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Labrador Retriever

Der Labrador Retriever, oder kurz Labbie genannt, ist einer der beliebtesten Vierbeiner. Er ist in zahlreichen Familien in unseren Breiten anzutreffen, da er als besonders freundlich, aber auch sportlich und agil gilt. Diese Hunderasse gilt als sehr geduldig und eignet sich daher auch für Haushalte mit kleinen Kindern. Auch ist der Labrador leicht zu erziehen und eignet sich auch für Anfänger. Natürlich ist es wichtig, dass du dich dennoch im Vorfeld ausführlich mit dieser Rasse befasst. Auch dieser gelassene und anpassungsfähige Hund hat einige Ansprüche, die du auf keinen Fall außer acht lassen solltest.

Steckbrief

Gewicht: Rüden: 28 - 40 kg 
Hündinnen: 26 - 35 kg
Größe: Rüden: 56 - 57 cm
Hündinnen: 54 - 56 cm
Herkunft: Neufundland
Lebenserwartung: 10 – 14 Jahre
Temperament: sanftmütig, sensibel, sportlich
Farbe: einfarbig schwarz, braun oder gelb
FCI-Standard: Gruppe 8, Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde

Was sind die Geschichte und Herkunft des Labrador Retrievers?

Im Nortdosten Kanadas liegt die Halbinsel Neufundland. Diese ist die ursprüngliche Heimat unserer Labrador Retriever. Da es sich hier damals um eine britische Kolonie handelte, wird der Labrador Retriever häufig auch als Britische Hunderasse bezeichnet.

Diese Halbinsel wurde im Jahre 1495 entdeckt. Sie wurde bewohnt von Indianern mit ihren Hunden. Die Urahnen der Labrador Retriever und auch der Neufundländer lebten somit bereits seit Urzeiten in dieser Gegend.

Lange Zeit waren es einfach ursprüngliche Hunde, die auf der Halbinsel zum Jagen und Fischen eingesetzt wurden. Erst ab dem Jahre 1814 wurde ein Unterschied zwischen den Rassen gemacht. Man trennte nun quasi die größeren Neufundländer von den schlankeren Labradorhunden mit ihrem kurzen Fell, die auch St. John Hunde genannt wurden. Gerade die Labradore waren zu jener Zeit für die Fischer immens wichtig.

Diese Hunderasse war schon immer besonders begeistert von Wasser. Sie holten mit Feuereifer die Netze für die Fischer aus den Gewässern ein.

Mit den Kolonialherren und den Besatzern gelangten die Hunde nun auch nach England. Hier startete man sofort mit einer ausführlichen Zucht dieser besonderen Tiere. Nun wurden sie im Jahre 1870 erstmals offiziell als Labrador Retriever bezeichnet. Der Name setzt sich aus der Herkunft und ihren besonderen Fähigkeiten zusammen. Retrieve bedeutet übersetzt abrufen, bergen, retten, bringen oder apportieren - und genau darin ist diese Hunderasse der Profi schlechthin.

Die Briten und vor allem der Britische Adel war schon immer ein begeistertes Volk der Jäger. Daher ist es auch verständlich, dass alle sofort von diesen neuen Jagdhunden fasziniert waren. Der Earl of Malmesbury war einer der bekanntesten Züchter jener Zeit.

Im Jahre 1870 war es so, dass der Labrador Retriever beinahe ausgestorben war. Man kann es heute nicht mehr sagen, ob eine Krankheit oder ein Zuchtfehler Schuld daran hatten. Jedenfalls überlebte unter anderem Avon, der noch heute als der bekannteste Vorfahre der Labrador Retriever gilt. Bei ihm handelte es sich um einen ursprünglichen schwarzen Labrador.

Der erste registrierte gelbe Labrador Retriever war Ben of Hyde, der 1899 das Licht der Welt erblickte. Erst im Jahre 1903 wurde diese Hunderasse anerkannt und offiziell zu Ausstellungen zugelassen. Noch heute wird der Labrador in zwei Linien gezüchtet. Man unterscheidet hier die Arbeitslinie und die Showlinie. 

Labrador Retriever
© Anna Pozzi

Wie sieht der Labrador Retriever aus und was sind seine Merkmale?

Beim Labrador Retriever handelt es sich um einen mittelgroßen Hund, der kräftig gebaut, aber dennoch schlank und sportlich wirken muss. Er hat einen breiten Kopf und einen Stop, der deutlich ausgeprägt ist. Die Brust ist tief und der Rücken nicht zu lange.

Markant für diese Hunderasse ist auch der Schwanz. Hier handelt es sich um eine sogenannte Otterrute. Diese ist am Ansatz sehr dick, wird zur Spitze hin dünner und ist mit dickem und kurzem Fell bedeckt.

Die Hunde haben ein kurzes, dichtes, dickes und hartes Fell. Es weist eine gute Unterwolle auf und darf auf keinen Fall gewellt sein. Heute werden die Labrador Retriever in schwarz, braun und gelb gezüchtet. Unabhängig von den Eltern können in einem Wurf unterschiedliche Farben vorhanden sein.

Wie sind Charakter und Wesen des Labrador Retrievers?

Durch seinen Ursprung ist der Labrador Retriever auch heute noch ein arbeitseifriger Vierbeiner. Der Hund ist sportlich, agil und hat einen hohen Energielevel. Diese Hunde sind auch sehr intelligent, lernen schnell und lassen sich leicht führen. Leicht führen heißt in diesem Fall aber auch, dass du dich um eine konsequente Erziehung kümmern musst. Sie wird dir und deinem Vierbeiner nur sehr schnell, einfach und gut gelingen.

Labrador Retriever sind sehr freundlich und kommen auch mit Kindern bestens aus. Sie sind psychisch sehr stark belastbar und haben eine enorm hohe Reizschwelle. Sie haben einen stark ausgeprägten Will to Please und wollen Herrchen und Frauchen immer gefallen. Daher sind die Hunde sehr motiviert, Kommandos und Tricks schnell zu lernen.

Die Hunde sind jedoch absolut keine Wachhunde. Sie haben keinen Wach- und Schutztrieb und sind meist auch Fremden gegenüber aufgeschlossen und freundlich. Viele Labrador Besitzer sagen, ihr Labbie würde sich mit einem Einbrecher gemütlich eine Wurstsemmel teilen.

Vor allem fühlen sich diese Vierbeiner bei sportlich aktiven Familien wohl. Sie laufen gerne weite Strecken und noch lieber schwimmen sie bei jedem Wetter in Seen, Bächen und auch im Meer. Vor allem ist der Labrador Retriever ein Hund, der überall bequem mitgenommen werden kann, da er sich stets gut benimmt. Wird der Hund von Anfang an ideal sozialisiert, so sind auch Kontakte mit anderen Vierbeinern kein Problem. In der Regel sind diese Tiere sehr verträglich.

Was muss man bei der Haltung eines Labrador Retrievers beachten?

Vor allem ist diese Rasse für ihre Verfressenheit bekannt. Viele Labbies schlingen und neigen danach zu Magenproblemen, übergeben sich oder es kommen gefährliche Magendrehungen vor. In diesen Fällen helfen kleine Portionen, ein Anti Schling Napf und viel Ruhe nach dem Fressen.

Auch unterwegs kann es passieren, dass dein Vierbeiner wie ein Müllschlucker alles frisst, was ihm in den Weg kommt. Das kann mitunter auch sehr gefährlich sein, gerade wenn Giftköder ausgelegt werden. Daher musst du gut trainieren, dass dein Vierbeiner nichts vom Boden oder auch von Fremden annimmt. Bei vielen Vertreter dieser Rasse hilft es oft nichts und sie müssen aus diesem Grund einen Maulkorb tragen, mit dem sie kein Futter aufnehmen können. Das sollte jedoch auch nicht Sinn der Sache sein.

Damit dein Labrador Retriever ausgeglichen ist, kannst du mit ihm zum Hundesport gehen. Diese Rasse eignet sich von Obedience bis Dog Dancing für sämtliche Angebote. Auch kannst du mit deinem Vierbeiner eine Ausbildung zum Blindenhund, Begleithund, Therapiehund oder Rettungshund ins Auge fassen. Labrador Retriever kommen auch als Suchhunde und Spürhunde bei der Polizei und beim Zoll zum Einsatz.

Was sind typische Erkrankungen des Labrador Retriever?

Es kommt somit häufig vor, dass die Hunde zu Übergewicht neigen. Das ist nicht nur schlecht für HD und ED, sondern kann auch Diabetes und Herz- Kreislaufprobleme mit sich bringen. Vereinzelt kann es auch zu Allergien, Hautproblemen und Unverträglichkeiten auf Futter kommen.

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