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Vanessa
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Anzahl der Antworten 8
zuletzt 1. Juni

Gestresster junghund

Hallo zusammen, wir sind aktuell mit unserem 7 Monate alten Junghund (golden Retriever) etwas "überfordert". Er hat mehrmals am Tag eine Phase, in der er total aufdreht, beißt, knurrt, bellt usw. Meist ist auch schwer zu identifizieren ob es Langeweile oder Stress ist. Unser Hundetrainer sagt, wir sollen ihn in der Box zur Ruhe bringen. Das klappt aber überhaupt garnicht, da bellt er komplett durch (hatte es 15 min. probiert). Auch Kauartikel helfen nichts. Er kaut sie entspannt zuende und danach geht's weiter. Wir gehen oftmals dann noch kurz mit ihm raus - meist auch ohne Erfolg. Habt ihr Tips, wie ihr das handhabt oder was ihr Prophylaktisch macht?
 
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Ronja
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27. Mai 22:00
Hier kann niemand den Hund sehen und damit ist es unmöglich zu erkennen, woher das Verhalten kommt. Wenn der Trainer nur Box sagt, würde ich den schon mal wechseln. Eine Box sollte was Positives sein und nichts, wo der Hund reingezwungen wird, wenn er gerade absolut nicht kann. Versucht herauszufinden, was vor den Phasen passiert. Schreibt es euch auf. Kennt er ein Entspannungssignal? Das wäre vielleicht etwas, muss aber gut aufgebaut werden. Zeigt er sonst Auffälligkeiten im Alltag? (Drin und draussen) Oder sind es „nur“ diese Phasen und sonst ist alles super? Schleckmatte statt Kauartikel wäre noch was. Dich ruhig hinsetzen und ihn langsam und ruhig streicheln, falls er das mag und es ihm hilft. Aber ich würde da wirklich einen guten Trainer:in holen und das anschauen lassen. Die Box bekämpft Symptome, nicht die Ursache. Handeln, bevor es schlimmer wird. Und körperliche Probleme ausschliessen.
 
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Ronja
27. Mai 22:00
Hier kann niemand den Hund sehen und damit ist es unmöglich zu erkennen, woher das Verhalten kommt. Wenn der Trainer nur Box sagt, würde ich den schon mal wechseln. Eine Box sollte was Positives sein und nichts, wo der Hund reingezwungen wird, wenn er gerade absolut nicht kann. Versucht herauszufinden, was vor den Phasen passiert. Schreibt es euch auf. Kennt er ein Entspannungssignal? Das wäre vielleicht etwas, muss aber gut aufgebaut werden. Zeigt er sonst Auffälligkeiten im Alltag? (Drin und draussen) Oder sind es „nur“ diese Phasen und sonst ist alles super? Schleckmatte statt Kauartikel wäre noch was. Dich ruhig hinsetzen und ihn langsam und ruhig streicheln, falls er das mag und es ihm hilft. Aber ich würde da wirklich einen guten Trainer:in holen und das anschauen lassen. Die Box bekämpft Symptome, nicht die Ursache. Handeln, bevor es schlimmer wird. Und körperliche Probleme ausschliessen.
 
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Sylvi
27. Mai 22:11
Habt ihr denn mal versucht mit ihm gemeinsam zur Ruhe zu finden? Zuallererst benötigt er feste Routinen und Tagesabläufe welche ihr festgelegt. Zb nach jedem Training was nicht länger als 10 min dauern sollte wird Pause gemacht. Nach jedem Essen oder auch Gassirunde ist Pause und ruhen angesagt. An diese Routinen müsst ihr ihn gemeinsam gewöhnen. Das heißt in den Ruhezeiten würde ich mich Anfangs noch neben ihn setzen mit einem Buch entweder auf einer Decke oder neben die offene Box. Dort kann er ja erst was zu Kauen oder schlecken bekommen aber es ist Ruhe angesagt. Wenn ich Ruhe will dann muss ich selbst auch Ruhe ausstrahlen. Überlegt euch wie bei euch der Tagesablauf aussehen soll so das der Hund auch seine festen Ruhezeiten bekommt. So haben es unsere Beiden gelernt. Ihr könnt auch euren Trainer zu ner Einzelstunde zu euch nach Hause kommen lassen und er zeigt euch wie ihr da am besten vorgehen könnt.
 
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Sonja
27. Mai 22:14
Also um herauszufinden ob es Langeweile oder Stress ist, bräuchte man mehr Infos. Wie ist euer Tagesablauf bzw. sind eure Strukturen die Woche über? Ausreichend Ruhephasen, ausgewogene Aktivitäten? Umgang mit dem Hund im Alltag (bekommt er z.B. für jeden Mucks Aufmerksamkeit und kann überall hin folgen etc.)? Also mehr Kontext ist nötig. Eigentlich sollte der Trainer da auch mehr zu sagen können als nur Box. Der kennt euch ja besser. Klar kann eine Box ein sicherer, ruhiger Raum sein. Aber nicht einfach so. Wir nutzen die Box auch je nach Situation mal. Aber sie ist auch positiv aufgebaut und keine stille Treppe auf die verbannt wird.
 
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Sonja
27. Mai 23:59
Schau mal in dieses Video. Da ist eine gute Methode zum Entspannungstraining beschrieben. https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-behandeln/
 
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Joe
28. Mai 00:44
Wie die Kollegen schon sagen - um da vernünftige Tips zu geben müssten wir mehr Infos zu eurem Tages- bzw Wochenablauf haben. Wär schön, wenn du dazu noch was erzählen könntest.
 
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Johanna
29. Mai 09:14
Ich hab einen Großspitz- Rüden der ist auch so gewesen. Hundetrainer hat zu mir gesagt, maximal 40 min am Tag spazieren gehen und schauen das er unterm Tag genug Ruhepausen hat, ihm nicht zu stark Hochschaukeln lassen. Ich streu ihm ab und an paar Leckerli auf den Boden, mal hilft es, mal nicht. Bei den Kauartikeln, ist es das gleiche. Mittlerweile döst meiner aber seelenruhig den ganzen Vormittag vor sich hin, wenn die Kleine im KiGa ist und wenn wir im Haus sind. Im Garten nicht. Die Box wurde uns auch empfohlen, aber er liegt lieber unter der Eckbank, für mich ist das in Ordnung. Vielleicht hat dein Hund auch einen Lieblingsplatz?
 
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Mirela
29. Mai 17:40
Würde mir auch erstmal überlegen wie denn euer Tagesablauf so aussieht, meiner war anfangs auch sehr aufgedreht und ist nicht zur Ruhe gekommen. Wir haben gewisse Ruhezeiten eingefügt, anfangs habe ich mit ihm zusammen geruht, damit er auch versteht was jetzt angesagt ist, irgendwann hat er diese Zeiten für sich angenommen und ruht nun alleine, egal ich Staubsauge oder einer andere Aktivität nachgehe. Du musst deinem Hund zeigen was Ruhe bedeutet, das kann dein Hund nicjt von alleine. Kopfarbeit oder eine Schleckmatte hilft auch manchmal, nicjt jeder Hund kommt durch einen Knochen zur Ruhe. Andere Sache die ich angehen würde wäre die Box, ist die richtig aufgebaut worden, also verbindet er die Box denn auch mit Ruhe, also hat er sie als seinen Rückzugsort angenommen oder sieht er die Box eher als Bestrafung? Manche Hunde haben auch einen anderen Lieblingsort, beobachte deinen Hund, welche Orte er in der Wohnung bevorzugt, und auf diesem Ort würde ich das Ruhen üben, zu diesem Ort hat er bereits eine positive Verbindung.
 
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Vanessa
1. Juni 20:58
Danke für eure zahlreichen antworten. Irgendwie wurden mir keine Benachrichtigungen angezeigt... Unser Tagesablauf ist im normalfall so, dass ich zu Hause bin in Homeoffice und online Studium. Mein Freund arbeitet Vollzeit. Er ist seit 2 Wochen aber zu Hause, weil er operiert wurde (das sehe ich evtl. auch als Grund, da es für den Hund eine riesen Umstellung ist, dass auf einmal beide zuhause sind). Ruhen nach dem Essen, habe ich mit ihm von Anfang an gemacht. Anfangs hab ich mich mit ins Schlafzimmer gelegt und abgedunkelt. Mittlerweile macht er selbst seine Pausen. Nur manchmal dreht er Ebene komplett durch. Wir versuchen aktuell herauszufinden woran es liegt. Tagesstruktur haben wir. Morgens stehe ich immer (fast) zur gleichen Zeit mit ihm auf. Ca 7:30 Uhr dann geht's raus, dann essen und danach nochmal Ruhe, das klappt auch immer. Irgendwann (ca. um 10 Uhr) startet er dann in den Tag, wir spielen etwas, trainieren kurz, etc. Auf 11/12 Uhr geht's nochmal raus Dann geht's vor dem Mittagessen (ca. 14 Uhr) nochmal für eine größere Runde raus, dann wieder ruhen. Und je nach Tagesprogramm sind wir manchmal unterwegs oder er bleibt alleine daheim. Meistens bin ich aber zu Hause am Schreibtisch am arbeiten und lernen. Wir haben die Box von Anfang an positiv aufgebaut. Dort gefüttert, Schleckmatte etc. Er ist aber selbst sehr selten rein. Er liegt lieber auf dem Boden irgendwo in der Wohnung. Dort kommt er auch gut zur Ruhe. Wenn wir Besuch haben geht er oftmals ins Schlafzimmer. Das mit der Box werde ich auch nicht nochmal probieren. Werde auch nochmal mit dem Hundetrainer reden, dass ich das nicht in Ordnung finde (er war auch nur die Vertretung zu unserer eigentlichen Trainerin) Das mit dem aufschreiben, was vorher passiert ist ein super Tipp. Wir schreiben zwar auf wann wir draußen waren, wie lange er nen Kauartikel hatte etc. Aber auf die Idee, aufzuschreiben was unmittelbar vor den "Attacken" passiert, bin ich nicht 😂