Home / Forum / Erziehung & Training / Unfreiwilliges Training, schon mal darüber nachgedacht?

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 120
zuletzt 11. Dez.

Unfreiwilliges Training, schon mal darüber nachgedacht?

Immer wieder lese ich hier dass bei Hundebegegnungen umgedreht oder ausgewichen wird, bevor der eigene Hund evtl. Angst oder Aggression zeigt. In diesen Minuten habe ich grade zwei Mal dieses Verhalten beobachten dürfen. Ich selbst habe einen vorgeschädigten alten Zwergpinscher, der leider an der Leine kläfft und einen auf mich fixierten Jungspund mit Rückrufgarantie. Begegnung Nr. 1: Offene Felder, meine beiden im Freilauf. Wir sehen ein Paar mit einem Hüti auf uns zukommen. Der Zwerg bleibt stehen und wufft einmal leise. Das Zeichen für : Frauchen, da ist was. Das Pärchen hingegen, noch ca 50 m weg, nimmt den Hund an die Leine, dreht um und macht sich in die Gegenrichtung davon. Begegnung Nr. 2: Wir gehen weiter und treffen auf einer langen Geraden eine Frau mit Labbi oder Labbimix an der Schleppleine. Lange Gerade, nehm ich meine mal an die Leine. Rufe sie also zu mir und leine sie an. Ab ca 20 m Distanz fängt der Alte an zu Kläffen. Was macht die Dame? Läuft einen Bogen, richtet vorbildlich die Konzentration ihres Hundes auf sich - und schlägt sich in den Wald. Man hörte es nur noch knacken. Fazit : Meine Hunde haben heute ganz toll gelernt, dass wuffen, fixieren und Kläffen prima Methoden sind, um andere Hunde zu verscheuchen. Nur leider wollte ich das gar nicht.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Feb. 14:18
Naja, du hast dich darüber "beschwert", dass deine Hunde durch das Verhalten der anderen etwas falsches lernen. Oder jedenfalls die Behauptung in den Raum gestellt, dass durch das Verhalten der anderen deine Hunde einen schlechten Lerneffekt hatten. Also muss es doch auch eine Alternative geben, wie man sich deiner Meinung nach in der Situation verhalten soll/kann, damit das entgegen kommende team (=du und deine Hunde) nicht einen "falschen" lerneffekt hat? Außer ich verstehe es falsch und es gibt eigentlich kein Problem, weil es keine richtige Möglichkeit gegeben hätte, wie auch du positiv aus der Begegnung raus gehen kannst. Dann verstehe ich allerdings nicht, worüber hier diskutiert werden soll, denn dann kann man deiner Meinung nach sein Training gar nicht rücksichtsvoll anderen gegenüber gestalten?
Zum Xten Mal. Ich habe mich nicht beschwert. Ein Lernen findet immer statt, das ist nun mal so. Man kann nicht nicht lernen, ebensowenig wie nicht kommunizieren. Wie man sich verhalten soll damit meine Hunde positive Lerneffekte haben kann ich dir nicht sagen, weil ich nichts verlangen oder wünschen kann. Das steht mir nicht zu und auch weniger gute Erfahrungen können positiv genutzt werden.
Es gibt meinerseits kein Problem!
Es geht nicht darum wie man sein eigenes Training positiv für andere gestalten kann, soll, darf oder muss.
Die Frage war lediglich, ob das Bewusstsein dafür da ist, dass nicht nur der eigene Hund im Training lernt sondern auch jeder, der irgendwie involviert ist.
Jetzt mal ernsthaft, ist das so schwer zu verstehen? Ich habe es nun bestimmt 3x in klaren Worten ausgedrückt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Yvonne
4. Feb. 14:31
Wenn wir unterwegs sind und jemand sichtlich Probleme, bzw. sein Hund sichtlich Probleme hat, dann biete ich gerne mal an, dass wir ein Stück zusammen gehen.
Manche nehmen es dankend an, anderen ist es unangenehm oder zu stressig oder sie haben einfach keine Zeit.

Meine Hunde und ich halten das aus, wenn ein Hund dauerbellt und/oder rumhampelt. Das Schöne ist ja, dass das automatisch nach ein paar Minuten aufhört.
Wir hatten noch keinen einzigen Hund in der Begleitung, der länger als 5 Minuten Terror gemacht hat.
Es haben sich bisher alle beruhigt und es wurden angenehme Spaziergänge.
Bei einem Großteil der Hunde, wirkte sich das Laufen auch positiv auf die kommenden Begegnungen aus. Die Hunde sind während unseres gemeinsamen Spaziergangs bei entgegenkommenden Hunden nicht mehr so schlimm ausgerastet.

Es müssten sich mehr Menschen trauen, ein solches Angebot anzunehmen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
4. Feb. 15:39
Ich denke, dass Cornelia darauf hinaus möchte, ob einem bewusst ist, dass, wenn man mit seinem eigenen Hund z. B. trainiert, man bei dem anderen Hund etwas auslösen kann.

Ich denke tatsächlich, dass das einem nicht immer bewusst ist.

Das klassische Beispiel ist der Rückruf.

Zwei Hunde sehen sich, kommunizieren und haben sich entschieden, sich näher zu betrachten. Ich rufe nun meinen Hund ab, der meinem Rückruf auch sofort folgt. Er wendet sich also von dem anderen Hund ab und dreht ihm den Rücken zu. Dies jedoch kann von dem anderen Hund als Schwäche eingestuft werden. Wo das dann enden kann, dürfte klar sein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
4. Feb. 15:47
Ich denke, dass Cornelia darauf hinaus möchte, ob einem bewusst ist, dass, wenn man mit seinem eigenen Hund z. B. trainiert, man bei dem anderen Hund etwas auslösen kann. Ich denke tatsächlich, dass das einem nicht immer bewusst ist. Das klassische Beispiel ist der Rückruf. Zwei Hunde sehen sich, kommunizieren und haben sich entschieden, sich näher zu betrachten. Ich rufe nun meinen Hund ab, der meinem Rückruf auch sofort folgt. Er wendet sich also von dem anderen Hund ab und dreht ihm den Rücken zu. Dies jedoch kann von dem anderen Hund als Schwäche eingestuft werden. Wo das dann enden kann, dürfte klar sein.
Ich versuche so gut es geht sämtliche Situationen für meinen und auch für den Fremdhund positiv zu gestalten. Das klappt sicher nicht immer. Beispiel, Fremdhund läuft zu uns. Ich erkenne das dieser keine Beschädigungsabsicht hat sondern eher schnell überfreudig auf uns zu kommt. Ich könnte jetzt energisch abblocken und wegschicken oder (und das mache ich meistens) den anderen ausbremsen und zu uns einladen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
4. Feb. 16:03
Ich denke, dass Cornelia darauf hinaus möchte, ob einem bewusst ist, dass, wenn man mit seinem eigenen Hund z. B. trainiert, man bei dem anderen Hund etwas auslösen kann. Ich denke tatsächlich, dass das einem nicht immer bewusst ist. Das klassische Beispiel ist der Rückruf. Zwei Hunde sehen sich, kommunizieren und haben sich entschieden, sich näher zu betrachten. Ich rufe nun meinen Hund ab, der meinem Rückruf auch sofort folgt. Er wendet sich also von dem anderen Hund ab und dreht ihm den Rücken zu. Dies jedoch kann von dem anderen Hund als Schwäche eingestuft werden. Wo das dann enden kann, dürfte klar sein.
Genau. Zum Beispiel. Oder aber ich rufe ab und beide kommen. Oder Leckerli verteilen ohne zu fragen. Oder ich übe den Rückruf bei geworfener Beute während andere Hunde in der Nähe sind. Oder, oder oder.
Auch das Beispiel von Katrin zählt dazu.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Susan
4. Feb. 16:14
Ich finde fixieren und Kläffen sehr unhöflich!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tina
4. Feb. 17:02
Ja, das machen wir ebenfalls. Unser Trainer sagt, dass schauen ok sei, sie darf nicht ziehen. Nun lese ich, dass schauen unhöflich ist. Was mache ich, bis sie das gelernt hat?
Also Leo hat auch noch Probleme mit vorbei zu laufen. Wir machen auch sitz und warten einen Moment. Ich frage dann ob es okay ist ein paar Schritte mit zulaufen, dann drehen wir wieder um. Bei manchen geht es,dann spielen sie auch später noch ohne Leine.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katja
4. Feb. 18:48
Zum Xten Mal. Ich habe mich nicht beschwert. Ein Lernen findet immer statt, das ist nun mal so. Man kann nicht nicht lernen, ebensowenig wie nicht kommunizieren. Wie man sich verhalten soll damit meine Hunde positive Lerneffekte haben kann ich dir nicht sagen, weil ich nichts verlangen oder wünschen kann. Das steht mir nicht zu und auch weniger gute Erfahrungen können positiv genutzt werden. Es gibt meinerseits kein Problem! Es geht nicht darum wie man sein eigenes Training positiv für andere gestalten kann, soll, darf oder muss. Die Frage war lediglich, ob das Bewusstsein dafür da ist, dass nicht nur der eigene Hund im Training lernt sondern auch jeder, der irgendwie involviert ist. Jetzt mal ernsthaft, ist das so schwer zu verstehen? Ich habe es nun bestimmt 3x in klaren Worten ausgedrückt.
Dein folgendes Fazit klang für mich nach einer Beschwerde (aber jetzt hast du es klargestellt).

Fazit : Meine Hunde haben heute ganz toll gelernt, dass wuffen, fixieren und Kläffen prima Methoden sind, um andere Hunde zu verscheuchen.
Nur leider wollte ich das gar nicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
4. Feb. 19:09
Ja auch ich merke mit unserem „Neuen“ dass das sehr defensive und introvertierte- „ich nehme meinen Hund sicherheitshalber an die Leine und versuche alles um Hundekontakte zu vermeiden“ sehr zugenommen hat und scheinbar sehr von den Hundeschulen gefördert wird - sehr zum Leidwesen der normalen Hunde die ja eigentlich überaus sozial sind und auch bleiben Ich habe seit 40 Jahren Hunde! Liebe Hundehalter Bitte gönnt doch euren Lieblingen das bisschen Leben und den Spaß auch mal mit fremden Hunden zu toben ( vorher fragen;) Jemand mit dem echten Beißer ist doch so selten und meist auch bekannt. Eure Hunde können sich nur entfalten wenn sie auch Hundekontakte haben und Als netter Nebeneffekt lernt ihr auch Gleichgesinnte Hundefreunde kennen Habt bisschen mehr Mut LG
Endlich mal ein vernünftiger Beitrag
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ulli mit
4. Feb. 19:42
Mit meiner Hündin kann ich an jedem Hund, egal wie er sich verhält, vorbeigehen. Dafür haben wir sehr lange trainieren müssen. Ist die Distanz von 1,5 Metern allerdings unterschritten, lässt sie sich nicht mehr anpöbeln und sie will auch keinen Kontakt zu den meisten anderen Hunden. Auch wir machen einen großen Bogen und zwar aus Rücksicht. Meine Erfahrung hat mir leider gezeigt, dass die meisten unangeleinten Hunde NICHT abrufbar sind und immer wieder HH meinen, ihr Hund müsse Meine begrüßen dürfen. Entsetzt Gesichter oder blöde Kampfhundsprüche, wenn ich dann nachfrage, ob sie den anderen Hund behalten darf, wenn sie ihn am Schlafittchen hat.
Diese Leute nerven mich extrem, sie gefährden durch ihr Verhalten die Maulkorbbefreiung meiner Hündin und wenn es schief gehen würde, war es mal wieder der böse Listenhund.