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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Sigi
4. Feb. 09:19
Ich meine mich an den Thread zu erinnern und ich glaube, dass Joe damals an eine Tierärztin verwiesen hat die dort mitdiskutiert hat. Die Formulierung ist etwas unglücklich, aber ein paar Posts drunter ist glaube ich eine Tierärztin gewesen.
Kann ich nur bestätigen. Joe hat nie behauptet Tierärztin zu sein.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 09:19
Die Idee ist gut. Aber zieh mal 40 kg mal eben mit dir mit 😅
Ich meinte im Freilauf. Das ist ein "Mitziehen" ohne Leinenverbindung, quasi dass er von selbst meiner Bewegung folgt.

Was das körperliche Manipulieren betrifft, genau deshalb hab ich einen Hund, dem ich diesbezüglich auch gewachsen bin.
Mir wäre das anders zu viel und so ein erfahrener Hundeführer, dass ich aus dem Stand alles nur über Präsenz und Training hinbrächte, bin ich leider noch nicht.
 
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Karin
4. Feb. 09:21
Das ist nicht "interessant", sondern schlicht erlogen.
Was heißt denn nun Gerettete Hunde sind ....?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 09:21
Ich danke übrigens Allen, die die Aufklärung der Unterstellung unterstützen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 09:23
Was heißt denn nun Gerettete Hunde sind ....?
Dass Halter mit Hunden aus Übernahme oder Tierschutz nicht in die Kategorie fallen, die ich im Eingangsbeitrag anspreche.
 
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Steffi
4. Feb. 09:24
Die Spielgruppe ist privat und bunt gemischt. In dieser Gruppe beobachte ich ihn und wenn es zu Spannungen kommt, ermahne ich ihn verbal. Unterwegs arbeite ich viel körpersprachlich mit ihm. Wenn er einen Hund fixiert und nach vorne will, gehe ich frontal vor ihn und weise ihn zurück. Er soll lernen, dass er solche Situationen nicht zu klären hat, sondern ich dafür zuständig bin. Generell gehe ich auch zuerst durch Engpässe oder checke auch demonstrativ an Weggabelungen die Lage.
Toll, dass Du diese Gruppe hast, da Du dann ja auch im vertrauten menschlichen Bereich agieren kannst. Sich bzw. den Hund in unbekannten, zufälligen Spielgruppen auszuprobieren finde ich schwierig. Geht mit größeren, souveränen Hunden aber kleine Hunde oder auch gleichaltrige Mädels sind schwierig..Und mehreren fremden Haltern zu sage 'vielleicht bleibt sie entspannt, aber vielleicht auch nicht' schreckt ab und nichts zu sagen ist nicht ok.
 
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Yvonne
4. Feb. 09:28
Auch ich leb nicht im Märchenland sonder in der realen Welt, ich hab allerdings auch daran angepasste, völlig realistische Erwartungen an die Geschehnisse. Dazu gehört, dass nichts "immer" funktioniert und das auch nicht muss. Dass ich mit den kalkulierten Restrisiken leben kann, ohne in ständiger Besorgnis zu sein. Dass ich in Bezug auf Mensch und Hund erstmal davon ausgehen, dass sie ok sind und agieren wenn es Anzeichen für das Gegenteil gibt, anstatt alle erstmal unter Generalverdacht zu stellen und nach vereinzelten Guten zu suchen. Und dass Schrammen und blaue Flecken zum Leben gehören und ich wegen sowas üblicherweise weder streite noch zu Ärzten laufe. Ich kenne das von meinem Aufwachsen als die handelsübliche Lebenseinstellung und kann ihr nach wie vor sehr viel abgewinnen. Jedenfalls scheine ich in Bezug auf Hunde damit deutlich stress- und konfliktärmer durchzusegeln, als etliche andere HH.
Ich stelle niemanden unter Generalverdacht. Ich bin auch entspannt unterwegs, weil ich mich auf meine Hunde und ihren Gehorsam verlassen kann.
Ich gehöre aber zu den Leuten, die andere nicht belästigen wollen und selbst eben auch nicht belästigt werden will.
Deswegen spreche ich gerne vorher, manchmal reicht auch einfach ein Lächeln oder freundliches Nicken und schon ist geklärt, ob Kontakt erwünscht ist.
Es gibt auch gute Gründe (physische Erkrankung oder Verhaltensproblematik z. B. Angst), die einen Kontakt unerwünscht werden lassen.

Mein Rüde ist ein Poser, der erstmal einen auf dicke Hose macht und jedem deutlich klar machen würde, dass die Hündin, die da mitläuft seine Hündin ist und der andere sich bitte verpieseln soll 😏
Er ist deswegen nicht schlecht sozialisiert oder was auch immer. Er macht das, was ein normaler Hund eben macht, nämlich seine Ressource verteidigen 🤷🏻‍♀️

Finden andere doof.
Und deswegen mische ich mich eben ein, wenn ich anhand der Körpersprache der anderen Hunde erkenne, dass es jetzt reicht und rufe ihn da raus.

Klar, gibt es Kontakte. Sehr gerne sogar.
Aber moderiert. Denn Hunde entscheiden eben hündisch und das kann in unserer Gesellschaft ein Problem sein.

Ich bin immer für Kommunikation, nicht nur zwischen den Hunden oder Mensch und Hund, sondern auch zwischen Mensch und Mensch.
 
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Steffi
4. Feb. 09:30
Ist das bei euch tatsächlich so? Ich wüsste ehrlich gesagt nichtmal, wie ich Guinness unangeleint in einen Kontakt "schicken" oder gar "schieben" sollte...Da bräuchte ich ja ein Kommando dafür...Was wiederum völlig sinnlos wäre, weil der Freilauf imho ja unter Anderem dafür da ist, dass die Hunde sich auf ihre Weise verständigen und arrangieren können und Mensch sich mal soweit wie möglich raushält und nur wenn nötig einmischt... Ich bin ehrlich erstaunt...
Findest Du? Ich wünsche mir den Freilauf so, dass sie ihr Ding machen kann, wenn keine anderen Hunde da sind, dass der Rückruf sitzt, wenn andere Hunde in Sicht kommen, so dass ich sie entweder anleinen kann oder -wenn es die Situation erlaubt- sie sich auf eine Freigabe wieder von mir entfernen darf.
Ich sehe viele Teams, bei denen das unglaublich gut klappt ..Wir sind gaaaanz weit davon entfernt.
 
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Babs
4. Feb. 09:34
Die Spielgruppe ist privat und bunt gemischt. In dieser Gruppe beobachte ich ihn und wenn es zu Spannungen kommt, ermahne ich ihn verbal. Unterwegs arbeite ich viel körpersprachlich mit ihm. Wenn er einen Hund fixiert und nach vorne will, gehe ich frontal vor ihn und weise ihn zurück. Er soll lernen, dass er solche Situationen nicht zu klären hat, sondern ich dafür zuständig bin. Generell gehe ich auch zuerst durch Engpässe oder checke auch demonstrativ an Weggabelungen die Lage.
Was meinst Du mit frontal vor ihm stellen? Also, wie machst Du das?

Ich frage deswegen, weil es m. E. der wichtigste und intensivste Kommunikationsbereich ist.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Feb. 09:35
Ich finde das garnicht doof und hab auch kein Problem damit, wenn Guinness mal eine Zurechtweisung bekommt.

Freundlich Nicken, Grüssen etc versteh ich jetzt nicht als Absprache, das ist irgendwie normale Höflichkeit.
Allerdings seh ich es als Konsens, wenn beide Hunde frei laufen, dass ich da nicht tätig werden muss und es nix zu nochmal gesondert abzusprechen gibt.

Nicht selten treffe ich auf HH, die erfreut annehmen, wenn ich sage wegen uns muss nicht angeleint werden.