Verhalten & Psychologie

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Anzahl der Antworten 87
zuletzt 18. Sept. 15:31

Der Hund ist ein Dämon!

Hier im Forum sehe ich leider sehr häufig, dass Hunden - egal ob den eigenen oder gar fremden - die wildesten Intentionen und Eigenschaften unterstellt werden. Mit keinen, wenigen oder kaum aussagekräftigen Hintergrundinformationen, mutieren aufgrund voreiliger Schlüsse und fehlerhafter Annahmen viele Tiere schnell zur machtbesessenen und allesdominierenden Bestie. Häufig wird dabei vollkommen außer Acht gelassen, dass Hunde aufgrund der Domestikation überaus anpassungsfähige und eher konfliktmeidende Lebewesen sind. Nicht selten werden Beschwichtigungsgesten, Demut oder Aufregung somit schnell zu Respektlosigkeit, Machtdemonstration und Übergriffigkeit. Dies geschieht jedenfalls in den Köpfen der Menschen! Immer wieder fällt mir bei solchen Aussagen auf, dass dabei lang veraltete Thesen (Rudeltheorie, Hierachiedenken, Hintergedanken der Tiere etc.)  in den Raum geworfen werden und an diesen auch hartnäckig festgehalten wird. Weiterhin scheint es vielen schwer zu fallen, die Dinge zunächst neutral zu betrachten. Zügig wird gewertet und verurteilt. Die hündische Kommunikation und Körpersprache wird zuhauf fehlerhaft interpretiert, negativ bewertet oder im Zuge dessen sogar dem Tier untersagt. Damit wird diesen gutmütigen und überaus sozialen Lebewesen Unrecht getan und sie werden auch leider durch Schubladendenken und schlechten Vorschlägen (oft zu unfairen und/oder gewaltvollen Methoden) unangemessen behandelt und erneut missverstanden. Ich bin eher dafür, grundlegend davon auszugehen, dass kein Hund böse Absichten hegt und es stets eine nachvollziehbare Ursache für jegliches Verhalten gibt. Anstatt die damit verbundenen Symptome mit allen Mitteln zu bekämpfen, sollte doch geschaut werden, an welchen wichtigen Rädchen tatsächlich gedreht werden kann. Und das nicht nach Schema F, sondern individuell an das Hund-Mensch-Team, dessen Situation und Umfeld angepasst. Mir fällt auch vermehrt auf, dass viele Menschen sich schwer damit tun, die Fehler an anderer Stelle, als beim Hund zu suchen. Niemand ist perfekt und das ist sicher auch allen irgendwie klar. Warum also geben so viele Hunden die Schuld daran, dass sie Verhaltensweisen zeigen, die uns (Menschen) persönlich unangenehm sind oder unpassend erscheinen? Wir haben die Hunde in unser Leben geholt und sind es ihnen schuldig, sie durch dieses menschliche Konstrukt zu begleiten und ihnen zu zeigen, wie sie sich gut anpassen können, um ein möglichst harmonisches, erfülltes und entspanntes Leben zu führen. Nun frage ich mich, wie man das derzeitige Denken umkrempeln kann? Weg vom Unterstellen böser Absichten, hin zur vernünftigen Ursachenforschung. Ohne voreilige Schlüsse, unangebrachte Wertungen (gegenüber den Hunden wie auch den Menschen) und vollkommen absurder Interpretationen. Wie können wir Menschen es schaffen uns zu verbessern? Werden wir jemals Schubladendenken, Verbissenheit und Schuldfragen hinter uns lassen können? Ist das überhaupt möglich? Und wenn ja, auf welche Weise? Gibt es Wege einander dabei gegenseitig zu unterstützen und somit dafür zu sorgen, dass die Menschheit sich wenigstens hier ein kleines bisschen weiterentwickelt? Sicher können wir uns alle informieren, bilden und reflektieren. Wir können unser Gedankengut und das anderer hinterfragen und neue Erkenntnisse dazu gewinnen. Mir geht es hier aber darum, wie wir einander helfen können, eben dahin zu gelangen, wenn vermeintlich ein Stein im Weg zu liegen scheint. Freue mich auf einen friedlichen und konstruktiven Austausch :)
 
Verfasser
Nadine
Anzahl der Antworten 26
zuletzt 12. Sept. 20:48

Trauer/ Depression?? bei Hunden

Hey , ich bin 16 Jahre alt und habe meine Hündin seit 3 Jahren, sie kam damals aus dem Rumänische tierschutz zu uns... ich war von anfang an die hauptbezugsperson und übernahm das gesamte Training...lief alles supi sodass sie jetzt nicht mehr als angsthund gezählt werden kann und selbstbewusst auch freilaufend genießen kann...ich liebe wirklich die zeit mit ihr da man sieht wie das training sie verändert hat....Allerdings bin ich in letzter Zeit immer mal Abends weg...( sie war bei meinen Eltern) aus Schulischen oder Privaten Gründen....auch u.a. Durch die schule schaffe ich es nicht mehr so oft wie sonst die zeit mit ihr zu verbringen...auch durch den sport den ich echt liebe plane ich abend ab ca. 20:00 uhr mit eine halbe stunde nach dem training( ab 18: 00 Uhr)ein um auf meine Schritte zu kommen...also ja mir ist aufgefallen das sie in letzter Zeit oft " verloren" in der Wohnung sitzt und entweder mich anschaut mit einem Blick ...den man schwer beschreiben kann... ich weiß man kann hunde nicht mit menschen vergleichen aber ich kenne sie und der Blick war sehr verloren und so als ob sie sich alleingelassen fühlt...und manchmal schaut sie auch einfach nur auf den Boden....ich habe deswegen auch meinen Tagesabliaf geändert sodass ich frühs und mittags mit ihr für insgesamt 1-1,5 h raus kann und trainieren kann...Zudem habe ich versucht 10 Minuten tricktraining einzubauen und frühs und abends eine kuscheleinheit...doch irgendwie .. also um es mal so zusagen sobald ich zeit mit ihr verbringen ist sie fröhlich und glücklich und ja überhaupt nicht mehr so " depressiv" aber sobald ich zum beispiel diese Rituale einen Tag nicht schaffe dann sitzt oder liegt sie wieder so da...und ja ich weiß das Hunde auslastung benötigen und die hat sie ( körperlich: mind. 2 h pro tag , geistig: tricktrsining und allgemeines training ( wenn ich es nicht schaffe übernehmen meine eltern)) Aber sie war schon immer ein Hund der sehr gerne und viel schläft und nicht so starke auslastung wie manche Arbeitskreisen benötigt...und früher war das nie ein Problem wenn einem tag mal etwas ausfiel..sie akzeptierte es einfach. Denkt ihr sie könnte einfach durch die Veränderungen ( ich bin öfters Abends weg oder es kommen öfter Freundinnen zum lernen mit nach Hause und ich kann sie nicht immer so beachten) merken das sich etwas ändert und dadurch in Unsicherheit/ trauer Verfallen? Was wisst ihr über Trauer bei Hunden...? Hat jemand sowas ähnliches auch schon erlebt? Vielen Dank schonmal❤️🐾
 
Verfasser
Dogorama-Mitglied
Anzahl der Antworten 2
zuletzt 12. Sept. 17:09

Massage Therapie, T Touch und Co bei gestresstem Hund

Hi! Ich habe heute eine interessante Erfahrung gemacht. Gestern Abend habe ich ein kleines Video zu Massage Therapie gesehen, da wurde ein T Touch oder so ähnlich bei einem gestressten Malinois angewandt. Ich dachte mir "jaja, schön zusammen geschnitten"... Aber heute habe ich es dann spontan mal ausprobiert. Wir haben eine Katze getroffen, nach kurzem Ausraster haben wir uns in Kreisen genähert bis auf ca. 8 Meter und auf den Boden gesetzt (Katze hat freundlicherweise mitgemacht und saß ruhig im Gras). Hund war immer noch sehr aufgeregt natürlich, hatte auch Schwierigkeiten ihn ins Platz zu bekommen bzw eher zu behalten und dann hab ich ein bissl rumgeT-toucht 😅. Erstaunlicherweise hat er sich nach wenigen Minuten aus der Platz Position in eine Liegeposition gelegt (Hinterbeine seitlich neben Arsch) und den Blick zur Katze immer öfter abgewendet. Kurze Zeit später wollte die Katze leider auch schon weiterziehen, ihr war aber sichtlich unwohl unter dem Blick des Hundes zu laufen und daher sind wir aufgestanden und gegangen. Jedenfalls fand ich das sehr spannend. Vielleicht war es Zufall, vielleicht war ich ruhig, weil ich aktiv was zu tun hatte und hab das auf den Hund ausgestrahlt, oder vielleicht hat mein Gefummel tatsächlich geholfen? Eigentlich praktizieren wir auf Anraten von Trainer und Therapeut weniger anfassen, aber Massage Therapie wäre eigentlich ganz cool, wenn sie denn tatsächlich funktioniert. Oder ist das eher in die Esoterik Ecke einzuordnen? Hat jemand Erfahrung mit dem Thema? Liebe Grüße
 
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Ramona
Anzahl der Antworten 140
zuletzt 9. Sept. 21:37

Katastrophale Hundebegegnungen

Hallo liebe Hundeliebhaber, ich stehe vor einer neuen Baustelle. Auf einmal klappen Hundebegegnungen nicht mehr so gut, egal ob frontal oder ein Hund geht nur vor uns her. Es ist nicht bei alles Hunden. Es gibt jetzt nur häufiger Situationen, wo Mojo komplett ausrastet. Die Eskalation beginnt schon einige Meter vorher. Ich versuche ihn da raus zu holen, aber er interessiert sich gar nicht für mein trainiertes „Schau“ oder wenn ich Leckerchen in die andere Richtung zum suchen streue. Er steigert sich rein und wenn ich dann an dem Hund (auch fremde Hunde) vorbei gehen möchte, auch wenn ich ihn bereits mit Kommando „Wechsel“ auf die andere Seite gebracht habe,springt er mir in die Leine vor die Füße und bellt und schnappt nach dem anderen Hund. Ich Grenze ihn dann ein und sage ihm, dass wir weiter gehen. Es ist aber so unangenehm. Ich weiß nicht, woran das liegt und was ich falsch mache. Ganz schlimm ist es auch, wenn ich im social walk mit einem anderen Hund bin und dann kommt uns ein Hund entgegen (da sogar auch im fremden Gebiet). Was ich allerdings unterscheiden kann ist, dass er es überwiegend macht mit dem ausrasten, wenn er sich in seinem Dunstkreis befindet. Also seine Spaziergänge die zuhause in der Umgebung stattfinden. Wenn ich mit ihm woanders bin, (fremdes Gebiet) dann gibt es diese negativen Hundebegegnungen nicht. Kann mir jemand Tipps geben, wie und was ich trainieren kann, damit t negativen Hundebegegnungen nicht noch mehr werden und auch festigen ? Derzeit führe ich ihn an der Führleine mit Geschirr und Halsband gesichert ( Leinenführigkeit), dabei entscheide ich wo er schnuppern und sich lösen darf. Beim Social Walk gönne ich ihm nur das Geschirr mit Leine, dass er sich etwas freier bewegen kann. Die Spaziergänge gestalte ich derzeit schon interessant für ihn mit Suchspielen und Futterbeutel. Da sind wir aber noch am Anfang.