Verhalten & Psychologie

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Bianca
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zuletzt 10. Mai 11:53

Jagdtrieb

Hallo liebe Hundefreunde, seit November 2020 haben mein Freund und ich einen 3 Jahre alten Mischlingshund namens Argo(auf jeden Fall in erster Linie Schäferhund) aus dem Tierheim adoptiert. Er war zuvor knapp 3 Jahre in der Slowakei als Streuner unterwegs. Wir wissen jedoch nicht viel zu seiner Vorgeschichte. Eben nur, dass er mit Rüden anscheinend schon mal angeeckt ist. Die Eingewöhnungszeit war unproblematisch, bis auf Kleinigkeiten. Seitdem hat er sich in den Alltag gut eingelebt. Beim Training im Haus beherrscht er die Kommandos gut. Er lernt sehr schnell und hat auch Bock drauf. Besonders wenn Leckerlis im Spiel sind;) Draußen sieht der Spaß leider etwas anders aus. Es gibt momentan 3 prägnante "Probleme", mit denen wir uns noch schwer tun. Grundsätzlich ist Argo an der Leine, er wird doppelleinig geführt (Zugstopphalsband und Geschirr), er darf aber auch an die Schleppleine. Am Geschirr befindet sich ein GPS-Tracker. Grundsätzlich bellt er nur sehr selten, wenn dann nur in bestimmten Situationen (manche Hundebegegnungen, manchmal Besucher oder neue Besucher oftmals Männer, auf dem Balkon nur manchmal eher eine Art Revier markieren). 1. Hundebegegnungen; Hundebegegnungen sind für ihn sehr aufregend. Wenn er zurückgehalten wird aufgrund von verschiedenen Aspekten (nicht jeder Hundehalter lässt Begegnungen zu, mittlerweile ist uns aber bewusst, dass bei ihm schlussendlich die Sympathie des anderen Hundes entscheidend ist und nicht unbedingt das Geschlecht), fängt er an zu fiepsen somit will er den Hund umso mehr beschnuppern/begrüßen und geht in die Leine. Wenn Argo oder der andere Hund negative Schwingungen sendet, bellt er schon mal sehr laut und wehemment und springt in die Leine in Richtung Hund. Was wir bisher schon versucht haben: 1. ins Sitz gehen lassen und ihn dort zu halten (Endresultat=unmöglich, da er immer wieder wehemennt versucht zum Hund zu gelangen) 2. strammes vorbeilaufen, ihn an der Leine kurz halten, kein Raum für Interaktion geben (=er drückt sich an die Beine, sodass wir ins Stocken geraten und er umso mehr Spielraum bekommt (das stramme Laufen wird unterbrochen)) 3. stark riechendes Leckerli vor die Schnauze halten (=nur geringe bis keine Ablenkung möglich, fixiert sich auf den Hund) Nun stellt sich uns die Frage: War was falsch oder richtig bzw. nicht gut ausgeführt? Habt ihr noch weitere Tipps? 2. Jagdtrieb Der Jagdtrieb von Argo ist sehr stark ausgeprägt, dabei ist es fast unmöglich, die Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen, sobald er ein Tier (KatzenKatzen und Wildtier) sieht, hört oder riecht. Dies zeigt sich wie folgt: 1. Argo ist ein starker Schnüffler und Zuhörer;) sobald er eine Fährte aufgespürt hat, bleibt die Nase unten, der Schwanz oben und steigert sein Tempo. Frage hierzu: Sollten wir ihn hier schon unterbrechen? (Manchmal schnüffelt er aber auch genau so, wenn er nur schnüffeln will) 2. Nach einer gewissen Zeit geht der Kopf immer öfter hoch, schaut sich um und hört mit aufgestellten Ohren gespannt zu, hält dabei den Atem immer wieder an. Dabei ist die Leine grundsätzlich gespannt (ab diesem Zeitpunkt unterbrechen wir seine Aktion momentan, indem wir ihn rufen und falls er darauf nicht reagiert, führen wir ihn mit der Leine zu uns. Wenn er dann bei uns ist, ist er dennoch aufgeregt und abgelenkt) 3. Wenn wir Punkt 2 nicht ausführen würden bzw. der Drang bei Argo zunimmt und er noch Leine hat, rennt er schnell los. Sobald die Leine gespannt ist oder sich im Wald in den Bäumen verheddert, versucht er in die Leine zu springen oder sich aus dem Geschirr zu winden, indem er sich ruckartig herumdreht und zurückläuft, um sich aus dem Geschirr zu befreien (hat er schon das ein oder andere Mal geschafft). Auch hier die grundsätzliche Frage an euch: Was können wir noch tun, um seinen Jagdtrieb besser in den Griff zu bekommen? Über eure Rückmeldungen, Tipps und Tricks wären wir echt dankbar:) Euer Team Argo