...Spätestens jetzt währe ich da nicht mehr dabei. Da sperrt sich in mir alles und widerspricht auch allem was ich die letzten Jahre über Hundeführung gelernt habe.
Ich muss hier nochmal etwas grundsätzlich erwähnen, was ich als Allgemein bekannt angenommen habe.
Die gewünschte Haltung/Position vermittel ich spielerisch in der Stubendressur.
Leckerlie in der Hand und den Hund mit der Hand auf den Boden lenken. Sobald er flach auf dem Boden liegt, mit dem Kopf zwischen den Pfoten, gebe ich das Leckerli frei und Sage den Befehl.
Das hat er relativ schnell begriffen. Dann befehle ich diverse Positionen durcheinander. Sitz, Platz, Fuß, Front, Zurück, Down/Halt.
Immer in unterschiedlichen Abläufen, um vorauseilendes Gehorsam zu unterbinden und sicher zu gehen, dass der Hund den Befehl und die Position kennt und verstanden hat.
Also nur wenn der Hund die gewünschte Position verinnerlicht hat, macht es Sinn die nächsten Schritte einzuleiten. Wenn einer der genannten Schritte nicht funktioniert, geht es wieder zurück zum vorherigen Punkt.
Der von mir beschriebene Zwang dient dazu, dem Befehl Nachdruck zu verleihen. Dieser Befehl darf nicht hinterfragt werden.
Da gibt es keine Diskussion, Überlegung, Schnüffeln etc.
Dazu arbeite ich schnell, aber nicht brutal.
Der Hund wird unter Nennung des Befehls in die gewünschte Position geführt. zB am Halsband herunter gebracht. Sobald er die gewünschte Position erreicht hat, wird er in dieser Position gelobt und gestreichelt. Der Hund kennt den Befehl und muss verstehen, daß dieser Befehl immer unmittelbar und korrekt ausgeführt werden muss.
Der Grund für diesen Befehl ist es Gefahren abzuwehren und eine Eskalation zu verhindern.
Jeder Hund hat ein individuelles Wesen und die Triebe sind auch unterschiedlich ausgeprägt. Darauf muss man natürlich achten und im Rahmen der Verhältnismäßigkeit agieren.
Nur weil etwas für den eigenen Hund funktioniert, ist es noch lange nicht die richtige Methode für alle anderen Hunde.
Das Ziel ist es schlichtweg, den Hund selbst im Triebzustand ins Down zu bringen, um die unerwünschte Handlung zu unterbinden.
Wie das aussehen soll, kann jeder für sich selbst entscheiden, auch ob er dem Hund noch andere Befehle geben will, um sich dann tatsächlich durchsetzen. Halte ich persönlich nicht für zielführend, aber bei Kindern muss man ja auch drohend bis drei zählen. 😂
Was jedoch auch nicht von der Hand zu weisen ist, sind die Todesfälle, durch Verkehrsunfall oder gerissene Rehe.
Tierärzte können auch tragische Geschichten erzählen, von Hunden, die von Wildschweinen verletzt oder getötet wurden.
Das ist im schlimmsten Fall der Preis der Inkonsequenz und die Verantwortung dafür liegt zu 100% beim Halter.
Wenn der Zwang stört und man keine andere Lösung hat, um den Hund in jeder Situation sichern zu können, dann nimmt man das Übel halt in Kauf.