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Celine
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zuletzt 25. Mai

Neue Trendrasse - Bullydor und co.

Hey ihr lieben, ich bin durch Zufall auf eine deutsche Zucht gestoßen. Sie züchten Französische Bulldoggen mit Labradoren, Kleinpudel und Miniature Bullterrier. Einer der Labradordeckrüden ist Silber. Das alles läuft unter dem Deckmantel „Rückzüchtung der französischen Bulldogge, sprich Alternative Französische Bulldogge“. Darf man bei Zuchthunden wirklich einfach irgendwelche Rassen miteinander kreuzen und sagen, dass ist jetzt eine Alternative Zucht zur xy Rasse? Muss für eine Zucht bzw eine Rasse, die Nachkommen vom Aussehen her nicht vorhersehbar sein? In der Zucht werden sogar 2 Hybridrassen miteinander verpaart. Kann ich jetzt quasi auch einfach einen Chihuahua mit Jackrussel kreuzen und sagen, dass ist ein alternativer Chihuahua?
 
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Anja
Beliebteste Antwort
21. Mai 12:56
Das ist keine Zucht...sondern simpel und einfach Vermehrung.
 
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Nicole
21. Mai 12:49
Je nach Verein oder ohne Verein gibts keinerlei Einschränkungen.

Marketing ist nunmal alles!
Du kannst dem ganzen jeden Namen geben den du möchtest.

Und auch ein silberner Hund ist nicht automatisch ,Krank‘
 
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Anja
21. Mai 12:56
Das ist keine Zucht...sondern simpel und einfach Vermehrung.
 
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Vivi &
21. Mai 13:24
Der Begriff „Zucht“ ist nicht geschützt. Dementsprechend kannst du alles „züchten“. Deswegen ist es ja so wichtig, sich auf die großen Vereine verlassen zu können, weil jeder behaupten kann, was er möchte.
Zucht mit Papieren gibt es nur von Rassehunden. Und bei denen nur von solchen, wo die Eltern und Großeltern bekannt sind, sprich die auch Papiere hatten. Und auch diese Abstammungsnachweise sind nichts wert, wenn der Verein dahinter nicht anerkannt ist. Die großen Hundezuchtvereine sind weltweit verknüpft und verbunden. Das sind dann der VDH der FCI aber halt auch andere internationale Clubs. Das lässt sich aber ganz gut nachvollziehen, da untereinander aufgeschrieben wird, welche Papiere sie anerkennen.

Und alles, was keine solchen Papiere hat, stammt nicht vom Züchter. Das gilt sowohl für Hybrid Rassen als auch für jeden anderen Mischling. Selbst ein optisch reinrassiger Hund muss nicht unbedingt vom Züchter kommen. Wenn zum Beispiel zwei Labradorbesitzer sagen, auch wir hätten uns gern Welpen, selbst aber entweder keine Papiere haben oder sich kein Verein anschließen, haben die Welpen auch keine Papiere. Auch wenn sie optisch reine Labrador sind. Weil keiner überprüfen kann, dass wirklich zwei Labradore an der Erzeugung beteiligt waren und weil auch keiner überprüfen kann, ob die Hunde gesund sind.
D.h. nicht dass diejenigen, die diesen Welpen bekommen haben sich nicht trotzdem gut um die Welpen gekümmert haben. Aber das lässt sich nicht nachvollziehen.
Und wenn ich als Käufer sichergehen möchte, dass meine Welpen gut sozialisiert wurden und oft bestimmte Sachen geprüft wurden, dann muss ich zu einem der offiziellen Vereine gehen.
 
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Celine
21. Mai 13:25
Je nach Verein oder ohne Verein gibts keinerlei Einschränkungen. Marketing ist nunmal alles! Du kannst dem ganzen jeden Namen geben den du möchtest. Und auch ein silberner Hund ist nicht automatisch ,Krank‘
Ohh ehrlich?
Ich dachte, dass bei Züchtungen wenigstens ein paar Spielregeln zu beachten sind. 🥲
 
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Katrin
21. Mai 13:29
Ohh ehrlich? Ich dachte, dass bei Züchtungen wenigstens ein paar Spielregeln zu beachten sind. 🥲
Nehme drei bis fünf Leute und gründe einen Verein. Die Regeln kannst du dir dann selber überlegen, die Papiere selber entwerfen. Zack, los geht es mit dem Kabinett der Kuriositäten.
 
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Celine
21. Mai 13:32
Das ist keine Zucht...sondern simpel und einfach Vermehrung.
Aber scheinbar sehr beliebt, wenn ich mir die Seite anschaue.
Wie es aussieht werfen da auch direkt 4-5 Weibchen gleichzeitig.
 
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Celine
21. Mai 13:36
Der Begriff „Zucht“ ist nicht geschützt. Dementsprechend kannst du alles „züchten“. Deswegen ist es ja so wichtig, sich auf die großen Vereine verlassen zu können, weil jeder behaupten kann, was er möchte. Zucht mit Papieren gibt es nur von Rassehunden. Und bei denen nur von solchen, wo die Eltern und Großeltern bekannt sind, sprich die auch Papiere hatten. Und auch diese Abstammungsnachweise sind nichts wert, wenn der Verein dahinter nicht anerkannt ist. Die großen Hundezuchtvereine sind weltweit verknüpft und verbunden. Das sind dann der VDH der FCI aber halt auch andere internationale Clubs. Das lässt sich aber ganz gut nachvollziehen, da untereinander aufgeschrieben wird, welche Papiere sie anerkennen. Und alles, was keine solchen Papiere hat, stammt nicht vom Züchter. Das gilt sowohl für Hybrid Rassen als auch für jeden anderen Mischling. Selbst ein optisch reinrassiger Hund muss nicht unbedingt vom Züchter kommen. Wenn zum Beispiel zwei Labradorbesitzer sagen, auch wir hätten uns gern Welpen, selbst aber entweder keine Papiere haben oder sich kein Verein anschließen, haben die Welpen auch keine Papiere. Auch wenn sie optisch reine Labrador sind. Weil keiner überprüfen kann, dass wirklich zwei Labradore an der Erzeugung beteiligt waren und weil auch keiner überprüfen kann, ob die Hunde gesund sind. D.h. nicht dass diejenigen, die diesen Welpen bekommen haben sich nicht trotzdem gut um die Welpen gekümmert haben. Aber das lässt sich nicht nachvollziehen. Und wenn ich als Käufer sichergehen möchte, dass meine Welpen gut sozialisiert wurden und oft bestimmte Sachen geprüft wurden, dann muss ich zu einem der offiziellen Vereine gehen.
Okay ich habe gerade mal nachgeforscht. Der Züchter hier gehört keinem Verein an aber einer Zuchtgemeinschaft.
Aber die Zuchtgemeinschaft stellt wohl auch Ahnentafeln aus.

Ich nehme an, die kann dann jeder einfach gründen?

Danke für deinen ausführlichen Text, das hat das ganze verständlicher gemacht. 🙏🏻
 
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Celine
21. Mai 13:38
Nehme drei bis fünf Leute und gründe einen Verein. Die Regeln kannst du dir dann selber überlegen, die Papiere selber entwerfen. Zack, los geht es mit dem Kabinett der Kuriositäten.
Wow, das ist echt traurig, dass sowas in einem überbürokratischen Land wie Deutschland möglich ist.
 
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Regina
21. Mai 13:52
Nehme drei bis fünf Leute und gründe einen Verein. Die Regeln kannst du dir dann selber überlegen, die Papiere selber entwerfen. Zack, los geht es mit dem Kabinett der Kuriositäten.
Genau, dann noch einen schönen Rassenamen erfinden und selber Papiere ausstellen, schon steht der Geldmaschine nichts mehr im Weg. Zum 🤮
 
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Vivi &
21. Mai 13:53
Okay ich habe gerade mal nachgeforscht. Der Züchter hier gehört keinem Verein an aber einer Zuchtgemeinschaft. Aber die Zuchtgemeinschaft stellt wohl auch Ahnentafeln aus. Ich nehme an, die kann dann jeder einfach gründen? Danke für deinen ausführlichen Text, das hat das ganze verständlicher gemacht. 🙏🏻
Das kann jeder machen. Wenn du möchtest, kannst du dir ein hübsches Bild ausdrucken, zwei Namen auf das Papier schreiben und sagen das ist die Ahnentafel von deinem Mischling. Das ist genauso wie du eine eins und ein Bild auf dem Stück Papier malen kannst und sagen kannst „das ist jetzt ein Geldschein“. Beides ist nichts wert. Der Wert kommt dadurch, dass wir daran glauben. Wenn wir als Gesellschaft glauben, Geld ist etwas wert, dann kann ich mit einem Stück Papier in ein Geschäft gehen, und bekomme etwas dafür. Und wenn wir daran glauben, dass der VDH oder ein anderer anerkannter Zuchtverein uns nicht anlügt, dann sind die Papiere etwas wert. Wenn wir nicht darauf vertrauen können, dann könnte das genauso ein selbst ausgedruckter Zettel mit zwei Namen drauf sein.

Das Problem ist, dass die meisten gar nicht bewusst ist, dass es unterschiedliche Vereine gibt und was uns seriösen Verein eigentlich ausmacht. Denn theoretisch kann jeder einen Verein aufmachen und sagen „ich bin der Verband des deutschen Dackelwesens“ und züchte Dackel mit Jack Russell und Bullterrier, weil das der neue Dackel ist. Und wenn ich mich überhaupt nicht mit Vereinen auskenne, dann glaube ich, dass der Verband des deutschen Dackelwesens jetzt ein offizieller Verein ist und dass der Dackel, den ich da bekomme, ein normaler und gesunder Dackel ist.