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Cornelia
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Anzahl der Antworten 119
zuletzt 9. Feb.

Unfreiwilliges Training, schon mal darüber nachgedacht?

Immer wieder lese ich hier dass bei Hundebegegnungen umgedreht oder ausgewichen wird, bevor der eigene Hund evtl. Angst oder Aggression zeigt. In diesen Minuten habe ich grade zwei Mal dieses Verhalten beobachten dürfen. Ich selbst habe einen vorgeschädigten alten Zwergpinscher, der leider an der Leine kläfft und einen auf mich fixierten Jungspund mit Rückrufgarantie. Begegnung Nr. 1: Offene Felder, meine beiden im Freilauf. Wir sehen ein Paar mit einem Hüti auf uns zukommen. Der Zwerg bleibt stehen und wufft einmal leise. Das Zeichen für : Frauchen, da ist was. Das Pärchen hingegen, noch ca 50 m weg, nimmt den Hund an die Leine, dreht um und macht sich in die Gegenrichtung davon. Begegnung Nr. 2: Wir gehen weiter und treffen auf einer langen Geraden eine Frau mit Labbi oder Labbimix an der Schleppleine. Lange Gerade, nehm ich meine mal an die Leine. Rufe sie also zu mir und leine sie an. Ab ca 20 m Distanz fängt der Alte an zu Kläffen. Was macht die Dame? Läuft einen Bogen, richtet vorbildlich die Konzentration ihres Hundes auf sich - und schlägt sich in den Wald. Man hörte es nur noch knacken. Fazit : Meine Hunde haben heute ganz toll gelernt, dass wuffen, fixieren und Kläffen prima Methoden sind, um andere Hunde zu verscheuchen. Nur leider wollte ich das gar nicht.
 
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Steffi
Beliebteste Antwort
3. Feb. 14:39
Und woher soll ich wissen, was der Gegenüber braucht, will oder whatever? Ich kann doch nur vor meiner eigenen Türe kehren und andere um Hilfe bitten. Aber ich kann doch nicht beim Gassi alle Entgegenkommenden fragen, wie sie's jetzt gerne hätten für ihren jeweiligen Trainingsstand. Wenn mein Hund Radlfahrer verbellt, kann ich denen doch auch nicht sagen, dass sie stehen bleiben sollen?😅 Da muss ich mir schon ne eigene Lösung für's Training suchen. Ich halte mich echt für einen umsichtigen Hundehalter und achte darauf, dass niemand belästigt wird etc. Wenn der entgegenkommende Hund sehr bellt, dann würde ich auch aus Höflichkeit Platz machen. Aber scheinbar ist das nun auch wieder verkehrt. Bald weiß man gar nicht mehr, wie man sich verhalten soll, damit man niemandem auf die Füße tritt, ehrlich. Auch die Dame, die umgedreht ist mit ihrem Hund....wer weiß wie viele Hundebegegnungen sie an dem Tag schon hatte oder ob ihr Tag ansonsten vielleicht Mist war, sie keine Zeit hatte, etc. Mich bringt das grad echt ins Grübeln, dass ich jetzt auch noch wissen soll, dass der andere gerne in der Situation trainieren will oder nicht. Telepathie kann ich noch nicht - zum Glück.
 
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Lisa
3. Feb. 13:22
Nun ja wenn wir auf freilaufende oder/ und anbellende Hunde zu laufen gehen wir auch einen großen Bogen. Mein Fokus ist dabei tatsächlich das mein Hund gut aus der Situation raus kommt. Und wenn ich merke er schafft das heute nicht ( warum auch immer) nicht, drehen wir auch um oder auch wenn ich an dem Tag keine Lust auf Begegnungen habe. Denke jeder sollte hier sich auf sich und seinen Hund konzentrieren. Anderen hier quasi die Schuld zuschieben finde ich schwierig. Wäre es nicht besser gewesen du lässt deine Hunde garnicht erst andere anbellen?
 
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Cornelia
3. Feb. 13:29
Nun ja wenn wir auf freilaufende oder/ und anbellende Hunde zu laufen gehen wir auch einen großen Bogen. Mein Fokus ist dabei tatsächlich das mein Hund gut aus der Situation raus kommt. Und wenn ich merke er schafft das heute nicht ( warum auch immer) nicht, drehen wir auch um oder auch wenn ich an dem Tag keine Lust auf Begegnungen habe. Denke jeder sollte hier sich auf sich und seinen Hund konzentrieren. Anderen hier quasi die Schuld zuschieben finde ich schwierig. Wäre es nicht besser gewesen du lässt deine Hunde garnicht erst andere anbellen?
Ich will niemandem die Schuld zuschieben. Was ich ausdrücken will, es lernt halt nicht nur der eigene Hund. Dessen sollte man sich einfach bewusst sein. Übrigens bellen nicht beide Hunde, sondern nur der alte mit Vorgeschichte. (der schafft das halt auch manchmal nicht 😉) Einmal wuffen zum Anzeigen ist für mich ok und sogar wünschenswert.
 
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Katrin
3. Feb. 13:37
Ich will niemandem die Schuld zuschieben. Was ich ausdrücken will, es lernt halt nicht nur der eigene Hund. Dessen sollte man sich einfach bewusst sein. Übrigens bellen nicht beide Hunde, sondern nur der alte mit Vorgeschichte. (der schafft das halt auch manchmal nicht 😉) Einmal wuffen zum Anzeigen ist für mich ok und sogar wünschenswert.
Das klingt mir nach ,,das hab ich so in der Hundeschule gelernt". Ich kenne es so das wenn ich einen Hund führe der nicht fremdhundkompatibel ist und Beschädigungsabsichten hat dann durchaus je nach Situation mehr Abstand reinbringe. Aber halt nur dann. Mit anderen Hunden ist es für mich sinnvoller ganz normal einfach weiterzugehen.
 
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Juli
3. Feb. 14:01
Ja, aber die anderen beiden haben gelernt „Nö, dem Stress da vorn widmen wir uns nicht“ 😉 Wenn ich kann, gehe ich einen großen Bogen um Kläffer, weil meine Hündin es einfach Leid ist und weil es für Hunde freundlicher und angenehmer ist. Umdrehen würde ich mich allerdings nicht. Das nutze ich dann als Übung. Meine kläfft nie und will auch selten zu anderen Hunden ohne Freigabe.
 
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SandrA
3. Feb. 14:08
Es ist halt immer schwierig zu beurteilen, warum ein HH Kontakte weiträumig meidet und ob das Meiden des Kontaktes eben die bessere Option ist. Ich habe zB einen nicht fremdhundkompatiblen Rüden. Mit dem hätt ich vor anderthalb Jahren auch einen Bogen gemacht, weil er in hohen Erregungslagen umgerichtet aggressiv reagierte. Das braucht man nicht unbedingt und da ist mir ein Bogen lieber als ein Malamute im Oberschenkel. Heute würd ich einfach passieren, weil wir an dem Problem gearbeitet haben oder mit anderen HH ein Stück gemeinsam laufen oder ähnliches. Jeder hat halt so seine Baustellen, Motivationen und Gründe für dies oder jenes Verhalten - manchmal passt es mit einem entgegenkommenden Team und man kann voneinander profitieren, manchmal eben nicht 🤷‍♀️
 
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Cornelia
3. Feb. 14:20
Es ist halt immer schwierig zu beurteilen, warum ein HH Kontakte weiträumig meidet und ob das Meiden des Kontaktes eben die bessere Option ist. Ich habe zB einen nicht fremdhundkompatiblen Rüden. Mit dem hätt ich vor anderthalb Jahren auch einen Bogen gemacht, weil er in hohen Erregungslagen umgerichtet aggressiv reagierte. Das braucht man nicht unbedingt und da ist mir ein Bogen lieber als ein Malamute im Oberschenkel. Heute würd ich einfach passieren, weil wir an dem Problem gearbeitet haben oder mit anderen HH ein Stück gemeinsam laufen oder ähnliches. Jeder hat halt so seine Baustellen, Motivationen und Gründe für dies oder jenes Verhalten - manchmal passt es mit einem entgegenkommenden Team und man kann voneinander profitieren, manchmal eben nicht 🤷‍♀️
Klar, aber gerade die Antwort von Lisa zeigt mir, dass Hundehalter, die an Problemen arbeiten, nicht minder egoistisch handeln als andere, die (vielleicht vermeintlich) nix tun. Die nutzen nämlich dasselbe Argument : Ich konzentriere nicht mich auf meinen Hund, der andere ist mir egal. Klar, der eine handelt defensiv und der andere offensiv, egoistisch denken in diesem Moment aber beide.
 
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SandrA
3. Feb. 14:25
Klar, aber gerade die Antwort von Lisa zeigt mir, dass Hundehalter, die an Problemen arbeiten, nicht minder egoistisch handeln als andere, die (vielleicht vermeintlich) nix tun. Die nutzen nämlich dasselbe Argument : Ich konzentriere nicht mich auf meinen Hund, der andere ist mir egal. Klar, der eine handelt defensiv und der andere offensiv, egoistisch denken in diesem Moment aber beide.
Hmm…also wenn ich einen Bogen laufe, weil mein Hund auf pöbelnde Hunde umgerichtete Aggression zeigt, würde ich mein Verhalten nicht als egoistisch sondern als nachvollziehbar betrachten 🤔 Aber ja, Du könntest von meinem Bogen wohl nicht profitieren…Aber letztlich muss ich ja mit meinem Hund leben und nicht mit deinem😅
 
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Lisa-Eileen
3. Feb. 14:35
Nun ja wenn wir auf freilaufende oder/ und anbellende Hunde zu laufen gehen wir auch einen großen Bogen. Mein Fokus ist dabei tatsächlich das mein Hund gut aus der Situation raus kommt. Und wenn ich merke er schafft das heute nicht ( warum auch immer) nicht, drehen wir auch um oder auch wenn ich an dem Tag keine Lust auf Begegnungen habe. Denke jeder sollte hier sich auf sich und seinen Hund konzentrieren. Anderen hier quasi die Schuld zuschieben finde ich schwierig. Wäre es nicht besser gewesen du lässt deine Hunde garnicht erst andere anbellen?
Jup, da wurde bei sich selbst der Punkt überschritten. Jeder ist halt für sich selbst zuständig und muss für sich gucken was man selbst und der eigene Hund braucht. Man kann ja die anderen ansprechen das der Hund mit den und den Sachen Probleme hat und ob sie eben doch vorbeigehen oder stehen bleiben können bis er still ist. Können die anderen ja nix für. Haben ja alles richtig gemacht. Gesehn das der andere Hund sich nicht gut benimmt was eben Konflikte geben kann und dann für den eigenen Hund so handeln das er gut rauskommt. Mach ich nicht anders. Wenn der andere Halter den Anschein macht sich nicht um seinen fixierenden Hund zu kümmern oder ihn anzuleinen wenn er scheinbar ja nicht gut an einem vorbei kann und ich weiß das das zu hoch für Rocket grad ist oder wir schlichtweg nen beschissenen Tag und keine Lust auf Begegnungen haben und unsere Ruhe haben wollen drehen wir halt um oder biegen ab.
 
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Steffi
3. Feb. 14:39
Und woher soll ich wissen, was der Gegenüber braucht, will oder whatever? Ich kann doch nur vor meiner eigenen Türe kehren und andere um Hilfe bitten. Aber ich kann doch nicht beim Gassi alle Entgegenkommenden fragen, wie sie's jetzt gerne hätten für ihren jeweiligen Trainingsstand. Wenn mein Hund Radlfahrer verbellt, kann ich denen doch auch nicht sagen, dass sie stehen bleiben sollen?😅 Da muss ich mir schon ne eigene Lösung für's Training suchen. Ich halte mich echt für einen umsichtigen Hundehalter und achte darauf, dass niemand belästigt wird etc. Wenn der entgegenkommende Hund sehr bellt, dann würde ich auch aus Höflichkeit Platz machen. Aber scheinbar ist das nun auch wieder verkehrt. Bald weiß man gar nicht mehr, wie man sich verhalten soll, damit man niemandem auf die Füße tritt, ehrlich. Auch die Dame, die umgedreht ist mit ihrem Hund....wer weiß wie viele Hundebegegnungen sie an dem Tag schon hatte oder ob ihr Tag ansonsten vielleicht Mist war, sie keine Zeit hatte, etc. Mich bringt das grad echt ins Grübeln, dass ich jetzt auch noch wissen soll, dass der andere gerne in der Situation trainieren will oder nicht. Telepathie kann ich noch nicht - zum Glück.
 
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M.
3. Feb. 14:47
Ich finde es ebenfalls sehr schwierig, zu wissen, was der Gegenüber es haben will. Wir machen nie einen Bogen, mein Hund geht ins Sitz und beobachtet, wartet meistens bis das Gegenüber uns gekreuzt habt. Das finde ich ok und auch händelbar. Ich habe jedoch auch mal die Rückmeldung erhalten, dass es nicht wirklich hilft, wenn mein Hund ihr Hund anstarre... 🤷🏻‍♀️