Also ich lese hier schon eine ganze Weile mit und ich denke mir die ganze Zeit, dass ihr eigentlich wirklich eine tolle Beziehung habt, viel Freiheit, trotzdem Vertrauen. Das ist eben ein anderes Leben und Zusammenleben als meistens üblich. Eine Bekannte von mir lebt im Harz mitten im Wald mit 4 Hunden, da ist es ähnlich, nur dass sie nicht ausschließlich draussen sind. Aber so wie die Spaziergänge ablaufen, das kommt mir sehr bekannt vor. Ich stehe da oft genug etwas fassungslos und gleichzeitig neidisch daneben, es ist einfach anders als die gängige Vorstellung von Gehorsam etc. Ich verstehe diese Vorstellung von Mensch-Hund-Team total und denke, du musst eine sehr individuelle Lösung für euch finden. Das einzige was ja fehlt, ist die Entspannung im Haus. Das ist eben neu für sie, dass sie drin sein muss, und auch für dich. Ich würde es ausprobieren, vom Spaziergang 15 Minuten abzuziehen und statt dessen irgendein Spiel im Haus zu machen, bei dem sie sich ihr Futter erarbeiten muss. Das könnte einfach ein neues Ritual sein. Neue Umgebung, neue Rituale, im Haus, damit das auch ein schöner Ort wird. Ein einfaches Suchspiel vielleicht. Das strengt dich nicht an, und für sie wird es vielleicht doch ein bisschen beim Runterkommen helfen. Ich glaube, es gibt ein Missverständnis bei dir, was Training bedeutet. Das muss nicht aufwendig Zeit und Geld kosten und gleich Hundesport werden, da gibt es ganz einfache Sachen, wo du dich nicht lang einarbeiten musst. Damit kannst du sofort anfangen. Aber egal was du trainierst, das Hauptproblem ist wahrscheinlich deine innere Haltung. Du bedauerst sie, weinst sogar, weil sie nicht raus darf. Das ist ein Kreislauf, ihr schaukelt euch gegenseitig hoch. Es ist eine riesige Umstellung von 24/7 draussen auf das jetzige Leben. Das braucht Zeit. Und sie muss jetzt Grenzen kennenlernen, z.B. dass an der Tür kratzen nicht erlaubt ist. Aber du musst überzeugt davon sein, dass es richtig ist, und das gemeinsam mit ihr aussitzen. Du musst ihr die Gelassenheit im Haus vorleben. Ignoriere sie und hör auf dich schlecht zu fühlen. Mach euch schöne Musik an, telefoniere mit jemandem, mach irgendwas was dich beschäftigt und in gute Stimmung bringt und dir dabei hilft, das Jammern auszublenden. Bei mir ist das z.B. Kochen, wenn läufige Hündinnen in der Nachbarschaft sind und Holmes alle 3 Minuten raus will gibt es bei mir immer sehr aufwendige Gerichte 😅 Alles Gute für Euch, ihr schafft das schon