Erziehung & Training

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Denise
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zuletzt 18. Apr. 11:52

Junghund motivieren, Grundbefehle aufbauen, Bitte um Austausch, Ideen und Rat

Seit einer Woche habe ich eine Hündin. Sie ist 15 Monate alt, absolut lieb, etwas unsicher und manchmal schreckhaft. Sie kommt aus dem Tierschutz und wurde leider auf brutale Weise mit etwa vier Wochen von der Mutter getrennt. Es fehlt also die halbe Kinderstube. Sie schmust gerne, ist mit Lob etwas zu motivieren, aber sonst... keine Ahnung, ich schaffe es nicht, wirklich die Aufmerksamkeit der Hündin zu bekommen. Ich habe Leckerchen versucht, kommt kurz gut an, dann ist es egal. Futter ist echt schwierig, sie würde wohl eher Brot fressen, als das gute Futter. Im Moment gewöhnen wir uns noch aneinander und ich versuche die Grundkommandos aufzubauen. Ich schaffe es aber noch nicht wirklich, immer ihre Aufmerksamkeit zu haben. Mir fehlt noch ein wirklich geiles Teil, Futter usw. auf das sie total abfährt. Aufgrund der Herkunft trägt sie derzeit ein Sicherheitsgeschirr. Leinenführigkeit ist manchmal cool und manchmal wirft sie sich voll rein. Das geht halt für mich gar nicht. Ziehen ist für mich echt ein No Go. Wir wohnen am Rande der Großstadt. Ich muss ein paar Straßen schaffen, bis es entspannter wird (Wald). Was habt ihr für Ideen? Welche Motivatoren fallen euch ein? Achso, Rasse ist Labrador mit irgendwas. Ist ja auch wichtig. Stöcke, Spielzeug, Futter sind ihr echt egal. Käse war ein Tag lang der Hit, dann auch egal. Wenn ihr sagt, das dauert einfach noch, hab Geduld, dann ist das auch super. Eine Woche ist halt nichts und sie hat eben auch ihren Rucksack dabei, der aus Misstrauen, Leid und Angst besteht. Überfordern will ich sie nicht, aber auch nicht unterfordern. Also, legt gerne los (⁠•⁠‿⁠•⁠)
 
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Tobias
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zuletzt 12. Apr. 17:05

Hilfsmittel / Erziehungsmethoden ... Was mich gerade richtig nervt... Oder warum ist man so bequem?

Moin. Weil ich es immer wieder in dem ein oder anderen Chat lese möchte ich einmal das Thema generell aufwerfen. Es werden hier in den Chats bei Problemen dann gerne einmal Tips in den Raum gestellt und Methoden vorgeschlagen die ich fraglich finde. Es ist für mich ein NoGo bei unklarer Sachlage vorzuschlagen den Hund auf den Rücken zu drehen, Schnauzengriff, Wasserflasche oder eine Rasselkette oder ähnliches anzuwenden. Wir als Menschen sind schnell dabei eine vermeintlich einfache Lösung für ein vermeintlich einfaches Problem zu suchen. In den meisten Fällen "Mal ordentlich drauf kloppen". Das fängt bei solchen Vorschlägen an und geht weiter über Erziehungshilfen wie Anti-Bell Halsbänder oder Kopfhalfter und Erziehungsgeschirre, von mittlerweile verbotenen Hilfsmitteln gar nicht zu sprechen.... Bitte nicht falsch verstehen. In der Richtigen Situation und richtig angewendet ist eine Wasserflasche oder eine Rapperswil oder auch ein Kopfhalfter sicherlich eine wertvolle Hilfe. Aber es sind halt Hilfen für bestimmte Situationen und keine allgemeinen allgemein wirksamen Strategien die man bedenkenlos dauerhaft einsetzen kann und soll. Wenn ich an die Dame denke die ich im Feld mit ihrem Hund auf dem Fahrrad angetroffen habe und der Hund trug ein Kopfhalfter dreht sich mir jetzt noch der Magen um. (Und nein sie ist nicht Schrittgeschwindigkeit gefahren.) Ich habe manchmal das Gefühl dass das Verständnis für den Hund und sein Verhalten zu kurz kommt.... Stattdessen konzentriert man sich zu sehr auf irgendwelche Methodiken, was letztendlich aber selten hilft oder Probleme nur verlagert oder gar neue schafft. Noch jemand "frustriert" oder sieht es anders? (Sorry für den langen Text)