Ich denke, dass Tierheime etwas flexibler werden und Unterstützung annehmen sollten ( nicht nur finanzielle). Beispiel Gassirunde. In unserem Tierheim treffen sich die "Paten" an 2 Tagen in der Woche um Uhrzeiten, die ein Berufstätiger kaum wahrnehmen kann. Andere Uhrzeiten gibt es nicht. Also ist man als Gassigänger schon raus. Weitere Voraussetzung ist der Sachkundenachweis. Ist der jetzt wirklich so wichtig, wenn man mal 2 Stunden mit einem Hund spazieren gehen möchte? Es gibt als Außenstehender auch kaum die Möglichkeit, die Hunde zu beschäftigen (Kopfarbeit ...). Wenn man ehrenamtlich was machen möchte, ist das gar nicht so einfach.
Auch die Beschreibungen der Hunde sind manchmal schon so, dass man sich gar nicht mehr traut mal nachzufragen. Irgendein Kriterium spricht immer dagegen und so verbaut man sich Interessenten. Beispiel Schäferhündin. Ausschlusskriterium für mich war: darf nur in einem Haushalt ohne Hunde. Da gab es erst keinen Versuch, ob die Hündin mit meinen Hunden nicht doch klar gekommen wäre.
Die Auswahl der Interessierten wird somit im Vorfeld schon fast auf einen Zufallstreffer runtergeschraubt. Es gibt Hunde, die seit 10 Jahren im TH sitzen. Es kann doch nicht sein, dass es für die keinen passenden Menschen gab?!
Die Türen müssen geöffnet werden, um aus einer hohen Auswahl von Interessenten eine Entscheidung treffen zu können und da sollte jeder Interessent einfach nur eine Chance bekommen. Absagen kann man immer.
Es würde reichen, wenn einer ehrenamtlich eine Vorauswahl trifft, aber die Türen müssen geöffnet und die Leute beraten werden.
Eine Begleitung in den ersten Wochen, die auch für Fragen zur Verfügung steht, gäbe nicht nur dem neuen Hundeführer Sicherheit, sondern würde dem Hund auch helfen. Und das ist doch das Ziel.
Vielleicht solltest du bei deinen Überlegungen folgendes bedenken: die Gassizeiten in den Tierheimen sind so gelegt, dass sie in deren Abläufe passen. Während die Hunde draußen sind, werden zum Beispiel Käfige und Ausläufe gereinigt. Sollen das die Angestellten erst machen, wenn du frei hast? Die geforderten Sachkundenachweise haben eventuell rechtliche oder versicherungstechnische Gründe, z. B . bei Listenhunden oder Hunden mit Leinen/ Maulkorbzwang? Außerdem zeigt das Absolvieren dein tatsächliches Interesse. Viele Gassigänger, die ja auch noch von Tierheim eingewiesen werden müssen, verlieren nach 2 x Gassi die Lust. Das macht mehr Arbeit, als es hilft. Warum bist du sicher, dass du die Hunde besser kennst, als die Tierheime, die vielleicht schon mehrfach Vergesellschaftungen versucht haben? Die Türen sind auf, aber frage mal die Tierschützer wie viele Lügen, sie sich jeden Tag anhören müssen. Bevor man urteilt, muss man immer versuchen beide Seiten zu verstehen.