Erziehung & Training

Verfasser-Bild
Maria
Anzahl der Antworten 37
zuletzt 2. Sept. 16:08

Gemeinsame Impulskontroll Übung - Teil 40 - tolles essen auf der Straße liegen lassen oder anzeigen

Ich habe mich doch dazu durchgerungen und hoffe das ist für alle okay, dass ich die neue Übung einstelle. Die nächste Übung heißt: Tolles essen auf der strase liegen lassen oder anzeigen - ohne befehl! Zunächst einmal: meine erklärungen oder videos können kein anti giftköder Training ersetzen! Das ist aber - wenn gut gemacht - ein wirklich tolles Training und bringt viel. Wenn euer hund Probleme mit so etwas hat, kann ich eon professionelles anti giftköder Training nur empfehlen. Ziel der übung ist, dass der hund essen nicht sofort verschlingt auch wenn frauchen mal nicht aufpasst/ hinschaut/ was sagt. Dazu kenne ich variante 1: abbruch/ hemmung, dann belohnen wenn hund vorbei ist. (Dran denken, es ist gemeint das wir als mensch das essen gar nicht gesehen haben. Der hund als eigenständig entscheidet und nicht vorbeigelenkt wird) Dazu hab ich leider kein video, aber wenn euer hund das so macht prima. Schreibt gern wie ihr da hin gekommen seit. Oder das anzeigen - das können wir. Aufgebaut hatten wir es mit leine und freiem formen via klicker. Dabei ist es wichtig, dass ihr super hochwertige leckerli habt - gern auch gleich stück fleischwurst. Es muss sich für den hund mehr lohnen anzuzeigen als das gefundene zu futtern. Das essen wird also auf der Straße ausgelegt, hund findet es und will hin - wird an der leine gehalten. Wichtig: kein abbruch, kein an der leine ziehen. Einfach warten, bis sich der hund zurück nimmt und ggf. Setzt oder liegt. Dann klicker, belohnung an ort und stelle und (!) Das essen einsammeln - hund kommt nicht dran. Er bekommt dann ggf noch ne belohnung. Das ist dann gaaaanz langes üben üben üben. Übt am besten nicht mit leckerli (kennt euer hund ggf. Schon) sondern trocken brot z.b. am Anfang. Die bisherigen Impulskontrolle-Übungen Nr. 1 Leckerli-Spiel Nr. 2 Vorbeilaufen Nr. 3 Türen Nr. 4a Dynamik des Besitzers aushalten Nr. 4b Stop/Steh/Warte Nr. 5 Leckerli zurückbringen Nr. 6 Ohne Befehle Nr. 7 Gesellschaftsfähig Nr. 8 Spielverderber Nr. 9 Unbeobachtet Nr. 10 Zurücklassen Nr. 11 Bleib mit Ablenkung Nr. 12 Begrüßungen Nr. 13 Flugmodus Nr. 14 Auf die Plätze fertig WARTEN Nr. 15 Hinten Nr.16 Reiz trotz Ablenkung trotzen Nr. 17 Leckerli fällt zufällig runter Nr. 18 Ding Dong Nr. 19 Vorbereitungen treffen.. Nr. 20 Jagdreiz/Bewegungsreiz aushalten Nr 21 Minenfeld Nr 22 Gib es mir bitte zurück ! Nr.23 Ich bin noch nicht dran Nr.24 Versteckt Nr.25 Auto fahren Nr.26 über den liegenden Hund steigen Nr.27 Zweite Person lockt mit Futter Nr.28 Fahrstuhl fahren Nr. 29 Leinen los Nr. 30 ich trag dich auf händen Nr. 31 Artgenossen Nr. 32 Ich lasse dich nicht im Regen stehen Nr. 33 Abruf vom Reizu Nr. 34 Ruhe an fremden Orten Nr. 35 Kontakt mit anderen Tieren Nr. 36 Medical Training Nr. 37 Frauchentausch/Herrchentausch Nr.38 Ansprechbarkeit Nr. 39 so nah und doch nicht deins Nr. 40 tolles essen liegen lassen/ anzeigen Im Video sage ich am Anfang nur weiter, also kein Befehl. Das hatten wir sehr lang nicht mehr gemacht und mangels Zeit ist es im Video nur eon leckerli (eine Bison wurst) das Dante anzeigt kein echtes "essen"
 
Verfasser-Bild
Katrin
Anzahl der Antworten 757
zuletzt 1. Sept. 18:59

Aversive Erziehungs- und Trainingsmethoden und ihre Folgen!

Alphawurf, Schnauzengriff, treten, kneifen, erschrecken. Diese und viele weitere aversiven Methoden wirken durch Angst und Schmerz. Einer der Gründe warum diese Methoden früher (und mancherorts leider auch noch heute) in Hundeschulen/Vereinen gelehrt wurde war die Dominanztheorie aus den 60/70Jahren. Die Angst das der eigene Hund seinem Besitzer gegenüber dominant auftreten könnte war danach recht groß. In der Vorstellung des Menschen sollte ein Hund jederzeit wissen wo sein Platz in der Hackordnung ist und wer das sagen hat. Schließlich ging es darum unbedingt zu vermeiden das der Vierbeiner sich zum dominanten Alleinherrscher entwickelt der daheim und unterwegs das Ruder an sich reißt. Der Mensch muss schließlich der Rudelführer, der Alpha sein und das ginge nur durch hartes durchgreifen. Leider wurde durch Unwissenheit und Fehleinschätzungen normales Verhalten (stillen von Grundbedürfnissen) als dominates Verhalten gedeutet was dann unbedingt korrigiert bzw bestraft gehörte. Danach folgten so tolle Regeln wie man muss als erster durch Tür, man isst als erster, der Hund darf nicht vor einem laufen usw. Fehlverhalten wurde umgehend bestraft. Leinenruck hier, Schnauzgriff da und sogar ins Nackenfell greifen und schütteln (verursacht Todesangst beim Hund) waren in den 80er Jahren normal. Frei nach dem Motto ich bin der Chef und wer nicht hören will muss fühlen. Leider zeigten diese Methoden auch eine Wirkung. Der Hund begann zu funktionieren. Allerdings aus Angst vor seinem Besitzer oder aus Furcht vor Schmerzen. Schlimmstenfalls wurde er aber so zu einer tickenden Zeitbombe. Die Dominanztheorie die diesen ,,Erziehungstrend" mit ausgelöst hatte wurde inzwischen schon vor Jahrzehnten widerlegt und auch die moderne Hundeerziehung distanziert sich seitdem immer mehr von solchen Methoden. Trotzdem werden sie noch immer als gut gemeinter Ratschlag und Tipp von Hundehalter zu Hundehalter weitergegeben. Zu groß ist die Furcht davor der Hund könnte die Kontrolle übernehmen (will er nicht, ganz im Gegenteil). Begriffe wie Alphatier und Rudelführer können wir aber guten Gewissens in die Tonne kloppen. Das Leben mit Hund ist kein Kampf um den Thron. Den überlässt uns der Vierbeiner sogar sehr gerne. Und wenn er dann doch mal dort Platz nimmt dann nicht weil er regieren möchte sondern einfach nur weil es dort gemütlich ist. Wer von euch kennt noch solche Methoden von früher oder vielleicht sogar noch von heute? Welche Folgen hatte das für die Mensch-Hund Beziehung? Wie steht ihr heute dazu? Wie reagiert ihr auf solche Ratschläge? Liebe Grüße Katrin
 
Verfasser-Bild
Christian & Ineke
Anzahl der Antworten 24
zuletzt 1. Sept. 13:56

Tierschutzhund sozialisieren

Hallo liebe Community, ich habe ein paar Fragen zum Thema sozialisieren. Yoshi (5 Jahre alt, kastriert) aus dem Tierschutz, kam als Junghund nach Deutschland und von der Pflegestelle recht schnell zu seinem ersten Frauchen. Nach 2-3 Jahren ging es für ihn zurück zur Pflegestelle, wo er vier Monate blieb, bis er Anfang des Jahres zu meinem Mann und mir durfte. In den acht Monaten ist wahnsinnig viel passiert, wir konnten einige Dinge vor denen er Angst hatte positiv "überschreiben". So zum Beispiel seine Angst vor angelehnten Türen. Diese Woche hat er sich zum ersten Mal getraut die Tür mit der Schnauze aufzustoßen, anstatt sich nur durchzuquetschen, wenn es sein musste. 🥲 Da sein erstes Frauchen ihn kein Stück sozialisiert hat, haben wir nun einen großen Brocken Arbeit vor uns allen, den wir nach und nach erklimmen. Mein Ziel ist es, dass er zumindest sicherer und entspannter in fremden / ungewohnten Situationen und Orten wird. Toll finden muss er nicht alles. Tun wir Menschen immerhin auch nicht. 🙃 Ich bräuchte also ein paar Tipps, wie ich ihm mehr Sicherheit in unbekannten Situationen geben kann oder wodurch. Gerade üben wir daran, dass es nicht schlimm ist an Bahnhof vorbei zu gehen, da hat er nämlich wahnsinnige Angst. Selbst, wenn ich etwas entfernt vom Bahnhof mit ihm auf Freunde warte hat er schon Angst. Da er wirklich vieles nicht kennt möchte ich ihm wirklich mehr Sicherheit geben, fühle mich aber manchmal überfragt, wie ich es (besser?) machen kann. Die meisten Dinge gehen wir in kleinen Schritten an und das darf auch so bleiben. Wenn ihr Tipps für mich habt, oder was bei euch geholfen hat, wäre ich euch sehr dankbar.
 
Verfasser-Bild
Dogorama
Anzahl der Antworten 3796
zuletzt 29. Aug. 10:33

Schock im Wald: Hund reißt trächtiges Reh – Muss jetzt die Leine her?

Hey liebe Community, wir müssen heute ein ernstes und herzzerreißendes Thema ansprechen, das nicht nur Tierliebhaber aufwühlen wird. Im Ilmkreis, Thüringen, hat sich ein dramatisches Ereignis zugetragen, das uns alle betrifft: Ein leinenloser Hund, ein Deutsch Kurzhaar, hat ein trächtiges Reh gejagt und letztendlich getötet. Die Bauarbeiter, die Zeugen dieses traurigen Schicksals wurden, konnten den Hund nicht stoppen. Dieser Vorfall hat erneut die Diskussion um die Leinenpflicht im Wald angefacht. Warum ist die Leinenpflicht so ein heißes Thema? Die Leinenpflicht im Wald hat einen klaren Zweck: Sie schützt das Wild, sorgt für die Sicherheit aller Waldbesucher und natürlich auch für die der Hunde selbst. Doch trotz bestehender Regelungen in Thüringen zeigen Begegnungen des zuständigen Jägers mit Hundebesitzern, dass viele die Ernsthaftigkeit nicht erkennen. "Mein Hund jagt nicht" oder "Mein Hund hört aufs Wort" sind Aussagen, die wohl jeder schon mal gehört hat. Aber reicht das? Gesetzlicher Flickenteppich – Brauchen wir eine einheitliche Regelung? Deutschlandweit gibt es keinen Konsens darüber, wie mit der Leinenpflicht im Wald umzugehen ist. Die Regelungen sind so unterschiedlich wie die Landschaften unseres Landes. Dies führt zu Verwirrung und macht es schwierig, die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen. Jetzt seid ihr gefragt! Sollte eine bundesweite einheitliche Leinenpflicht eingeführt werden, um solche Tragödien zu verhindern? Wie steht ihr zur Balance zwischen dem Schutz der Wildtiere und der Bewegungsfreiheit unserer Vierbeiner? Gibt es vielleicht alternative Ansätze, die sowohl die Bedürfnisse der Hunde als auch den Schutz der Wildtiere berücksichtigen? Lasst uns eine lebhafte, aber respektvolle Diskussion führen. Eure Meinungen, Erfahrungen und vielleicht auch Lösungsvorschläge sind goldwert. Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Wälder sicher für alle Bewohner und Besucher bleiben?