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Erziehung & Training

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Friedel
Anzahl der Antworten 78
zuletzt 21. Apr. 16:28

Kleinen Hund ohne bedrohlich wirkendes Vorbeugen belohnen, anleinen, anziehen, ...

Beschreibung der Ausgangslage: Ich habe einen kleine Hund, knapp 30 cm groß - wie viele andere ja auch. Außerdem habe ich Knieprobleme und kann mich nicht hinhocken, hinknieen. Auch komme ich nur sehr schwer und nur unter Schmerzen wieder vom Boden hoch. Ich komme noch mit Bücken bis zum Boden. Wenn Mensch sich über den Hund beugt, wirkt es entsprechend Hundekörpersprache auf den Hund bedrohlich. Und das spiegelt mir Holger auch deutlich. Selbst beim Geschirr- und Halsbandanlegen im Sitzen beuge ich mich bisher nach vorne runter und Holger kommt dementsprechend nur mit Beschwichtigungssignalen zu mir. Meine Hundetrainerin gab mir den Rat beim Leinentraining zwischen Freizeitmodus (Leine am Geschirr befestigt, da darf er ziehen, ...) und Trainingsmodus (Leine am Halsband befestigt und kein Ziehen). Dass dieser Trainingsmodus zum Anfang nur sehr kurz sein kann, ist klar und dass er aber x-Mal am Tage gebraucht wird ist auch klar. Also muss ich mindestens 3× täglich je 5x ab- und und 5x anleinen (= 30x) die Leine umbefestigen plus noch viel viel öfter Belohnen mit Leckerlie, denn auch zum Belohnen mit Leckerlie muss ich ja irgendwie runterkommen. Ballspiel oder ähnlich Aufregendes ist keine Option, da ich jeden vermeidbaren Stress vermeiden muss, damit der Tierschutzhund Holger überhaut erst mal aus seinem Dauerstressmodus herauskommen kann. Auch das Runterbeugen ist offenbar für den Tierschutz richtiger Streß ... Meine Frage: Wie kann ich das über den Hund Beugen vermeiden z.B. beim Geschirr- Halsband-, Regenmantelanziehen, Leinebefestigen, draußen Leckerchengeben, Handtarget zum Folgen Aufbauen, ... Wenn ich nicht will, dass der kleine Hund seinen Platz verlässt, ist Leckerlie fallenlassen leide keine Option. Ich bin offen für Ideen, wie ich das Über-den-Hund-Beugen vermeiden kann, außer Hinhocken, auf den Boden Setzen/Legen. 🙏
 
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Ina
Anzahl der Antworten 15
zuletzt 21. Apr. 14:30

Die Macht des Entspannungssignals

Ein Hallo in die Runde! Mir ist vor kurzem erst die enorme Wirkung des Entspannungssignals bewusst geworden. Deshalb möchte ich meine Erfahrung mit euch teilen und mich mit euch austauschen. Schon mit Amy 🌈 habe ich ein Entspannungssignal trainiert. Bei ihr war es „easy“. Amy war ein sehr reaktiver Hund, sie hat immer gerne eine Rauferei gesucht. Mit „easy“ konnte ich sie soweit runter fahren, dass Hundebegegnungen möglich waren, auch ohne Stress. Konnte sie einen Hund wirklich nicht leiden, hat sie es angezeigt. Jetzt lebt Yaco bei mir. Ein sehr ängstlicher Hund aus dem spanischen Tierschutz. Er vermeidet jede Konfrontation mit Hunden. Dem Menschen gegenüber ist er extrem unterwürfig, er wagt kaum seine Bedürfnisse einzufordern. Das liegt sicherlich an seiner Vergangenheit, seinem Vorbesitzer in Spanien. Er dürfte dort nicht viel gutes erlebt haben. Yaco hat das Entspannungssignal „todo esta bien“ (in nicht gekonntem Spanisch: alles ist gut). Für Yaco ist es die Versicherung, dass er in Sicherheit ist, dass nichts schlimmes passiert, auch dass ich ihn beschütze. Wie mächtig dieses Entspannungssignal ist, ist mir neulich abends in folgender Situation aufgefallen. Yaco hat sich nachts gemeldet, er hat klar geäußert, dass er ein Bedürfnis hat. Wir sind aus dem Schlafzimmer raus gegangen und da lag er dann. Versteinert, zusammen gekauert, zu keiner Regung mehr fähig. Ich kann dann nur vermuten, was er braucht. Tragen oder Kekse bringt nichts, er bleibt eingefroren, so wie er ist. Er muss selbst aus dieser Starre wieder erwachen. Ich bin zur Haustür gegangen und habe das Entspannungssignal gesagt. Wie erlöst ist Yaco zu mir gelaufen. Er hat erst in der Küche getrunken und dann noch ein kurzes Pipi vor der Türe. Was mich aber am meisten beeindruckt hat war seine Freude! Er war so unglaublich glücklich! Sekunden zuvor ein Häufchen Elend. Dann sage ich das Entspannungssignal und ich habe einen erlösten, glücklichen Hund. Wie sehr ihm diese Worte geholfen haben, unglaublich! Ich kenne seine Reaktion auf das Entspannungssignal aus anderen Situationen, aber so beeindruckend habe ich es noch nie erlebt. Verwendet ihr ein Entspannungssignal? Was hat es euch gebracht? Alle anderen möchte ich ermutigen ein Entspannungssignal einzuführen! Es gibt, glaube ich, kaum einen Hund, der davon nicht profitieren kann. Ich habe es auch als sehr förderlich für die Bindung erlebt. Auf eure Rückmeldungen bin ich schon gespannt!
 
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Dogorama
Anzahl der Antworten 3703
zuletzt 20. Apr. 06:46

Schock im Wald: Hund reißt trächtiges Reh – Muss jetzt die Leine her?

Hey liebe Community, wir müssen heute ein ernstes und herzzerreißendes Thema ansprechen, das nicht nur Tierliebhaber aufwühlen wird. Im Ilmkreis, Thüringen, hat sich ein dramatisches Ereignis zugetragen, das uns alle betrifft: Ein leinenloser Hund, ein Deutsch Kurzhaar, hat ein trächtiges Reh gejagt und letztendlich getötet. Die Bauarbeiter, die Zeugen dieses traurigen Schicksals wurden, konnten den Hund nicht stoppen. Dieser Vorfall hat erneut die Diskussion um die Leinenpflicht im Wald angefacht. Warum ist die Leinenpflicht so ein heißes Thema? Die Leinenpflicht im Wald hat einen klaren Zweck: Sie schützt das Wild, sorgt für die Sicherheit aller Waldbesucher und natürlich auch für die der Hunde selbst. Doch trotz bestehender Regelungen in Thüringen zeigen Begegnungen des zuständigen Jägers mit Hundebesitzern, dass viele die Ernsthaftigkeit nicht erkennen. "Mein Hund jagt nicht" oder "Mein Hund hört aufs Wort" sind Aussagen, die wohl jeder schon mal gehört hat. Aber reicht das? Gesetzlicher Flickenteppich – Brauchen wir eine einheitliche Regelung? Deutschlandweit gibt es keinen Konsens darüber, wie mit der Leinenpflicht im Wald umzugehen ist. Die Regelungen sind so unterschiedlich wie die Landschaften unseres Landes. Dies führt zu Verwirrung und macht es schwierig, die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen. Jetzt seid ihr gefragt! Sollte eine bundesweite einheitliche Leinenpflicht eingeführt werden, um solche Tragödien zu verhindern? Wie steht ihr zur Balance zwischen dem Schutz der Wildtiere und der Bewegungsfreiheit unserer Vierbeiner? Gibt es vielleicht alternative Ansätze, die sowohl die Bedürfnisse der Hunde als auch den Schutz der Wildtiere berücksichtigen? Lasst uns eine lebhafte, aber respektvolle Diskussion führen. Eure Meinungen, Erfahrungen und vielleicht auch Lösungsvorschläge sind goldwert. Wie können wir gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Wälder sicher für alle Bewohner und Besucher bleiben?