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Silke
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Anzahl der Antworten 93
zuletzt 6. Okt.

Welpe Schnappt/beißt plötzlich und zieht die Lefzen

Hallo Zusammen, ich hoffe auf einen guten Rat :) Unser Bernersennenwelpe ist jetzt 20 Wochen alt. Vor ca. 2 Wochen fing er beim spazieren gehen an, mich von hinten anzuspringen und mein Bein mit seinen Pfoten zu umklammert. Dann beißt er in die Leine, lässt diese nicht mehr los, versucht an mir hoch zu springen und wenn er die Leine nicht im Mund hat Schnappt er richtig nach mir und hat auch schon zum Teil die Lefzen angehoben. Wir gehe normal mit Ihm spazieren, er kann abends frei laufen und mit nem Hundefreund toben. Zuhause wird auch normal mit Ihm gespielt und geübt und er hat seinen benötigten Schlaf. Es ist immer plötzlich das er das macht. Zu Hause ist er der liebste Hund, vor allem zu unseren Kindern. Seit zwei Tagen fängt er damit jetzt auch beim meinem Mann an. Heute hat er meinen Jackenärmel zerrissen weil er von jetzt auf gleich spielen/dominieren keine Ahnung was wollte. Und dann hat er mein Bein umklammert und das erste Mal angefangen zu rammeln. Mein Mann sagt, dass es sich hochgesteigert hat, weil ich mich beim ersten Mal nicht richtig durchgesetzt habe. Kann mir jemand sagen, was ich in der Situation machen kann? Er wiegt jetzt schon über 20kg, das Thema würde ich gerne schnell in den Griff bekommen. Herzlichen Dank Silke
 
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Tatiana
2. Okt. 09:14
Auf wieviel Zeit kommt ihr denn bei den Spaziergängen? Sind das so zwei bis drei Stunden? Und trainiert ihr dabei oder kann er in Ruhe schnüffeln,Pausen machen etc. ? Ich sehe das auf jeden Fall auch so,dass es eine Übersprungshandlung ist. Aber Leine beißen, schnappen etc. sind auch die Klassiker bei Unterforderung. Deswegen würde mich interessieren womit ihr die Zeit füllt. Bei uns war es so,daß Loki ruhiger wurde als wir angefangen haben die Spaziergänge auszudehnen,das Training auf ein-zweimal 10 Min. zu begrenzen und viel zu schauen und zu schnüffeln. Wenn er dich draußen angeht, was machst du dann? Ich hatte hier auch so einen "Übersprungsrammler" Ich habe dann tatsächlich die Pfoten gelöst,ruhig gestreichelt und Kekse gestreut. Das war auch das Signal für mich ,was Ruhiges zu machen. Bei Loki war das immer Stress, kontrollieren wollte der nie! Aus meiner Sicht brauchen junge Hunde Unterstützung bei Stress und keinen Abbruch ohne Alternative. Eure Rasse ist für gewöhnlich sehr anhänglich und menschenbezogen, vielleicht kannst du die Ruheorte nochmal so umstellen,dass er nicht immer hinterher muss? Legt er sich von alleine hin oder schickt ihr ihn auf die Decke? Ruhe hat nur Qualität wenn der Hund das von alleine schafft. Nicht alle Hunde schlafen 18 Stunden, wenn er gemütlich rumliegt ist das auch in Ordnung. Meiner hat in den ersten Monaten wirklich viel zum Kauen bekommen und gerne angenommen. Das hat ihn runtergeholt. Jetzt mit einem Jahr braucht er davon viel weniger.
 
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Sonja
2. Okt. 10:00
Auf wieviel Zeit kommt ihr denn bei den Spaziergängen? Sind das so zwei bis drei Stunden? Und trainiert ihr dabei oder kann er in Ruhe schnüffeln,Pausen machen etc. ? Ich sehe das auf jeden Fall auch so,dass es eine Übersprungshandlung ist. Aber Leine beißen, schnappen etc. sind auch die Klassiker bei Unterforderung. Deswegen würde mich interessieren womit ihr die Zeit füllt. Bei uns war es so,daß Loki ruhiger wurde als wir angefangen haben die Spaziergänge auszudehnen,das Training auf ein-zweimal 10 Min. zu begrenzen und viel zu schauen und zu schnüffeln. Wenn er dich draußen angeht, was machst du dann? Ich hatte hier auch so einen "Übersprungsrammler" Ich habe dann tatsächlich die Pfoten gelöst,ruhig gestreichelt und Kekse gestreut. Das war auch das Signal für mich ,was Ruhiges zu machen. Bei Loki war das immer Stress, kontrollieren wollte der nie! Aus meiner Sicht brauchen junge Hunde Unterstützung bei Stress und keinen Abbruch ohne Alternative. Eure Rasse ist für gewöhnlich sehr anhänglich und menschenbezogen, vielleicht kannst du die Ruheorte nochmal so umstellen,dass er nicht immer hinterher muss? Legt er sich von alleine hin oder schickt ihr ihn auf die Decke? Ruhe hat nur Qualität wenn der Hund das von alleine schafft. Nicht alle Hunde schlafen 18 Stunden, wenn er gemütlich rumliegt ist das auch in Ordnung. Meiner hat in den ersten Monaten wirklich viel zum Kauen bekommen und gerne angenommen. Das hat ihn runtergeholt. Jetzt mit einem Jahr braucht er davon viel weniger.
2-3 Stunden spazieren gehen wären bei nem 20 Wochen alten Hund viel zu viel.
 
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Joe
2. Okt. 10:31
Habe eben so einen langen Text geschrieben und gelöscht ich versuche es nochmal kürzer 😂 dein hund ist in einer phase und wird auch noch öfter dazu kommen sich auszutesten und seinen rang streitig zu machen. Würde er einem anderen hund so distanzlos und grenzüberschreitend begegnen, würde ein sozialisierter hund deinen in die schranken weisen. Daher solltest auch du da schnell, kurz, ruhig aber deutlich drauf antworten. Was du jetzt nicht korrigierst wird später nicht leichter 😅 denke nicht das er unbedingt überfordert ist draußen sind natürlich viele Einflüsse, vielleicht will er dich einfach versuchen in eine andere Richtung zu lenken, vielleicht bist du ihm zu schnell oder zu langsam oder ihn stresst die leine. Auf jedenfall ist seine Reaktion eine Korrektur an dir, die du allerdings nicht zu lassen solltest. Zu Hause ist er natürlich entspannter vielleicht passiert deswegen dort noch nichts aber das könnte sich ändern wenn du jetzt nicht reagierst und er sich in einer stärkeren Position fühlt. Vielleicht hört sich das hart an weil er noch jung ist aber kinder müssen genauso lernen wo die grenzen liegen und testen diese genauso immer wieder aus. Bei ihnen kann man es mit worten aber bei hunden sollte das Körpersprachlich (und für alle sensibelchen ich meine keine schläge) stattfinden. Bei meiner Schwester hat es geholfen ihren Hund am Halsband zu halten ganz ruhig zu bleiben und dann ein paar Sekunden abzuwarten am besten ohne zu reden bis sie ruhig geworden ist. Das muss man dann vielleicht zwei ,drei oder vielleicht auch 20x machen aber bin mir sicher das wird besser wenn du daran konsequent arbeitest. Hast halt keinen Chihuahua deswegen würde ich da wirklich schnell was machen bevor es ausartet. Und ja, der text ist doch zu lang geworden 😂🫢
Die große Schwachstelle an deiner Empfehlung ist halt, dass es zwischen Menschen und ihren Hunden keinen "Rang" gibt. Tatsächlich gibt es nichtmal bei frei lebenden Hunden oder Wölfen diese vermeintliche Rangordnung. Abbruch bei sich aufschaukelndem beschädigendem Verhalten ist ein legitimes Mittel zur Schadensbegrenzung, bleibt aber reine Symptombekämpfung bzw kann das Problem sogar verstärken, wenn die Ursachen und Motivationen dahinter nicht verstanden und verändert werden.
 
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Joe
2. Okt. 10:33
Verrückt, musste gerade nachlesen ob da nicht der Name meines Mannes steht. Der sieht es genau so. Ich werde dennoch schauen das er mehr richtige Ruhephase bekommt. Aber dulden beim spazieren gehen, kann ich es wie du sagst, auch nicht.
Man muss den Unterschied verstehen zwischen Management in der Situation ind Ursachenbekämpfung. Ersteres ist natürlich nötig, führt aber ohne Zweites ins Leere.
 
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Tatiana
2. Okt. 10:35
2-3 Stunden spazieren gehen wären bei nem 20 Wochen alten Hund viel zu viel.
Darum frage ich worauf sie an Zeit kommen. Sie schreibt sie geht zwischen den Uhrzeiten raus und ich bin nicht sicher ob sie jeweils eine Stunde gehen. Meiner ist allerdings zwei Stunden raus in dem Alter und wurde dann deutlich entspannter und hat sich von alleine hinlegen können. Wir haben dann aber ruhige Ecken aufgesucht,geschnüttelt und mal auf Bänken gesessen und ein Keks im Baum versteckt. Uns hat es vor allem geholfen meine Erwartungen bezüglich dessen, was der Hund denn nun alles Lernen und können muss, deutlich herunterzuschrauben.
 
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Joe
2. Okt. 10:38
Ich habe mit sowas gerechnet 🫢 ich habe auch nochmal erwähnt dass mehr schlaf sicherlich auch hilfreich und positiv ist! Natürlich testen hunde an welcher stelle sie stehen und dieses verhalten fängt auch schon spielerisch im welpenalter an und wird auch schon früh und hart von der mutter gemaßregelt. Ja, das hört sich übertrieben an und ich habe es vielleicht übertrieben ausgedrückt aber trotzdem ist es ein hund der sehr groß wird und der grenzen bekommen muss wenn er diese testet. Ich finde es einfach immer am sinnvollsten zu denken wie sich hunde bei so etwas verhalten würden. Eine hundemutter würde sich sicherlich nicht so angehen lassen und schlaf verordnen. Ich habe auch nicht gesagt sie soll ihm jetzt sonst was an tun und zur begleithundeprüfung schicken. Mein rat sollte nur heißen. Ja mehr schlaf ist gut aber unterbinde dieses vergehen an dir weil es einfach frech ist. 🫣 vielleicht hört sich das besser für dich an 😄
In einem gesunden Rudelverband überdrehen die Welpen kaum, weil da die Dynamik und die Rhythmen völlig anders sind. Das ist weitgehend ein Phänomen und Problem im Zusammenleben mit dem Menschen. Gute Hundeeltern massregeln zwar deutlich, aber nicht hart, das haben die einfach nicht nötig.
 
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Silke
2. Okt. 10:38
Ich geh morgen 20min und Mittags 15-25min. Es kommt auf seine Energie an. Diese große Rasse darf nicht so viel spazieren gehen in dem Alter. Wir haben ein kleines Stück da läuft er bei Fuß, was er schon wunderbar kann und dann darf er schnüffeln. Abends wenn er frei ist sitze wir auch mal 40min da und er kann machen was er will, einfach toben oder auf dem Rasen wälzen. Er hat einmal angefangen zu rammeln. Sonst beißt er in die Leine als wenn er spielen will, zerrt, versucht manchmal zu springen. Wird dabei aber "böser" undschnappt halt nach mir wenn ich die Leine packe. Er legt sich alleine hin oder liegt einfach bei uns. Ich bin nachmittags auch mit den Kindern unterwegs, da hat er dann ganz seine Ruhe. Ich war gerade mit ihm, eine kleinere Runde als sonst. Er schnüffelt extrem viel als wenn ne Hündin hier läufig ist, dann fangen die Lefzen an zu zucken und dann ging es los. Ich habe diesmal die Leine losgelassen, mich zu ihm gehockt und ihn beruhig, hammer ist trotzdem erst weiter aufgedreht. Irgendwann hatte er dann eine ruhige Energie. Dann sind wir weiter und dann ging es wieder los.
 
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Silke
2. Okt. 10:41
Beim spazieren gehen muss er sich dennoch an regeln halten wenn er plötzlich in die Leine zieht oder wenn ein Hund/Mensch vorbei kommt. Da hat er aber kein Problem.
 
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Silke
2. Okt. 10:43
Wie schon gesagt, achten wir sehr darauf das er seinen Schlaf/Pausen kriegt und die Kinder ihn nicht stören. Ich werde das aber wie empfohlen genauer beobachten.
 
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Joe
2. Okt. 10:44
Das ist es nämlich. Wir haben ganz klare Regel vom ersten Tag an. Da er so groß wird, gibt es absolut keine Ausnahme. Er lern schnell, ist super lieb und liebevoll aber kann eben auch komplett stur sein. Und er macht es ja eigtl nur bei mir. Wäre es eine alleinige übersprungshandlung, würde er es ja genau so bei meinem Mann machen. Ich werde ihm mehr Ruhe gönnen und die Spaziergänge etwas runterfahren und dann mal gucken ob es daran liegt. Wenn es so bleibt, werden wir uns Hilfe von außen holen. Man kann dem süßen Kerl ja beim wachsen zu gucken. Vielen Dank für die Antworten.
Nein, das müsste nicht auch bei deinem Mann auftreten. Ein Hund ist ja nicht bei jedem Menschen gleich gestimmt, er könnte sich theoretisch bei Gehen mit deinem Mann sicherer und entspannter fühlen oder andersrum Angst vor ihm haben und damit beschäftigt sein. Das sind nur Beispiele, warum das Verhalten variieren könnte. Mehr echte Ruhe fänd ich auch empfehlenswert, dazu aber auch schauen, wie die Spaziergänge ablaufen. Vielleicht würd ihm auch mehr Zeit zum Gucken, Schnüffeln, Beobachten, Verstehen lernen gut tun. Darauf vergessen wir sehr häufig.