboren, eine Weltinnovation, wie Conron damals annahm. Doch außer dem Paar auf Hawaii war niemand interessiert an dem Hybrid aus Labrador und Pudel. Erst als Conron den Mischling medienwirksam "Labradoodle" taufte, meldeten sich Leute aus allen möglichen Ländern bei ihm, um den neuen Wunderhund zu beschnuppern. Das war Anfang der Neunziger. Heute sagt Conron: "Ich habe einen Frankenstein auf die Menschheit losgelassen!""
Ja, das ist genau das was ich meine. Steckt also doch ne Masche dahinter. Auch wenn sie bitter bereut wurde.
 
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Anja
4. Aug. 17:38
Ja, leider. Aber auch die ordentliche Zucht setzt nicht immer auf moderne genetische Methoden, sondern kann sehr altbacken sein. Ich denke, daher ist es wichtig, daß ein guter und verantwortungsvoller Zuchtplan vorliegt, dann wäre mir auch egal, ob es ein reinrassiger Hund oder ein Mix wäre. Viele Rassen gehen ja sowieso aus Mixen hervor.
Das ist richtig und im Grunde ja auch in Ordnung.
Was mich beim Doodle-Hype aber stört ist, welche Größenordnungen manche Zuchtstätten haben.
Hier ein Beispiel:

Dogs of Golden Kennel | Hundezucht | Langelsheim | Home https://www.labradoodle-welpen.de/
 
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Regina
5. Aug. 06:21
Ich halte vom ganzen "gedoodle" absolut nichts. Wie "wolf & hund" schon schrieb: selbs der "Gründer" vom Labradoodle bereut es damit angefangen zu haben....Es war ein ",gut gemeintes" Experiment das "fehlschlug" resp. Nur teilweise die gewünschten Resulat brachte. Ganz ähnlich wars ja in den 60er beim TWH und SWH , die Tschechen wollten einen besseren, "schärferen" Schäferhund als Diensthund, das ging völlig nach hinten los da die Welpen halt die scheuheit des Wolfes erbeten. Einige Jahre später versuchen es die Holländer Genauer gesagt " Herr Saarloos" , er wollte damals einen gesündere Rasse aber mit dem will to please des SH. Auch das klappte nur teilweise, gesünder waren die Rasse zwar ( im damaligen Vergleich zu den DSH) aber sie hatten auch viel weniger "will to please" als der DSH... Der eigentliche unteschied zwischen den TWH und SWH ist eigentlich nur das bei einer Rasse der Rüde ein Wolf war und der andern das Weibchen/Fähe . (Verwechsle oft was bei welchem WH..🫣 Dazu sollte man aber auch erwähnen das die Gründer-Wölfe keine wilden/freilebenden waren). Aber egal , da diese "Experimente" nicht so Resultate brachten wie erhoft , wurde zum glück auch mit dieser Kreuzung experimentiert.Also andere Rassen als DSH direkt mit einem "reinrassigen" Wolf verpaart. Bei dem ganzen "gedoodle" ist das ja nicht so da wird ja fast alles mit Pudel verpaart, egal ob die zwei Rassen Anatoisch oder vom Wesen her auch nur ähnlich/vergleichbar sind...🙄
Ich denke, das "gedoodle" ist in, weil man die Mixe prima als Allergikerhunde vermarkten kann. Wer auf Aussies steht, aber allergisch ist, dem verkauft man einen Aussiedoodle.
 
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wolf
5. Aug. 06:28
Ich denke, das "gedoodle" ist in, weil man die Mixe prima als Allergikerhunde vermarkten kann. Wer auf Aussies steht, aber allergisch ist, dem verkauft man einen Aussiedoodle.
Und leider ist das genau das Problem, daß es um das vermarkten geht. Eigentlich sollte Hundezucht eine Angelegenheit von Liebhabern sein, die eine Rasse schätzen und sich für deren gesunden Erhalt einsetzen, und nicht eine Vermarktung.
 
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Regina
5. Aug. 06:34
Und leider ist das genau das Problem, daß es um das vermarkten geht. Eigentlich sollte Hundezucht eine Angelegenheit von Liebhabern sein, die eine Rasse schätzen und sich für deren gesunden Erhalt einsetzen, und nicht eine Vermarktung.
Da gebe ich Dir Recht, aber leider gibt es viel zu viele, die nur an das Geld denken. Ich habe schon so viele HH kennen gelernt, die sich Doodles als Allergikerhunde gekauft haben, wo es aber nicht geklappt hat. Diese Hunde landen dann bei Kleinanzeigen mit der Überschrift "schweren Herzens muss ich aus gesundheitlichen Gründen...." 🤮
 
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wolf
5. Aug. 06:54
Da gebe ich Dir Recht, aber leider gibt es viel zu viele, die nur an das Geld denken. Ich habe schon so viele HH kennen gelernt, die sich Doodles als Allergikerhunde gekauft haben, wo es aber nicht geklappt hat. Diese Hunde landen dann bei Kleinanzeigen mit der Überschrift "schweren Herzens muss ich aus gesundheitlichen Gründen...." 🤮
Ich habe mich mal mit der Thematik beschäftigt, da ich wissen wollte, ob die Rasse meines Hundes als wenig haarend und ohne Unterfell geeignet für Allergiker ist. Mein Fazit, es gibt keinen wirklichen Allergikerhund, das ist alles sehr individuell. Der Begriff selbst ist schon eher in Richtung Vermarktung. Es gibt Eigenschaften, die die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion beeinflussen können, aber dennoch muß man es individuell testen. Und bei Mixen hat man ja in der Regel über das Auftreten dieser Eigenschaften keine Kontrolle.