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Marina
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Anzahl der Antworten 17
zuletzt 30. Juni

Was machen gegen extremes Beschützen?

Hallo, mein Schäferhunde, mittlerweile fast 11 Monate alt, hat bei mir einen extremen Beschützerinstinkt entwickelt. Wenn wir Besuch kriegen, wird dieser grundsätzlich recht lange angebellt. Selbst Menschen, die er kennt, werden wenn sie zu Besuch kommen oder wir sie besuchen, erst mal angebellt. Nach etwas Zeit legt es sich ein bisschen und er kann sich entspannen, außer sie bewegen sich. Wenn wir draußen unterwegs sind und mir Menschen seiner Meinung nach zu nahe kommen, bellt und stellt er sie sogar. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Mann oder eine Frau ist und wie alt sie sind. Das war auch nicht von Anfang an so, es wurde eher mit der Zeit immer schlimmer. Zum Thema bellen haben wir schon einiges ausprobiert. Ihn ignorieren, auf seinen Platz schicken, in einen abgetrennten Bereich schicken, wenn er ruhig ist belohnen, ihm erst das bellen und anschließend die Ruhe beibringen, aber nichts hat bisher funktioniert. Dass er die Leute dann jetzt auch noch stellt, ist was ganz neues und ich habe keinen Rat, was ich dagegen machen soll. Habt ihr vielleicht ein paas Tips für mich? Vielen Dank schon mal 😊
 

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Tom
30. Juni 11:59
Ich hole für die Gäste schon immer die besonderen Sachen raus, er nimmt sie auch, bellt aber dann trotzdem weiter 🙈 es hat jetzt auch echt lange gedauert, bis er wenigstens meine Eltern akzeptiert
Die besonderen Sachen sind dann Power Leckerlis oder? War das ein Tipp vom Trainer oder eine eigene Idee? Ich persönlich halte es für kritisch, an einem unerwünschten Verhalten zu arbeiten indem man belohnt, wenn der Hund es mal kurz sein lässt. Damit kannst du dir auch versehentlich und langfristig das Gegenteil einhandeln, insbesondere wenn er sich das Leckerli schnappt und danach direkt weiter krawallt. Ich weiß, manche Hundeschulen arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip, dann aber nach sehr genauen Regeln. Es kann halt zu schnellen Erfolgen führen und ist für den Halter nicht so aufwändig. Aber selbst FALLS es funktioniert, hast du damit immer noch nur durch die Leckerlis die Symptome unterdrückt, aber nicht an den Ursachen gearbeitet. Oder dein Shiro bellt einfach mal kurz nicht, weil der den Mund voll hat... 😓. Hart ausgedrückt wird der Hund damit also DRESSIERT anstatt ERZOGEN. Wenn du das Problem gleich an der Wurzel angehst, wird es dir auch in vielen anderen Bereichen nützlich sein. Ob du das selbst hin bekommst oder dir professionelle Hilfe dazu holen solltest, kannst du am besten selbst beurteilen.
 
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Marina
30. Juni 12:10
Die besonderen Sachen sind dann Power Leckerlis oder? War das ein Tipp vom Trainer oder eine eigene Idee? Ich persönlich halte es für kritisch, an einem unerwünschten Verhalten zu arbeiten indem man belohnt, wenn der Hund es mal kurz sein lässt. Damit kannst du dir auch versehentlich und langfristig das Gegenteil einhandeln, insbesondere wenn er sich das Leckerli schnappt und danach direkt weiter krawallt. Ich weiß, manche Hundeschulen arbeiten nach einem ähnlichen Prinzip, dann aber nach sehr genauen Regeln. Es kann halt zu schnellen Erfolgen führen und ist für den Halter nicht so aufwändig. Aber selbst FALLS es funktioniert, hast du damit immer noch nur durch die Leckerlis die Symptome unterdrückt, aber nicht an den Ursachen gearbeitet. Oder dein Shiro bellt einfach mal kurz nicht, weil der den Mund voll hat... 😓. Hart ausgedrückt wird der Hund damit also DRESSIERT anstatt ERZOGEN. Wenn du das Problem gleich an der Wurzel angehst, wird es dir auch in vielen anderen Bereichen nützlich sein. Ob du das selbst hin bekommst oder dir professionelle Hilfe dazu holen solltest, kannst du am besten selbst beurteilen.
Der Besuch bekommt die Leckerlies erst, wenn Shiro sich beruhigt hatte. Sie geben es ihm ja auch nicht, um ihn dafür zu belohnen, dass er ruhig ist, sondern um ihm quasi zu zeigen, dass sie ihm nicht tun werden.
 
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Frederik
30. Juni 12:13
Ich finde es echt erstaunlich wie viele Menschen immer noch an das „man muss der Alpha sein“ glauben und festhalten. Klar ein Hund braucht Struktur und einen Besitzer*in aber positive Verstärkung eines Verhaltens welches gewollt ist, ist erziehen. Man lehrt dem Hund ein Verhalten nicht zu tun. Und für das einhalten der Regel bekommt es eine Belohnung. So lernt der Hund es ist gut sich an regeln zu halten, eine Belohnung kann sich Körperkontakt sein oder eine freudige Stimme. Aber immer eine harte Hand walten zu lassen, funktioniert nicht.
 
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Tom
30. Juni 12:25
Ich finde es echt erstaunlich wie viele Menschen immer noch an das „man muss der Alpha sein“ glauben und festhalten. Klar ein Hund braucht Struktur und einen Besitzer*in aber positive Verstärkung eines Verhaltens welches gewollt ist, ist erziehen. Man lehrt dem Hund ein Verhalten nicht zu tun. Und für das einhalten der Regel bekommt es eine Belohnung. So lernt der Hund es ist gut sich an regeln zu halten, eine Belohnung kann sich Körperkontakt sein oder eine freudige Stimme. Aber immer eine harte Hand walten zu lassen, funktioniert nicht.
Hi Frederik, hat sich das tatsächlich danach angehört? Ich habe einen Galgo-Pointer Mix, also ein echtes Sensibelchen, was das angeht. Die "harte Hand" ist so überhaupt nicht meine Art und va das Letzte, was meine Kleine gebrauchen kann. Aber ein paar klare Regeln haben ihr sehr geholfen und sie sehr entspannt, als sie als "Problemhund" zu mir kam. Unter anderem meinte sie, ihre früheren Besitzer extrem beschützen zu müssen
 
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Frederik
30. Juni 12:31
Hi Frederik, hat sich das tatsächlich danach angehört? Ich habe einen Galgo-Pointer Mix, also ein echtes Sensibelchen, was das angeht. Die "harte Hand" ist so überhaupt nicht meine Art und va das Letzte, was meine Kleine gebrauchen kann. Aber ein paar klare Regeln haben ihr sehr geholfen und sie sehr entspannt, als sie als "Problemhund" zu mir kam. Unter anderem meinte sie, ihre früheren Besitzer extrem beschützen zu müssen
Nicht unbedingt so angehört, aber was ich hier vermehrt lese. Ist manchmal echt gruselig. Ich finde Regeln sind extrem wichtig. Und sollten auch durchgesetzt werden. Aber dieses Mann muss dem Hund zeigen, wer der Chef im Haus ist. Hört sich immer für mich so César milan mäßig an. Ich habe eine Hündin aus dem Ausland, die schon zusammenzuckte wenn ein Schlüssel klimperte. Die haben wir jetzt so weit, dass mit ihr eine Therapiehund Ausbildung angefangen wurde. Und ihr defensives Verhalten war auch bellen wenn Besuch kam. Weil sie verunsichert war, aber mit gekochtem chicken und bisschen Fleischwurst, kommt sie viel besser damit zurück, sie wird niemals an meinen Rottweiler von der Souveränität rankommen. Aber es ist möglich, ohne ich muss zeigen wer der Chef ist. Ich würde hier niemanden bezichtigen etwas schlimmes mit seinem Hund zu tun!
 
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Tom
30. Juni 12:50
Nicht unbedingt so angehört, aber was ich hier vermehrt lese. Ist manchmal echt gruselig. Ich finde Regeln sind extrem wichtig. Und sollten auch durchgesetzt werden. Aber dieses Mann muss dem Hund zeigen, wer der Chef im Haus ist. Hört sich immer für mich so César milan mäßig an. Ich habe eine Hündin aus dem Ausland, die schon zusammenzuckte wenn ein Schlüssel klimperte. Die haben wir jetzt so weit, dass mit ihr eine Therapiehund Ausbildung angefangen wurde. Und ihr defensives Verhalten war auch bellen wenn Besuch kam. Weil sie verunsichert war, aber mit gekochtem chicken und bisschen Fleischwurst, kommt sie viel besser damit zurück, sie wird niemals an meinen Rottweiler von der Souveränität rankommen. Aber es ist möglich, ohne ich muss zeigen wer der Chef ist. Ich würde hier niemanden bezichtigen etwas schlimmes mit seinem Hund zu tun!
Naja, Chef ist ein eher unangenehm besetztes Wort, Führung klingt auch nicht soo viel sympatischer. Ich nenne es mal "derjenige, der verantwortlich ist". Cesar und seine Strategie sind auch nicht so mein Fall, wobei der auch mit ganz anderen Hunden zu tun hat... Meine Maus kam zu mir aus dem zweiten, wirklich sehr liebevollen Haushalt und hat sich mit ebenfalls genau 10 Monaten zu einem extremen Kontrollfreak entwickelt inkl. aller Konsequenzen, so daß sie ein paar Monate später trotz einigen Versuchen durch Trainer unter Tränen abgegeben wurde an mich. Ich hätte sie evtl (?... ) nicht genommen, wenn ich die Ursache nicht ganz klar bei den Haltern gesehen hätte. An haufenweise Liebe und Fürsorge und ausreichend Leckerlis hat es ihr dort aber wirklich nicht gefehlt. Deswegen dachte ich, ich könne hier vielleicht helfen.
 
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Kerstin
30. Juni 13:54
Hatte das Problem, als meiner in dem Alter war, auch. Nur noch nicht ganz so ausgeprägt. Bei mir lag‘s an der „Chef-Rolle“. Er dachte, er sei der Chef und müsse das Rudel bewachen. Hatte nen Trainer da und mit kompletter Ressourcenverwaltung hab ich‘s in der Griff bekommen. Aber der Trainer meinte auch, so ein Verhalten kann aus Unterforderung heraus entstehen. Dem Hund ist langweilig und dann sucht er sich eine Aufgabe. Was machst du, ihm ihn geistig auszulasten?
 

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