Home / Forum / Welpen & Junghunde / Welpe Schnappt/beißt plötzlich und zieht die Lefzen

Verfasser-Bild
Silke
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 93
zuletzt 6. Okt.

Welpe Schnappt/beißt plötzlich und zieht die Lefzen

Hallo Zusammen, ich hoffe auf einen guten Rat :) Unser Bernersennenwelpe ist jetzt 20 Wochen alt. Vor ca. 2 Wochen fing er beim spazieren gehen an, mich von hinten anzuspringen und mein Bein mit seinen Pfoten zu umklammert. Dann beißt er in die Leine, lässt diese nicht mehr los, versucht an mir hoch zu springen und wenn er die Leine nicht im Mund hat Schnappt er richtig nach mir und hat auch schon zum Teil die Lefzen angehoben. Wir gehe normal mit Ihm spazieren, er kann abends frei laufen und mit nem Hundefreund toben. Zuhause wird auch normal mit Ihm gespielt und geübt und er hat seinen benötigten Schlaf. Es ist immer plötzlich das er das macht. Zu Hause ist er der liebste Hund, vor allem zu unseren Kindern. Seit zwei Tagen fängt er damit jetzt auch beim meinem Mann an. Heute hat er meinen Jackenärmel zerrissen weil er von jetzt auf gleich spielen/dominieren keine Ahnung was wollte. Und dann hat er mein Bein umklammert und das erste Mal angefangen zu rammeln. Mein Mann sagt, dass es sich hochgesteigert hat, weil ich mich beim ersten Mal nicht richtig durchgesetzt habe. Kann mir jemand sagen, was ich in der Situation machen kann? Er wiegt jetzt schon über 20kg, das Thema würde ich gerne schnell in den Griff bekommen. Herzlichen Dank Silke
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
3. Okt. 00:20
Ja, ich hab auch Erfahrungen gemacht, dass der 9 Mo alte Dayo schließlich hochspringt und nach mir geschnappt hat auf Schulterhöhe. Ich war von Anfang an bei Trainern, aber die ersten beiden konnten es scheinbar auch nicht richtig deuten. Als es am schlimmsten war, bin ich zur 3. Trainerin gewechselt. Die hat mir gesagt, der nimmt dich nicht ernst und respektiert dich nicht. Bei Dayo kam noch eine Futterunverträglichkeit dazu, was ihn total hibbelig gemacht hat. Futterwechsel, genau darauf achten, dass er 20 Std. Schläft/ruht. Möglichst gleicher Tagesablauf, gleiche Gassistrecken früh eine/abends eine andere. Täglich gleich. Sehr auf Konsequenz achten, wenn ich Sitz sag, akzeptiere ich nicht Platz usw. Wenn ich Fuß sage, entscheidet nicht er, wann er wieder schnüffelt etc. Ja, das kommt durch die Pubertät, die stellen die Rangordnung in Frage. Kann nur Trainer empfehlen. Mit all dem hab ich das Hochspringen und schnappen zügig abstellen können.
Rangordnung? Das wurde schon längst widerlegt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
3. Okt. 00:54
Ich danke euch für eure antworten! Es gibt viele Trainer, viele Arten, unterschiedliche Wege. Ich nehme Tipps auf und werde schauen wie es weiter geht. Heute Abend wollte ich mit ihm los, dann fing es direkt außerhalb des Hofes an. Dann habe ich es abgebrochen. Dann etwas später ist mein Mann mit ihm unterwegs gewesen und er hat nichts gemacht. Gerade eben zur kurzen Geschäftsrunde sind wir zusammen gegangen, der Hund bei mir an der Leine. Nix passiert. Ich vermute, da er heute den ganzen Tag wirklich Schlafen konnte, das es an mir liegt. Da fehlt wohl doch irgendwo Konsequenz/Führung/Liebe die mir bisher nicht aufgefallen ist. Ich werde die nächste Zeit die Dinge begutachten, hinterfragen und und Rückmeldung geben wenn ich den Grund heraus gefunden haben oder mir ein Trainer weiter geholfen hat.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miriam
3. Okt. 08:13
Mein Hund hat das leider auch getan. Als Welpe hatten wir das gut im Griff nach kurzer Zeit. Es kam dann aber wieder, als er 10 Monate alt war. Und da kann man sich denken, wie schmerzhaft das Ganze war. 🙃 Das Problem bei der Suche nach einer Lösung bei diesem Verhalten, ist, dass es dafür keine allgemeingültig Lösung gibt, die ihr einfach Schritt für Schritt nachmachen könnt. Meiner Erfahrung nach hat das mein Hund gemacht, wenn er schlicht und ergreifend überfordert war. Er wollte mich nicht dominieren oder maßregeln im klassischen Sinne, wie man schnell mal an den Kopf geworfen bekommt. Ihr müsst ihm auch nicht zeigen, dass ihr „der Boss seid“. Ich denke, ihr solltet ihm dabei helfen, seinen Stress zu regulieren, ohne dass er dabei springen und beißen muss. Ein junger Hund, der viel Stress erlebt, muss diesen auch irgendwo wieder abbauen können oder im besten Fall gar nicht erst in eine stressige Situation geraten, die er nicht bewältigen kann, ohne dieses Verhalten zu zeigen. Stress gehört zur Entwicklung dazu, aber das sollte so dosiert sein, dass sie davon nicht komplett überfordert sind. Wenn der Kleine nun total im Stress ist und man dann versucht, ihn zu dominieren, indem man laut wird, ihn körperlich bedrängt, ihn gar erschreckt oder Schmerzen zufügt, kann man sich denken, dass das nicht die Lösung zum Problem ist. Der Stress wird dadurch nur erhöht und entweder bricht der Hund irgendwann und erträgt es einfach oder er wird sich irgendwann zur Wehr setzen und euch ernsthaft verletzen. Beides ist absolut nicht erstrebenswert. Bei uns hat das Stressmanagement funktioniert, indem wir auf ausreichend Ruhe geachtet, an unserer Bindung und Kommunikation gearbeitet und gelernt haben, was es heißt, einen Hund zu führen. Wir haben gemeinsam wohldosiert an seiner und meiner (!) Frustrationstoleranz gearbeitet und mit geeigneter Auslastung seine Konzentration und Belastbarkeit gefördert. Diese Themen sprengen leider im Internet den absoluten Rahmen, weshalb ihr euch in der Tat einen Trainer suchen solltet, der mit euch diese Themen erarbeitet und zeigt, wie ihr ein harmonisches Zusammenleben erreichen könnt. Bitte lasst die Finger von Trainern und Ratgebern, die euch dazu raten, den Hund zu dominieren oder euch sagen, dass der Hund euch nicht ernst nimmt und ihr ihm deshalb Respekt verschaffen müsst. Diese alte Schule ist schon tausendfach widerlegt worden. Ich wünsche euch viel Erfolg und gemeinsamen Spaß im weiteren Zusammenleben 🍀
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miriam
3. Okt. 08:45
Ja, ich hab auch Erfahrungen gemacht, dass der 9 Mo alte Dayo schließlich hochspringt und nach mir geschnappt hat auf Schulterhöhe. Ich war von Anfang an bei Trainern, aber die ersten beiden konnten es scheinbar auch nicht richtig deuten. Als es am schlimmsten war, bin ich zur 3. Trainerin gewechselt. Die hat mir gesagt, der nimmt dich nicht ernst und respektiert dich nicht. Bei Dayo kam noch eine Futterunverträglichkeit dazu, was ihn total hibbelig gemacht hat. Futterwechsel, genau darauf achten, dass er 20 Std. Schläft/ruht. Möglichst gleicher Tagesablauf, gleiche Gassistrecken früh eine/abends eine andere. Täglich gleich. Sehr auf Konsequenz achten, wenn ich Sitz sag, akzeptiere ich nicht Platz usw. Wenn ich Fuß sage, entscheidet nicht er, wann er wieder schnüffelt etc. Ja, das kommt durch die Pubertät, die stellen die Rangordnung in Frage. Kann nur Trainer empfehlen. Mit all dem hab ich das Hochspringen und schnappen zügig abstellen können.
Ich finde solche Aussagen wirklich gefährlich und wundere mich, dass das bis heute noch so viel Anklang findet, obwohl das doch schon so oft widerlegt wurde. 😢 Es ist doch recht unwahrscheinlich dass ein junges Tier, das gezwungen wird, in einer Welt mit einer anderen Spezies zusammenzuleben, weder deren Sprache spricht und gar nicht versteht, was alles Tag für Tag passiert, sich einfach eines Morgens denkt „So, die haarlosen Affen, die führe ich jetzt, weil ich kann das viel besser“. Hunde übernehmen die Führung, wenn wir es nicht tun und sie sich dazu gezwungen fühlen, weil sie Angst haben, dass sie und ihr Rudel sterben, wenn sie es nicht tun. Das mit der Rangordnung ist somit leider falsch. Bei richtiger Führung lassen sich Hunde gerne führen, vor allem Welpen und Junghunde, die noch alles andere als souverän sind. Natürlich sollte dein Hund „Sitz“ machen, wenn du das sagst oder zurückkommen, wenn du rufst. Aber verweigert er wirklich deinen Befehl, weil er dich ärgern will? Das ist total vermenschlichtes Denken. Ein Kommando/Befehl wird hauptsächlich ignoriert, wenn der Hund gerade nicht in der Lage ist, diesen auszuführen (z.B. weil die Erregung viel zu hoch ist oder er einen Konflikt hat) oder er schlicht und ergreifend den Sinn nicht dahinter sieht, mit dir zusammenzuarbeiten. Gehen wir mal davon aus, das er nicht mit dir zusammenarbeiten will, was deine Trainerin ja vermutet hat: Möchte er dann mit dir zusammenarbeiten, wenn du einfach nur streng und steif dein Kommando verlangst? Macht es ihm dann tatsächlich mehr Spaß und denkt sich dadurch „Oh wow, mein Mensch ist so toll, mit dem lebe ich gerne zusammen, weil er mich laut anmeckert, wenn ich keine Lust mehr habe“? Wenn der Hund keine Lust hat mit mir zusammenarbeiten, dann fehlt ihm einfach die Motivation. Und eine Motivation baut man am besten mit Anreizen auf. Das kann anfangs eine Belohnung sein, aber mit wachsender Bindung wird das ganze intrinsisch. Man hat Spaß daran, gemeinsam etwas zu unternehmen, man freut sich darüber, was man schon gemeinsam erreicht hat. Durch Dominanz erreicht man im besten Fall nur einen Hund, der sich beugt. Aber Spaß an der Zusammenarbeit wird er nie bekommen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
3. Okt. 09:03
Also ja, ich gehe mit, dass man den Tagesablauf so planen und gestalten soll, dass der Welpe nicht überdreht. Aber ich kann doch auch nicht komplett konfliktvermeidend durchs Leben gehen. Ich glaube bei diesen Schilderungen auch nicht an reinen Übersprung. Und dann muss ich auch mal ausdiskutieren, das ich nicht gebissen werde.
Woran glaubst du denn? Dass ein Junghund einfach mal so aus Jux und Tollerei "austestet", ob er seine Menschen beissen darf? Weil man das halt so macht, wenn man seinen "Rang" im "Rudel" erhöhen will?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Dunja
3. Okt. 09:20
Ich finde solche Aussagen wirklich gefährlich und wundere mich, dass das bis heute noch so viel Anklang findet, obwohl das doch schon so oft widerlegt wurde. 😢 Es ist doch recht unwahrscheinlich dass ein junges Tier, das gezwungen wird, in einer Welt mit einer anderen Spezies zusammenzuleben, weder deren Sprache spricht und gar nicht versteht, was alles Tag für Tag passiert, sich einfach eines Morgens denkt „So, die haarlosen Affen, die führe ich jetzt, weil ich kann das viel besser“. Hunde übernehmen die Führung, wenn wir es nicht tun und sie sich dazu gezwungen fühlen, weil sie Angst haben, dass sie und ihr Rudel sterben, wenn sie es nicht tun. Das mit der Rangordnung ist somit leider falsch. Bei richtiger Führung lassen sich Hunde gerne führen, vor allem Welpen und Junghunde, die noch alles andere als souverän sind. Natürlich sollte dein Hund „Sitz“ machen, wenn du das sagst oder zurückkommen, wenn du rufst. Aber verweigert er wirklich deinen Befehl, weil er dich ärgern will? Das ist total vermenschlichtes Denken. Ein Kommando/Befehl wird hauptsächlich ignoriert, wenn der Hund gerade nicht in der Lage ist, diesen auszuführen (z.B. weil die Erregung viel zu hoch ist oder er einen Konflikt hat) oder er schlicht und ergreifend den Sinn nicht dahinter sieht, mit dir zusammenzuarbeiten. Gehen wir mal davon aus, das er nicht mit dir zusammenarbeiten will, was deine Trainerin ja vermutet hat: Möchte er dann mit dir zusammenarbeiten, wenn du einfach nur streng und steif dein Kommando verlangst? Macht es ihm dann tatsächlich mehr Spaß und denkt sich dadurch „Oh wow, mein Mensch ist so toll, mit dem lebe ich gerne zusammen, weil er mich laut anmeckert, wenn ich keine Lust mehr habe“? Wenn der Hund keine Lust hat mit mir zusammenarbeiten, dann fehlt ihm einfach die Motivation. Und eine Motivation baut man am besten mit Anreizen auf. Das kann anfangs eine Belohnung sein, aber mit wachsender Bindung wird das ganze intrinsisch. Man hat Spaß daran, gemeinsam etwas zu unternehmen, man freut sich darüber, was man schon gemeinsam erreicht hat. Durch Dominanz erreicht man im besten Fall nur einen Hund, der sich beugt. Aber Spaß an der Zusammenarbeit wird er nie bekommen.
Danke für die ausführliche Darstellung. Leider hast du meinen Beitrag scheinbar völlig falsch verstanden. Ich rede nicht von Dominanz. Da ich hier keine Romane schreiben will, war das nur ein Abriss/Zusammenfassung der wesentlichsten Punkte. Wenn man als Laie hier nicht seine Erfahrungen zusammengefasst äußern darf, wozu bin ich dann hier? Dürfen nur „Experten“ ihr Wissen in Romanen kund tun?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
3. Okt. 09:20
Ich werf da jetzt nochmal einen Gedanken in den Raum - könnte es sein, dass du mit mehr "Sendungsbewusstsein" unterwegs bist, als dein Mann? Dass du mehr kontollierst, mehr korrigierst, mehr auf den Hund "einredest" als er und das, zusammen mit den vielen Eindrücken draußen, punktuell zu "Overload" führt? Nachdem bei euch ja sehr viel zu stimmen und gut zu laufen scheint, würd ich nämlich inzwischen auch eher auf die Spaziergänge selbst schauen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miriam
3. Okt. 09:21
Danke für die ausführliche Darstellung. Leider hast du meinen Beitrag scheinbar völlig falsch verstanden. Ich rede nicht von Dominanz. Da ich hier keine Romane schreiben will, war das nur ein Abriss/Zusammenfassung der wesentlichsten Punkte. Wenn man als Laie hier nicht seine Erfahrungen zusammengefasst äußern darf, wozu bin ich dann hier? Dürfen nur „Experten“ ihr Wissen in Romanen kund tun?
Du darfst doch öffentlich deine Meinung hier kund tun, sonst würde dein Beitrag ja gelöscht werden. Aber du kannst nicht erwarten, dass es kommentarlos so stehen gelassen wird, nein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tatiana
3. Okt. 09:23
Es ist wirklich ein junger Hund! Junge Hunde haben Konfetti im Kopf und brauchen bei allem zugewandt Unterstützung um die menschliche Umwelt zu verstehen. Es braucht hunderte von Wiederholungen um Übungen zu verfestigten und dann muss man das auch noch generalisieren. Der Hund der hier beschrieben wird hat offensichtlich Stress! Daran kann man gut arbeiten und die TE scheint sehr besonnen und vieles richtig zu machen. Hier jetzt wieder die alte Dominaztheorie rauszuholen,die eh völlig überholt ist, ist vollkommen unnötig! Das ist nichts anderes als unfair dem Tier gegenüber und wenn ich dann lese,dass erst der dritte Trainer den Hund mit rigorosen Methoden in den Griff bekommt, gruselts mich! Man kann es nicht oft genug sagen, strafbasiertes Training funktioniert, unbestritten! Aber es macht einfach nichts Gutes mit dem Hund! Es muss nicht immer alles sofort hervorragend klappen, man darf auch mal einen Fehler machen und gemeinsam wachsen. Da wird kein Hund gleich zur Bestie! Heranwachsende Hunde machen alle mal ein Thema auf,dass sich nach kurzer Zeit wieder erledigt hat!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
3. Okt. 09:27
Ich danke euch für eure antworten! Es gibt viele Trainer, viele Arten, unterschiedliche Wege. Ich nehme Tipps auf und werde schauen wie es weiter geht. Heute Abend wollte ich mit ihm los, dann fing es direkt außerhalb des Hofes an. Dann habe ich es abgebrochen. Dann etwas später ist mein Mann mit ihm unterwegs gewesen und er hat nichts gemacht. Gerade eben zur kurzen Geschäftsrunde sind wir zusammen gegangen, der Hund bei mir an der Leine. Nix passiert. Ich vermute, da er heute den ganzen Tag wirklich Schlafen konnte, das es an mir liegt. Da fehlt wohl doch irgendwo Konsequenz/Führung/Liebe die mir bisher nicht aufgefallen ist. Ich werde die nächste Zeit die Dinge begutachten, hinterfragen und und Rückmeldung geben wenn ich den Grund heraus gefunden haben oder mir ein Trainer weiter geholfen hat.
Schau eher, ob von etwas ein wenig zu viel da ist. Grad wenn sehr bemüht ist, es wirklich richtig zu machen, baut man oft unbemerkt ziemlichen Druck auf. Vielleicht bist du auch mehr unter Zeitdruck als dein Mann? Solche Anspannungen spüren die Hunde ja, auch wenn man sie selbst garnicht bewusst wahrnimmt ...