Finny, unser Angsthund
Finny, unser 11,5 Jahre alter Angsthund. Aufgenommen haben wir den Racker vor einem Jahr. Er hat uns die ersten Monate alles kaputt gebissen, sich in Panik durch Kellertüren genagt ,und das meine ich so, wie ich es sage, die Haustür total zerkratzt und zerbissen, sogar das Sicherheitsglas hat einen Kratzer, Hundematten zerlegt, die Hundebox restlos auseinander genommen.. Es war eine Katastrophe. Er war ununterbrochen in seelischem Dauerstress, Gassi gehen war für ihn so ein Horror, dass er sich in Ecken im Haus versteckt hat, die wir noch gar nicht kannten. Er hat sich auf den Bauch gelegt und sich geweigert, raus zu gehen , wenn er bis ans Hoftor mit gekommen ist,, hat er gezittert wie Espenlaub. Dann kam die Zeit, wo er mitgegangen ist. Und damit der nächste Horror. Irgendein klapperndes Geräusch, und der Hund war weg. Ab nun an nur noch Schleppleine. Mittlerweile ist er draußen so gefestigt, dass er ohne Leine gegen kann. Er zeigt uns ganz genau, wenn er unsicher wird, und wir ihn dann sofort anleihen. Verpassen wir das, rennt er weg. Es kommt immer noch vor, dass wir losgehen, und er sich plötzlich auf den Boden legt und sich weigert, weiter mit zu gehen. Weil ihm einfällt, dass auf dieser Strecke, die wir sehr oft gegen, irgendwann mal was war, wovor er Angst hatte.
Noch nie habe ich einen derart gestörten Hund gesehen. Dann hat er sich in einem unbewohnten Zimmer einen Rückzugsort geschaffen. Dort haben wir ihm eine grosse Hundebox gestellt, aus Käfiggitter. Da geht er freiwillig rein. In ganz schlimmen unruhigen Nächten machen wir den Käfig zu, dann kommt er zur Ruhe, möchte dann aber morgens sofort raus gelassen werden. Vor der Box ist er nächtelang ruhelos helchend und sabbernd, durchs Haus getigert.
Wir hatten keine Ahnung, was auf uns zukommt, als er bei uns eingezogen ist. Ich war durch ihn selber nur noch im Dauerstress. Und kurz davor, Martin um Hilfe zu bitten.
Ich denke, unsere 2 Hunde haben ihm irgendwann auch erwas mehr Sicherheit vermitteln konnen
Meine Schäferhündin hat sich, für uns erst mal irritierend, von Anfang an um ihn gekümmert. Man konnte meinen, sie hat etwas erkannt, was wir noch nicht wussten.
Wir hoffen, dass er uns noch lange begleitet, uns so die letzten Jahre ein richtiges Hundeleben führt, wie er es mittlerweile tut. Mit Rennen um den Ball, spielen und albern.
Denn egal, wie stressig es war und teilweise auch noch ist - unser Herz hat er längst erobert. Er hat den Platz neben unseren 2 Hunden eingenommen, den unser damals 5 jähriger Border-Collie hinterlassen hat, als er durch Epilepsie gestorben ist.