Hallo an alle. Ich lese hier schon eine Weile mit und es tut echt gut zu wissen, dass eben nicht jeder Hund, der in der Hundeschule war, mit 1 Jahr perfekt erzogen ist.
Nachdem ich seit Oktober 2021 beim letzten Termin in der Hundeschule war und meine Hündin sich über den Winter echt gemausert hat (sie zerrte nur noch an der Leine, wenn etwas echt krass gut roch) gibt es seit Februar nur Rückschläge.
Luna hat beim 2 Minuten Freilauf im Wald 4 ausgewachsene Rehe direkt neben sich hochgeschreckt, rannte ihnen nach und wir "das Rudel" ihr dicht auf den Fersen und mit Wurst gelockt, um sie wieder einzufangen @_@ fand der Hund wohl super, wie eine gemeinsame Jagd - die Rehe waren längst weg und sicher.
Tja, seitdem ist der Jagdtrieb stärker denn je. In einigen Büchern liest man "Impulskontrolle" in anderen, dass man das Jagen nicht verhindern kann, sondern umpolen muss. Etwa, mit dem Hund "bewusst jagen und schnüffeln" gehen und sofort mit Keks belohnen und ablenken, wenn sie was gefunden hat.
Freilauf geht daher gerade nicht mehr, aber der Hund ist wild auf Hundkontakt. Irgendwie hat sie verinnerlicht, dass jeder, wirklich jeder noch so knurrende, ängstliche oder winzige Hund (auch an der Leine) zum Spielen da ist. Sie zerrt und springt und weder rufen noch Keks interessiert sie.... zumal es hier Kandidaten gibt, die die Hunde an der Leine schnüffeln lassen (ich denke, dass ich hier zunächst mitgemacht habe, weil der Hund am Anfang ja "sozial" werden sollte, hat den Hund falsch gepolt) oder ihre Freiläufer nicht anleinen, wenn deiner an der Leine kommt. Dann rennt dir ein kleffender Dackel nach, während dein Hund dich peinlich dich an der Leine in seine Richtung zieht =____=
In diesem Frühjahr scheint also alles gelernte total versaut.
Der Tipp sich einen Hund zum gemeinsamen Gassigehen zu holen lief auch schief. Die Hunde putschen sich nur hoch, da beide nicht ohne Leine bei uns bleiben und nur nebeneinander her gehen ist halt nur anstrengend. Gassi also wieder alleine.
Nun beginne ich also mit allem von Vorne und habe durch Schule, Bücher und andere Halter mittlerweile zu viel sich widersprechenden Input. Wie machst du es nun richtig, obwohl weniger Denken ja oft mehr bringt.
1. Kein Kontakt an der Leine.
2. Leider nur Freilauf auf der Hundewiese/im Garten, da der Rückruf den Jagdtrieb nicht stoppt (zudem ist ja Rehkidssaison)
3. Spaziergang generell neu lernen, damit der Hund im Wald nicht durchdreht.
4. Leinenführigkeit!!!!!
5. Ach ja, Anti-Giftköder oder Maulkorb wäre auch gut, denn sie kostet seit 3 Monaten wieder alles Mögliche.
Und dann immer diese nervigen Sprüche der Halter dieser älteren Minihunde, die sie alle erst mit4-5 Jahren erworben haben (nichts gegen die Hunde selbst),
"Der muss freilaufen, der braucht das", "der braucht Kontakt", "Hundeschule schon besucht?", "Bindung fehlt" blablablubb .... Leint doch einfach eure Hunde an und lauft gerade an uns vorbei vorbei, bitte.
Es ist gerade so frustrierend. Dabei ist sie mit mir und der Familie (auch Hund meines Bruders) so lieb und toll und es hat Vieles schon gut geklappt.
Kennt es jemand? Den Gedanken, "zum Glück ist der Hundeführerschein hier nicht Pflicht, denn trotz aller Theorie, an lockerer Leine durch eine Innenstadt schlendern kannste vergessen und wozu solltest du das überhaupt je tun"?
Ein Hundehalter sagte mir, es gibt die Pubertät 2.0 und die hält bei manchen Hunden bis zum 2 Lebensjahr an. Also alles nochmal, mit 28 kg an der Leine TT.TT Geduld, Geduld.