Auch ich leb nicht im Märchenland sonder in der realen Welt, ich hab allerdings auch daran angepasste, völlig realistische Erwartungen an die Geschehnisse.
Dazu gehört, dass nichts "immer" funktioniert und das auch nicht muss.
Dass ich mit den kalkulierten Restrisiken leben kann, ohne in ständiger Besorgnis zu sein.
Dass ich in Bezug auf Mensch und Hund erstmal davon ausgehen, dass sie ok sind und agieren wenn es Anzeichen für das Gegenteil gibt, anstatt alle erstmal unter Generalverdacht zu stellen und nach vereinzelten Guten zu suchen.
Und dass Schrammen und blaue Flecken zum Leben gehören und ich wegen sowas üblicherweise weder streite noch zu Ärzten laufe.
Ich kenne das von meinem Aufwachsen als die handelsübliche Lebenseinstellung und kann ihr nach wie vor sehr viel abgewinnen.
Jedenfalls scheine ich in Bezug auf Hunde damit deutlich stress- und konfliktärmer durchzusegeln, als etliche andere HH.
Ich stelle niemanden unter Generalverdacht. Ich bin auch entspannt unterwegs, weil ich mich auf meine Hunde und ihren Gehorsam verlassen kann.
Ich gehöre aber zu den Leuten, die andere nicht belästigen wollen und selbst eben auch nicht belästigt werden will.
Deswegen spreche ich gerne vorher, manchmal reicht auch einfach ein Lächeln oder freundliches Nicken und schon ist geklärt, ob Kontakt erwünscht ist.
Es gibt auch gute Gründe (physische Erkrankung oder Verhaltensproblematik z. B. Angst), die einen Kontakt unerwünscht werden lassen.
Mein Rüde ist ein Poser, der erstmal einen auf dicke Hose macht und jedem deutlich klar machen würde, dass die Hündin, die da mitläuft seine Hündin ist und der andere sich bitte verpieseln soll 😏
Er ist deswegen nicht schlecht sozialisiert oder was auch immer. Er macht das, was ein normaler Hund eben macht, nämlich seine Ressource verteidigen 🤷🏻♀️
Finden andere doof.
Und deswegen mische ich mich eben ein, wenn ich anhand der Körpersprache der anderen Hunde erkenne, dass es jetzt reicht und rufe ihn da raus.
Klar, gibt es Kontakte. Sehr gerne sogar.
Aber moderiert. Denn Hunde entscheiden eben hündisch und das kann in unserer Gesellschaft ein Problem sein.
Ich bin immer für Kommunikation, nicht nur zwischen den Hunden oder Mensch und Hund, sondern auch zwischen Mensch und Mensch.