Ich krieg ehrlich gesagt jedes Mal die Krise, wenn jemand es wegdiskutieren will, wenn ein Hund RASSETYPISCHES Verhalten zeigt.
Es ist einfach FAKT, dass ein Herdenschutzhund statistisch gesehen aufgrund von Zuchtselektion ein deutlich reservierteres Wesen haben wird als ein Golden Retriver. Es ist einfach FAKT, dass ein Dackel als Solitärjäger wahrscheinlich eigenständiger (manche würden sagen ›sturer‹) im Wesen ist als ein Deutscher Schäferhund. Und ein Malli wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht als Couchpotato auf die Welt kommen. PUNKT.
Natürlich spielt auch der individuelle Charakter mit rein und es gibt Rassevertreter, die sich ihrer Rasse untypisch verhalten, aber es ist nie verkehrt, rassetypische Veranlagen im Blick zu haben.
Wenn es hier im Forum heißt ›Bei dem Hund würde ich besonders auf X achten‹, dann ist das eine Hilfe, um typische Probleme gleich zu Beginn zu vermeiden, wie beispielsweise einen Dackel zum Diktator zu erziehen, dass der süße Maremmawelpe später keinen Besuch mehr rein, geschweigedenn raus lässt, dass der Malli gar keine Ruhe kann und daher aus Übersprung irgendwann beißt oder der Golden Retriever nur noch aufs Fressen und den Ball fixiert ist. Damit will man nicht sagen ›Die Rasse ist doof‹, sondern ›An dem Punkt fallen viele Halter dieser Rasse nachweislich auf die Nase, hab da besonders ein Auge drauf‹. Das hat nichts, aber auch GAR NICHTS mit Rassismus, also mit Diskriminierung oder Unterdrückung zutun.
Ich hab so einen Kandidaten zuhause. Alle Vorbesitzer: ›Ach, HSH, kein Problem. Am Ende ist das auch nur ein Hund.‹ Ergebnis? VIER Erfolglose Vermittlungen, ein Beißvorfall, ein jedes Mal total verunsichertes Tier, obwohl es sich bloß rassetypisch verhalten hat und nicht geführt wurde, wie es das erwartet, weil die Leute glauben, eine Hubderasse sei sowas wie ne Autolackierung, anderes Aussehen, aber sonst egal. Das ist nicht tolerant oder offen gedacht, das ist naiv, vermenschlicht und am Ende leidet das Tier drunter.