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Silvia
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Anzahl der Antworten 86
zuletzt 25. Feb.

Jagdhunde/ stark jagdlich motivierte Hunde

Mich würde interessieren wie ihr es geschafft habt euren jagdlich Motovierten Hund so zu trainieren, dass er trotzdem ohne Leine Laufen kann. Wie lange habt ihr was und wie trainiert? Freddy ist hochmotiviert Jäger. Er sucht Fährten und verfolgt diese- ist Wild in Sicht ist er gleich voll drauf. Ich baue gerade den Rückruf neu auf, erlaube ihm auch an der Schleppleine nur auf dem Weg zu bleiben und rufe ihn zu mir ins Fuss wenn ich merke er hat was erschnüffelt... aber im Moment kann ich nicht glauben, dass ich es jemals hinbekomme ihn frei laufen zu lassen.
 
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Tom
25. Jan. 17:16
Dein Hund hat evtl. keinen bewusst heraus gezüchteten Jagdtrieb. Hatte auch sicher nicht den Erfolg einer Blutspur bis ans verletzte Wild. Also sind Triebe zwar vorhanden,aber nicht sehr ausgeprägt Da ist ein auf Jagd gezüchter Hund eine andere Hausnummer.
Kein bewusst gezüchteter Jagd Trieb bei meinem Hund?
Wir reden in meinem Fall über einen Galgo-Pointer Mix.
Die beiden Jäger-Genetiken und unterschiedlichen Jagd-Strategien, die da zusammen kommen, muss ich dir wahrscheinlich/hoffentlich nicht erklären, oder doch? Dann vielleicht besser per PN, um hier beim Thema zu bleiben.

Hast du sonst noch Fragen?
 
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Lukas
25. Jan. 17:19
Ich habe einen Deutschen Pinscher , er bleibt leider auch an der Schleppleine, krieg den Jagdtrieb nicht unter Kontrolle . Zwar kann ich mit „Stop“ oft unterbrechen , aber oft ist nicht immer 😅
 
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Frank
25. Jan. 17:54
Ich hatte erst auch Kopfkino an, deshalb habe ich noch mal nachgefragt. Jetzt stelle ich mir das nicht viel anders vor, als wenn ein Hund mit auf die Leine treten am Anspringen gehindert wird. Wenn ein Hund das Platz grundsätzlich kann, es aber wegen der Entfernung nicht oder nur zögerlich ausführt, reicht wahrscheinlich ein kleiner Impuls, damit er es doch tut. Der Erdanker als Hilfsmittel zum Üben auf Distanz ist eine gute Idee.
Ich finde Benni's Anleitung bis kurz zum Ende schon nachvollziehbar und sinnvoll,
nur die Zwangsmaßnahmen sitzen mir halt quer.
Muss allerdings auch sagen dass ich nicht langjährig Erziehungserfahrung habe.
Aber Baja wird mich nicht mehr mit dem A**** ankucken wenn ich solche Methoden auffahre, da bin ich mir sicher. 😁
 
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Sonja
25. Jan. 18:00
Ich finde Benni's Anleitung bis kurz zum Ende schon nachvollziehbar und sinnvoll, nur die Zwangsmaßnahmen sitzen mir halt quer. Muss allerdings auch sagen dass ich nicht langjährig Erziehungserfahrung habe. Aber Baja wird mich nicht mehr mit dem A**** ankucken wenn ich solche Methoden auffahre, da bin ich mir sicher. 😁
Denk Dir mal das Wort Zwang weg und ersetze es durch Konsequenz. Dann ist es bis zum Ende anwendbar. Ich würde meine Hunde auch nicht mit körperlicher Gewalt runterdrücken, das gäbe nur Gegenwehr und Vertrauensverlust. Aber über den Schraubhaken und die Schleppleine den Impuls / leichten Zug nach unten geben zur Unterstützung - das reicht bei meinen bestimmt aus, um das Platz auf Entfernung durchzusetzen.
Selbst, wenn Benni das anders gemeint hat, ich würde es so machen.
 
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Tom
25. Jan. 18:16
Denk Dir mal das Wort Zwang weg und ersetze es durch Konsequenz. Dann ist es bis zum Ende anwendbar. Ich würde meine Hunde auch nicht mit körperlicher Gewalt runterdrücken, das gäbe nur Gegenwehr und Vertrauensverlust. Aber über den Schraubhaken und die Schleppleine den Impuls / leichten Zug nach unten geben zur Unterstützung - das reicht bei meinen bestimmt aus, um das Platz auf Entfernung durchzusetzen. Selbst, wenn Benni das anders gemeint hat, ich würde es so machen.
Me too.
Zwang durch körperliche Gewalt würde mir hier zumindest einige Tage lang nicht verzeihen werden.
Die Sache mit dem Haken dagegen ist ne echt gute Idee. Sowas haben wir hier sogar liegen, eigentlich für den Strand... 🌞
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 18:39
Kein bewusst gezüchteter Jagd Trieb bei meinem Hund? Wir reden in meinem Fall über einen Galgo-Pointer Mix. Die beiden Jäger-Genetiken und unterschiedlichen Jagd-Strategien, die da zusammen kommen, muss ich dir wahrscheinlich/hoffentlich nicht erklären, oder doch? Dann vielleicht besser per PN, um hier beim Thema zu bleiben. Hast du sonst noch Fragen?
Sorry, die Kombi hatte ich nicht auf dem Schirm.

Das beantwortet aber nicht was es die Konsequenz bei deinem Satz bedeutet "sonst gibt es Ärger".

🤔
 
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Katja
25. Jan. 20:38
Ich habe auch einen Jagdhund und finde Benni‘ s Anleitung echt klasse. Ich bin ein Freund der Schleppleine, weil man da sehr viel korrigieren kann.

Meine ist eine Mäusejägerin und hat mich anfangs einfach rufen und stehen lassen. Also den Hund wortlos geholt, Schleppleine dran und weiter gegangen. Da Mäusejagd auch Jagd ist und somit nicht sein soll, sind wir zwei Wochen lang jeden Tag an dem selben Feld vorbei mit Schleppleine. Ich habe ihr Verhalten korrigiert, wenn sie nicht gleich kam beim rufen und hab ihr ein Alternativprogramm geboten. Zudem hatte ich die besten Leckerlie dabei. Jetzt läuft sie ohne Leine am Feld vorbei. Wenn ich nicht will, dass sie rein läuft, reicht ein scharfes Nein. Wenn sie rein läuft und ich rufe oder pfeife, kommt sie sofort.

Das trillern ins down war für manchen Jagdhund schon lebensrettend. Wenn sie im Jagdmodus sind und ein Auto übersehen, kann man sie ins down trillern und dem Hund passiert nichts. Da ich viel mit Jägern zu tun habe, habe ich das schon ein paar mal miterlebt. Ich finde es eine super Lösung.

Von dem Antijagdtraining in manchen Hundeschulen halte ich nix. Da wird ein Hasen oder Fuchsschwanz kurz übers Feld gezogen. Wenn der Hund beim pfeifen zurück kommt, ist das dann der Erfolg. War bei einer Bekannten so. Am Tag nach dem Training ist der Hund wieder fröhlich einen Vogel und einem Eichhörnchen hinterher gejagt. Muss natürlich nicht überall so sein.

Da meine momentan den Rückruf etwas in Frage stellt, ist sie zur Zeit im Wald konsequent an der Schleppleine. Auf dem freien Feld, darf sie sich dann ausrennen. Vizslas habe ja ihre fünf Minuten und müssen dann den Kopf frei rennen. Aber ich bestimme wann und wo.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 03:16
...Spätestens jetzt währe ich da nicht mehr dabei. Da sperrt sich in mir alles und widerspricht auch allem was ich die letzten Jahre über Hundeführung gelernt habe.
Ich muss hier nochmal etwas grundsätzlich erwähnen, was ich als Allgemein bekannt angenommen habe.

Die gewünschte Haltung/Position vermittel ich spielerisch in der Stubendressur.

Leckerlie in der Hand und den Hund mit der Hand auf den Boden lenken. Sobald er flach auf dem Boden liegt, mit dem Kopf zwischen den Pfoten, gebe ich das Leckerli frei und Sage den Befehl.

Das hat er relativ schnell begriffen. Dann befehle ich diverse Positionen durcheinander. Sitz, Platz, Fuß, Front, Zurück, Down/Halt.

Immer in unterschiedlichen Abläufen, um vorauseilendes Gehorsam zu unterbinden und sicher zu gehen, dass der Hund den Befehl und die Position kennt und verstanden hat.

Also nur wenn der Hund die gewünschte Position verinnerlicht hat, macht es Sinn die nächsten Schritte einzuleiten. Wenn einer der genannten Schritte nicht funktioniert, geht es wieder zurück zum vorherigen Punkt.

Der von mir beschriebene Zwang dient dazu, dem Befehl Nachdruck zu verleihen. Dieser Befehl darf nicht hinterfragt werden.
Da gibt es keine Diskussion, Überlegung, Schnüffeln etc.

Dazu arbeite ich schnell, aber nicht brutal.
Der Hund wird unter Nennung des Befehls in die gewünschte Position geführt. zB am Halsband herunter gebracht. Sobald er die gewünschte Position erreicht hat, wird er in dieser Position gelobt und gestreichelt. Der Hund kennt den Befehl und muss verstehen, daß dieser Befehl immer unmittelbar und korrekt ausgeführt werden muss.

Der Grund für diesen Befehl ist es Gefahren abzuwehren und eine Eskalation zu verhindern.

Jeder Hund hat ein individuelles Wesen und die Triebe sind auch unterschiedlich ausgeprägt. Darauf muss man natürlich achten und im Rahmen der Verhältnismäßigkeit agieren.

Nur weil etwas für den eigenen Hund funktioniert, ist es noch lange nicht die richtige Methode für alle anderen Hunde.

Das Ziel ist es schlichtweg, den Hund selbst im Triebzustand ins Down zu bringen, um die unerwünschte Handlung zu unterbinden.

Wie das aussehen soll, kann jeder für sich selbst entscheiden, auch ob er dem Hund noch andere Befehle geben will, um sich dann tatsächlich durchsetzen. Halte ich persönlich nicht für zielführend, aber bei Kindern muss man ja auch drohend bis drei zählen. 😂

Was jedoch auch nicht von der Hand zu weisen ist, sind die Todesfälle, durch Verkehrsunfall oder gerissene Rehe.
Tierärzte können auch tragische Geschichten erzählen, von Hunden, die von Wildschweinen verletzt oder getötet wurden.

Das ist im schlimmsten Fall der Preis der Inkonsequenz und die Verantwortung dafür liegt zu 100% beim Halter.

Wenn der Zwang stört und man keine andere Lösung hat, um den Hund in jeder Situation sichern zu können, dann nimmt man das Übel halt in Kauf.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 19:57
Ich gehe jetzt seit 4 Monaten mit unserem Beagle jeden Tag aufs Feld oder in den Wald ohne Leine er schnüffeln auch überall rum ubd findet auch Spuren von Regen und Wildschweine bis jetzt klappt der Rückruf sehr gut.Wenn ich merke er schnüffeln intensiver und er will dann auch kein Leckerlie nehmen ich ihn kurz an die Leine nehme im vom Fokus schnüffeln weg gehe ein Stück und dann mach ich ihn wieder von der Leine los.Dann gehen wir ganz normal weiter. Toi toi toi
Das kann jetzt klingen wie man möchte. Aber freilaufende Hunde haben im Wald nichts zu suchen. Tut mir leid. Da sind Tiere zu Hause, die sollte man nicht stören. Und deshalb gehört der Hund da immer an die Leine. Immer. Und es gibt auch immer mehr Waldregionen die das Knallhart durchziehen.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Feb. 20:00
Vielleicht bin ich dafür einfach zu sehr meinen eigenen Hund gewöhnt, aber wenn Freilauf gar nicht funktioniert würde ich mir immer eine umzäunte Freilauffläche suchen, wo der Hund auch mal die Beine so richtig durchstrecken kann. Ist bestimmt auch stark abhängig von der Rasse, einen Windhund nur an der Schleppleine zu führen wäre aber tatsächlich Tierquälerei. Um auf die Eingangsfrage zu antworten: bei Galgos muss man vor der Adoption einen umzäunten Freilauf in der Umgebung haben, für den Fall dass es nicht funktioniert, vielleicht habt ihr etwas in der Gegend? Stoßzeiten aber unbedingt meiden. Bei uns klappt der Freilauf wunderbar, ich war da anfangs wegen der Rasseeigenschaften sehr skeptisch, Lotte hat sich aber bis jzt noch immer Ablenken/Abrufen lassen. Wir meiden aber auch wildreiche Gegenden, ich scanne die Umgebung und Wald ist bei uns generell Tabu.
Danke für deine Ergänzung. Das mit der dauerhaften Schleppleine ist so eine Grauzone. Deine Vorschläge sind etwas besser. Gebe ich gerne zu. Ich hab sie lieber sicher an der Leine als nur irgendein Risiko einzugehen. Ist vielleicht auch etwas extrem und sehr über vorsichtig. Gebe ich auch gerne zu.