Grundsätzlich weiße ich erstmal alle Vorwürfe zurück dass ich etwas falsch mache. Ich gebe ja mein bestes.
Einerseits höre ich dass sie meinen Alltag vorgibt, andererseits mache ich nicht genug mit ihr. Das ist auch irgendwie gegensätzlich.
Ich sollen schauen was ihr Spaß macht und das mit ihr machen, gleichzeitig ist das was ihr Spaß acht scheinbar falsch (rennen, schnüffeln im Wald.)
Da ist es jetzt schon schwer durchzublicken.
Was ihr Spaß macht ist rennen und schnüffeln. Büffeln darf sie auch. Ist halt alles der Jagdinstinkt der bei ihr überwiegt.
Gestern habe ich versucht mit ihr das Hütchenspiel zu machen. Mit viel Geduld. Bei sowas zoomt sie total aus und schaut ins Leere, auch mit Spielzeugen, Gegenständen. Nur einmal hat sie mit mir Apportieren gespielt, und das war zuhause bei ner Nachbarin und deren Hund.
Es tut mir leid, aber mit euren gegensätzlichen Vorschlägen bin ich jetzt etwas verwirrt.
Man kann ja nicht grundsätzlich sagen dass mein Hund in Rumänien unglücklich war. Sie war ein SEHR glücklicher Hund da. Nur weil hier die Hunde anders leben, ist das nicht gleich besser, eben anders.
Wenn ich nicht auf das schaue was meinen Hund scheinbar happy macht, wo soll ich denn dann noch ansetzen?
War gerade wieder 2 Stunden draußen, und sie wollte nicht rein danach. Jetzt kommt sie nicht zur Ruhe. Ich muss eigentlich Arbeiten, kann jetzt nicht noch Decke training machen und dann Kopf spiele.
Sie sitzt nur am Fenster und will raus.
Ich versuch mal, deine vermeintlichen Gegensätze zu entwirren.
1. Nur weil man sein Bestes gibt, ist es nicht unbedingt das Beste. Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Ich will damit aber auf gar keinen Fall sagen, dass du alles falsch machst. Das machst du nicht!
2. Sie gibt den Alltag vor, indem sie entscheidet, wann und wie lange ihr raus geht. Das solltest du ändern. Du entscheidest den Zeitpunkt und die Dauer eurer Spaziergänge und sie sollte sich da anpassen. Punkt!
Aber: es sagte niemand, dass du eure gemeinsame Zeit kürzen sollst, sondern dass du sie ANDERS beschäftigen solltest anstatt "nur" spazieren zu gehen. Mentale Auslastung macht einen Hund viel mehr müde als Spazierengehen. Anstatt morgens 1,5 bis 2 Stunden zu gehen, gehst du nur noch 1 bis 1,5 Stunden und machst zu Hause eine halbe Stunde Kopfarbeit. Oder du gehst halt 2 Stunden, lässt sie aber nicht durchgehend ihr Ding machen, sondern machst während des Spaziergangs (nicht zusätzlich zu Hause) immer mal Suchspiele usw. (Sehr gute Vorschläge kamen von Nadine), übst Grundgehorsam, Aufmerksamkeit, Ruhe (einfach mal auf eine Bank setzen und nichts tun. Wenn deine Hündin sich irgendwann nach vielen Minuten entspannt hinlegt, belohnst du sie) oder entdeckst mit ihr neue Orte (kurze Besuche im Café oder in der örtlichen Sparkasse). Solche Sachen machen müde, lasten aus und senken das Bewegungsbedürfnis (was bei einem Terrier ohnehin nicht so einfach ist).
Dass sie nicht mit dir (mit Spielzeug) spielt, wundert mich nicht. Sie hat nie gelernt, dass es sich lohnt, mit dem Menschen zu arbeiten. Das dauert vielleicht etwas, kann sie aber lernen. Du könntest sie ihr komplettes Futter erarbeiten lassen. Es gibt erst mal nichts mehr in den Napf, sondern nur als Belohnung beim Trainieren und Spielen.
Eure Lebensumstände haben sich geändert. Daher muss sich auch ihr Tagesstruktur ändern. Das erfordert aber Zeit, Geduld und vor allem konsequentes Grenzensetzen.