Hallo Christine, eines vorweg - an der Leine Gehen und Freilauf lernen sind keine Entweder-Oder und keine Widersprüche, die Hunde sollten wenn irgendwie möglich beides lernen.
Deine Beiden sind ja noch sehr jung, da kann noch lange nicht alles klappen.
Empfehlung für an der Leine:
1) Beobachten:
Mal genau hingucken, von wem das Theater in erster Linie ausgeht.
Und damit meine ich nicht, wer zu Bellen beginnt, sondern wer bei Sichtung anderer Hunde zuerst die Ohren, die Rute aufstellt, wer sich versteift, wer trippselig wird, wer den ersten Zug nach Vorne macht etc.
Erstens lernst du da, die Erregungsanzeichen deiner Hunde kennen und zweitens siehst du, auf welchen Hund du besonders achten und einwirken musst.
2) PROAKTIV handeln:
Nicht erst korrigieren und zurücknehmen, wenn schon gezogen und gebellt wird, sondern bei den ersten Vorzeichen dafür LOBEN und BELOHNEN, dafür, dass NOCH NICHT gezogen und gebellt wird.
Man fördert und verstärkt quasi "die (relative) Ruhe vor dem Sturm", um den Hunden zu vermitteln, welches Alternativverhalten erwünscht ist.
3) Abgewandte Seite und kleine Abstände:
Nimm die Hunde bei Begegnungen nahe zu dir, auf deine dem anderen Hund abgewandte Seite, sodass du zwischen dem und den Deinen gehst.
Über mit Ihnen, dass sie über kurz oder lang den Seitenwechsel von selbst und automatisch vollziehen.
Halte soviel Abstand wie möglich.
3) Tun als wär nix:
Bemühe dich um eine eine möglichst entspannte aber aufrechte und auf einen Punkt "hinter/nach der Begegnung" fokussierte Haltung und geh zügig durch, so als wäre garkein Problem vorhanden.
Wenn du deine Wüteriche da ein paar mal etwas gegen deren Richtungsvorstellungen "mitnehmen" musst (am Geschirr, nicht an Halsbändern!), geht die Welt nicht unter.
Wichtig ist, dass von dir eine ruhige, klare, zielgerichtete Einstellung und Führung ausgeht.
Empfehlung für Freilauf:
1) Ab sofort (Schleppleine nachziehen)
2) Dort wo weitgehend gefahrlos möglich und wo es kein riesen Drama ist, wenn mal nicht alles einwandfrei klappt.
3) Nicht (nur) auf Hundewiesen rumstehen sondern mit den Hunden spazierengehen.
3) Nicht einfach Leine ab und (zu anderen Hunden) losdonnern, sondern auf Freigabe warten.
Nicht endlos heruntoben lassen, sondern aus kürzeren Kontakten/Entfernungen nahe bei dir herausrufen oder herlocken, belohnen, wieder freigeben.
3) Üben, dass die Hunde deinen Bewegungen folgen, du sie wie an einer unsichtbaren Leine auch auf eine gewisse Distanz "mitziehen" kannst.
4) Selbst aufmerksam aber entspannt und unaufgeregt bleiben.
Insgesamt und generell:
2) Reaktion auf Ansprache, Rückruf und Stop üben
1) An der Aufmerksamkeit für dich und Orientierung an dir arbeiten.
An einer guten Beziehung zu den Hunden arbeiten, mit ihnen gemeinsam schöne und interessante Dinge erleben.
2) Auf ausreichend Pausen und Ruhe achten:
Junge Hunde sind relativ schnell überreizt, deshalb sind sowohl während Spaziergängen als auch zu Hause Ruhepausen extrem wichtig.
Draussen einfach mal stehen bleiben oder auf eine Bank setzen und gucken, horchen, schnüffeln, vielleicht gemeinsam einen Apfel essen oder ein Stückchen Käse teilen...
Drinnen wenig reden wenig spielen, wenig trainieren, viel rumliegen, viel schlafen.