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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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SandrA
13. Feb. 08:59
Es ist ein schleichender Prozess und ich gehe fremden Hunden auch weiterhin großräumig aus dem Weg. Aber wo er früher aus 20 Meter Entfernung mit Laserfokus den vorbeigehenden Staatsfeind in Hundeform fixiert hat, schaut er jetzt auch mal kurz weg oder wie gestern, schnüffelt mal ein bisschen rum. Ich werte das aber schon als großen Erfolg. Das Knurren seiner Freundin gegenüber, die ihm regelmäßig auf die Pelle rückt war so das erste Zeichen, dass da was passiert in seiner Kommunikation. Von frei laufen lassen und auf Distanz moderieren wie bei Joe sind wir meilenweit entfernt (das wäre aber durchaus das gewünschte Ziel). Aber es läuft und verbessert sich kontinuierlich seit etwa 3 bis 4 Monaten. Seitdem sind wir aber auch im Schäferhundverein, da besteht sicher ein Zusammenhang. Irgendwie versteht man ihn da glaube ich ganz gut und kann mich dementsprechend auch anleiten, ihn produktiv zu führen (davor habe ich es eher trotz größter Bemühungen kontraproduktiv gemacht. Ich würde diese Führung auch durchaus als teilweise Entmündigung bezeichnen. Und das braucht mancher Charakter einfach. Wenn die soziale und territoriale Motivation zum Beispiel sehr hoch ist). Und das Erwachsenwerden und Ruhe im Testosteronhaushalt tut sein Übriges.
Ja, so läuft es bei uns auch😄
Müssen wir auf engem Raum passieren, schleicht und glotzt Neo auch geduckt neben mir her; aber immerhin explodiert er nicht mehr solange sein Kopf auf Höhe meiner Oberschenkel bleibt.
Freilauf und auf Distanz moderieren wäre für uns auch das ideale Ziel und ich denke, wir sind ebenfalls auf einem guten Weg.
Das Spannungsfeld zwischen Entmündigen und Vertrauen in Neos Fähigkeiten, eine Situ angemessen zu lösen ist für mich ebenfalls eine große Herausforderung.
Total spannend, Deine Erfahrungen😊
 
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Julia 🐾Nero
13. Feb. 09:04
Ja, so läuft es bei uns auch😄 Müssen wir auf engem Raum passieren, schleicht und glotzt Neo auch geduckt neben mir her; aber immerhin explodiert er nicht mehr solange sein Kopf auf Höhe meiner Oberschenkel bleibt. Freilauf und auf Distanz moderieren wäre für uns auch das ideale Ziel und ich denke, wir sind ebenfalls auf einem guten Weg. Das Spannungsfeld zwischen Entmündigen und Vertrauen in Neos Fähigkeiten, eine Situ angemessen zu lösen ist für mich ebenfalls eine große Herausforderung. Total spannend, Deine Erfahrungen😊
Vertrauen und Zulassen fällt mir auch sehr schwer. Ist aber ein Teil des Prozesses, den ich komplett vergessen habe zu erwähnen!
Dabei habe ich aber tatsächlich Hilfe von außen gebraucht und bekommen.
Selber wäre ich da nicht aus meiner Angst gekommen.
Da haben mich Trainer, neue Freunde mit Hunden und jetzt die Dogwalkerin sehr unterstützt.
Es ist ein Risiko, das man eingehen muss, wenn man sich und seinen Hund nicht komplett von der Welt abschotten will.
Um die Brücke zu den Kleinhunden zu schlagen.
Es ist ein Risiko, dass man sicher nicht zuerst bei einem Chihuahua oder Toypudel eingeht.
 
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Amelie
13. Feb. 09:19
Das ist in diesem bestimmten Fall ( Kleinhund läuft angeleint auf einer Straßenseite und Großhund kommt von der anderen Straßenseite und greift zu) aber nicht dein Ernst oder? Also gerade bei diesem speziellen Fall gibts nach den Erzählungen null Interpretationsmöglichkeiten. Das Dumme ist, dass vor allem der Führer des großen Hundes schlicht gepennt hat. Ich hau noch mal ein Beispiel raus. Tatsächlich eine der wenigen wirklich kibbeligen Situationen, die ich je erlebt habe. Ich laufe mit meinen Hunden 35kg und 6 kg die Rheinwiesen runter. Meine unangeleint. Sehe in einiger Entfernung ein jagendes Rudel Hunde... denke mir noch "armer Hase"... Die Runde ist lang, also war ich ca 1 Std nach Spaziergangbeginn wieder ungefähr am Ausgangspunkt. Die jagende Meute hatte ich bis dahin völlig vergessen. Bis... Verdammte Scheiße die Köter auf uns zugerannt kamen. Mein Großer stand nur da. Die Köter suchten ja nen Hasen... ist dir klar, wie schnell ein 6kg Hund zum Hasen werden kann? Meine Kleine hat einige Sekunden überlegt, ob sie flüchten soll. Gott sei dank ist sie stehen geblieben. Wäre sie los gelaufen, wäre sie Sekunden später von der Meute zerrissen worden. Wenn du jetzt denkst ich übertreibe... nö.. ich bin so abgebrüht was Hunde angeht, wie man nur sein kann. Und ich hoffe zu meinem Beispiel fällt dir kein altkluger Spruch ein. Gegen 15 jagende Köter machste nämlich nix.
Danke! An der Leine des großen Hundes war eine Dame mit einem „tutnix“ und ein „das hat der ja noch nie gemacht“. Als Außenstehende kann ich sagen, dass seitens der Besitzerin des kleinen Hundes kein Fehler gemacht wurde. Wie auch? Sie hat den Hund gar nicht kommen sehen. So schnell konnte sie gar nicht reagieren, als ihr Hund sich vor Panik losgerissen und auf die Straße gerannt ist. Aber klar, Schuld haben immer die anderen laut Threadsteller.
 
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Matthias
13. Feb. 09:20
Also, ich erlebe hier oft, das die kleinen Hunde die Pöbler sind. Das ist hier in meiner Siedlung so. Viele haben kleine Hunde, die sofort anfangen zu bellen und in die Leine zu springen, wenn sie uns sehen. Dabei hatte Yuna noch nie mit denen zu tun. Ich sehe auch, das da auch kein Training statt findet. Da wird dann der Stoppknopf der Flexileine gedrückt und der hund hinterher geschliffen. Das ist jetzt natürlich subjektiv und aus meiner Sichtweise, wie ich das hier erlebe. Auch bin ich dann immer die, die ausweicht oder die Strassenseite wechselt. Ich weiss, das es für manch kleinen Hund beängstigend sein kann, wenn ein grösserer auf ihn zu kommt. Wäre ja ähnlich wenn ein Pferd Godzilla treffen würde🤣 trotzdem glaube ich nicht, das jetzt alle kleinen hunde hier in der Siedlung alle schlechte Erfahrungen gemacht haben. Manche haben eben eindeutig keine Lust auf Training. Daran zu erkennen an der Aussage eines HH: mein Hund mag kein Halsband und Geschirr. Deswegen lässt er ihn nakig rumlaufen. Hört aber auf nix und belästigt andere Hunde. Es ist mir ein Rätsel, wie man so durch die Welt gehen kann...
Ich kann Dir zu 100 Prozent zustimmen. Meine beiden Huskies sind die Ruhe selbst. Ich bin derjenige, der die Straßenseite wechselt oder Abstand bzw. die Leine kurz hält und trotzdem fängt fast jeder kleine Hund schon von Weitem an zu kläffen.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Feb. 09:20
Man kann Interaktionsmuster aber nicht anhand von ein paar Sätzen realistisch auswerten und interpretieren. Es fehlen jede Menge weitere Informationen zur konkreten Situation und ohne Nachfragen, wird das Fehlende durch eigene Vorstellungen zur Situation ersetzt. Dass der Analysierte sich dann falsch analysiert und kategorisiert fühlt ist doch vollkommen logisch. Dann auf der eigenen Interpretation zu beharren verhärtet doch nur die Fronten anstatt in den Austausch zu kommen. Ich finde das sehr übergriffig. Grundsätzlich finde ich Deinen Impuls, das eigene Verhalten und die eigenen Anteile am Verlauf einer Situation selbstkritisch zu reflektieren im Übrigen wichtig und hilfreich.
Ich bilde mir ein, relativ häufig zu erwähnen, dass man ohne detaillierte Informationen keine vernünftigen Einschätzungen von Abläufen und Hergängen abgeben kann.

Und ich meinte auch nicht, dass ich irgendwelche Beispiele hier auswerten kann, sondern dass die Beteiligten sie unter dem Aspekt des möglichen eingenen Zutuns und Einflusses auswerten sollen.

Vielleicht kam das missverständlich rüber, weil ich dazu recht nachdrücklich so ne Art Advokatus Diaboli spiele, weil ich den Eindruck habe, dass die Opfer-Mentalität und die Sichtweise beliebt sind, dass man für sein Handeln aus der Verantwortung ist, sobald ein anderer Hund ungefragt daher kommt.

Und ein paar allgemeine Punkte gibt's trotzdem, die auf ähnliche Situationen überwiegend zutreffen - Leine verkompliziert in sehr vielen Fällen den Kontakt; angespannter, nervöser, ängstlicher Halter verkompliziert so gut wie immer den Kontakt; frontale Offensive gegen Ankömmlinge verkompliziert und eskaliert oft den Kontakt...immer ärgerlich zu wiederholen "Ich will aber keine Kontakte!" und "Es haben keine Kontakte vorzukommen!" hilft nicht dabei, die trotzdem vorkommenden Kontakte gut zu händeln...
 
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Amelie
13. Feb. 09:21
Ich betrachte Interaktionsmuster realistisch und analytisch. Wenn man willens und fähig ist, seine Anteile an und Einflüsse auf Interaktionen selbstkritisch zu reflektieren, stellt man fest, dass man sehr häufig aktiv an der Entwicklung dieser Abläufe beteiligt war.
Du kannst Interaktionsmuster gerne realistisch und analytisch beurteilen. Aber ich halte es für ziemlich vermessen eine Interaktion beurteilen zu wollen, die Du schlicht nicht gesehen hast. Aber wie gesagt, alleine schon der Eingangspost zeigt ja Dein Narrativ. Da wundern mich solche Antworten nicht mehr 😂
 
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Amelie
13. Feb. 09:23
Man kann Interaktionsmuster aber nicht anhand von ein paar Sätzen realistisch auswerten und interpretieren. Es fehlen jede Menge weitere Informationen zur konkreten Situation und ohne Nachfragen, wird das Fehlende durch eigene Vorstellungen zur Situation ersetzt. Dass der Analysierte sich dann falsch analysiert und kategorisiert fühlt ist doch vollkommen logisch. Dann auf der eigenen Interpretation zu beharren verhärtet doch nur die Fronten anstatt in den Austausch zu kommen. Ich finde das sehr übergriffig. Grundsätzlich finde ich Deinen Impuls, das eigene Verhalten und die eigenen Anteile am Verlauf einer Situation selbstkritisch zu reflektieren im Übrigen wichtig und hilfreich.
Ganz genau. Eine Interaktion zu beurteilen, die man nicht gesehen hat, ist einfach vermessen. Das würde sich kein Hundetrainer der Welt zutrauen, aber Joe Cool aus Dogorama schon. Das sagt natürlich auch viel darüber aus, wie sehr man sich und seine eigenen Kompetenzen hinterfragt.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Feb. 09:57
Also, er ist nicht auf Tempo. Aber er ist recht groß und wenn er trabt, ist das für mich recht schnell. Trigger ist meistens schwarz, egal ob Rüde oder Hündin. Er wurde mehrfach von schwarzen Hunden angegriffen. Und ja, manchmal löse ich selbst mit aus, bin mir dessen dann aber bewusst und verlasse mit ihm die Situation, bevor sie wirklich entsteht. Ansonsten verhält er sich mit anderen an der Leine, wenn ich nicht dabei bin, genauso. Unsere Trainerin sagte, umso entspannter er ist und wenn er dann auch noch für deeskalierendes Verhalten immer wieder gelobt wird, dann wird er das häufiger einsetzen. Ob nun wirklich auch bei Hundebegegnungen beweifel ich allerdings auch 😅
Oh, das Tempo-Problem hab ich mit Guinness auch!
Wenn wir schlendern ist alles fein, sobald ich schneller gehe muss er entweder ganz blöd zippeligen Schritt gehen oder traben, wobei ich für seine natürliche Trabgeschwindigkeit joggen müsste.
Mühsam für uns beide (und mit ein Grund, warum ich den Freilauf so schätze).
Ich bemühe mich inzwischen, nicht immer nur ihn zu korrigieren, sondern selber so zu gehen, dass es für uns beide halbwegs klappt.

Generelle Entspannung zu fördern ist immer gut, bitte bedenke aber auch, dass du mit Belohnen erstmal nur das Verhalten und nicht die innere Verfassung verstärken kannst.
Ob das Verhalten dann quasi rückwirkend auch die Verfassung beeinflusst (weil es zB zu den entspannenden Beschäftigungen gehört), muss man im Einzelfall beobachten.

Ich persönlich würde aber gerade für Entspannung viel weniger auf Verstärkung im Sinne der Konditionierung setzen, sondern darauf, dem Hund generell und überhaupt einen entspannungsfördernden Alltag zu bieten.


Für direkte Massnahmen in den Begegnungssituationen müsste man wiederum die aktuellen Abläufe genauer kennen.

Die Klassiker wie rechtzeitig den nötigen Abstand schaffen, abgewandte Seite, Bögen etc sind immer empfehlenswert (sofern man überhaupt so nahe ran kommt).

Abgesehen davon würd ich zu einer konkreten Management-Strategie für Eskalationssituationen raten, damit man denen die Faktoren der Überforderung und Hilflosigkeit nimmt.
Wenn du einen Plan hast, wie du damit umgehst, wenn es soweit kommt, nimmt das schon mal Einiges an Druck raus.

Dann achten auf das eigene Tempo, nicht hektisch sondern eher langsamer und orientierter werden.

Nicht viel reden, mehr Handzeichen und Körpersprache.
Darauf achten, welche Position zum Fremdhund du einnehmen musst, um Bokar weniger auszulösen.
Unsere Trainerin meinte Geste, bei ihr hilt es, wenn sie den Fremdhund nicht ansieht und von der Körperposition nicht in dessen Richtung ausgerichtet ist, sondern sich eher etwas zu Ihrem Hund "eindreht".

Den eigenen Hund möglichst wenig antagonisieren, sondern mit ihm zusammen bewältigen.
Also, Bewegungsabläufe finden, die euch flüssig und ohne grosses Zanken und Kräftemessen um die Begegnungen rumkommen lassen.

"So tun als wär nix".
Neben all dem Oberen (und was es sonst noch an für euch Sinnvollem gibt) hilft es, sich um die Einstellung "Nö, gibt gaaaasrnix, worüber wir uns aufregen müssten" zu bemühen und innerlich ein bisschen so zu tun, als gäb es das Problem nicht oder als wär es schon bewältigt.
Quasi den Idealzustand visionieren.
Hilft einerseits beim Entspannen und andererseits dabei, lösungs- anstatt problemorientiert ranzugehen.

Ich bin in alle dem auch noch lang nicht so gut wie ich gerne wäre, macht aber trotzdem ganz viel Sinn.
 
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Christa
13. Feb. 09:59
Das ist in diesem bestimmten Fall ( Kleinhund läuft angeleint auf einer Straßenseite und Großhund kommt von der anderen Straßenseite und greift zu) aber nicht dein Ernst oder? Also gerade bei diesem speziellen Fall gibts nach den Erzählungen null Interpretationsmöglichkeiten. Das Dumme ist, dass vor allem der Führer des großen Hundes schlicht gepennt hat. Ich hau noch mal ein Beispiel raus. Tatsächlich eine der wenigen wirklich kibbeligen Situationen, die ich je erlebt habe. Ich laufe mit meinen Hunden 35kg und 6 kg die Rheinwiesen runter. Meine unangeleint. Sehe in einiger Entfernung ein jagendes Rudel Hunde... denke mir noch "armer Hase"... Die Runde ist lang, also war ich ca 1 Std nach Spaziergangbeginn wieder ungefähr am Ausgangspunkt. Die jagende Meute hatte ich bis dahin völlig vergessen. Bis... Verdammte Scheiße die Köter auf uns zugerannt kamen. Mein Großer stand nur da. Die Köter suchten ja nen Hasen... ist dir klar, wie schnell ein 6kg Hund zum Hasen werden kann? Meine Kleine hat einige Sekunden überlegt, ob sie flüchten soll. Gott sei dank ist sie stehen geblieben. Wäre sie los gelaufen, wäre sie Sekunden später von der Meute zerrissen worden. Wenn du jetzt denkst ich übertreibe... nö.. ich bin so abgebrüht was Hunde angeht, wie man nur sein kann. Und ich hoffe zu meinem Beispiel fällt dir kein altkluger Spruch ein. Gegen 15 jagende Köter machste nämlich nix.
Den Jäger anrufen und TH anzeigen wenn möglich 🥵
 
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Nina &
13. Feb. 09:59
Ich kann Dir natürlich nur von meinen Erfahrungen/Beobachtungen und meinem Wissen erzählen. Bestätigungen mit z. B. Leckerchen verstärken das Verhalten, welches er gerade zeigt. Wichtig dabei ist dennoch, dass er die Möglichkeit hat, selber nachzudenken, also Zeit geben. M.E. ist super wichtig, immer in der Kommunikation zu bleiben. Also nicht: Toll, Leckerchen geben und weitergehen. Sondern:Toll, mit Leckerchen verstärken und abwarten/kommunizieren, ob auch verstanden/verarbeitet wurde. Der letzte Schritt wird gerne übergangen. Da Hunde Situationsabhängig lernen, wird das bei Hundebegegnungen, wenn die Hunde bereits kommunizieren, zunächst erst mal nur mit einem Kommando funktionieren. Bokar sieht Hund, Du gibst das entsprechende Kommando, Bokar führt es aus, Du verstärkst, lässt nachdenken. Jedes Mal, wenn ihr einen Hund seht, musst Du genau gleich handeln bis es so aussieht: Bokar sieht Hund, zeigt von sich aus das Verhalten und fertig. Hin und wieder noch mal verstärken 😉, bis das Verhalten generalisiert ist. Über eins musst Du Dir dabei im Klaren sein: es ist ein antrainiertes Verhalten und hat nichts mit der intuitiven hündischen Kommunikation zu tun. Es ist eine menschliche Lösung die aber sicherlich helfen kann in die hündische Kommunikation als Lösung mit übernommen zu werden.
Du meinst also quasi, wenn wir einen Hund sehen, das Kommando z.b "Schnüffeln" und dann belohnen? Das mache ich tatsächlich nicht so, weil ich ihm kein Kommando antrainieren will, sondern sein Verhalten ändern möchte.
Er zeigt dieses Verhalten manchmal von selbst, manchmal fixiert er und ich sag nur "na" und er wendet den Blick ab.
Er muss ja irgendwie lernen, dass er mit deeskalierendem Verhalten den gleichen Erfolg haben kann, als wenn er nach vorne geht.