Sicherheit im Auftreten erlangt man oft automatisch durch das (richtig aufgesetzte) Training.
Klar, die Mensch-Hund-Beziehung muss stimmen, aber darauf sollte ein ordentliches Training ja abzielen, dass genau das danach der Fall ist. Alles andere ist Symptombekämpfung. Für mich bedeutet Training hauptsächlich, die Beziehung zu klären und zu stärken, da sie aus der Zusammenarbeit entsteht. Wäre es die Basis, ohne die kein Training möglich ist, hätte ich bei meiner Ressourcenaggressiven Pflegehündin ein ziemliches Problem gehabt - da die Beziehung nicht vorhanden war und ich auch nicht einfach für mich beschließen kann, wie die Beziehung ist.
Beziehungsweise sie natürlich eine Beziehung zu mir hatte, ohne geht ja nicht, aber durch ihre bisherigen Erfahrungen war diese Beziehung beim Thema Ressourcen "gebrochen".
Ich hab übrigens nicht die Ansicht, dass alles meins ist. Was ich meinem Hund freigegeben habe, darf er behalten und ist seins. Außer es ist/wird gefährlich, zb weil das Spielzeug kaputt gegangen ist. Da die Beziehung stimmt, kann ichs mir dann trotzdem wieder holen (inkl ins Maul fassen, ich achte aber sehr auf meine Körpersprache) bzw er bringt es mir freiwillig (die von Daniela beschriebene Nebenwirkung vom apportiertraining, das wir nicht mal besonders exzessiv betrieben haben). Weil ich für die Sicherheit verantwortlich bin und er sich darauf verlassen kann, dass ich so etwas nicht zum Spaß fordere.
Und in der Beziehung mit meinen Hunden hat diese Ansicht dazu beigetragen, dass sich einige Probleme einfach in Luft aufgelöst haben.
Das ist ziemlich genau das, was ich auch meine, mit dem kleinen Unterschied, dass auch Freigegebenes in letzter Konsequenz "meines" bleibt und ich es jederzeit zurückholen kann, wenn ich es für nötig halte.
Das kann auch einfach nur sein, dass ich Spielzeug waschen will oder er nicht den ganzen Kauknochen auf einmal fressen soll oder ich vergessen hab, ein Medikament ins Futter zu tun.
Im Endeffekt, wenn Training und/oder Beziehung stimmt, sollte Mensch ohne grosses Brimborium alles nehmen können, was er für nötig hält. Dass man den Hund damit nicht schikanieren sollte versteht sich für mich von selbst.
Und auch, dass dieser Idealzustand nicht immer und jederzeit gegeben ist.
Aber es macht sehr viel Sinn, ihn als Ziel und im eigenen Zugang vor Augen zu haben.