Ich gebe dir vollkommen recht, ich bin in so einer ähnlichen Situation wie du vor 20 Jahren. Habe zur Zeit garnichts muss mir erst Arbeit suchen. Und ein Hund kostet schon sehr viel. Das einzigste was immer nur gesagt wird verkaufe das Tier kannst es eh nicht halten was echt schlimm ist.
Ja, die klugen Ratschläge. Konnte ich mir damals zu Hauf anhören, vor allem von meiner Narzmutter. Die wollte, dass ich auf die Nase falle und versage.
Als ich es dann geschafft hatte, mich nicht nur über Wasser zu halten, auch wenn ich nur noch 41 kg bei 1,58m wog, sondern auch noch den völlig verkorksten Hund aufgebaut hatte, neuen gut bezahlten Job, mit Hunde Mitnahme und aus der ganzen sch…. Situation mit einem neuen starken Selbstbewusstsein und neuer Selbstsicherheit, was ich davor nie hatte, heraus gekommen war und ihr, wie all den anderen Besserwissern die Stirn geboten habe, platzte der Neid nur so aus ihr raus. Nein, es war nicht harter Verzicht, es war ja angeblich nur Glück, war ihre Meinung. Vielleicht spielte Glück mit rein, sehr wahrscheinlich sogar, aber auch eine Menge Verzicht und Willenskraft.
Solch Zeiten zu durchleben sind hart und prägend, ich wünsche sie niemanden. Aber man lernt unglaublich viel über sich selbst, wozu man in der Lage ist und wo die eigenen Grenzen liegen. Und man lernt auch sein Umfeld neu kennen, mit anderen Augen zu sehen, um dann am Ende knallhart auszusortieren und sich zu befreien. Ich möchte diese schwere Zeit nicht missen, sie hat dazu beigetragen, dass ich alle schweren Zeiten, die noch kamen, und das ware nicht nur finanzielles, sondern auch gesundheitliches und Tod, Verluste, Depressionen, überstanden habe. Ohne diese schwere Zeit damals als mein Lehrmeister, hätte ich nie das entwickelt, was ich brauchte, um das was ich in den letzten 10 Jahren erleben musste zu überleben.
Solche Zeiten sind nicht einfach, kostet eine Menge Kraft, ne Menge Tränen der Verzweiflung und Angst, Einsamkeit und oft denkt man dran ob die anderen nicht doch recht haben. Das Ding ist, dass niemand weiß wie es am Ende ausgeht, nicht mal man selbst.
So eine Entscheidung kann niemand anderes treffen als derjenige in so einer Situation und da gibt es vieles abzuwägen, inkl. das eigene Bauchgefühl, das für meine Entscheidungen immer ausschlaggebender war als alles andere. Und es hat mich nicht einmal in meinem Leben betrogen.
Das Umfeld weis sowieso immer alles besser. Was besser ist für dich, für den Hund, für alles und jeden. Haben diese Worte wirklich Gewicht für dich, weil da z.B. die entsprechende Erfahrung vielleicht hinter steckt oder sind diese Worte einfach nur leer oder die tollen Ratschläge einfach nur egoistisch, weil die sich vielleicht keine Sorgen machen wollen, weil sie ihre Freundin zurück haben wollen, die lieber das wenige Geld zum feiern als für den Hund ausgibt?
Ich habe für mich heraus gefunden, dass leider nur wenige „Freunde“ oder auch Familie aufrichtige Ratschläge geben. Bei den meisten steckt irgendeine Form von Egoismus dahinter.
Ich hoffe, dass du Freunde und Familie hast, die dir aufrichtige Ratschläge und Unterstützung bieten, etwas mit Gewicht, etwas worauf du dich verlassen kannst. Menschen, die deine Entscheidung respektieren und akzeptieren, auch wenn sie diese nicht verstehen können oder gut finden. DAS sind die Menschen, die dir wirklich beistehen, Dich unterstützen und am Ende, wenn alles überstanden ist und alles besser wird, mit dir feiern und dich, deinen Erfolg, deine Kraft und Durchhaltevermögen feiern, die stolz auf dich sein werden.
Ich wünsche dir, egal ob du dich zusammen mit deinem Hund durch diese Zeit durchkämpfst oder ob du dich zur Abgabe entschließt, viel Kraft, Mut, Durchhaltevermögen, Glück, innere Stärke und schlicht weg alles Gute.