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American Staffordshire Terrier

Aus den einst für Hundekämpfe gezüchteten American Staffordshire Terrier haben sich in den letzten Jahrzehnten beliebte Familienhunde entwickelt. Diese energiegeladenen Vierbeiner gelten als sehr loyal und auch kinderlieb. Sie gehören dennoch in Hände von kompetenten Hundebesitzern, die sich auch ausgiebig mit dieser besonderen Rasse befasst haben. Auch wenn sich diese Rasse sehr gut trainieren lässt, so darf der Hundehalter nie seine Hartnäckigkeit und Sturheit unterschätzen. Oft muss der Amstaff zu einer Aufgabe liebevoll aber konsequent und ebenso hartnäckig überzeugt werden.

Steckbrief

Gewicht: Rüden: 25 - 30 kg 
Hündinnen: 20 - 26 kg
Größe: Rüden: 46 - 48 cm
Hündinnen: 43 - 46 cm
Herkunft: Amerika
Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
Temperament: ruhig und doch aufgeweckt, mutig, anhänglich und loyal
Farbe: alle Farben, gefleckt und gestreift
FCI-Standard: Gruppe 3, Terrier

Woher kommt der American Staffordshire Terrier?

In den 1860-er Jahren waren in Amerika Hundekämpfe sehr populär. Zu jener Zeit gelangten Englische Bulldoggen ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Diese Bulldoggen wurden mit Terriern verpaart und der American Staffordshire Terrier war geboren.

Man wollte mit dieser Rasse einen körperlich starken, schnellen und unnachgiebigen Hund züchten, der mit enormem Temperament überzeugt. Amstaffs wurden bei den Hundekämpfen gegen Bären, Wildschweine, Dachse und Artgenossen in die Arenen gelassen. Ein wichtiges Zuchtziel war jedoch von Beginn an, dass diese Vierbeiner gegenüber Menschen keinerlei Aggressionen zeigen sollten.

Nachdem auch in Amerika Hundekämpfe offiziell verboten wurden, kamen die American Staffordshire Terrier als Wachhunde auf den Farmen zum Einsatz. Dort schützten sie nicht nur Haus und Hof, sondern auch die Weidentiere vor angreifenden Kojoten und Wölfen.

1936 wurde diese Rasse unter dem Namen Staffordshire Terrier im American Kennel Club aufgenommen. Hier wurde der Rassestandard festgelegt. Seit 1969 wird die Rasse offiziell als American Staffordshire Terrier geführt.

Wie sind das Aussehen und Merkmale des American Staffordshire Terrier?

Markant für diese Vierbeiner ist der kräftige, große Kopf. Die mittelgroßen Hunde haben eine kräftige, aber auch elegante Figur, die niemals plump und ungelenk wirken darf. Dabei muss der Körperbau sportlich, untersetzt und gedrungen sein. Diese Rasse sollte nicht langbeinig und auch nicht leicht gebaut wirken. Das Fell ist glatt und kurz und liegt eng am Körper an. Das Haar ist glänzend und soll bestenfalls den muskulösen Körperbau unterstreichen.

Die Farben reichen von einfarbig über mehrfarbig bis hin zu gefleckt und gestromt. Die Augen sind dunkel und auch die Nasen sind meist schwarz. Die Ohren sind halb aufgerichtet, dürfen jedoch nicht als Schlappohren hängen. Manche Exemplare weisen auch Stehohren auf. Früher wurden die Ohren stets kupiert. In vielen europäischen Ländern ist dies heute jedoch verboten. Die kurze Rute dieser Tiere ist tief angesetzt.

Generell stehen bei dieser Zucht Leistungsfähigkeit und Gesundheit im Vordergrund. 

American Staffordshire Terrier
© Emre Ceylan

 

Wie sind Charakter und Wesen des American Staffordshire Terriers?

Bei den Amstaffs handelt es sich um mutige, intelligente und ausdauernde Vierbeiner. Wichtige Zuchtziele sind eine in sich ruhende Art und eine hohe Reizschwelle. Der American Staffordshire Terrier ist sehr kräftig und stark. Hundehalter müssen dieser Kraft gewachsen sein.

Staffis sind jedoch auch sehr aufmerksam und lernen schnell. Sie haben einen ausgeprägten Will to please und wollen gerne gefallen. Gleichzeitig steht ihnen jedoch manches Mal dabei ihr Dickkopf im Wege. Bei der Erziehung ist daher eine liebevolle Konsequenz gefragt und Hundehalter müssen eine ordentliche Portion Geduld aufweisen.

Amstaffs sind absolut loyal, anhänglich und liebesbedürftig. Sie sind ihrer Person meist treu ergeben und weichen ihr kaum von der Seite. Fremden gegenüber sind diese Hunde sehr neutral. Sie beobachten, bevor sie handeln. Generell sind Amstaffs aber absolut gutmütig.

Ein American Staffordshire Terrier sollte sich auch nicht schnell provozieren lassen und mit einer guten Kontrollierbarkeit punkten. Bei einer Mehrhundehaltung solltest du nicht vergessen, dass Staffis zu Dominanz neigen. Durch frühzeitige konsequente Sozialisierung ist dies aber auch durchaus möglich.

Auch wenn diese Hunde optisch nicht so wirken, sie sind sehr verschmust und auch verspielt. Oft können sie beim Spielen und Schmusen ihre Größe und Kraft nicht wirklich richtig einschätzen und denken, sie wären Schoßhunde.

Was muss man bei der Haltung eines American Staffordshire Terrier beachten?

Der American Staffordshire Terrier will beschäftigt werden. Natürlich muss jeder Vierbeiner geistig und körperlich ausgelastet sein. Bei den Amstaffs ist dies jedoch doppelt wichtig, da in den Genen immer noch das Arbeitstier aus vergangenen Tagen steckt. Einem gelangweilten Staffi kommen alleine zu Hause schnell Ideen, die sich für Schuhe, Couch oder Bücher oft nicht als optimal erweisen.

Diese Rasse sollte von klein auf gut sozialisiert werden. Auch eine Impulskontrolle ist bei diesen Hunden enorm wichtig. Hier geht es darum, den Hunden keinerlei Triggerpunkte anzugewöhnen. Sie benötigen eine absolut konsequente, liebevolle aber auch souveräne Erziehung.

Da diese Tiere so loyal, ergeben und lernfähig sind, wurde die Rasse in der Vergangenheit in falschen Händen oft zu bissigen Tieren erzogen. Daher haben American Staffordshire Terrier, leider zu unrecht, einen schlechten Ruf. Viele Menschen haben durch Geschichten aus den Medien auch Angst vor diesen Hunden. Wenn du dir einen American Staffordshire Terrier zulegen möchtest, solltest du beachten, dass du hier oft auf Vorurteile und auch auf Skepsis stoßen wirst.

Zudem solltest du beachten, dass in manchen Bundesländern diese Hunde auf der Liste der gefährlichen Hunde stehen. Dort darf die Rasse lediglich unter bestimmten Voraussetzungen gehalten werden. Aus dem Ausland dürfen Amstaffs nicht nach Deutschland eingeführt werden und auch das Reisen ist mit dieser Rasse nicht einfach. Du musst immer im Vorfeld recherchieren, ob du mit deinem Hund einreisen darfst.

Diese Hunderasse ist jedoch in der Haltung und Pflege absolut anspruchslos. Sie fühlen sich sowohl in Stadtwohnungen, aber auch am Land in einem Haus mit Garten absolut wohl. Auch bei der Fellpflege muss kein großer Aufwand betrieben werden.

Überlege dir, welche Aktivitäten du mit deinem American Staffordshire Terrier unternehmen willst. Diese Vierbeiner eignen sich für so ziemlich jeden Hundesport und punkten beim Agility genauso wie bei Obedience oder beim Dog Dance. Auch kannst du mit deinem Hund viele Ausbildungen machen. Staffis eignen sich zum Rettungshund, Begleithund, Therapiehund, Suchhund und zu vielem mehr.

Vor allem aber solltest du bereits im Welpenalter mit deinem Hund eine Hundeschule besuchen. Für blutige Anfänger sind Staffis jedoch weniger empfehlenswert.

Was sind typische Erkrankungen des American Staffordshire Terrier?

Der American Staffordshire Terrier gilt als sehr gesunde Hunderasse. Hier ist es wichtig, dass du bei der Anschaffung auf einen guten Züchter setzt. Hier werden Tiere mit Erbkrankheiten und nicht optimalen Genen nicht verpaart. Gelegentlich kommt es auch bei diesen Hunden zu HD und seltener zu Herzproblemen.

Etwas häufiger kommt es zu Problemen mit den Augen. Hier treten meist Trübungen der Augenlinse, bekannt unter grauem Star, auf. Auch kann es zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen.

Relativ häufig sind Vertreter dieser Rasse jedoch Allergiker. American Staffordshire Terrier leiden öfter als andere Hunderassen unter Futtermittelallergien. Diese machen sich in Ausschlägen und Hauterkrankungen, Schuppen und Ekzemen bemerkbar. Durch eine Ausschlussdiät und eine angepassten Ernährung lässt sich dieses Problem aber sehr gut und schnell in den Griff bekommen.

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