Verhalten & Psychologie

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Sara
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zuletzt 19. Juli 17:40

Hund hat sich zur Aufgabe gemacht auf den Ersthund aufzupassen

Hallo ihr Lieben! Ich habe vor knapp vier Jahren einen Welpen adoptiert (Lilly), sie wurde mit 12 Wochen von einem großen Hund (ganz ohne Vorzeichen) geschüttelt, die kleine Lilly schrie wie nichts Gutes (zum Glück war ihr körperlich nichts passiert). Dann wurde sie ein zweites Mal geschüttelt (mit ca 1,5 Jahren, obwohl sie dem Hund genau gesagt hat: komm mir nicht zu nahe!) Naja, sie begann mit dem Angstbellen und wurde fremden Hunden gegenüber sehr unsicher und ich auch. Wenn wir zu einem Festival gefahren sind, haben wir Lilly dort zum aufpassen abgegeben, wo wir sie damals adoptiert haben (da sie auch sehr an Verlustängsten leidet, war es mir wichtig sie in einer ihr vertrauten Umgebung in Obhut zu geben). Die Frau hatte drei Hunde dort. Die Mutter von Lilly, Speedy (Speedy ist Lillys Schwester) und den Sohn von Speedy. Mir wurde klar, dass die Hunde da nur am Welpen kriegen waren (und habe dann auch den Kontakt abgebrochen… Nachdem sie Speedy abgegeben haben, holten sie sich eine neue Hündin 🙈.) Ich redete damals mit der Frau und sagte, dass ich gerne noch eine zweite Hündin/ Hund aus dem Tierschutz hätte, damit Lilly einen Sozialpartner (Hund) hat und ein anderer Hund ein neues zu Hause bekommen könnte. Die Frau sagte, sie überlegt Speedy abzugeben. Ich wusste ja, das sich die beiden Hunde verstehen und wir haben Speedy ein Probewochenende zu uns geholt. Speedy ist ohne Probleme mit uns mitgekommen. Da war keinerlei Bindung zu den Vorbesitzern. Speedy wurde in ihrem alten zu Hause immer genommen um die Welpen zu erziehen und alles zu Regeln. Die Vorbesitzerin wollte Speedy sogar zwischendurch mal ausleihen, damit sie den neuen Welpen erzieht… hab ich natürlich NICHT gemacht 😤 An dem Probewochenende haben wir gesehen was Speedy für ein ängstlicher und unsicherer Hund ist, die auch Gewalt erlebt haben muss. Sie hatte vor fast allen Gegenständen Angst die wir in die Hand nahmen… Wir haben also entschieden, dass sie nicht wieder zurück kann! Speedy orientierte sich sehr an Lilly, hat alles gemacht was Lilly gemacht hat, versuchte Lilly dann immer in den Hintergrund zu schubsen und sich mit dem kopierten Verhalten in den Vordergrund. So begann dann also auch die Aggressionen gegenüber anderen Hunden (sowie gegen alles was auf uns zu kam: Radfahrern, Joggern, Walkern, etc.). Ich hab die Angst der kleinen (Lilly) schon gut nehmen können, und Speedy lernt auch dass Menschen keine Aufregung wert sind, doch das mit dem kontrollieren von Lilly und den Aggressionen gegen andere Hunde bekomme ich einfach nicht in den Griff! Wenn ein Hund Lilly zu nahe kommt, oder schnell läuft, oder bellt, verfällt Speedy sofort in ihren Warn… aber nur wenn Lilly dabei ist. Wenn ich einzeln mit Beiden gassi gehe, ist Speedy viel entspannter und orientiert sich an mir (bis ein anderer Hund kommt, doch sie ist schnell zu beruhigen und alles ist wieder gut). Lilly geht schon an vielen fremden Hunden Wortlos vorbei! Doch kommt ihr einer zu Naha, sagt sie Bescheid, was allerdings vom den anderen Hunden nie so ernst genommen wird. Meistens frage ich die Besitzer ob wir noch etwas zusammen gehen können und dann wird Lilly auch immer ruhiger und sicherer. Ich möchte Speedy bewusst machen und zeigen, dass es kein Grund für ihr Verhalten gibt, und dass ich aufpasse, doch sie ist wie versteinert und ich komme dann nicht mehr an sie heran. Sie wollte mich auch schon ein paar mal beißen in ihrem Wahn, doch sobald sie wieder klar in der Birne war, guckte sie mich ganz verunsichert an und züngelte. Ich will endlich dass Speedy weniger streß hat! Mich belastet es sehr! Wenn ich daran denke mit beiden irgendwo hin zu fahren, z.B. in den Urlaub, hab ich nur Streß Wir waren bereits in einigen Hundeschulen, ich hab auch das eine oder andere mitgenommen, nur das mit Speedy und ihrem Kontrollwahn bekomme ich nicht in den Griff… Sie ist in diesen Momenten voll überfordert und ich bringe sie aus der Situation. Nur manchmal geht das halt nicht. Einmal haben wir unseren Campingurlaub abbrechen müssen, da unsere neuen Zeltnachbarn ebenfalls einen Hund dabei hatten und Speedy nur noch Streß hatte. Ich weiß dass ich in der Vergangenheit nicht alles richtig gemacht habe. Versuche mich jedoch immer zu reflektieren und schaue was ich anders machen kann. Bin aber gerade etwas am verzweifeln. Über Tipps wäre ich sehr dankbar