Erziehung & Training

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Jenny
Anzahl der Antworten 51
zuletzt 18. Feb. 11:04

Wie viel Frustrationstoletanz sollte der Hund haben?

Hallo in die Runde, meine Nachbarin erzählte mir von einem kürzlichen Vorfall, dass ihr kleiner Mischling -eine total freundliche Hündin- jemandem in die Hand geschnappt hat. Derjenige hat sie gestreichelt und scheinbar wollte sie das nicht. Sie hat plötzlich aufgejault und geknurrt. Der Mensch hat es fehlinterpretiert und dachte, die Hündin hätte Schmerzen und wollte sie "trösten". Dadurch, dass er sie also weiter streichelte, schnappte die Hündin letztenendes nach seiner Hand, biss aber nicht zu. Der Mann machte dann eine riesen Welle, sie hätte ihn gebissen (es wirkte eher so, als dass seine Hand bei ihrer Abwehr in ihr offenes Maul und somit an ihre Zähne geraten ist, sie hat aber nicht zugebissen, an der Hand waren keinerlei Abdrücke). Meine Nachbarin macht sich nun Vorwürfe, dass sie den Mann nicht am Weiterstreicheln gehindert hat, sagt aber auch, dass ihre Hündin doch einfach hätte gehen können und nicht stehen bleiben. Nun steht der Hund als Beißer da, natürlich liegt es mal wieder am Tier und nicht am Menschen 🤨. Meiner Meinung nach hat die Hündin klar gezeigt, dass sie keinen Bedarf nach streicheln hat. Wenn der Mann trotz Knurren weiter macht, wird sie halt deutlicher. Natürlich wäre es für alle Beteiligten besser gewesen, wenn sie einfach weg gegangen wäre, aber ich sehe den Fehler ganz klar beim Menschen - ohne die Situation verharmlosen zu wollen. Wie viel Toleranz sollte man vom Hund erwarten dürfen? Wie denkt ihr darüber? Es sei dazu gesagt, dass die Hündin bisher noch nie gebissen hat, ein Abwehrschnappen in die Luft kam allerdings schon mal ein paar wenige Male vor. Sollte man mit ihr gezielt trainieren damit sie toleranter wird (wenn ja, wie?) , oder war die Reaktion durchaus normal? Ich bin gespannt auf eure Antworten. LG Jenny
 
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Marita
Anzahl der Antworten 27
zuletzt 17. Feb. 07:21

Hund hat zugeschnappt.

Hallo Ich bräuchte mal den Rat der Community. Ich habe im Februar 2017 einen 10 Monate alten Mischling (West-Highland/Jack-Russel Terrier) gekauft. Die Vorbesitzerin hatte ihn mit 8 Wochen aus einem völlig verwahrlosten Haushalt geholt. Gut gemeint ist aber nicht immer gut gemacht. Sie hat das Tier zwar sehr geliebt aber in Ermangelung der Zeit(18Jahre Studentin)nicht wirklich sozialisiert geschweige denn erzogen. Das habe ich dann angefangen wie ich ihn bekam. Mittlerweile kann er Grundkommandos und ist gut sozialisiert worden von mir. Ich war oft auf der Hundewiese oder habe andere Hunde bei mir gehabt die dafür gesorgt haben das er unter seinesgleichen den nötigen Respekt lernt. Vor zwei Jahren dann bin ich umgezogen in eine sehr ländliche Gegend. Seit dem haben wir deutlich weniger Kontakt zu anderen Hunden. Dafür bin ich aber am Tag oft bis zu 10 Km durch Wald Feld und Flur mit ihm gelaufen. Seit April wohne ich nun wieder am Rande einer kleinen Ortschaft. Ich laufe jetzt natürlich häufiger durch den Ort und Siedlungsgebiete wo nahezu jeder dritte einen Hund hat aber auch einen großen Garten mit Wiese zum Spielen und Tollen. Ich dagegen hab nur eine Mini Terasse und Mini Garten. Mittlerweile ist Krümel fast 4 Jahre und im Macho Modus. Der Tierarzt hat mich bereits im Februar.19 darauf aufmerksam gemacht das Krümel ziemlich Testosteron gesteuert ist und fragte ob ich Schwierigkeiten mit ihm hätte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich die noch nicht. Aber - und jetzt komm ich zum Eigentlichen Problem-(entschuldigt das ich so lang ausholen musste aber zum besseren Verständnis musste das sein)- Am 4.7. hat Krümel dann das 1 mal zugeschnappt. Ich ging mit ihm an der Leine an einem Friedhof vorbei . ES war sehr heiß und der Hund entsprechend lustlos. Wie ich kurz am Friedhof stehen blieb, er noch immer an der Leine, die ich jedoch sehr locker in der Hand hielt. Ich schaute nach Blumen war abgelenkt, hab nicht bemerkt das von hinten eine Frau mit einem kleinen Havaneser des Weges kam. Krümel jedoch hat das gleich gemerkt. Die Leine rutscht aus meiner Hand und Krümel Schwanzwedelnd und laut Bellend flitzt auf Frau und Hund zu. Diese total erschrocken reißt ihren Hund erst zur Seite und dann auf ihren Arm. Das fand Krümel gar nicht lustig. Der wollte Schnuppern und spielen. Krümel ist immer wieder bellend an ihr Hochgesprungen. Und dabei hat er aus lauter Frust das er nicht an den Havaneser gekommen ist hat er sie ins Knie und Po gebissen. (Bei 35 Grad im Schatten war sie nur leicht bekleidet und es für Krümel nicht dementsprechend schwer.) Ich war selbst total erschrocken denn das hatte Krümel vorher noch nie gemacht. Ich bin daraufhin mit ihm zum Arzt und er hat mir geraten Krümel kastrieren zu lassen. Denn so Testosteron gesteuert wie Krümel war und er im besten Flegel/bzw Pubertät Alter würde sicher öfter Schwirigkeiten mit anderen haben.(Allerdings reagiert er nur bei Rüden agressiv. Bei Hündinnen eher nicht) Im September würde Krümel kastriert. Aber Ruhiger ist er deshalb nicht geworden. Seit dem hat er einen Paketboten der an der Tür klingelte in die Wade gebissen( der hatte zum Glück feste Stiefel an) und jetzt meine Putzhilfe. Wobei er beim ersten mal wie wir das Vorstellungsgespräch bei mir hatten sie Anfangs in Ruhe abgeschnuppert hat während wir uns unterhielten. Er sprang auch wie üblich an ihr hoch( das macht er bei allen meinen Gästen. Er wird dann meist geknuddelt und gestreichelt und beachtet)Die Putzhilfe hat aber nicht auf sein an -und -hochspringen reagiert sondern ihn ignoriert. Da war er gnatschig und hat Sie in die Wade gebissen. Zwar nicht Tief aber es hat immerhin geblutet. Wie sie dann das zweite mal kam war sie noch nichteinmal im Haus. ES klingelte, ich öffnete die Tür und er war schneller draußen wie ich gucken konnte. Ist erneut bellend und Schwanzwedelnd auf sie zu, hat Sie angesprungen und gleich ins Knie gezwickt. Sie hatte danach einen ziemlich blauen Fleck. Inzwischen Pass ich auf wie der Teufel das er mir nicht entwischt. Mich hat er noch nie gebissen und auch die anderen die Regelmäßig zu mir kommen oder zu meinem Familien oder Freundeskreis oder Nachbarn gehören. Allerdings ist mir auch beim Spielen mit Ihm( bei Zerr oder Ballspielen) aufgefallen das er wenn er den Ball nicht öfters bekommt oder das Tau nicht packt, vor lauter Frust dann auch schon mal in die Decke oder ins nächste Kissen beißt. Was läuft da falsch und wie gewöhne ich ihm das wieder ab? Zur Putzhilfe sei gesagt, die hat keine Angst vor Hunden. Hat selber einen. Aber wenn sie zu mir kommt war sie vorher schon bei einer anderen Stelle. Die ist auf einem Bauernhof mit vielen Tieren und auch anderen Hunden. Wist ihr Rat? Oder habt einen Tipp? Bin für jede Hilfe dankbar. LG Marita