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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 07:44
Ja, aber ich sage schon sein. Wieviel Grenze soll ich noch machen? Da sehe ich das Problem dann doch eher bei den respektlosen Leuten die einfach hingreifen
Du kannst das aber auch ausstrahlen, was du möchtest und was nicht. Meine Kollegin hat an ihrem Schrank im Büro eine Postkarte kleben, auf der steht: „ Ich brauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen!“
Ich kenne das von mir selbst, dass man manchmal so ein bisschen „Beifall-heischend“ mit seinem Hund unterwegs ist - und prompt lädt man andere Leute ein, dass sie einen zutexten oder die Hunde anpäcken wollen. Wenn ich mit meinen beiden da unterwegs bin, wo die Leute ganz besonders auf diese Rasse abfahren, Neuer Wall in Hamburg oder auf Sylt z.B. , du lieber Himmel, da hab ich dann auch einige seelig-verstrahlte Leute an der Hacke. Wenn ich aber „bei meinen Hunden bin“, sie führe, aufrecht und kühl ausstrahle, (gefälligst) in Ruhe gelassen zu werden, dann klappt das auch.
 
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Steffi
11. Feb. 07:45
Ja, aber ich sage schon sein. Wieviel Grenze soll ich noch machen? Da sehe ich das Problem dann doch eher bei den respektlosen Leuten die einfach hingreifen
In welchen Situationen passiert das denn? Wenn ihr auf einer Bank sitzt oder in einer Schlange wartet, Bahn?
 
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Babs
11. Feb. 07:52
Tut sie, aber der kleine Pudel zieht den Zirkus an. Kenne ich.. man läift die Straße entlang und unvermittelt beim vorbeigehen bleiben welche wie Schockvetliebt stehen und Tatschen nach dem Hund. Ich kann auch nicht im voraus jeden sagen, er soll die Finger weg lassen. Tja Abwehrknurren ggü frenden sind wir nur knapp dran vorbeigeschrammt .. könnte vorkommen ... Konnte ich nicht verhindern, hab hinten keine Augen
Ich habe schon jemandem auf dem Kopf getatscht, als er dies bei meinem Hund gemacht hat. Thema erledigt. Kindern stelle ich mich in den Weg ubd schiebe die über die Körpersprache weg (zart, ruhig, lächelnd, aber konsequent). Tatsächlich lassen die meissten Menschen sich über eine selbstbewusste und ruhige Ausstrahlung beeindrucken.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 08:04
Der Exkurs mit Elena und ihrem Pudel gehört nicht zu diesem Thema des Threads - aber zeigt letztlich auch, dass wenn man sich erstmal nur um sich selbst kümmert und von anderen nichts erwartet - weder gutes noch schlechtes - dass man dann als Hundehalter eigentlich ganz gut durchs Leben und den Alltag kommt.
Natürlich kann man immer nach den anderen (kleinen Hunden, großen Hunden, respektlosen Menschen) rufen und denen die Schuld an allem und jedem geben.
Aber man kann auch einfach nur nach sich und seinem Hund schauen, den eigenen Alltag managen, trainieren, sich selbst ab und zu im Verhalten mal überprüfen - dann „löppt schon alles“ 😉.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 08:18
Du kannst das aber auch ausstrahlen, was du möchtest und was nicht. Meine Kollegin hat an ihrem Schrank im Büro eine Postkarte kleben, auf der steht: „ Ich brauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen!“ Ich kenne das von mir selbst, dass man manchmal so ein bisschen „Beifall-heischend“ mit seinem Hund unterwegs ist - und prompt lädt man andere Leute ein, dass sie einen zutexten oder die Hunde anpäcken wollen. Wenn ich mit meinen beiden da unterwegs bin, wo die Leute ganz besonders auf diese Rasse abfahren, Neuer Wall in Hamburg oder auf Sylt z.B. , du lieber Himmel, da hab ich dann auch einige seelig-verstrahlte Leute an der Hacke. Wenn ich aber „bei meinen Hunden bin“, sie führe, aufrecht und kühl ausstrahle, (gefälligst) in Ruhe gelassen zu werden, dann klappt das auch.
Das wollte ich gerade schreiben. Das klappt auch mit Zwergpinscher.
Ich kenne übergriffiges Verhalten weder meinen Hunden noch mir gegenüber. Kommt schon selten vor, dass ich mal verbal was sagen muss.
Zum Thread selbst wollte ich noch sagen, natürlich ist der polarisierend, natürlich wird da ein "wir gegen die" impliziert.
Warum auch nicht, schließlich handelt es sich sich um Erlebnisse und Erfahrungen der TE, die eben emotional vorgebracht wurden. Trotzdem haben sich hier von vielen Menschen andere Blickwinkel eröffnet, die helfen können, Vorurteile abzubauen und andere Hundehalter zu verstehen.
Ich kann nur nochmal auf das russische Sprichwort verweisen : Getroffene Hunde bellen.
 
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Eva
11. Feb. 08:43
Du kannst das aber auch ausstrahlen, was du möchtest und was nicht. Meine Kollegin hat an ihrem Schrank im Büro eine Postkarte kleben, auf der steht: „ Ich brauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen!“ Ich kenne das von mir selbst, dass man manchmal so ein bisschen „Beifall-heischend“ mit seinem Hund unterwegs ist - und prompt lädt man andere Leute ein, dass sie einen zutexten oder die Hunde anpäcken wollen. Wenn ich mit meinen beiden da unterwegs bin, wo die Leute ganz besonders auf diese Rasse abfahren, Neuer Wall in Hamburg oder auf Sylt z.B. , du lieber Himmel, da hab ich dann auch einige seelig-verstrahlte Leute an der Hacke. Wenn ich aber „bei meinen Hunden bin“, sie führe, aufrecht und kühl ausstrahle, (gefälligst) in Ruhe gelassen zu werden, dann klappt das auch.
Also wenn ich zb 2h im Zug bin, dann bin ich persönlich eher am Lesen etc und nicht damit beschäftigt möglichst grimmig auszusehen. Wenn dann aus dem nichts im Vorbeigehen jemand Lotte über den Kopf streichelt, ist das durchaus nicht meine Schuld/ mein Versäumen eine Grenze aufzuzeigen, denn diese Grenze sollte eigentlich jedem klar sein.
Kinder fragen bei uns spannenderweise fast immer recht höflich. Nur mal so am Rande: könnte durchaus auch an Elenas und meinem Alter liegen, dass ältere Menschen meinen uns grundsätzlich nicht ernst nehmen zu müssen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 08:45
Der Exkurs mit Elena und ihrem Pudel gehört nicht zu diesem Thema des Threads - aber zeigt letztlich auch, dass wenn man sich erstmal nur um sich selbst kümmert und von anderen nichts erwartet - weder gutes noch schlechtes - dass man dann als Hundehalter eigentlich ganz gut durchs Leben und den Alltag kommt. Natürlich kann man immer nach den anderen (kleinen Hunden, großen Hunden, respektlosen Menschen) rufen und denen die Schuld an allem und jedem geben. Aber man kann auch einfach nur nach sich und seinem Hund schauen, den eigenen Alltag managen, trainieren, sich selbst ab und zu im Verhalten mal überprüfen - dann „löppt schon alles“ 😉.
Das haste sehr schön gesagt! 👍👍👍
 
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Nathalie
11. Feb. 09:07
Wir tragen manchmal Maulkorb, damit Levi NICHT ungefragt angefasst wird an öffentlich Orten. Es klappt auch, nur lachen dann hauptsächlich Männer sehr laut, wenn man nicht reagiert noch lauter damit man es doch bitte endlich hört wie lustig es ist das der kleine Hund einen Maulkorb trägt. Dann kommen Sprüche wie „der ist doch nicht gefährlich“ oder „schau mal, ne Katze mit Maulkorb“ So viel zu kleine Hunde werden nicht ernst genommen. 🤷🏽‍♀️ Trägt er keinen fassen ihn Kinder und auch Erwachsene einfach an. 🤨
Ich habe es bei meinen Jungs damals so gemacht , dass sie nie ohne zu fragen andere Tiere anfassen durften und auch nur wenn der Hund zu.b es wollte.
Tritt es bei uns ein steht Leni schon schon von selbst hinter mir und sucht Schutz.
Uns ich sage dann auch ganz klar das sie es nicht möchte.
Mein Sohn 15 Jahre hatte letzte Woche ein nicht so schönes Erlebnis. Er war mit seinem Bruder einkaufen und er hatte mit Leni draussen gewartet . Da waren dann 3 Jugendliche und haben sich auf dem NP Parkplatz so getan als wenn sie sich prügeln.
Er saß auf einer Mauer vor der Tür und dann kam ein Jugendlicher mit erhobenen Armen auf ihn zugelaufen: Ey lass doch mal den Hund los .
Leni sich total erschrocken unter Robins Beine versteckt, war am zittern ...... Sie hat sofort Schutz gesucht .
Er wurde dann nicht in Ruhe gelassen und ist dann mit ihr auf dem Arm in Markt rein und hat sich Hilfe geholt
 
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Dogorama-Mitglied
11. Feb. 09:09
Interessanter Brückenschlag.

Ich verstehe sehr gut, dass einen das Verhalten Anderer oft nervt (und vice versa man selbst oft Andere).

Ich finde aber auch, dass man sich und Hund nix Gutes tut, wenn man sein Leben mit "No-Gos" und "immer" und "niemals" und "1000%" anfüllt.

Unverhandelter Kontakt, ungefragtes Anfassen ein absolutes No-Go, bei Sichtung Anderer immer anleinen, Fremdhunde immer abwehren, niemals Leinenkontakt, niemals Freilauf wenn Rückruf nicht 1000% klappt...

Ja, man sollte bei all diesen Dingen aufmerksam sein und nicht völlig blind und taub und "kümmert mich nicht" durch die Welt stolpern.

Aber ein bisschen mehr Flexibilität, Unverkrampftheit und Mut zur Lücke und Imperfektion würde uns, unsere Hunde und so viele Situationen derart entspannen, dass dieses gestrenge Regelwerk retrograd obsolet würde.
 
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P.
11. Feb. 09:22
Danke , für deine Meinung. Aber ihr habt da echt Recht ,als Besitzer von kleinen Hunden ( Leni ist ca 32 cm hoch) wird man nicht ernst genommen. Das habe ich auch schon mitbekommen egal ob es im Freundeskreis oder auf der Strasse ist. Aus dem Freundeskreis habe ich schon zu hre bekommen, dass Leni wie eine Ratte aussieht ,auf der Strasse oh guck mal da komnt deine Nachspeise . Und Leni ist erzogen hat ein gutes Sozialverhalten und versteht sich mit jedem Hund aber auch sie lässt sich nicht von jedem anfassen was auch völlig ok ist. Wenn man eine Hund aus dem adoptiert wird man eh oft als bescheuert ,lebendsmüde hingestellt. Dann kommen Sätze wie : In Deutschland sind die Tiereheime voll und du holst dir einen Köter von der Strasse...... ( das habe ich zu hören bekommen) Ich denke jeder Hund egal wo her er kommt hat ein Recht auf ein Zuhause und ich würde mich immer wieder so entscheiden.
Diese Sprüche darfst Du Dir nicht zu Herzen nehmen !!!! 🤗
Mit vier kleinen Hunden aus dem Tierschutz mussten wir uns auch schon so manches anhören. ,Rattenplage‘ war auch dabei…
Lächeln…Direkter Blickkontakt zum ,Sprücheklopfer‘ aufnehmen. Oftmals reicht das schon, um sich diese Kommentare nicht mehr anhören zu müssen.
Unsere ,große’ Maus hat mir gezeigt wie es geht. Bei ihr reicht auch ein Blick, um anderen ihre Meinung mitzuteilen 😉