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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Dez.

Unfreiwilliges Training, schon mal darüber nachgedacht?

Immer wieder lese ich hier dass bei Hundebegegnungen umgedreht oder ausgewichen wird, bevor der eigene Hund evtl. Angst oder Aggression zeigt. In diesen Minuten habe ich grade zwei Mal dieses Verhalten beobachten dürfen. Ich selbst habe einen vorgeschädigten alten Zwergpinscher, der leider an der Leine kläfft und einen auf mich fixierten Jungspund mit Rückrufgarantie. Begegnung Nr. 1: Offene Felder, meine beiden im Freilauf. Wir sehen ein Paar mit einem Hüti auf uns zukommen. Der Zwerg bleibt stehen und wufft einmal leise. Das Zeichen für : Frauchen, da ist was. Das Pärchen hingegen, noch ca 50 m weg, nimmt den Hund an die Leine, dreht um und macht sich in die Gegenrichtung davon. Begegnung Nr. 2: Wir gehen weiter und treffen auf einer langen Geraden eine Frau mit Labbi oder Labbimix an der Schleppleine. Lange Gerade, nehm ich meine mal an die Leine. Rufe sie also zu mir und leine sie an. Ab ca 20 m Distanz fängt der Alte an zu Kläffen. Was macht die Dame? Läuft einen Bogen, richtet vorbildlich die Konzentration ihres Hundes auf sich - und schlägt sich in den Wald. Man hörte es nur noch knacken. Fazit : Meine Hunde haben heute ganz toll gelernt, dass wuffen, fixieren und Kläffen prima Methoden sind, um andere Hunde zu verscheuchen. Nur leider wollte ich das gar nicht.
 
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M.
3. Feb. 18:36
Die Rückmeldung kann ich verstehen, das geht mir mit Pico auch so. Ein anderer Hund der dasitzt/liegt und starrt ist für ihn richtig schwer. Da hilft selbst ein Bogen teilweise nicht mehr. Ich bin deswegen dazu übergegangen Pico ebenfalls neben mich zu setzen und zu warten. Das passt für mich sehr gut und die andere Person kann sich nicht beschweren, die haben das ja zuerst gemacht 😅
Da beschwere ich mich nicht, sondern frage, ob eine Begegnung OK ist. Auch spielen dürfen sie. Ich erwähne jedoch, dass ich meinen Hund beim spielen noch nicht abrufen kann. So spiele ich mit offenen Karten und das Gegenüber darf entscheiden.
 
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Lisa
3. Feb. 18:36
Und diejenigen zu vergleichen, die gar nicht mit ihrem Hund trainieren mit denjenigen die deine Hunde „falsch mittrainieren“ passt für mich gar nicht und hat auch nix mit Egoismus zu tun.
Ja genau 👍 danke dir du bringst es auf den Punkt
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 18:37
Ich frage mich, warum du die Situation nicht genutzt hast? Ich finde es sehr höflich , einen Bogen zu laufen -übrigens auch für deinen Hund. Wäre doch eine super Trainingssituation für dich gewesen, Frau ansprechen, deinen Hund beruhigen und erst wieder weitergehen, wenn er fein mit der Situation ist.
Wie hätte ich die Situationen nutzen sollen? Die ersten drehen bei 50 m Entfernung einfach um, die zweite war bei 30 m so schnell im Wald, daß ich sie, als ich an der Stelle war, nicht mal mehr sehen konnte. Soll ich die Leute bereits auf 50 m anschreien? Sorry, das mach ich gern in Situationen wie vorhin schon beschrieben. Ca 15 Meter, beide Hunde sitzen ab. Dann kann man sich auch unterhalten.
 
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M.
3. Feb. 18:38
Das mit dem „mein Hund macht Sitz und der andere soll gucken wie er vorbei geht“ finde ich ehrlich gesagt auch nicht ideal oder fair. Meine hat mit Hundebegegnungen eigentlich gar kein Problem. Sie geht auch an sitzenden Hunden vorbei, findet das aber merklich komisch, als wenn sie sich fragt was das soll und ob der andere gleich los schießt.
Wenn die Begegnung erwünscht ist, lasse ich es zu.
 
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Steffi
3. Feb. 18:39
,,...nimmt den Hund an die Leine, dreht um und macht sich in die Gegenrichtung davon."
Und wenn sie nun einfach keinen Bock auf Training hatte?
Ich zumindest habe manchmal keine Lust auf nix und niemanden und dann nutze ich auch nicht jede Gelegenheit zum Training.
Der Gassigang besteht auch nicht nur aus Training.
Manchmal hat man auch schon genug.
 
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Lisa
3. Feb. 18:40
Wie hätte ich die Situationen nutzen sollen? Die ersten drehen bei 50 m Entfernung einfach um, die zweite war bei 30 m so schnell im Wald, daß ich sie, als ich an der Stelle war, nicht mal mehr sehen konnte. Soll ich die Leute bereits auf 50 m anschreien? Sorry, das mach ich gern in Situationen wie vorhin schon beschrieben. Ca 15 Meter, beide Hunde sitzen ab. Dann kann man sich auch unterhalten.
Tatsächlich ist das beide Hunde sitzen ab keine gute Idee. Am Ende sitzen die da und fangen an sich gegenseitig zu fixieren. Besser ist es einfach ein Stück gemeinsam an der Leine zu laufen oder die Begegnung zu wiederholen. Und wenn du etwas von jemandem möchtest dann sprich mit den Menschen. Die können keine Gedanken lesen das du das möchtest 😅
 
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Daniela
3. Feb. 18:44
Wenn die Begegnung erwünscht ist, lasse ich es zu.
Darum geht es ja gar nicht bzw. nein, wenn wir jetzt vorbei gehen, wollen wir auch keinen Kontakt mehr.
Es geht darum, dass Du der anderen Partei die Verantwortung zuschieben willst, die Situation zu lösen und zu gucken wie sie vorbei kommen. Anstarren ist unter Hunden nicht höflich - in dieser Situation sollen die anderen aber nun vorbei. Das ist weder nett noch fair
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 18:47
Was ist anmaßend daran wenn ich eine Situation nicht einschätzen kann bzw unsicher bin ob der andere Halter seinen Hund unter Kontrolle hat und dementsprechend frage? Miteinander sprechen ist meiner Meinung nach immer der beste Weg wie alle eine Situation für sich und den anderen gut meistern können. Win win für alle, Menschen und Hunde.
Mir ist das zu allgemein gefordert, das finde ich tatsächlich anmaßend.
Dass so eine Situation ein „win win“ für alle sein kann steht doch außer Frage. Aber das Gegenüber darf doch trotzdem für sich selbst entscheiden, wie er oder sie mit einer Situation umgehen möchte. Und sei es, dass er oder sie einfach keinen Bock auf Kontakt hat. Kopfschmerzen hat. Krank ist. Den Hund neu hat und Situationen noch nicht einschätzen kann. Der Hund krank ist. Überforderung. Was auch immer. Ich respektiere sowas. Genauso wie ich durchaus Hilfe anbiete, Hilfe erbitte.
Alles kann, nichts muss 😊
 
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M.
3. Feb. 18:48
Darum geht es ja gar nicht bzw. nein, wenn wir jetzt vorbei gehen, wollen wir auch keinen Kontakt mehr. Es geht darum, dass Du der anderen Partei die Verantwortung zuschieben willst, die Situation zu lösen und zu gucken wie sie vorbei kommen. Anstarren ist unter Hunden nicht höflich - in dieser Situation sollen die anderen aber nun vorbei. Das ist weder nett noch fair
Was schlägst du vor, wie soll ich mich verhalten? Sie kann noch nicht vorbei gehen, ohne den Impuls zu haben, hallo zu sagen. Wir üben daran, dass sie nicht jeden hallo sagen muss/darf.
 
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Carina
3. Feb. 18:53
Klar, aber gerade die Antwort von Lisa zeigt mir, dass Hundehalter, die an Problemen arbeiten, nicht minder egoistisch handeln als andere, die (vielleicht vermeintlich) nix tun. Die nutzen nämlich dasselbe Argument : Ich konzentriere nicht mich auf meinen Hund, der andere ist mir egal. Klar, der eine handelt defensiv und der andere offensiv, egoistisch denken in diesem Moment aber beide.
Was ich nicht ganz versteh, warum bin ICH als anderer HH für DEINE Hunde verantwortlich? Ich muss doch rein nach meinem Hund schauen und den trainieren?

Und die beiden haben wohl nicht ohne Grund diese Wahl getroffen…. Dein Teil sollte eher sein, deine Hunde zu trainieren und nicht hoffen, dass die anderen sich erbarmen an euch vorbei zu gehen (wobei da auch die Frage ist, inwieweit dir das bringen würde wenn du schon auf die Entfernung nicht groß trainieren willst…. Weiß ich ja nicht 😅

Ich würd mir die Begegnung auch nicht geben…. Dafür finde ich deutlich bessere, in denen wir auch positiv raus gehen können.