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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Katrin
3. Feb. 12:04
Ich mags das wiederum nicht. Aber am Ende kann ja jeder machen wie er will und vor allem findet ja jeder in der hundewelt auch die passenden Besitzer dafür. Ich liebe meine hundeschule und habe dort nur gute Erfahrungen gemacht, daher funktioniert dieser Weg für mich gut. Ich versteh aber auch jeden, der es anders macht. Wenn alle gegenseitigen Respekt zeigen kommen auch alle miteinander aus.
Mit mögen hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Umweltsicherheit und einen in Kommunikation geschulten Hund erhalten ich dann wenn ich ihn täglich Erfahrungen machen lasse, hauptsächlich positive. Das ist das was ich als meine Aufgabe ansehe. Begegnungen egal ob gewollt oder ungewollt stets positiv zu beenden, ganz besonders in der Welpen und Junghundezeit. So viel Vorsicht wie nötig bei soviel Kontakt wie möglich. Das führt für mich zu einem Hund der mit Fremdhunden kein Problem hat, auch nicht mit Angstpöblern.
 
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Steffi
3. Feb. 12:09
Mit Einschränken habe ich mich unter Anderem auf viele Beiträge hier bezogen, wo mit der Begründung der "Zerbrechlichkeit" von Kleinhunden nochmal extra auf Rücksichtnahme und Kontaktunterbindung bestanden wird. Natürlich muss man diese Kreatürchen schützen, wenn sie denn schon vorhanden sind. Aber der Zugang, sich erst absichtlich was bereits Vorgeschädigtes zuzulegen und dann von Anderen zu verlangen, extra vorsichtig zu sein, damit es nicht noch mehr Schaden nimmt, der Zugang stimmt für mich überhaupt nicht.
Kreatürchen wenn sie denn schon da sind😵‍💫? Wer mit kleinem Hund hat bei dieser destruktiven Wortwahl denn Lust auf Austausch..Oder geht's Dir nicht darum?
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:10
Meine Huschu Zeit war sehr kurz und ganz besonders von Welpenkursen halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Sozialisierung betreibe ich täglich im Alltag, draußen und unter echten Bedingungen. Sukis erster Fremdhundekontakt war hier kurz nach ihrem Einzug (8W., knappe 7kg Welpengewicht) mit einer über 40kg schweren Dogo Argentino Hündin die wir an der Straße getroffen haben. Das Ergebnis war ein vollgesabberter aber glücklicher Labbiwelpe. Die Hündin hätte ihr problemlos Knochen brechen können. Hund und Halter waren mir unbekannt. Ich finde auch heute noch solche Begegnungen wichtig. Leider hört man ja ständig das Fremdhundkontakte, ganz besonders an der Leine, was schlechtes oder gar gefährliches sind. Das können sie sein, wenn sie nicht abgesprochen sind und man Hunde nicht einschätzen kann. Ein kleines Restrisiko hat man aber immer, auch bei befreundeten Hunden.
Meine Hündin durfte den Beaglewelpen meiner Schwester auch gleich mit 10 Wochen kennenlernen und die beiden sind mittlerweile ein cooles Freundschaftspaar. Meine wiegt 28kg, der Beaglewelpe wog damals knapp 5kg. War gar kein Thema. Sie war einfach vorsichtiger, hat der kleinen aber auch beigebracht wie man sich höflich benimmt. Meine Schwester kannte Bathilda aber eben auch. Das war ein großer Vorteil.
 
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Elena
3. Feb. 12:11
Mit mögen hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Umweltsicherheit und einen in Kommunikation geschulten Hund erhalten ich dann wenn ich ihn täglich Erfahrungen machen lasse, hauptsächlich positive. Das ist das was ich als meine Aufgabe ansehe. Begegnungen egal ob gewollt oder ungewollt stets positiv zu beenden, ganz besonders in der Welpen und Junghundezeit. So viel Vorsicht wie nötig bei soviel Kontakt wie möglich. Das führt für mich zu einem Hund der mit Fremdhunden kein Problem hat, auch nicht mit Angstpöblern.
Ja aber das kann man ja eben auch in der hundeschule machen wenn man regelmäßig geht. Dementsprechend seh ich da kein Problem.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:12
Nur weil es etwas schon länger gibt, heisst es nicht, dass es gut oder gesund ist. Und du kannst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Urtyp bzw Arbeitstyp des Chihuahua und jeder anderen Kleinhunderasse gesünder, robuster und tw etwas größer war als die aktuellen Schosshundversionen. Das ergibt sich alleine schon aus der Tatsache, dass zB die modernen Chis viele gesundheitliche Probleme haben und oft nichtmal mehr ohne Kaiserschnitt gebären können. Etliche Andere sind inzwischen ebenfalls brachyzephal, haben Augen- und Gelenksprobleme etc. Solche Tiere wären "früher" durch natürliche Auslese aus der Fortpflanzung gefallen. Nicht umsonst zählt ein Grossteil der Kleinhunde zu den Qualzuchtrassen. Die Herkunft des Chi in Mexiko ist übrigens nicht gesichert, es gibt auch Hinweise für eine Abstammung aus dem Mittelmeerraum.
Zu den Rassen gibt es auch oft alte Zeichnungen wie die mal aussahen - meilenweite Unterschiede…
 
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Marina
3. Feb. 12:17
das kann frustrierend sein, vor allem wenn es die kleinhundehalter nicht ernstnehmen.

bitte halt es für deine hunde schon alleine durch, oder melde das deinem hisigen ordnungsamt. mehr kann man nicht machen.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:20
Kreatürchen wenn sie denn schon da sind😵‍💫? Wer mit kleinem Hund hat bei dieser destruktiven Wortwahl denn Lust auf Austausch..Oder geht's Dir nicht darum?
Destruktiv ist die Zucht und der absichtliche Kauf dieser armen Geschöpfe.
Wenn es dir missfällt, dieses Drama als das zu benennen, was es ist, ist das dein Bier, ich beschönige dazu trotzdem nichts.
 
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Cordula
3. Feb. 12:21
Mit Einschränken habe ich mich unter Anderem auf viele Beiträge hier bezogen, wo mit der Begründung der "Zerbrechlichkeit" von Kleinhunden nochmal extra auf Rücksichtnahme und Kontaktunterbindung bestanden wird. Natürlich muss man diese Kreatürchen schützen, wenn sie denn schon vorhanden sind. Aber der Zugang, sich erst absichtlich was bereits Vorgeschädigtes zuzulegen und dann von Anderen zu verlangen, extra vorsichtig zu sein, damit es nicht noch mehr Schaden nimmt, der Zugang stimmt für mich überhaupt nicht.
Aber worum geht es dir dann in dem Thread hier? Dass es schlimm ist, dass es diese Qualzuchten gibt? Na klar ist es das, das ist unerträglich, da sind sich wohl die allermeisten einig. Aber das hat doch nichts damit zu tun, dass man ihnen wie allen anderen Hunden auch den nötigen Schutz bietet und Rücksicht entgegenbringt, egal ob es mehr oder weniger als bei anderen ist. Und man muss schon tatsächlich etwas vorsichtiger sein, wenn sehr unterschiedliche Gewichtsklassen zusammen sind, auch wenn alle im Umgang miteinander geübt sind. Wenn Holmes mit seiner Weimi-Freundin unterwegs ist, mache ich auch mal schneller eine Pause, wenn es zu wild wird und sie doch mal anfängt über ihn drüber zu rumpeln. Wenn wir einen neuen Hund in dieser Größe kennenlernen schaue ich auch genau, ob es klappt, und wenn ich das Gefühl habe, das wird zu unkontrolliert, bitte ich auch den Halter des größeren Hundes, seinen zurückzunehmen, damit alle eine Pause bekommen. Natürlich nehme ich dann auch Holmes gleichzeitig zu mir. Ist das dann schon besondere Rücksichtnahme, die ich da fordere? Wahrscheinlich. Aber was ist schlimm daran? Umgekehrt nehme ich auch Holmes sofort zurück wenn mich jemand darum bittet.
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:22
Genau so ist es, und meine Erfahrungen decken sich mit deinen. Diese "verharmlosung" der kleinen Hunde wird aber auch oft von sogenannten "Fachleuten" wie auch Ämter/Gesetze gefördert. Wie z.B. hier in NRW mit der 20/40 Regelung. (Es wird hier in Kleinhunde, Grosshunde sowie Listenhunden Kat.1 und Kat. 2 eingeteilt). Als Grosshunde gelten alle "nicht Listenhunde" die grösser als 40cm und oder schwerer als 20kg ( auf Idealgewicht bezogen 😉) sind. Als zukünftiger und gegenwärtiger "Grosshundebesitzer" muß man einen Sachkundenschweis erbringen auch ist eine Hundehaftpflicht Versicherung Pflicht. Aussedem muss der Hund Gechipt ( also Transponder Chip) sein. Das ist so gesehen auch gut und völlig in Ordnung ABER für Kleinhunde - Besitzer ist keines davon verpflichtend.🙄 Kleinhunde haben oftmals auch "von Amtes wegen" Narrenfreiheit. Ich kenne hier mehere Kleinhunde die des öfteren auffällig sind/wurden, also andere Hunde/Tiere verletzt (teils schwer, beinahe getötet) haben, aber auch Personen angegriffen haben , auch wenn es dabei "nur" zu Schrammen und/oder Sachschäden (kaputte Kleidung) kam.... 🤗..( einmal oder such zweimal kann sowas jedem HH passieren egal wie gross der Hund ....Aber bei "Wiederholungstäter" , habe ich da kein Verständnis mehr) . Die Halter dieser "kleinen auffälligen" Hunde, wurden bereits mehrfach angezeigt, aber bis heute ohne jegliche Konsequenzen oder Auflagen für Hund/Halter.... Standartantwort des OA oder auch Polizei ; es handle sich ja dabei um Kleinhunde, und für die seinen keine Auflagen vorgesehen, weil sie nicht "gefährlich " seien...🙄..... Aber bei einem dermassen auffäligen "Grosshund" wären schon längst Maßnahmen ergriffen und Auflagen gestellt worden... Als "Grosshudebesitzer" darf man sich icht den kleinsten Fehltritt erlauben, selbst ein freudiges anspringen einer "Fremden Person" ( natürlich sollte ein Hund sowas nicht tun, egal ob gross oder klein) kann reichen damit der Hund als "potentiell gefährlich" oder gar "gefährlicher Hund" eingestuft wird, somit Auflagen bekommt. Ich denke auch das dies dazu beiträgt, dass grössere Hunde oftmals besser erzogen sind als die Zwerge...( gibt auch gut erzogene kleine, aber zumindest hier ist das leider eine Minderheit)
Ich finde diese Doppelmoral wirklich schwierig – und das nicht nur aus Prinzip, sondern weil sie im Alltag einfach ständig spürbar ist.

Direkt gegenüber von mir wohnt das beste Beispiel für dieses Problem: zwei sehr kleine Hunde, die absolut eskalieren. Jeder Besucher, der bei mir war, hat sofort gefragt: ‘Was ist mit diesen Hunden los?’ Sie bellen und knurren in einer Lautstärke, die kaum zu überhören ist. An der Flexi-Leine laufen sie jedes Mal ans Ende, springen rein, bellen, knurren und stehen mitten auf der Straße – egal, ob wir mit fünf Metern Abstand vorbeigehen oder nicht. Die Halter? ‘Der eine ist schon vier Jahre alt, der andere sechs – da kann man nichts mehr machen.’

Zwei Haustüren weiter lebt eine Familie mit einem Deutschen Schäferhund aus dem Tierschutz. Exakt dieselbe Problematik – aber mit einem Unterschied: Der Hund trägt einen Maulkorb, wird ordentlich geführt und die Halter achten penibel darauf, dass er nicht ausrastet oder anderen zu nahe kommt.

Und das Krasseste: Als der Schäferhund dort einzog und die ersten Male an der Leine ausrastete, haben sich die Nachbarn mit den kleinen, kläffenden Hunden ernsthaft mit anderen darüber beraten, dass die Familie ihren Deutschen Schäferhund doch besser wieder abgeben sollte.
 
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Steffi
3. Feb. 12:23
Hast Du denn für die restlichen 20 % auch schon einen Verantwortlichen identifiziert?