Mein (kleiner) Hund hat seit Welpe an Kontakt zu Hunden jeglicher Größe. Wobei wirklich toben auch eher mit (bekannten) Hunden in annähernd passender Größe erfolgt, das ist einfach schon auch eine Sache des Verletzungsrisikos, weil zwischen 9kg und 50kg ist eben doch ein Unterschied. Trotzdem wie gesagt Kontakt besteht auch zu den Großen. Ich nehme ihn auch nicht auf den Arm, nur weil uns ein großer Hund entgegen kommt. Einmal haben wir das getan, aber da war es aus Schutzgründen. Ein Schäferhundmix hier aus dem TS hat ein Problem mit allen anderen Hunden. Besitzer weichen aus, trainieren, tun ihr bestmögliches, er hat auch immer Maulkorb und Leine. Aber einmal riss die Leine und er kam knurrend, angespannt auf unseren Welpen los gerannt. Da war der Impuls ihn hochnehmen und ich glaube das war auch ganz gut so.
Danach waren aus Hundesicht alle Schäferhunde erstmal mit Skepsis zu genießen. Allerdings haben wir hier einen absolut lieben Schäferhund, durch den hat er seine Skepsis wieder gut „kurieren“ können.
Allerdings seit der Pubertät gibt es Hunde, die er ankläfft. Bei weitem
nicht alle. Nur ein paar. Denen weiche ich wenn möglich aus. Ich verhindere, dass mein Hund den anderen Hund anstarrt, in die Leine geht und bellt indem ich mich körpersprachlich vor ihm stelle und wenn er ruhiger wird lobe. Er darf nicht an langer Leine auf irgendwen los preschen. Trotzdem wenn man uns so sieht, denken sicher viele „ach wieder eine pöbelnde Fußhupe, die keine Erziehung bekommt“. Stimmt dann leider aber nicht unbedingt.
Generell habe ich als Kleinhundehalter eher das Problem, dass so viele wildfremde Menschen den Hund zu sich locken, streicheln etc. Wollen und da auch mal probieren mein „Nein“ zu umgehen. Da muss man höllisch aufpassen. Es stört und erschwert die Erziehung ungemein, wenn man gerade wirklich Fuß übt und dann kommt der nächste der plötzlich vor dem Hund kniet und dideldumm macht. 😅
Auch hatten wir schon, dass wir auf der Wiese Schnüffelspiele gemacht haben und um die Ecke kam ein Berner Sennenhund und rennt meinen um. Klar hatte er dann bisschen Bammel und ist zu mir gekommen und ich habe mich dann auch vor ihn gestellt, einfach damit das nicht nochmal passiert. Oder Leute aus der Fraktion: die regeln das schon, ähm nö, das sollen die gar nicht- besonders ab einem gewissen Größenunterschied wäre das durchaus potentiell verletzungstechnisch mehr als ungünstig.
Auch laufen hier durchaus große Hunde herum, die null erzogen sind und wo man manchmal Bauchweh hat, weil Besitzer die niemals halten könnten. Das wirkt dann einfach bedrohlicher als wenn ein Dackel an der Leine ziehen sollte.
Ich für meinen Teil nehme meinen kleinen Hund als vollwertigen Hund wahr und nicht als Kuscheltier und er wird als eben dieser auch ernst genommen. Ich unterbinde unhöfliches anstarren, übe an der Leine laufen und weiß, dass auch er Zähne hat und durchaus auch ernsthafte Verletzungen hervorrufen könnte.
Was ich mir wirklich wünschen würde, wäre gegenseitige Rücksichtnahme ohne direkt zu beurteilen. Denn wenn ich sage, wir sind im Training, jetzt gerade keinen Kontakt und muss mir dann einen Vortrag darüber anhören, dass „der Kleine schon nicht gefressen wird“ ist das genauso wenig hilfreich, wie blöde Kommentare über „Fußhupen“ und co.
Ich versuche meinen Hund so zu führen, dass er sich sicher fühlt und andere möglichst nicht gestört werden (weder Hund noch Mensch noch anderes Tier). Dennoch ist er relativ lautlich vom Charakter und bellt draußen manchmal. Daran arbeiten wir, aber auszaubern können wir es nicht.