Bei uns ist etwas ähnliches passiert im April diesen Jahres. Im Hundeverein wurde aus unserer üblichen Gruppe ausnahmsweise wegen geringer Beteiligung mal eine zusammengelegte Gruppe gemacht, mit 4 Mensch-Hund-Teams, die ich nicht kannte. Plus 4 Teams aus meiner Gruppe. Während der Stunde, unter Aufsicht von den beiden Trainerinnen, kam es dazu, dass meine Hündin mit einem der mir zuvor nicht bekannten Rüden unerlaubterweise das Toben begann. Dem kleineren Rüden war es aber zu schnell zu viel und er schnappte einmal maßregelnd zu. Leider so unglücklich, dass das Ohr meiner Hündin zerfetzt war und ich wegen extrem starken Blutverlust sofort in die Tierklinik musste. Schön am Samstag zum 4-fachen Satz. Narkose, op, komplizierte Naht, 1.800€.
So, das ganze ist also in Anwesenheit von zwei Trainerinnen passiert, neben der Halterin und mir waren noch 6 weitere Teilnehmer anwesend. Ich habe nie irgendwem irgendwelche Vorwürfe gemacht, für mich war es einfach Pech im Rahmen einer Spielerei, keine Bösartigkeit des anderen Hundes. Und Fakt ist, dass MEIN Hund extrem stark blutend vom Hundeplatz runter ist. Die übliche „fiffty-fiffty“ Kosten-Regelung (beide Hunde im Freilauf) hatte ich also erwartet.
Der Verein wollte erst gar nichts tun: „wir denken, dass du deine Kosten wirst selbst tragen müssen !“ Und hat - weil diese Aussage nun wirklich an Dummheit kaum zu toppen ist - nur unter massivem Druck meinerseits überhaupt den Kontakt zu der Halterin vermittelt.
Die hat sich dann auch noch dümmst-dämlich gestellt, sie wäre mit ihrem Hund auch beim Tierarzt gewesen, ihr Hund hätte nichts und damit wäre die Sache dann doch erledigt? (Ja, ihr habt richtig gelesen).
Ich habe dann auch bei der Frau erheblichen Druck hinsichtlich der Androhung Polizei und Anwalt aufgebaut. Ca. 3 Monate nach dem Vorfall hatte sie endlich ihre Versicherung eingeschaltet. Von der ich außer dass ich meine Schadensmeldung abgegeben hatte dann erstmal nichts weiter gehört hatte. Durch meine weitere Intervention und direkter telefonischer Nachfrage habe ich dann von der Versicherung erfahren, dass sie auf Zeugenaussagen zum Vorfall gewartet haben - und keine abgegeben wurden. Zeugenaussagen waren nötig, weil die Halterin des anderen Hundes eine glatte Lüge zu Papier gebracht hatte.
Der Verein hat also weiter parteiisch mitgemischt und NICHT das Befragen von Zeugen möglich gemacht durch neutrale Vermittlung. Daraufhin bin ich bei meinen Gruppen-Mitgliedern betteln gegangen. Und bei den Trainerinnen. Fehlanzeige. Zwei Trainerinnen haben sich nicht zu einer Zeugenaussage bereit erklärt, 2 Teilnehmerinnen ebenfalls nicht („Ich fürchte, ich kann dir da nicht weiterhelfen!“).
Ein einziger Teilnehmer hat mir tatsächlich geholfen. So habe ich nach geschlagenen 5 Monaten die erwarteten 50 % der Kosten erstattet bekommen und den Rest hat dann (aber halt auch erst dann) meine Tierkrankenversicherung gezahlt.
Was ich dir also raten möchte: erstens fackel nicht lange, und suche dir anwaltliche Hilfe.
Zweitens: sichere dir bereits jetzt die Adressen von Zeugen und erbitte dir am besten auch bereits jetzt schon Zeugenaussagen, formlos z.B. per Email.
In meinem Fall ist alles so absurd abgelaufen, dass ich wirklich dachte, ich wäre im falschen Film.
Alles Gute für euch!