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Ina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 21. Apr.

Die Macht des Entspannungssignals

Ein Hallo in die Runde! Mir ist vor kurzem erst die enorme Wirkung des Entspannungssignals bewusst geworden. Deshalb möchte ich meine Erfahrung mit euch teilen und mich mit euch austauschen. Schon mit Amy 🌈 habe ich ein Entspannungssignal trainiert. Bei ihr war es „easy“. Amy war ein sehr reaktiver Hund, sie hat immer gerne eine Rauferei gesucht. Mit „easy“ konnte ich sie soweit runter fahren, dass Hundebegegnungen möglich waren, auch ohne Stress. Konnte sie einen Hund wirklich nicht leiden, hat sie es angezeigt. Jetzt lebt Yaco bei mir. Ein sehr ängstlicher Hund aus dem spanischen Tierschutz. Er vermeidet jede Konfrontation mit Hunden. Dem Menschen gegenüber ist er extrem unterwürfig, er wagt kaum seine Bedürfnisse einzufordern. Das liegt sicherlich an seiner Vergangenheit, seinem Vorbesitzer in Spanien. Er dürfte dort nicht viel gutes erlebt haben. Yaco hat das Entspannungssignal „todo esta bien“ (in nicht gekonntem Spanisch: alles ist gut). Für Yaco ist es die Versicherung, dass er in Sicherheit ist, dass nichts schlimmes passiert, auch dass ich ihn beschütze. Wie mächtig dieses Entspannungssignal ist, ist mir neulich abends in folgender Situation aufgefallen. Yaco hat sich nachts gemeldet, er hat klar geäußert, dass er ein Bedürfnis hat. Wir sind aus dem Schlafzimmer raus gegangen und da lag er dann. Versteinert, zusammen gekauert, zu keiner Regung mehr fähig. Ich kann dann nur vermuten, was er braucht. Tragen oder Kekse bringt nichts, er bleibt eingefroren, so wie er ist. Er muss selbst aus dieser Starre wieder erwachen. Ich bin zur Haustür gegangen und habe das Entspannungssignal gesagt. Wie erlöst ist Yaco zu mir gelaufen. Er hat erst in der Küche getrunken und dann noch ein kurzes Pipi vor der Türe. Was mich aber am meisten beeindruckt hat war seine Freude! Er war so unglaublich glücklich! Sekunden zuvor ein Häufchen Elend. Dann sage ich das Entspannungssignal und ich habe einen erlösten, glücklichen Hund. Wie sehr ihm diese Worte geholfen haben, unglaublich! Ich kenne seine Reaktion auf das Entspannungssignal aus anderen Situationen, aber so beeindruckend habe ich es noch nie erlebt. Verwendet ihr ein Entspannungssignal? Was hat es euch gebracht? Alle anderen möchte ich ermutigen ein Entspannungssignal einzuführen! Es gibt, glaube ich, kaum einen Hund, der davon nicht profitieren kann. Ich habe es auch als sehr förderlich für die Bindung erlebt. Auf eure Rückmeldungen bin ich schon gespannt!
 
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Nadine
Beliebteste Antwort
21. Apr. 12:23
Ich habe es mit konditionierter Entspannung sowohl mit Wort als auch mit Duft probiert. Also wie Karin beschrieben hat, immer ruhig sagen wenn der Hund entspannt ist, beim kraulen oder auch in anderen Situationen. Duft natürlich genauso. Leider springt mein Hund darauf überhaupt nicht an, auch wenn ich es lange (mehrere Monate) versucht habe zu konditionierten. Ich glaube aber, dass das bei den allermeisten Hunden gut funktionieren kann und hilfreich ist, um den Hund wenigstens kurz wieder in den denkenden Bereich zu holen und dann eine Alternative anzubieten. Aber ich hab trotzdem was in die Richtung. Immer wenn er etwas meldet und ich für ihn kontrolliere, sage ich "alles gut" (also vorausgesetzt es ist alles gut ^^). Das hat er also nicht mit Entspannung verknüpft, sondern mit "alles klar, Frauchen passt auf und kümmert sich". Und dadurch kann ich das jetzt auch in anderen Situationen außerhalb der Wohnung einsetzen, zum Beispiel wenn er draußen was hört oder ihn irgendwas irritiert. Geht bei ihm aber nicht mehr, wenn er schon aus dem denkenden Modus raus ist, leider. Also es scheint tatsächlich ein bewusster Prozess zu sein und nichts, was irgendwie unterbewusst konditioniert und dann schon eine körperliche Reaktion ist.
 

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Sylvi
21. Apr. 12:06
Mich würde interessieren wie hast du das Signal aufgebaut? Ich benutze so etwas ähnliches wenn meine beiden was ungewöhnliches melden. Ich gehe dann schauen und sage es ist alles ok ich hab geschaut. Dann legen sie sich wieder ab. Aber das ist kein Signal was ich überall anwenden kann.
 
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Karin
21. Apr. 12:11
Hi, ja ein Entspannungssignal sind bei uns echt heilige Worte! Kann das auch nur jedem empfehlen. Meine unsichere Hündin hatte nach der Ankunft wirklich Angst vor allem und jedem. Nach einigen Tagen hat sie sehr gerne meine Nähe gesucht und sich neben mich gelegt. Ich streichelte sie ganz vorsichtig, langsam, zärtlich und flüsterte dabei unbewusst " aaalllles guuut! " Wochen später sagte ich das in einer ihrer vielen Angstsituation und man sah richtig wie Roxy darauf ansprang. Die Ohren gingen nach vorne, die Rute wurde wieder sichtbar und sie drückte sich an mein Bein. Bei uns war das gar nicht geplant und ich wusste nichts davon. Es war eine wirklich sehr schöne Erfahrung für uns und hat ihr und auch mir schon in sehr vielen Situationen geholfen. 🤗
 
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Wrannie
21. Apr. 12:14
Fantastisch, was du bewirkt hast! Es sieht für mich so aus, als habe Yaco einen flashback erlebt, seine ganze Körpersprache, alles deutet auf ein reaktiviertes Trauma hin. Und du hast es geschafft, ihn da rauszuholen. Gratuliere! 😃 Ich überlege, ob ich dein Signal "Easy" meinem ADHS-Dackel beibringen kann, es klingt weicher als das, was ich verwende.
 
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Ina
21. Apr. 12:14
Mich würde interessieren wie hast du das Signal aufgebaut? Ich benutze so etwas ähnliches wenn meine beiden was ungewöhnliches melden. Ich gehe dann schauen und sage es ist alles ok ich hab geschaut. Dann legen sie sich wieder ab. Aber das ist kein Signal was ich überall anwenden kann.
Ich habe es bei Amy🌈 von meiner Trainerin so gelernt: Wenn ich den Hund kraule, streichle, ich sehe der Hund entspannt sich, dann sage ich das Entspannungssignal. Bei Yaco war für mich nicht immer ersichtlich, ob er sich unter meiner Berührung wirklich entspannt, oder ob ihn das doch auch stresst. Bei ihm habe ich das Entspannungssignal auch gesagt, wenn er entspannt wo gelegen ist, oder bevor er eingeschlafen ist.
 
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Ina
21. Apr. 12:16
Hi, ja ein Entspannungssignal sind bei uns echt heilige Worte! Kann das auch nur jedem empfehlen. Meine unsichere Hündin hatte nach der Ankunft wirklich Angst vor allem und jedem. Nach einigen Tagen hat sie sehr gerne meine Nähe gesucht und sich neben mich gelegt. Ich streichelte sie ganz vorsichtig, langsam, zärtlich und flüsterte dabei unbewusst " aaalllles guuut! " Wochen später sagte ich das in einer ihrer vielen Angstsituation und man sah richtig wie Roxy darauf ansprang. Die Ohren gingen nach vorne, die Rute wurde wieder sichtbar und sie drückte sich an mein Bein. Bei uns war das gar nicht geplant und ich wusste nichts davon. Es war eine wirklich sehr schöne Erfahrung für uns und hat ihr und auch mir schon in sehr vielen Situationen geholfen. 🤗
Genau so geht es mir mit Yaco auch! Ich glaube das Entspannungssignal ist viel zu wenig bekannt! Und neulich, die Situation hat mich so berührt, das hat mich dann zu diesem Thema bewogen.
 
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Ina
21. Apr. 12:18
Fantastisch, was du bewirkt hast! Es sieht für mich so aus, als habe Yaco einen flashback erlebt, seine ganze Körpersprache, alles deutet auf ein reaktiviertes Trauma hin. Und du hast es geschafft, ihn da rauszuholen. Gratuliere! 😃 Ich überlege, ob ich dein Signal "Easy" meinem ADHS-Dackel beibringen kann, es klingt weicher als das, was ich verwende.
Das klappt bestimmt! Yaco hat bei seiner Ankunft nicht gewagt sich aufzurichten. Er ist auf dem Bauch kriechend gelaufen. Auch bei jedem Blickkontakt ist er sofort zusammengebrochen. Das Entspannungssignal ist heute das Zeichen, dass er sicher ist. Und er freut sich jedes mal darüber!
 
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Nadine
21. Apr. 12:23
Ich habe es mit konditionierter Entspannung sowohl mit Wort als auch mit Duft probiert. Also wie Karin beschrieben hat, immer ruhig sagen wenn der Hund entspannt ist, beim kraulen oder auch in anderen Situationen. Duft natürlich genauso. Leider springt mein Hund darauf überhaupt nicht an, auch wenn ich es lange (mehrere Monate) versucht habe zu konditionierten. Ich glaube aber, dass das bei den allermeisten Hunden gut funktionieren kann und hilfreich ist, um den Hund wenigstens kurz wieder in den denkenden Bereich zu holen und dann eine Alternative anzubieten. Aber ich hab trotzdem was in die Richtung. Immer wenn er etwas meldet und ich für ihn kontrolliere, sage ich "alles gut" (also vorausgesetzt es ist alles gut ^^). Das hat er also nicht mit Entspannung verknüpft, sondern mit "alles klar, Frauchen passt auf und kümmert sich". Und dadurch kann ich das jetzt auch in anderen Situationen außerhalb der Wohnung einsetzen, zum Beispiel wenn er draußen was hört oder ihn irgendwas irritiert. Geht bei ihm aber nicht mehr, wenn er schon aus dem denkenden Modus raus ist, leider. Also es scheint tatsächlich ein bewusster Prozess zu sein und nichts, was irgendwie unterbewusst konditioniert und dann schon eine körperliche Reaktion ist.
 
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Sylvi
21. Apr. 12:23
Ich habe es bei Amy🌈 von meiner Trainerin so gelernt: Wenn ich den Hund kraule, streichle, ich sehe der Hund entspannt sich, dann sage ich das Entspannungssignal. Bei Yaco war für mich nicht immer ersichtlich, ob er sich unter meiner Berührung wirklich entspannt, oder ob ihn das doch auch stresst. Bei ihm habe ich das Entspannungssignal auch gesagt, wenn er entspannt wo gelegen ist, oder bevor er eingeschlafen ist.
Sehr gute Sache das führen wir auch mal ein 👍👍👍Bislang hab ich ängstliche Situationen immer nonverbal gelöst indem ich mich hingehockt habe und ihr Schutz geboten habe. Ist wahrscheinlich auch so eine Art Signal für sie. Sobald ich schon in die Hocke gehe kommt sie ohne Worte erleichtert zu mir. Das nimmt sie eigentlich immer an. Das könnte ich als Verstärker nutzen. Danke für den Tipp 👍👍👍🥰
 
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Tatiana
21. Apr. 12:43
Wir haben "Ruhe" als Entspannungswort konditioniert, das funktioniert super bei uns. Bei uns funktioniert aber Berührung auch richtig gut. Er kommt dann sofort und nimmt das an. Ich denke ganz oft,was für ein totales Glück es ist, dass der Hund Berührungen so mag. Damit kann ich echt viel managen.
 
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Wrannie
21. Apr. 13:21
Wir haben "Ruhe" als Entspannungswort konditioniert, das funktioniert super bei uns. Bei uns funktioniert aber Berührung auch richtig gut. Er kommt dann sofort und nimmt das an. Ich denke ganz oft,was für ein totales Glück es ist, dass der Hund Berührungen so mag. Damit kann ich echt viel managen.
"Ruhe" habe ich auch. Das funktioniert zuhause gut, aber draußen erreicht es ihn nicht, scheint mir.
 

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