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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Christine
6. Feb. 08:10
Guter Tipp. Ich weiß, daß sich meine Stimmung überträgt, aber das genervt sein von dem Wissen, was gleich passiert, lässt sich leider nicht immer vermeiden...
 
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Christine
6. Feb. 08:17
Wenn du wirklich was dagegen tun, und richtig reagieren willst , besuche eine gute Hundeschule und/oder nimm ein paar Einzelstunden bei einem guten trainer. Wen das Finanziell schwer möglich ist, nimm an Sozialwalks Teil, viele Hundeschulen bieten das an und, Sozialwalks sind in de Regel günstiger als Einzelstunde/Kurse.( z.B. auf https://ibh-hundeschulen.org findest eine Postleitzahlen Liste mit Hundeschulen die gewaltfrei arbeiten . ) In der Hundeschule lernt nicht nur der Hund sondern auch der Halter. Über Problematik und auch Körpersprsche der Hunde zu lesen ist zwar gut aber kann "live" Erfahrung, Situationen und Unterricht nicht ersetzen..
Vielen Dank für Deine Antwort, ich werde in die Liste schauen, was es hier in meiner Nähe gibt.
 
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Christine
6. Feb. 08:26
Hallo Christine, eines vorweg - an der Leine Gehen und Freilauf lernen sind keine Entweder-Oder und keine Widersprüche, die Hunde sollten wenn irgendwie möglich beides lernen. Deine Beiden sind ja noch sehr jung, da kann noch lange nicht alles klappen. Empfehlung für an der Leine: 1) Beobachten: Mal genau hingucken, von wem das Theater in erster Linie ausgeht. Und damit meine ich nicht, wer zu Bellen beginnt, sondern wer bei Sichtung anderer Hunde zuerst die Ohren, die Rute aufstellt, wer sich versteift, wer trippselig wird, wer den ersten Zug nach Vorne macht etc. Erstens lernst du da, die Erregungsanzeichen deiner Hunde kennen und zweitens siehst du, auf welchen Hund du besonders achten und einwirken musst. 2) PROAKTIV handeln: Nicht erst korrigieren und zurücknehmen, wenn schon gezogen und gebellt wird, sondern bei den ersten Vorzeichen dafür LOBEN und BELOHNEN, dafür, dass NOCH NICHT gezogen und gebellt wird. Man fördert und verstärkt quasi "die (relative) Ruhe vor dem Sturm", um den Hunden zu vermitteln, welches Alternativverhalten erwünscht ist. 3) Abgewandte Seite und kleine Abstände: Nimm die Hunde bei Begegnungen nahe zu dir, auf deine dem anderen Hund abgewandte Seite, sodass du zwischen dem und den Deinen gehst. Über mit Ihnen, dass sie über kurz oder lang den Seitenwechsel von selbst und automatisch vollziehen. Halte soviel Abstand wie möglich. 3) Tun als wär nix: Bemühe dich um eine eine möglichst entspannte aber aufrechte und auf einen Punkt "hinter/nach der Begegnung" fokussierte Haltung und geh zügig durch, so als wäre garkein Problem vorhanden. Wenn du deine Wüteriche da ein paar mal etwas gegen deren Richtungsvorstellungen "mitnehmen" musst (am Geschirr, nicht an Halsbändern!), geht die Welt nicht unter. Wichtig ist, dass von dir eine ruhige, klare, zielgerichtete Einstellung und Führung ausgeht. Empfehlung für Freilauf: 1) Ab sofort (Schleppleine nachziehen) 2) Dort wo weitgehend gefahrlos möglich und wo es kein riesen Drama ist, wenn mal nicht alles einwandfrei klappt. 3) Nicht (nur) auf Hundewiesen rumstehen sondern mit den Hunden spazierengehen. 3) Nicht einfach Leine ab und (zu anderen Hunden) losdonnern, sondern auf Freigabe warten. Nicht endlos heruntoben lassen, sondern aus kürzeren Kontakten/Entfernungen nahe bei dir herausrufen oder herlocken, belohnen, wieder freigeben. 3) Üben, dass die Hunde deinen Bewegungen folgen, du sie wie an einer unsichtbaren Leine auch auf eine gewisse Distanz "mitziehen" kannst. 4) Selbst aufmerksam aber entspannt und unaufgeregt bleiben. Insgesamt und generell: 2) Reaktion auf Ansprache, Rückruf und Stop üben 1) An der Aufmerksamkeit für dich und Orientierung an dir arbeiten. An einer guten Beziehung zu den Hunden arbeiten, mit ihnen gemeinsam schöne und interessante Dinge erleben. 2) Auf ausreichend Pausen und Ruhe achten: Junge Hunde sind relativ schnell überreizt, deshalb sind sowohl während Spaziergängen als auch zu Hause Ruhepausen extrem wichtig. Draussen einfach mal stehen bleiben oder auf eine Bank setzen und gucken, horchen, schnüffeln, vielleicht gemeinsam einen Apfel essen oder ein Stückchen Käse teilen... Drinnen wenig reden wenig spielen, wenig trainieren, viel rumliegen, viel schlafen.
Hallo Joe,
Wenn ich Deine Antwort lese, mach ich vieles wohl schon richtig ( zumindest im Freilauf ). Danke für die ausführlichen Erklärungen, das hilft mir sehr weiter alles besser zu verstehen. Gerade das mit dem beobachten ist für mich noch schwierig, da ja viele Erregungszeichen in Sekundenschnelle ablaufen und ich nicht immer beide gleichzeitig im Blick habe.
Kurze Frage noch: Ist es für dich ok, wenn ich Dir eine CN schicke ?
Ich denke, wir sind sonst hier im Thread am Thema vorbei....
 
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Ulli mit
6. Feb. 08:30
Liebe Christine, von heute auf morgen geht in der Hundeerziehung fast gar nichts, das geht uns wohl allen so.
Geduld, Geduld 😉
Aber auch die Samthandschuhe ausziehen. Damit meine ich nicht Strenge sondern Konsequenz. Und trenne Dich von dem Gedanken, was Andere von Dir denken könnten. Wenn Du unsicher in der Begegnung mit anderen HH und deren Hunde bist, merken Deine Zwei das sofort.

Joe Cools Tipp Nummer 3: Tun als wenn nix wäre......
So würde ich er auch machen. WEITERGEHEN 😂😅👍
 
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Christine
6. Feb. 08:34
Hallo Christine, ich kann mich nur Sonjas Rat anschließen und Dir raten jetzt dran zu bleiben. Ich habe mich bis zur ersten Läufigkeit relativ gut gefühlt. Welpenschule absolviert. Leinenführigkeit war nicht optimal und an dem 'anpirschen oder auf dem Weg lauern' habe ich mit Tipps aus Büchern oder dieser App herumgedocktert. Nach der Läufigkeit wurde es dann laut an der Leine. Ich habe dann mit Einzeltraining begonnen, das passte aber nicht so gut zu meinem Typ Hund. Dann ist unserer Familie in Form einer lebensbedrohlichen Erkrankung meines Mannes das Leben auf den Kopf gekracht und an Training war gar nicht mehr zu denken. So hat sich das Verhalten verfestigt und jetzt ist es schwer, es wieder in den Griff zu bekommen. Da Du zwei Hunde hast und auch Hundeanfängerin bist, würde ich mich nach einem guten Hundetrainer/ in umhören und Einzeltraining auf Euch abgestimmt buchen. Gemeinsam mit Deinem Mann, falls möglich, damit ihr an einem Strang zieht. Kostet zwar Geld, aber dauerhaftes Leinengemecker koste sehr viel Nerven bis hin zur Verzweiflung.
Hallo Steffi,
Danke für Deine Antwort. Ich habe hier ( in der näheren Umgebung meines Wohnortes) schon mal nach Hundeschulen geschaut. Ist nicht so einfach etwas vernünftiges zu finden. Und ich will ja auch nicht erst stundenlang Autofahren müssen bis ich da bin.... aber HuSchu werde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen.
 
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Christine
6. Feb. 08:38
Liebe Christine, von heute auf morgen geht in der Hundeerziehung fast gar nichts, das geht uns wohl allen so. Geduld, Geduld 😉 Aber auch die Samthandschuhe ausziehen. Damit meine ich nicht Strenge sondern Konsequenz. Und trenne Dich von dem Gedanken, was Andere von Dir denken könnten. Wenn Du unsicher in der Begegnung mit anderen HH und deren Hunde bist, merken Deine Zwei das sofort. Joe Cools Tipp Nummer 3: Tun als wenn nix wäre...... So würde ich er auch machen. WEITERGEHEN 😂😅👍
Ja, das versuche ich ja auch immer. Ist trotzdem manchmal ein blödes Gefühl , manchmal den Hunden gegenüber und manchmal den anderen HH gegenüber. Und gegen doofe Sprüche ( was ist denn hier los ? Haben die beiden einen schlechten Tag? usw) muss ich mich auch noch wappnen. Bin leider meist nicht schlagfertig genug.
 
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Ulli mit
6. Feb. 08:46
Ja, das versuche ich ja auch immer. Ist trotzdem manchmal ein blödes Gefühl , manchmal den Hunden gegenüber und manchmal den anderen HH gegenüber. Und gegen doofe Sprüche ( was ist denn hier los ? Haben die beiden einen schlechten Tag? usw) muss ich mich auch noch wappnen. Bin leider meist nicht schlagfertig genug.
Das kenne ich nur zu gut, was glaubst Du, was man sich mit einem "Kampfhund", der in der ersten Zeit an der Leine regelrecht ausgeflippt ist, alles so anhören musste. Da war "sofort einschläfern" noch mit das Netteste. Ich habe mir dann zusätzlich zur Jacke das dicke Fell angezogen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
6. Feb. 08:51
Hallo Ulli, Das klingt jetzt vielleicht hart gegenüber meinem Kleinen, aber ich geb dir ein Stück weit recht. Der zweite zum jetzigen Zeitpunkt war vielleicht auch ein Anfängerfehler.... aber nun ist er da und ich möchte ihn auch nicht mehr missen. Muss ich jetzt halt durch, hab ich mir ja selber ausgesucht. Natürlich lernt der kleine vom Großen, aber er ist auch oft derjenige, der das Spektakel anfängt. Und dann macht der Große eben mit. Ich habe schon festgestellt, daß beide für sich alleine ganz andere Hunde sind und sich anders verhalten. Und nutze jede Gelegenheit, getrennt zu laufen. Geht aber eben nicht so oft. Über Impulskontrolle hab ich schon einiges gelesen, aber mir ist noch nicht so richtig klar, wie ich das trainieren kann... Und erziehen tue ich sie. Das derzeitige Verhalten an der Leine ist für mich eine Katastrophe und geht gar nicht, lässt sich aber auch nicht von heute auf morgen abstellen.
Vorsicht mir der Beurteilung "wer anfängt"!

Das kann durchaus auch der Hund sein, der nicht zuerst bellt, sonder der, der als erster in Anspannung geht.

Da gab es hier mal einen Fall mit Hunden, die bei Lokalbesuchen unter den Tischen heraus pöbelten.
Die TE dachte erst, der das Kläffen beginnt wäre der Auslöser, bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass der andere Hund vorher in Alarmbereitschaft ging und den anderen quasi auslöste.
 
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Frauke &
6. Feb. 08:52
Das kenne ich nur zu gut, was glaubst Du, was man sich mit einem "Kampfhund", der in der ersten Zeit an der Leine regelrecht ausgeflippt ist, alles so anhören musste. Da war "sofort einschläfern" noch mit das Netteste. Ich habe mir dann zusätzlich zur Jacke das dicke Fell angezogen 😉
Das "dicke Fell" hilft in vielen Lebenslagen 👍 Allen recht machen kann man es sowieso nicht
 
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Dogorama-Mitglied
6. Feb. 08:53
Hallo Joe, Wenn ich Deine Antwort lese, mach ich vieles wohl schon richtig ( zumindest im Freilauf ). Danke für die ausführlichen Erklärungen, das hilft mir sehr weiter alles besser zu verstehen. Gerade das mit dem beobachten ist für mich noch schwierig, da ja viele Erregungszeichen in Sekundenschnelle ablaufen und ich nicht immer beide gleichzeitig im Blick habe. Kurze Frage noch: Ist es für dich ok, wenn ich Dir eine CN schicke ? Ich denke, wir sind sonst hier im Thread am Thema vorbei....
Sehr gerne, klar kannst mir jederzeit schreiben.

Aber bitte um etwas Geduld, kann ein bisschen dauern, bis ich zum Antworten komme.