Huhu. Du hast da ein Wesen, das allein nicht überleben kann. Ein Baby. Es ist völlig normal, dass sie sich unglaublich aufregt wenn du sie verlässt. In der Natur stirbt ein (menschliches oder hündliches) Baby, wenn es verlassen wird. Ihr ganzer Körper geht in Alarmbereitschaft, wenn das passiert. Sie hat tatsächlich Todesangst.
Mein junger Hund ist kaum älter als deiner. Sie ist uns anfangs auch überall hin gefolgt und legt sich jetzt oft allein in ihr Bett, wo sie auch entspannt wenn wir alle uns in der Wohnung bewegen. Das hat geklappt, weil wir sie nicht zum Alleinbleiben gezwungen haben, sondern nur mit einem Gitter geübt, dass sie auch ein paar Meter entfernt sein kann und trotzdem nichts schlimmes passiert. Durch das Gitter konnte sie uns jederzeit sehen, und das ist wirklich wichtig. Ich lasse Welpen niemals allein zu Hause, das fördert nur spätere Trennungsangst. Du bist da ja von null auf hundert gegangen. Üb erst, dass Nala in einem Raum entspannt, während du in Sichtweite (aber durch ein Kindergitter unerreichbar) deine eigenen Sachen machst. Und wenn das so gut klappt, dass Nala auch dabei schläft...dann kannst du anfangen, mal eine Tür für ein paar Sekunden (!) zu schließen. Dabei sollte Nala anfangs immer etwas zu Kauen haben. Ein gefüllter Kong ist super und wird dir auch Freiräume verschaffen. Kennst du Kongs? Damit kannst du Nala super beschäftigen, wenn du mal eine halbe Stunde Ruhe brauchst.
Zweites Problem, die Stubenreinheit: überleg mal, was bei deinen Eltern anders ist. Kann Nala bei dir vielleicht nicht alleine raus? Oder hast du eventuell mal eine Pfütze übersehen, die nun durch den Geruch eine bestimmte Stelle als "Toilette" markiert? Dagegen hilft sehr, wenn man einen besonderen Urinreiniger aus dem Zoofachhandel besorgt. Lass dich da mal beraten. Nala ist allerdings auch noch so jung, dass Stubenreinheit fast ein Wunder wäre. Sie kann Blase und Darm noch nicht kontrollieren. Da hilft wirklich nur Geduld.
Du klingst von deinem Welpen ziemlich frustriert. Vielleicht kann dir ein Trainer oder eine Welpenschule helfen? Dort wirst du nämlich umringt von Menschen sein, die ganz ähnliche Probleme haben. Ich hab selbst schon Welpengruppen geleitet, und deine Probleme waren da immer zu hören.
Bitte vergiss die Idee, dass Nala "nicht hört" oder keinen "Respekt" hat. Die ist einfach jung und kann die Dinge, die du erwartest, noch nicht. Beobachte sie mal beim schlafen. Du wirst sehen, dass sie im Schlaf noch nuckelt, als würde sie Milch von ihrer Mutter bekommen. Sie ist wirklich noch ein Baby.