Tatsächlich sind die Kosten zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren ansatzweise angemessen für die Tätigkeiten des Tierarztes. Vorher war der Tierarzt schlichtweg für die Leistungen unterbezahlt. Über die letzten 20 Jahre hat sich die Tiermedizin stark entwickelt und ist teilweise auf einem ähnlichen Stand wie die Humanmedizin. Die Preise hingegen sind erst 2022 angepasst worden und tatsächlich immernoch nicht auf dem Niveau, der für die Leistungen angemessen wäre, weshalb sicherlich weitere Erhöhungen folgen werden. Tierärzte haben häufig nicht einmal den Mindestlohn erhalten und das nach einem sehr langen und anstrengenden Studium mit hohen privaten Kosten. Aus diesem Grund mangelt es in vielen Bereichen an ausreichend Tierärzten, Tierarztpraxen sterben aus und die Notdienste werden geschlossen, da es sich schlichtweg nicht lohnt.
Demnach war die Erhöhung dringend notwendig und sorgt eventuell dafür, dass das Praxissterben und die verschwindenden Notdienste reduziert werden. Da die Tiermedizin, insbesondere bei den Kleintieren und Pferden, äußerst modern sind, ist eine Anpassung in Richtung der Humanmedizin nur angebracht.
Nichtsdestotrotz wäre es wünschenswert, dass Preise ausreichend kommuniziert werden, auch ohne Nachfrage. Dies ist mir insbesondere in Kliniken aufgefallen, da dort die Preise durchaus schnell über 500€ gelangen werden. Eine Pflicht zur Aufklärung besteht allerdings nicht.