Ich verstehe deine Perspektive sehr gut, denn in meiner Umgebung ist das Problem genau andersherum: Wir werden regelmäßig von kleinen bis sehr kleinen Hunden angepöbelt – und das wird von den Haltern oft einfach hingenommen oder gar nicht als Problem betrachtet. Wenn ein großer Hund sich so verhalten würde, wäre der Aufschrei riesig, und der Halter würde in Grund und Boden beschämt werden.
Dieses Phänomen ist tatsächlich kein Einzelfall. Studien zeigen, dass kleine Hunde häufiger aggressives Verhalten wie Bellen, Knurren oder sogar Beißen zeigen als größere Hunde. Eine Untersuchung der Universität Sydney kam zu dem Ergebnis, dass kleine Hunderassen deutlich häufiger problematisches Verhalten zeigen – und zwar nicht aufgrund ihrer genetischen Disposition, sondern weil Halter ihnen oft weniger Grenzen setzen und unerwünschtes Verhalten eher tolerieren (McGreevy et al., 2013).
Besonders auffällig ist, dass sich viele Halter kleiner Hunde auf die vermeintliche Harmlosigkeit ihres Tieres verlassen und dadurch Verhaltensprobleme begünstigen. Eine Studie der Eötvös Loránd Universität in Budapest zeigte, dass kleine Hunde häufiger Schutzverhalten von ihren Besitzern erfahren, was ihre Unsicherheiten verstärken kann (Turcsán et al., 2012). Das heißt, viele kleine Hunde sind gar nicht so selbstbewusst, sondern reagieren aus Angst und Unsicherheit – weil ihnen nie beigebracht wurde, angemessen mit ihrer Umwelt umzugehen.
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Leinenführigkeit vieler kleiner Hunde. Ich sehe es ständig, dass kleine Hunde einfach unkontrolliert in andere Hunde “reindonnern”, weil Halter sie nicht oder nur nachlässig an der Leine führen. Wäre ein großer Hund so rücksichtslos, würde das sofort als verantwortungslos oder sogar gefährlich gewertet werden.
Letztlich geht es nicht um die Größe des Hundes, sondern um Erziehung und Rücksichtnahme. Jeder Hund sollte so geführt werden, dass er sich höflich und kontrolliert verhält – egal, ob klein oder groß. Leider wird diese Verantwortung oft nur den Haltern großer Hunde auferlegt, während kleine Hunde oft unter dem Radar laufen. Und genau das ist frustrierend. Auch für uns…
Genau so ist es, und meine Erfahrungen decken sich mit deinen. Diese "verharmlosung" der kleinen Hunde wird aber auch oft von sogenannten "Fachleuten" wie auch Ämter/Gesetze gefördert. Wie z.B. hier in NRW mit der 20/40 Regelung. (Es wird hier in Kleinhunde, Grosshunde sowie Listenhunden Kat.1 und Kat. 2 eingeteilt). Als Grosshunde gelten alle "nicht Listenhunde" die grösser als 40cm und oder schwerer als 20kg ( auf Idealgewicht bezogen 😉) sind. Als zukünftiger und gegenwärtiger "Grosshundebesitzer" muß man einen Sachkundenschweis erbringen auch ist eine Hundehaftpflicht Versicherung Pflicht. Aussedem muss der Hund Gechipt ( also Transponder Chip) sein. Das ist so gesehen auch gut und völlig in Ordnung ABER für Kleinhunde - Besitzer ist keines davon verpflichtend.🙄 Kleinhunde haben oftmals auch "von Amtes wegen" Narrenfreiheit. Ich kenne hier mehere Kleinhunde die des öfteren auffällig sind/wurden, also andere Hunde/Tiere verletzt (teils schwer, beinahe getötet) haben, aber auch Personen angegriffen haben , auch wenn es dabei "nur" zu Schrammen und/oder Sachschäden (kaputte Kleidung) kam.... 🤗..( einmal oder such zweimal kann sowas jedem HH passieren egal wie gross der Hund ....Aber bei "Wiederholungstäter" , habe ich da kein Verständnis mehr) . Die Halter dieser "kleinen auffälligen" Hunde, wurden bereits mehrfach angezeigt, aber bis heute ohne jegliche Konsequenzen oder Auflagen für Hund/Halter.... Standartantwort des OA oder auch Polizei ; es handle sich ja dabei um Kleinhunde, und für die seinen keine Auflagen vorgesehen, weil sie nicht "gefährlich " seien...🙄..... Aber bei einem dermassen auffäligen "Grosshund" wären schon längst Maßnahmen ergriffen und Auflagen gestellt worden... Als "Grosshudebesitzer" darf man sich icht den kleinsten Fehltritt erlauben, selbst ein freudiges anspringen einer "Fremden Person" ( natürlich sollte ein Hund sowas nicht tun, egal ob gross oder klein) kann reichen damit der Hund als "potentiell gefährlich" oder gar "gefährlicher Hund" eingestuft wird, somit Auflagen bekommt. Ich denke auch das dies dazu beiträgt, dass grössere Hunde oftmals besser erzogen sind als die Zwerge...( gibt auch gut erzogene kleine, aber zumindest hier ist das leider eine Minderheit)