Also, er ist nicht auf Tempo. Aber er ist recht groß und wenn er trabt, ist das für mich recht schnell.
Trigger ist meistens schwarz, egal ob Rüde oder Hündin. Er wurde mehrfach von schwarzen Hunden angegriffen.
Und ja, manchmal löse ich selbst mit aus, bin mir dessen dann aber bewusst und verlasse mit ihm die Situation, bevor sie wirklich entsteht.
Ansonsten verhält er sich mit anderen an der Leine, wenn ich nicht dabei bin, genauso.
Unsere Trainerin sagte, umso entspannter er ist und wenn er dann auch noch für deeskalierendes Verhalten immer wieder gelobt wird, dann wird er das häufiger einsetzen. Ob nun wirklich auch bei Hundebegegnungen beweifel ich allerdings auch 😅
Oh, das Tempo-Problem hab ich mit Guinness auch!
Wenn wir schlendern ist alles fein, sobald ich schneller gehe muss er entweder ganz blöd zippeligen Schritt gehen oder traben, wobei ich für seine natürliche Trabgeschwindigkeit joggen müsste.
Mühsam für uns beide (und mit ein Grund, warum ich den Freilauf so schätze).
Ich bemühe mich inzwischen, nicht immer nur ihn zu korrigieren, sondern selber so zu gehen, dass es für uns beide halbwegs klappt.
Generelle Entspannung zu fördern ist immer gut, bitte bedenke aber auch, dass du mit Belohnen erstmal nur das Verhalten und nicht die innere Verfassung verstärken kannst.
Ob das Verhalten dann quasi rückwirkend auch die Verfassung beeinflusst (weil es zB zu den entspannenden Beschäftigungen gehört), muss man im Einzelfall beobachten.
Ich persönlich würde aber gerade für Entspannung viel weniger auf Verstärkung im Sinne der Konditionierung setzen, sondern darauf, dem Hund generell und überhaupt einen entspannungsfördernden Alltag zu bieten.
Für direkte Massnahmen in den Begegnungssituationen müsste man wiederum die aktuellen Abläufe genauer kennen.
Die Klassiker wie rechtzeitig den nötigen Abstand schaffen, abgewandte Seite, Bögen etc sind immer empfehlenswert (sofern man überhaupt so nahe ran kommt).
Abgesehen davon würd ich zu einer konkreten Management-Strategie für Eskalationssituationen raten, damit man denen die Faktoren der Überforderung und Hilflosigkeit nimmt.
Wenn du einen Plan hast, wie du damit umgehst, wenn es soweit kommt, nimmt das schon mal Einiges an Druck raus.
Dann achten auf das eigene Tempo, nicht hektisch sondern eher langsamer und orientierter werden.
Nicht viel reden, mehr Handzeichen und Körpersprache.
Darauf achten, welche Position zum Fremdhund du einnehmen musst, um Bokar weniger auszulösen.
Unsere Trainerin meinte Geste, bei ihr hilt es, wenn sie den Fremdhund nicht ansieht und von der Körperposition nicht in dessen Richtung ausgerichtet ist, sondern sich eher etwas zu Ihrem Hund "eindreht".
Den eigenen Hund möglichst wenig antagonisieren, sondern mit ihm zusammen bewältigen.
Also, Bewegungsabläufe finden, die euch flüssig und ohne grosses Zanken und Kräftemessen um die Begegnungen rumkommen lassen.
"So tun als wär nix".
Neben all dem Oberen (und was es sonst noch an für euch Sinnvollem gibt) hilft es, sich um die Einstellung "Nö, gibt gaaaasrnix, worüber wir uns aufregen müssten" zu bemühen und innerlich ein bisschen so zu tun, als gäb es das Problem nicht oder als wär es schon bewältigt.
Quasi den Idealzustand visionieren.
Hilft einerseits beim Entspannen und andererseits dabei, lösungs- anstatt problemorientiert ranzugehen.
Ich bin in alle dem auch noch lang nicht so gut wie ich gerne wäre, macht aber trotzdem ganz viel Sinn.