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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 30. Apr.

Qualzucht

Es geht um das schwierige Thema "Qualzucht". Was ist für euch Qualzucht und welche Rassen sind eurer Meinung nach besonders davon betroffen? Für mich ist Qualzucht nicht nur an körperlichen Merkmalen (z. B. sehr kurzer Schnauze zu erkennen, sondern auch schon, wenn ein erhöhtes Risiko auf behinderte Kinder besteht. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Dobermann. Fast 60% der Dobermänner hat einen angeborenen Herzfehler und damit DCM. Das kann nicht so weitergehen.
 
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Andrea
30. Juli 08:51
Da hast du Recht. Weiß ist eine der gefährlichsten Farben und die Veränderung des Weißanteil bei den Briten bis zu den Aussies und dann die vielen besonderen Vermehrer Hunde ... Mega gefährlich. Schön dass du das Ziel hast ... Wobei "zierlich" auch nicht zielführend ist. Gewicht und Körperbau müssen einfach stimmen.
In meiner Hundeschulgruppe sind Leute die sich bewusst für einen komplett weißen Boxer entschieden haben. In dem Wurf waren noch mehr Hunde in komplett weiß. Die sollen weggegangen sein wie warme Semmel. Der Hund hat Epilepsie und ist bisher schlecht medikamentös eingestellt. Er hat oft Krämpfe und ist aufgrund der Medikamente mitunter orientierungslos. Mir tut das total leid den Hund zu sehen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 09:43
Ja bei Dilute bin ich auch raus, immer wieder treffe ich bei diesem Thema auf sturköpfe, Vorallem im sonderfarben-labbi Bereich😅 Genmutationen sind halt wirklich ne komplizierte Sache, und wie du sagst ist Vorallem das Dilute gen noch sehr unbekannt und mir wäre das viel zu riskant. Und wie gesagt es sind Genmutationen, ich würde niemals zwei Hunde mit genmutation kreuzen, auch wenn da wissenschaftlich nix passieren könnte😅
Beim Großspitz kommt hin und wieder blau vor. Das ist zunächst kein Problem, die bisherigen Hunde haben keinerlei Einschränkungen. Der Großspitz muss offiziell auf Dilution untersucht werden. Blaue dürfen nicht in die Zucht. Träger x nicht Träger dürfen verpaart werden. Und so ist es richtig.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 09:49
In meiner Hundeschulgruppe sind Leute die sich bewusst für einen komplett weißen Boxer entschieden haben. In dem Wurf waren noch mehr Hunde in komplett weiß. Die sollen weggegangen sein wie warme Semmel. Der Hund hat Epilepsie und ist bisher schlecht medikamentös eingestellt. Er hat oft Krämpfe und ist aufgrund der Medikamente mitunter orientierungslos. Mir tut das total leid den Hund zu sehen.
Erstaunlicherweise gibt es beim Boxer seid jeher weiße Hunde. Früher wurden die getötet. Heute sind sie "Perlen". Das kommt evtl. aus der Entstehungsgeschichte des Boxers mit zu Beginn Verwandtschaft zur Bulldogge. Heute wird vor dem Zuchteinsatz auf die Farbe getestet und Weißträger darf nur mit reinerbig rotem/braunen verpaart werden. Der Hund hat garantiert keine Papiere, die Eltern sind nicht untersucht ... Und somit ist es garantiert eine bewusste Verpaarung gewesen die im Grunde alle Qualzuchtkriterien erfüllt. Das schlimme ist ja aber der Welpenkäufe, der ganz bewusst so einen Hund will. Der alles in Kauf nimmt ! Hauptsache er hat was auffallendes und das um jeden Preis ! Nehmen wir es von der wirtschaftlichen Seite ... Der Vermehrer wird eine Wurfwiederholung machen ... So lange er diese Hunde so reißend absetzen kann und die Kasse klingelt.
 
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Angelique
30. Juli 10:38
Erstaunlicherweise gibt es beim Boxer seid jeher weiße Hunde. Früher wurden die getötet. Heute sind sie "Perlen". Das kommt evtl. aus der Entstehungsgeschichte des Boxers mit zu Beginn Verwandtschaft zur Bulldogge. Heute wird vor dem Zuchteinsatz auf die Farbe getestet und Weißträger darf nur mit reinerbig rotem/braunen verpaart werden. Der Hund hat garantiert keine Papiere, die Eltern sind nicht untersucht ... Und somit ist es garantiert eine bewusste Verpaarung gewesen die im Grunde alle Qualzuchtkriterien erfüllt. Das schlimme ist ja aber der Welpenkäufe, der ganz bewusst so einen Hund will. Der alles in Kauf nimmt ! Hauptsache er hat was auffallendes und das um jeden Preis ! Nehmen wir es von der wirtschaftlichen Seite ... Der Vermehrer wird eine Wurfwiederholung machen ... So lange er diese Hunde so reißend absetzen kann und die Kasse klingelt.
Tja so ist es doch meistens. In Amerika werden ja auch bewusst Albino und weiße Dobermänner gezüchtet, Gesundheit ist ist da völlig egal. Genau das gleiche mit den Dalmatinern wo versucht wird so wenig schwarz wie möglich zu vermehren.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 10:53
Tja so ist es doch meistens. In Amerika werden ja auch bewusst Albino und weiße Dobermänner gezüchtet, Gesundheit ist ist da völlig egal. Genau das gleiche mit den Dalmatinern wo versucht wird so wenig schwarz wie möglich zu vermehren.
Dalmatiner unter Aufsicht gezüchtet ist nahezu kein Problem. Wir haben heute das Glück, dass genetisch nahezu alles bei Rassehunde abgeklärt werden kann . Ich habe selbst bei einer VDH Züchterin mit erlebt dass von 11 Welpen, 8 einseitig taub waren. Die Hündin hatte 3 gesunde Würfe, der Rüde würde sofort aus der Zucht genommen. Krankheiten können nie zu 100% ausgeschlossen werden, Zucht ist in gewissem Maße immer Risiko. Es liegt an der Verantwortung! Es liegt an der inneren Ehrlichkeit ein Problem einzugestehen und zu sagen okay, ich habe jetzt keinen Deckrüde mehr. Das was aber derzeit nahezu ausschließlich ohne Papiere und Untersuchungen gezüchtet/verkauft wird ist für die Zucht das Himmelfahrtskommando schlechthin. Über die Amerikaner brauchen wir zuchttechnisch gar nicht reden. Da kennt der Wahnsinn keine Grenzen und das überträgt sich jetzt auf den Rest der Welt.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Juli 12:00
Dalmatiner unter Aufsicht gezüchtet ist nahezu kein Problem. Wir haben heute das Glück, dass genetisch nahezu alles bei Rassehunde abgeklärt werden kann . Ich habe selbst bei einer VDH Züchterin mit erlebt dass von 11 Welpen, 8 einseitig taub waren. Die Hündin hatte 3 gesunde Würfe, der Rüde würde sofort aus der Zucht genommen. Krankheiten können nie zu 100% ausgeschlossen werden, Zucht ist in gewissem Maße immer Risiko. Es liegt an der Verantwortung! Es liegt an der inneren Ehrlichkeit ein Problem einzugestehen und zu sagen okay, ich habe jetzt keinen Deckrüde mehr. Das was aber derzeit nahezu ausschließlich ohne Papiere und Untersuchungen gezüchtet/verkauft wird ist für die Zucht das Himmelfahrtskommando schlechthin. Über die Amerikaner brauchen wir zuchttechnisch gar nicht reden. Da kennt der Wahnsinn keine Grenzen und das überträgt sich jetzt auf den Rest der Welt.
Ich versteh's nicht . Die EU ist soooo schnell und effizient im Verbieten von Kleinkram (s. Mentholzigaretten), aber das! bleibt legal!🤢🤮
 
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Ole
1. Aug. 19:21
Endlich mal eine differenzierte Meinung. Die „modernen“ Möpse haben kaum noch etwas vom Loriot-Mops. Selbst Bulldoggen haben wieder etwas Schnauze. Hier gibt es gute Gesundzüchtungen (Continental, Old English z. B. ). Pauschal einfach „Molosser“ zu nennen ist als Qualzucht falsch und zu allgemein.
 
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Regina
1. Aug. 20:09
Ausser direkt körperlichen Beschwerden, wenn durch Zucht Atmung, Bewegung, Hautzustand beeinträchtigt sind, finde ich zählen zu Qualzucht auch vllt "überdefiniert" zu nennende Eigenschaften: Zündschnur zu kurz, Jagdneigung zu passioniert, zu lieb, z.B.Eigenschaften, die bei selbstgewählter Auswahl, was sich durchsetzt, vermutlich nicht so auf die Spitze getrieben vorkämen, die im Alltag entspechend überstrenge Regulationsanforderungen an die Halter erfordern und jedenfalls, wo Neigungen sich ins Gefährliche entwickeln würden und deren Entfaltung sowieso ausgeschlossen ist, wobei auch übermäßig herausgezüchtete gefügige Freundlichkeit und Arglosigkeit insofern gefährlich sein kann, als eben etwas Vosicht im Blut vllt. wirklichkeitsgerechteres Auftreten und einen gewappneteren Gesamtverbund bewahrt, in dem es auch noch etwas zu tun gibt, beim Händeln.
 
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Regina
1. Aug. 20:39
Auf jeden Fall körperlich beeinträchtigte Hunde. Und ich finde auch, dass zur Qualzucht sehr hyperaktive und reizempfindliche Hunde gehören, bei denen nicht die Verpaarung gestoppt wird. Bei einigen Rassen ist es ja gewollt, wie Border Collie und Mali, aber dann sollten diese wirklich arbeiten dürfen. Werden diese aber nicht oder falsch beschäftigt mutieren sie zu Nervenbündeln. Aber das hat eher etwas mit der Erziehung zu tun... immer nur stumpf den Ball werfen lässt jeden Hund nervös werden.
Finde auch insgesamt überdefiniert herausgezüchtete Eigenschaften fragwürdig. Vllt.ist nichtmal "Leid" unbedingt das Hauptmerkmal, sondern, vllt.soetwas wie die Frage, ob ein Wesen noch in der Wirklichkeit bestehen kann oder nur unter spezieller, sehr perfekter Haltung regulierbar ist, oder auch dann schonwieder nutztierartig zu einem Zweck- widernatürkich gefällig ist...zumindest erwähnenswert finde ich hier z.B auch übermäßig arglos- freundliche Eigenschaften. Wenn eindeutig menschliche Interessen die Wesensarten schwächen, gegen den Sinn eines reichhaltigen, typgerechten differenzierten Profils, vllt. gegen die Natur der Art, in diesem unnachhaltigen Hochmut, das ist doch dann Qualzucht.
 
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Angelique
1. Aug. 20:43
Endlich mal eine differenzierte Meinung. Die „modernen“ Möpse haben kaum noch etwas vom Loriot-Mops. Selbst Bulldoggen haben wieder etwas Schnauze. Hier gibt es gute Gesundzüchtungen (Continental, Old English z. B. ). Pauschal einfach „Molosser“ zu nennen ist als Qualzucht falsch und zu allgemein.
Naja ich sag mal so, für mich ist fast jede Rasse heutzutage qualzucht, zumindest jede die durch die Zucht an Lebensqualität verloren hat. Und Bull/Doggen allgemein als qualzucht zu bezeichnen finde ich mehr als korrekt. Ich kenne nicht eine einzige Bull/Dogge die komplett gesund ist weil an diesen Rassen nämlich überhaupt nichts „natürlich“ ist. Egal ob Allergien/Unverträglichkeiten, hautprobleme, gelenkprobleme, Augen-, Nasen-, ohrenprobleme, der Körperbau ist wirklich komplett verkackt(sry für das Wort😅). Molosser werden einfach viel zu kräftig und stämmig gezüchtet. Und das macht es mit „etwas Schnauze“ einfach nicht wett🤷🏼‍♀️🙈 Ich will da jetzt überhaupt nix komplett schlecht reden aber wenn man alles betrachtet sind alle mollosser reine qualzuchten😅