Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Zwerghunde und die "bösen Grossen"

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1141
zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mirja
3. Feb. 09:23
Ganz einfach, ich habe als Hundehalter Rücksicht zu nehmen! Auf Jogger, Radfahrer, Spaziergänger, Kleinkinder, kleine Hunde usw. Egal ob ich es bescheuert finde, dass es Leute gibt die Angst vor Hunden haben oder ob ich es blöde finde durch die Gegend zu rennen und dadurch den Jagdtrieb von dem einen oder anderen Hund auszulösen. Ich habe dafür zu sorgen, dass mein Hund niemand belästigt! Und dazu gehört für mich den Hund bei Begegnungen zu mir zu nehmen! Ich hatte heute morgen erst wieder das Vergnügen, dass ein großer Tutnix auf uns zugebrettert ist, der Rufe vollkommen ignoriert hat. Damit machen wir Hundehalter uns nicht beliebter.
Da hast du recht, gegenseitige Rücksicht ist das A und O, egal wie groß der Hund ist 👍🏻
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
3. Feb. 09:23
Hm, interessant wäre es ja, wie die Großhundhalter mit dem Kleinhundpöbelproblem umgehen. Oder ist der Thread als Seelenschmeichler gedacht? Was ja auch seine Berechtigung hätte. Ach ich lese gerade, dass der Austausch dazu beginnt..
Ich habe ja keinen großen Hund mehr. Sondern nur noch einen mittelgroßen. Aber bei den pöbelnden kleinen Hunden sehe zu das wir da weg kommen damit die Zündschnur von meinem an der Leine Hund nicht noch kürzer wird. Oder wenn die Situation es zulässt nutze ich es auch mal um es zu trainieren das die Zündschnur wieder länger wird. Im Freilauf versteht er sich ganz prima mit kleinen Hunden. Er passt sich toll an und legt sich zum spielen sogar oft hin. Die kleinen dürfen ihn dann auch zum klettern oder als Trampolin missbrauchen.😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Eva
3. Feb. 09:24
Hmm ich überleg gerade inwieweit ich Lotte wegen Kleinhunden einschränken muss🤔😅. Kläffer kenne ich große und kleine, aber wir geben denen dann einfach wenn möglich etwas mehr Raum bzw Lotte steigt wann nur sehr dezent mit leicht gehobener Rute drauf ein. Das einzige Mal wo ich diesbezüglich schockiert war, war an nem Sa auf einer komplett überfüllen Hundemeile, wo jemand seinen 2kg Hund mitgeschleppt hat. Das hätte wirklich schlimm ausgehen können, wenn der in ein Spiel geraten wäre oder nur unabsichtlich angerempelt. Letztlich stimme ich aber gerne zu, dass Qualzucht im Sinne von Tea Cup, aber auch im Sinne von Molosser/50kg+ problematisch ist.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Feb. 09:38
Ich bin mittlerweile schon überrascht, wenn ein Kleiner nicht pöbelt. Also wirklich sehr positiv überrascht. 🙈
Geht mir ebenso, das fällt als sehr ungewöhnlich auf.

Wirklich positiv entwickelt hat sich das recht einfach gestrickte Herrchen eines dieser kleinen Weissen, dessen Hund uns immer massiv angegangen ist.

Der hatte sich dann mal entschuldigt, ich hab ihm empfohlen, dass wir künftig mehr Abstand zueinander halten und das klappt seither super.
 
Beitrag-Verfasser
P.
3. Feb. 09:43
Auch wenn hier TS-Hunde explizit ausgeklammert werden, möchte ich mich auch äußern.
Wir leben seit langer Zeit mit TS-Hunden ( immer in Mehrhundehaltung) und sind von XL irgendwann bei S gelandet. Z.Zt. sind es vier Zwerge. Alle vier wurden ein vermeintlich ,niedliches Äußeres‘ gepresst, um möglichst gut verkäuflich zu sein. Aber in ihrer Seele steckt ein großes und großartiges Wesen, dass ernst zu nehmen ist. Dazu gehört es, sie zu erziehen und managen, wie jeden anderen Hund , egal welcher Größe.
Als Gruppe können die Vier schon mal aufdrehen, aber in der Regel weichen wir aus, warten ruhig ab und setzen unseren Weg anschließend fort. Ich erwarte von niemanden, dass er die Verantwortung für unser Verhalten übernimmt, weise aber darauf hin, dass wir nicht die größten Helden im Umgang mit anderen Hunden sind und den Abstand brauchen. Das funktioniert fast immer gut … Dafür haben wir wirklich viel trainiert und es war manchmal zum Verzweifeln ( einzeln klappt es ohne Probleme), aber ich hatte immer das Ziel, dass wir entspannt bleiben und das Erregungsniveau nicht durch die Decke geht. Verantwortung zu übernehmen heißt für mich auch, die Stärken und Schwächen meines Tieres zu kennen und nicht nur auf die Rücksichtnahme und ein ausgeprägtes positives Sozialverhalten anderer Teams zu hoffen
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carmen
3. Feb. 09:43
Wir haben ab einem gewissen Zeitpunkt die pöbelnden Hunde (egal welcher Größe übrigens) zu Übungszwecken genutzt.
Kann ich nur empfehlen, denn unter dem Strich schadet es ja nur der eigenen Gesundheit, wenn man sich jedesmal aufregt.

Gegenseitige Rücksichtnahme ist einfach so wichtig. Man kann aber sein Umfeld nicht verändern, nur die eigene Einstellung und den Umgang damit.
Hab ich auch erst lernen müssen.
So lebt es sich allerdings bedeutend entspannter.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Feb. 09:43
Ich bin ganz stark bei Cordula. Meine Zwergpinscher sind große Hunde mit normalen Proportionen und jeder Möglichkeit hündisch zu kommunizieren. Sie sind aber eben auch charakterlich große Hunde und müssen entsprechend geführt, aber auch von außen so wahrgenommen werden. Das Bellen ist halt echt schwierig zu kanalisieren, irgendein Geräusch machen die eigentlich immer. Natürlich arbeite ich daran und manage, aber wie bei Katzen gibt es eben auch bei Hunden mehr oder weniger kommunikative Rassen. Gerade bei kleineren Rassen sind halt viele dabei, die das genetisch fixiert haben (man hört sie wenigstens, wenn man sie nicht sieht). Und durch die Größe klingt das Bellen eben nicht so toll wie bei einem Molosser. Für den Dackel im Bau war es aber mitunter lebensrettend und auch Jack Russell und Co. wollte man orten können. Die Pinscher und Schnauzer sollten nun mal melden, und welcher Giggolo zog nicht die Hand von der Dame, aus deren Ärmel ein Bichon rauskläffte und schnappte. Daher gibt es bei den kleinen Hunderassen einfach auch mehr, die Kläffen. Es gibt kaum jemanden, der seinem Husky das Jagen abtrainieren kann. Das fällt aber nicht auf. Bellende Kleinhunde schon, und weil das nervt, ruft man hier nach Erziehung oder unterstellt leicht einen Mangel selbiger. Aber ehrlich, ja, ich lasse den Zwergen schon auch mehr durchgehen als ich es täte, würden sie 30 kg wiegen. 🤫😉 .
Dann sollte man aber vielleicht eben auch über die Zuchmerkmale (nicht nur bei Kleinen) nachdenken und ob die zu den Anforderungen uns Lebensverhältnissen passen.

Kläffer und Verbeller sind womöglich generell nicht mehr so nötig bzw gerade in dicht behundetem Gebiet dann halt eine schlechte Wahl. Die erzeugen Stress und Konflikt, wo ohne die Eigenschaften zumindest weniger wäre.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
3. Feb. 09:52
Meine ist ja gerade so mittelgroß und wiegt 11 kg. In der Hundeschule begegnen wir tatsächlich kaum kleineren Hunden...als ob es da keine Probleme gäbe und auch in den Hobby-Kursen wenige. Oder sie fangen an und sind gleich wieder weg..Schon fast absurd war ein Begegnungskurs. 1 Aussi, 1 riesiger Mischling, Lumi und 1 Zwergpudel. Mit verschieden Problemen..ängstlich, distanzlos, fixieren, pöbelig..Ich fand gerade die verschiedenen Größen der Hunde gut, um unter Anleitung zu trainieren und sich auszutauschen. Der Zwergpudel war nur einmal dabei, weil die junge Halterin der Meinung war, mit ganz großen Hunden dürfe ihr Hund sowieso nicht spielen ( darum ging es ja gar nicht) und pöbeln würde ihre ja doch nicht (doch, aber nicht so laut wie meine) .
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Feb. 10:00
Das weiß ich. Mit einigen Haltern von den kleinen Hunden bin ich bezüglich der Probleme ins Gespräch gekommen. Einer meinte die waren schon bei 3-4 Trainern. Aber die Trainer haben immer nur gesagt was sie als Menschen falsch machen und wollten die nur anleiten. Die wollten aber das der Hund da erzogen wird. Da das nicht geklappt hat lassen die den Hund jetzt so wie er halt ist. Und einmal war ich nicht selbst betroffen bin aber raus gelaufen weil ich gehört habe das draußen vor unserem Haus ein Hund völlig gurchgedreht ist. Der ist dermaßen aggressiv gegen seine Halterin gewesen das die ganze Hose schon zerrissen war und sie geblutet hat. Da habe ich den Hund erst mal fixiert und für einen kurzen Moment die Leine um die Schnauze gewickelt. Nur damit der Hund erst mal runter fährt und nicht weiter beißen kann. Da hat die Frau mich noch beschimpft wie ich mit dem Hund so umgehen kann. Scheinbar hat sie ihrem Mann aber davon erzählt. Der kam nämlich ein paar Stunden später und hat sich für das Verhalten seiner Frau entschuldigt und sich für meine Hilfe bedankt. Die Geschichte ist vor etwas über einem Jahr passiert und seitdem sehe ich nur noch den Mann mit dem Hund gehen. Da verhält der Hund sich einigermaßen ok.
Wir hatten unlängst im Park ein Erlebnis mit einem winzigen Jack Russel, der unsere drei mittelgrossen Hunde mit nachgeschleifter Leine über ein gutes Stück verfolgt und massivst angestänkert hat.

Die Halterin irgendwo in weiter Ferne, hat ihn dann ein mal eingesammelt, nur um ihn gleich wieder loszulassen, womit das Theater von vorne losging.

Nachdem dann eine unserer Hündinnen schon auf den abzuschnappen begann, hab ich ihn auch gegriffen, der Halterin übergeben und ihr nachdrücklich ans Herz gelegt, den jetzt unter Kontrolle zu halten.

Die ist dann Gott sei Dank mit dem GZ verbunden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mirja
3. Feb. 10:04
Meine ist ja gerade so mittelgroß und wiegt 11 kg. In der Hundeschule begegnen wir tatsächlich kaum kleineren Hunden...als ob es da keine Probleme gäbe und auch in den Hobby-Kursen wenige. Oder sie fangen an und sind gleich wieder weg..Schon fast absurd war ein Begegnungskurs. 1 Aussi, 1 riesiger Mischling, Lumi und 1 Zwergpudel. Mit verschieden Problemen..ängstlich, distanzlos, fixieren, pöbelig..Ich fand gerade die verschiedenen Größen der Hunde gut, um unter Anleitung zu trainieren und sich auszutauschen. Der Zwergpudel war nur einmal dabei, weil die junge Halterin der Meinung war, mit ganz großen Hunden dürfe ihr Hund sowieso nicht spielen ( darum ging es ja gar nicht) und pöbeln würde ihre ja doch nicht (doch, aber nicht so laut wie meine) .
Ja was will man da machen? Es ist echt schade, denn in einer guten Hundeschule ist es doch die beste Gelegenheit, unter Anleitung Hunde verschiedenster Größen und Rassen aneinander ranzuführen. Und jetzt wo du es sagst, tatsächlich sind es meistens größere Hunde in den Hundeschulen 🤔.